Atrium - Besuch für Luciana

  • Er blieb ruhig, löste sogar etwas den Griff auf ihrer Schulter, auch wenn sie nicht zu verstehen schien und die Situation immer noch zu verkennen schien. Sicher konnte sie schweigen, aber das würde sie in eine Lage bringen, die ihm nicht gefallen würde, aber gegen die er auch nichts mehr tun würde.
    "Du hast die Pflicht zu tun, was ich dir sage, Luciana," sagte er scharf. "Und was glaubst du eigentlich was für eine Rolle du hier spielst ? Es geht hier nicht um dich, du bist ein kleines Licht, du solltest ein Werkzeug des Terentiers sein, nicht mehr. Und jetzt sollst du ein Werkzeug gegen ihn sein. Und wenn ein Werkzeug nicht funktioniert, dann wirft man es weg und nimmt ein neues."
    Sicher waren seine Worte etwas hart und würden ihr bestimmt nicht gefallen, doch er hatte ihre Sturheit satt, sie musste endlich einsehen, welche Rolle sie hier eigentlich spielte und ihren Verfolgswahn einstellen.
    "Also, nun erzähl Prudentius Balbus das, was du mir erzählt hast. Oder soll ich es tun, während seine Männer dich in den Carcer bringen ?"
    Er nahm die Hand von ihrer Schulter.

  • Trotz machte sich in ihr breit und die Luciana wie sie halt immer schon war kam langsam aber sicher immer mehr zum Vorschein. Sie fühlte sich von dem Tiberier in eine Falle getrieben, in die Enge getrieben und einfach ausgeliefert. Seine Worte trafen sie schon wieder, wie ein Hammerschlag im Gesicht und sie konnte es eigentlich gar nicht wirklich fassen was er da sagte. Fein! Nun kommt also das wahre Gesicht zum Vorschein. Ich bin also nichts weiter als ein Werkzeug welches man sowieso wegschmeißen kann? Warum soll ich dann was sagen? Solange ich es für mich behalte bin ich also wichtig? Dann ist schweigen wohl doch das richtige und reden eindeutig das falsche. Mit welcher Begründung würde man mich abführen wollen? Welche Beweise gibt es? Ich habe niemandem etwas getan, also warum sollte man mich einsperren wollen?
    Sie fand, dass sie im Recht war, denn sie hatte ja wirklich nichts getan ausser Geld angenommen, sich in Gefahr gebracht und ihren Auftrag aus Liebe zu diesem Mann nicht ausgeführt.
    Luciana stand wieder auf, als die Hand des Tiberiers verschwand, denn sie hielt es im sitzen einfach nicht mehr aus. Sie drehte sich so, dass sie jeden hier im Atrium sehen konnte.

  • Er würdigte sie keines blickes mehr. Wären sie alleine, hätte er vielleicht etwas anderes getan, ihr noch einmal den Kopf gewaschen. Glaubte sie wirklich, hier drehte sich alles um sie und das sie das wichtigste in dieser gnazen Geschichte war ? Und dann hatte sie nun das getan, vor dem er sie immer gewarnt hatte, sie hatte ihn mit ihrer Weigerung zu reden hintergangen und daher musste sie nun mit den Konsequenzen leben.
    Langsam ging er zurück zu seinem Stuhl, wandte sich im gehen an Prudentius Balbus.
    "Es ist vielleicht das beste, du nimmst sie mit. Deine Männer können mit ihr gerne in die Kammer gehen und nachsehen ob sie was interessantes finden, obwohl ich das bezweifle, schliesslich kam sie mit nicht mehr als ihren Kleidern am Leib hier in die Villa."
    Er bedauerte das es soweit kommen musste, aber Lucianas Verhalten liess ihm keine andere. Seine ganze Haltung blieb kühl, ja gerade zu kalt. Er setzte sich wieder.
    "In der Zwischenzeit kann ich dir berichten, was sie mir damals berichtet hat..."
    Während er mit Prudentius Balbus sprach, hoffte er noch insgeheim, das Luciana endlich zur Vernunft kommen würde, denn sollte sie das nicht tun, hätte sie wohl den letzten Beschützer und Freund in der Stadt verloren.

  • Balbus verfolgte die Unterhaltung der beiden und war über ihre Reaktion erfreut, denn dadurch erhielt er die Chance sich selbst ihrer anzunehmen.


    Er nickte nach den Worten des Tiberiers. "Das klingt nach einer vernünftigen Idee." sagte er und wandte sich an seine beiden Gefährten: "Ihr habt den Vorschlag des Senators gehört." Die beiden nickten und stellten sich an Lucianas Seiten um sie in die Kammer zu eskortieren.

  • Die Worte drangen tief in sie und sie schloß ihre Augen. Sie hatte alles verspielt und in ihr stieg der Hass wieder einmal empor. Sie beschloss nun am besten wirklich kein Ton mehr zu sagen egal um was es gehen würde. Irgendwann würde man sie gehen lassen ohne Beweise ging nichts, so einfach war das.
    Sie zuckte und tat einen Schritt auf die Seite als die Männer sich neben sie stellten, doch sie wagte es noch nicht zu fliehen, aber vielleicht auf den Weg in die Kammer, vielleicht hatt sie da eine Möglichkeit zu entkommen und ihre Schwester zu warnen. Langsamen Schrittes ging sie zwischen den beiden Männern her um sie in die Kammer zu führen wo sie nichts finden würden.



    Sim-Off:

    Wirklich in die kammer oder willst du das hier mitposten?

  • Er schwieg. Er hatte immer noch gehofft, Luciana wäre zur Vernunft gekommen, doch scheinbar liess sie sich einfach so abführen. Hätte sie im letzten Momrent noch etwas gesagt, hätte er ihr wahrscheinlich verziehen. Aber so hatte er keine andere Wahl und wenn sie eines Tages aus dem Carcer der Praetorianer entlassen werden würde, dann wäre es an Titus, die Sache zu beenden. Es war schade um sie.


    Langsam erhob er sich, als die Miles das Attrium verliessen, ging zu einem kleinen Tisch auf dem stets etwas Wein und Wasser bereit standen.


    "Kann ich dir ein Glas Wein anbieten, Prudentius Balbus ?"


    Seine ganze Haltung blieb kühl und gelassen, so wie er erzogen war, seine Haltung zu bewahren, auch wenn ihm der Schritt, den er getan hatte nicht behakte, den er aber tun musste.


    Sim-Off:

    Macht das ruhig in der Kammer

  • Die beiden Milites begleiteten Luciana, wobei einer von ihnen seine Hand an ihren Arm legte um sie festzuhalten.



    Balbus beobachtete wie Luciana weggebracht wurde und wie der Tiberier sich erhob.


    "Gern." antwortete er. Er hatte nicht vor den Tiberier jetzt sofort mit Fragen zu lächern, wusste er doch wie empfindlich manche Senatoren sein konnten.

  • Ruhig und gelassen schenkte er Wein in zwei Glässer und wie es seine Gewohnheit war, verzichtete er darauf seinen Wein zu verdünnen. Eines der Gläser reichte er Prudentius Balbus, das andere behielt er bei sich, während er sich wieder setzte.


    "Ich weiss nicht, ob es dir hilft, ewas ich dir zu sagen habe, kann ich doch grossteils nur das Wiedergeben, was mir Luciana berichtet hat, aber ich hoffe es kann dir helfen."


    Er nippte er etwas am wein, blickte eine Weile in das Glas, bevor er er wieder zu sprechen ansetzte.


    "Luciana steht seit einiger Zeiz quasi in meinen Diensten, sie sollte für mich ganz allgemein Augen und Ohren offenhalten. Doch über die Wichtigkeit gut informiert zu sein muss ich dir sicher nichts erzählen. Vor einiger Zeit kam sie dann zu mir und berichtet über das, was in der Zwischenzeit vorgefallen war."


    Wieder machte er eine kleine Pause, trank noch einen Schluck.


    "Sie berichtet mir, das der Terentier sie beauftragt hatte, Kontakt zum Proconsul aufzunehmen, um festzustellen, ob dieser irgendwelche kaiserfeindlichen Handlungen betrieb. Ich vermute einmal, das der Terentier den Proconsul gerne in in der Nähe jener Wirrköpfe sehen wollte, von denen man aus Corduba hört. Es war ihr wohl recht leicht gelungen, engen Kontakt mit dem Proconsul zu knüpfen, beide schienen sich aufanhieb symphatisch zu sein. Aber wie zu erwarten, konnte sie keine Hinweise auf umstürzerlerische oder kaiserfeindliche Aktivitäten finden..."


    Nochmal machte er eine Pause, seine Worte waren wie so oft wohl gewählt und die Stimme war gewohnt gelassen und sachlich, mit einem leichen, aber unüberhörbaren militärischen Unterton.


    "Ihr ist wohl recht schnell klargeworden, das sie mit der Annahme des Auftrages einen Fehler gemacht hatte und nachdem sie ihrem Auftraggeber berichtet hatte, das sie nichts herrausfinden konnte, kam sie sofort zu mir. Da der Terentier ihr wohl nicht glaubte und nicht auszuschliessen war, das er ihr nach dem Lebentrachten würde, habe ich sie hier untergebracht. Und natürlich schickte ich einrn Boten in das Haus des Proconsuls hier in Rom, um ihn über die Umtriebe des Terentiers zu informieren."


    Er schüttelte Leicht den Kopf.


    "Ich wünschte, sie wäre dir gegenüber nicht so verschlossen, denn eigentlich war sie zur zusammenarbeit bereit."

  • Balbus nahm den Becher dankend an und trank einen kleinen Schluck. Den Worten des Tiberiers folgte er mit grossem Interesse und war überrascht, dass er tatsächlich einige Informationen von sich gab, die Balbus zuvor noch unbekannt waren. Er nickte zwischendurch, wenn sich seine Informationen mit denen deckten, die der Tiberier ihm gab.


    Nachdem der Vortrag geendet war sagte er: "Ich kann verstehen, dass sie nicht sonderlich kooperativ ist. Sicherlich befürchtete sie, dass sie verschwinden würde, wenn sie sich in die Hände der Garde begeben würde. Ein weit verbreitetes Vorurteil."

  • Den Ausführungen seines Gegenübers stimmt er mit einem lerichten Nicken zu. Rom war eine grosse stadt und wer hier ohne eine Familie im Hintergrund unterwegs war, konnte leicht verschwinden und die Garde des Imperators hatte sich in der Vergangenheit den Ruf erworben, das sie nicht gerade zimperlich war. Nun, aber das war er auch nicht.


    "Jemand, der nicht das Bürgerrecht hat und keine Familie oder einflussreiche Freunde, kann schnell in dieser Stadt verschwinden, weil niemand ihn oder sie vermisst. Da wirkt die Castra Praetoria schnell sehr bedrohlich...."


    Manchmal fragte er sich, wie viele Leute jeden Tag in der Stadt verloren gingen, zumindest Titus war seit längerer Zeit schon verschollen. Doch wenn jemand in der Castra Praetoria war, dann wusste er schliesslich, wo er zu suchen hatte.


    "Das Luciana verschwindet, davon gehe ich nicht aus. Denn auch wenn sie sich gerade meinen Anweisungen wiedersetzt hat und ihr ein paar Tage im Carcer nicht schaden, steht sie denoch noch unter meinem Schutz. Ich werde sie daher in den nächsten Tagen im Carcer besuchen."

  • Der Senator schien die Vorstellung zu haben, dass die Castra und vor allem ihr Carcer wie eine Taberna für jeden zu besuchen waren. Die Vorstellung belustigte Balbus ein wenig und er hatte es schwer ein Schmunzeln zu unterdrücken.


    "Nun ja, es gibt keinen Grund sie verschwinden zu lassen und daher sehe ich da eigentlich kein Problem darin, dass sie einige Nächte in unserer Obhut verbringt."


    Über das, was am Ende tatsächlich mit ihr passieren würde, war Balbus sich noch nicht ganz sicher.


    "Ich danke dir auf jeden Fall für deine Informationen und deine Geduld, Senator."

  • Das unterdrückte Schmunzeln entging dem Tiberier nicht und er ahnte den Grund dafür. Doch Tiberius Vitamalacus war nicht nur en Senator, sondern er war auch ein Soldat und Offizier, der viel von seinen Leuten verlangte, aber auch bereit war, viel für sie zu tun. Und so war es für ihn selbstverständlich, das er Luciana nicht im Carcer der Praetorianer versauern liess.


    "Ich werde dich aufjedenfall in einigen Tagen in der Castra aufsuchen."


    Es war nicht als Drohung formuliert, das wäre bei einem Praetorianer wohl vergeblich. Aber seinen Worten zeugten von grosser Entschlossenheit.


    "Sollte mir noch etwas eonfallen, werde ich es dich dann wissen lassen."


    Langsam erhob er sich, stellte dabei das Glas neben sich.


    "Mir persönlich ist diese Intrige des Terentiers zuwieder, er beschmutzt so ein ehrenwerte Amt und dazu die Ehre von anständigen Soldaten. Und ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Ermittlungen."


    Kurz machte er eine Pause, bevor er fortfuhr.


    "Wenn Du und deine Männer die Villa verlasst, so würde ich euch bitten, dies unauffällig durch den Seiteneingang zu tun. Dies könnte auch deinen Ermittlungen nutzen, denn solange der Terentier nicht erfährt, das Luciana ihn hintergangen hat, kann sie dir von grösseren Nutzen sein."

  • "Ich werde deinen Besuch erwarten und hoffe, dass dir bis dahin vielleicht tatsächlich noch etwas einfallen." sagte er.


    Auch Balbus erhob sich. "Intrigen sind grundsätzlich widerwärtig, aber leider beherrschen sie mittlerweile die ganze Stadt. So scheint es jedenfalls."


    Er nickte. "Natürlich werden wir deinen Wunsch akzeptieren." sagte er.

  • Damit war für Tiberius Vitamalacus die Sache für heute erst einmal erledigt. Gewohnt knapp verabschiedete er sich.


    "Prudentius, man sieht sich."


    Dann kehrte er zurück in das Tablinium, allerdings nicht ohne zuvor sicher zustellen, das ein Sklave anwesend war, welcher die Praetorianer aus dem Haus führen würde.

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