Der dritte Tag des neuen Jahres brach an und vor dem Tempel der Concordia auf dem Forum erschienen unzählige Staatsklaven. Sie trugen drei grosse Sänften, in denen je ein weisser Ochse und zwei ebenso makelose weisse Kühe. Es hiess, der Magister der Arvales hätte in den letzten Tagen persönlich auf den Märkten der Stadt die besten Opfertiere gesucht und habe sich bemüht, eben diese besten Tiere für die Bruderschaft zu sichern.
Kiron, der Aufseher der Staatsklaven und selbst ein Freigelassener, war etwas nervös, denn er wusste, sie würden diese Transportsänften durch die halbe Stadt tragen und es war ihnen auch nicht erlaubt jetzt die Sänften abzusetzen. Zusätzlich zu den Tieren ruhte auch der Blumenschmuck auf den Schultern der Männer, doch die schwere Last war nicht Kirons einzige Sorge, er hatte ja genug Träger einsetzen können. Vielmehr sorgte ihn, das die Tiere, besonders der Ochse unruhig wurde. Zwar hatte man zuvor die Tiere mit Krätern beruhigt, doch wenn die wirkung nachliess, oder aus irgendeinem anderen Grund eines der Tiere probieren wollte aus zu brechen, dann könnten sie kaum etwas dagegen tun. Aber, beruhigte er sich, es sollte ein Opfer für die Trias werden, es würde schon gut gehen. So warteten sie, das die Bruderschaft aus dem Tempel heraus treten würde.
--------------------------------
Und es dauerte nicht lange, da trat aus dem Tempel Quintus Tiberius Vitamalacus, Magister der Arvales Fratres heraus, gewandet in eine makelose, helle Toga praetexta, der Purpursaum setzte prachtvoll vom weissen Stoff ab. Doch besonders stiess seine Kopfbekleidung hervor : ein Ährenkranz, gebunden mit einen weissen Stoff.
Gemessenen Schrittes trat er an oberste Stufe der Treppe, welche zu dem Tempel herauf führte, wartete darauf, das seine Brüder sich neben und hinter ihm versammelten.