Atrium | Antipater und Theodorus

  • Wie gewohnt, verneigt Theodorus sich erst einmal tief vor seinem Gastgeber (wobei er beschließt, es beim Latein zu belassen, er wirkt auch so schon exotisch genug, das hat er mittlerweile festgestellt:


    "Salve-"


    Dann stockt er kurz. Wie heißt der Mann überhaupt? Es folgt ein kleiner Moment des Suchens und Nichtfindens des eigenen Ruhepols, um die Verbeugung perfekt zu machen. Der Konflikt wird gelöst, indem Theodorus entscheidet, den Namen erstmal Namen sein zu lassen und in blumiger Redeweise fortzufahren:


    "Mein Name ist Theodoros, Sohn des Iosephos, meines Zeichens Bibliothekar an der Bibliothek zu Alexandria, derzeit zu Gast im Hause des ehrenwerten Manius Matinius Fuscus."


    Dann richtet er sich wieder auf und wartet auf die Vorstellung des Pompeiers.

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  • "Ein Hausgast des Quaestor Principi, welch Freude. Erst gestern lernte ich ihn kennen. Ich, Sextus Pompeius Antipater, heiße Dich bei uns willkommen. Darf ich Dir etwas anbieten?" Seine Geste galt einer Schale Obst


    "Du kamst wegen meiner Ausschreibung?"


    Sim-Off:

    WiSim

  • Das mit dem Obst lässt sich Theodorus nicht zweimal sagen. Hier in Rom gibts immer so exotische Nordfrüchte wie Äpfel oder Birnen. Genüsslich beisst er in eine Birne und antwortet mit vollem Munde:


    "Mhja, richtich. Ich habe die Ausschreibung gelesen und gedacht, vielleicht bin ich der Mann, den ihr brauchen könntet. Militärisch bin ich leider nicht geschult, aber ich spreche fließend Koine, Demokrit, Hebräisch, Aramäisch, sowie Altgriechisch und Altägyptisch, kann auch einige Brocken Arabisch und Persisch. Außerdem bin ich mit den Sitten des Ostens gut vertraut."


    Dann schluckt er die Birne herunter und stellt fest, dass es doch nur eine gewöhnliche Dattel war.


    /edit: Birne/Dattel zur Angleichung an die Wisim

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  • Sie waren einige Schritte gegangen als sie das Gartenzimmer erreichten in dem mehrere Clinen zum Verweilen einluden.


    "Das klingt sehr gut, doch lass uns noch auf Iulia Livilla warten, sie ist meine persönliche Sekretärin." Als Livilla sogleich erschien bot Antipater auch dieser Platz an


    "Es geht um folgendes: Es gelang uns die geniale Bildhauerin Dione von Mytilene für ein Projekt zu gewinnen bei dem ein gutes Duzend Statuen anzufertigen sind. Dione wird dieser Tage in Ephesus erwartet und ich, oder besser wir, ich spreche da vom Cultus Ishtaris, möchten ihr alles was sie von ihrer Kunst ablenken könnte abnehmen. Dafür müsste ein Mann unseres Vertrauens nach Ephesus reisen. Wart ihr schon einmal dort?"

  • Theodorus stutzt ein bisschen. So GANZ verstandten hat er nicht, was der Kerl eigentlich von ihn will.


    "In Ephesus selbst war ich auch noch nie, aber es gibt wohl keinen, dem der Name dieser Stadt nicht geläufig ist. Außerdem habe ich in Alexandria schon öfters mit Bürgern dieser Stadt zu tun gehabt und weiß aus Erzählungen und Schriften einiges über das Stadtbild und die Geschichte des Ortes. Was meint ihr mit "abnehmen?" Was könnte sie denn abhalten?"


    Irgendwie ist der Kerl seltsam, denkt sich Theodorus.

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  • "Es geht um den Transport des Werkzeuges, der Kleidung, des Hausrates und von allem anderen. Es gilt ein Schiff zu organisieren, all dies möchte ich in einer Hand wissen und es soll nicht die Ihre sein."


    Sim-Off:

    Danke für das Lob ;)

  • Sim-Off:

    Chapeau! ;)


    Theodorus, der unter dem Inserat eigentlich eine Art Bildungsreise vorgestellt hat, die er zusammen mit irgendeinen spleenigen Bewunderer der östlichen Kultur unternehmen würde, verzieht das Gesicht ein wenig. Eigentlich stimmt nur das "spleenig". Und das Misstrauen des Mannes gegenüber der Künstlerin macht ihn ebenso stutzig wie die Tatsache, dass der Kerl unbedingt einen Peregrinus wollte und nicht irgendwen und dass in der Annonce Kampffertigkeiten gefragt wurden. Aber immerhin, Ephesos ist eine Reise wert. Dann meint er, seine Skepsis in der Mimik nicht verbergend:


    "Und für wann hattet ihr diese Reise geplant?"

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  • "Auf Grund eurer Sprachkenntnisse seit ihr sehr geeignet, ich höre aber das ein zweiter Interessent eintraf, ich möchte ihn auch noch sprechen. Doch zu eurer Frage: Wäre 'sofort' zu plötzlich?" Antipater überlegte ob er eine Olive essen sollte verwarf es aber wegen Livillas Anwesenheit

  • Mit eiligen Schritten erreichte ich das Gartenzimmer und wurde zunehmender langsamer als ich auf die beiden zuging. Nach dem ich den Bewerber begrüßt hatte, nahm ich den von Antipaters hingewiesenen Platz ein und bereute es jetzt schon ihr Gespräch nicht von anfang an den beiden zugehört zu haben. Es war überaus angenehm in anzusehen und die Tatsache das er bereits in Alexandria war, lies mein Herz noch höher schlagen. Antipater sprach seine Sprachkenntnisse an und es verärgerte mich nicht gehört zu haben, welche er damit meinte. Meinerseits fiehlen nicht viele Worte außer der Begrüßung, ich wollte Antipater einfach nicht ins Wort fallen, vorallem da ich nicht von beginn an, bei der Unterredung anwesend war. So ruhte mein Blick auf Theodorus, ohne ihn auch nur einen winzigen Moment untreu zu werden.

  • Dhara schlich geräuschlos ins Zimmer. Ihre Arme stützten eine große Schale mit frischem Obst, die ihren Kopf krönte. Die Augen der Dienerschaft sehen alles, auch dort, wo es scheint menschenleer zu sein... Ihre anmutigen Schritte verraten die geübte Tänzerin. Die einfache wadenlange Tunika der Farbe vom azurblauen Himmel hellte ihre Haut auf. Sie gleitete wortlos zum Tisch, hob die Schale und stellte sie auf den Tisch. "Frisches Obst. Möge es Euch munden und Süße und Erfrischung spenden" - ihr Kopf neigt sich leicht zur Brust in einem respektvollen Nick und ein zauberhaftes Lächeln wie ein Schleier der Morgenröte bedeckt ihre Lippen. Die Worte auf Assyrisch klangen fremd, kehlig und verführerisch leise.

  • Antipaters Blick galt Theodorus, schließlich hatte er die Hoffnung dieser möge Dhara verstehen. "Wer Koine, Demokrit, Hebräisch, Aramäisch, Griechisch, Ägyptisch, und auch einige Brocken Arabisch und Persisch versteht kann mir vielleicht auch bei meinem kleinen Kommunikationsproblem helfen." wandte er sich an diesen


    "Oder hat sie jetzt wirklich von einem frischen süßen Mund gesprochen?"

  • Sim-Off:

    Ihr beliebt wohl, zu scherzen, meine Liebe ;) (--> Tabularium)

    Zitat

    Original von Iulia Livilla
    Es war überaus angenehm in anzusehen


    :D


    Immer verwirrter blickt Theodorus sich um. Was für eine Show wird denn hier bitte abgezogen? Sicherlich nicht die Art von Show, mit der ein Mensch, der seinen Tag am liebsten damit verbringt, sich tief in irgendwelchen Papyri zu verstecken und dazu noch einem sexualmoralisch gesehen äußerst repressiven Glaubensbekenntnis anhängt, so ohne weiteres umgehen kann. Zuerst dieser schmierige Kauz, dann wie aus dem nichts diese bildhübschen Frauen, die ihn anzüglich anstarren zu scheinen, wobei die eine auch noch einen sehr antiquiert klingenden Dialekt des Ahramäischen zu sprechen pflegt...


    Sim-Off:

    Assyrisch ist in unserer Spielzeit vor ca. 800 Jahren ausgestorben. ;)


    ...Theodorus Gesicht, bzw. das, was man unter Bad und Kopfputz entdecken kann lässt auf jeden Fall langsam an reife Grapefruits oder malerische Sonnenuntergänge denken...


    "Äh- Ähmm..."


    ...dann fängt er sich wieder...


    "Nein, nein, die Dame meint nur die Früchte..."


    ...hoff ich zumindest, denkt er...


    "Und "sofort" ist viel zu plötzlich. Ungefähr einen Monat zu plötzlich, um genau zu sein. Bedaure."


    Nein, er hat ja schon viel gehört, was so mancher in seinem stillen Kämmerlein so für Kulten nachgeht, aber so was ist ihm wirklich noch nicht untergekommen....


    "Aber mal was anderes: Ihr traft Fuscus? In welcher Gelegenheit?"

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  • "Ich suchte ihn auf um unseren Kultverein, den Cultus Ishtaris, bei ihm registrieren zu lassen. Wir gingen in der Hoffnung auf baldige Nachricht, er wollte das Anliegen dem Pontifex Maximus, das heißt also dem Kaiser vortragen." Sein Blick schweifte in die Ferne und fand erst auf Dharas Brüsten zur schönen Realität zurück


    "Ein Monat.... Das ist nicht gut. Könnte man dies beschleunigen? Ich habe gewisse Kontakte die sicher gewisses ermöglichen könnten."

  • Dhara hat ihre Rolle gut gespielt. Man hat jetzt die Sicherheit, dass Theodorus kein Gauner und Lügner ist. Obwohl das erste ist noch zu beweisen... Auf jeden Fall seine Worte, dass er alte Sprachen beherrscht, stimmen.

  • Verwundert blickt Theodorus den Isthar-Anhänger an. Was war an seiner Aussage "in ca. 1 Monat" nicht verständlich? Eigentlich ist sich Theodorus ziemlich sicher, dass seine Aussage die Metaebene: Ich habe kein Interesse ganz eindeutig implizierte. Eine kleine Bildungsreise nach Ephesos wäre sicherlich mit seinen hiesigen Pflichten zu vereibaren gewesen. Im Namen irgendwelcher religiösen Spinner irgendwelche zwielichtigen Dinge abzuhandeln allerdings nicht.


    "Nein, tut mir leid, meine hiesigen Verpflichtungen lassen eine Abkürzung ganz bestimmt nicht zu."


    "Ganz bestimmt" ist auch die richtige Bezeichnung für den Tonfall seiner Antwort.

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  • Das verstand jetzt sogar unser Religionsfanatiker
    "Zu schade, kann ich Dich irgendwo erreichen. Ich gebe Dir dann Nachricht."

  • Zwar trafen hier zwei Religionsfanatiker zusammen, aber während der eine einen hedonistischen Lebensstil folgt, ist der andere eher Verzichtsideologien zugeneigt.


    Elegant verbeugt Theodorus sich. "Ihr könnt mich jederzeit im Hause des Fuscus erreichen, wenn euch beliebt."


    Dann verabschiedet er sich höflich. Er will es sich nicht ganz zugestehen, aber trotz der eher zweifelhaften Aufmachung der Szenerie empfindet Theodorus hier einen Hauch von Heimat

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  • Auch Theodorus verabschiedet sich mit einer eleganten Verbeugung:


    "Gehabt euch auch wohl, wehrter Antipater, und mögen die Götter euch immer wohlgesonnen sein."


    welche Götter auch immer du meinst, denkt er sich dabei mit leichtem Schauder.

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