Insula|1. Stock|Furia Stella

  • Nach wenigen Treppenstufen machte Helios endlich die Tür auf und ging hinein. Die Sachen seiner Schwester lud er sogleich ab und beging noch einmal die Räumlichkeiten, die zwei Zimmer.


    Ihr alles zu zeigen war nicht notwendig, schließlich gab es nicht viel zu sehen und die beiden Räume klar unterteilt. Einen Ofen und eine eigene Leitung hatte die kleine Wohnung durchaus, was in dieser Zeit purer Luxus war.


    "So, ich hoffe, dass es dir hier gefallen wird. Wenn die Nachbarn dich stören, dann kannst du mich getrost rufen, ich werde dem Abhilfe schaffen. Wenn etwas anderes deine Unzufriedenheit erweckt, so kannst du mich ebenfalls erreichen. Ich bin immer da."

  • Stella, die niemals eine eigene Wohnung hatte, da sie immer im Tempel wohnte,
    ging langsam durch die Räume, sah sich alles an und hörte Helios aufmerksam zu


    "Es gefällt mir sehr hier, lieber Helios, eine nette Wohnung... danke Dir, mein Bruder...
    Ich würde jetzt gerne schlafen gehen, wir werden uns bald sehen, nicht wahr? "


    Stella umarmte ihren Bruder und verabschiedete sich von ihm, morgen hatte sie
    viel zu tun...

  • Helios nickte lächelnd.


    "Natürlich, ruh dich nur aus. Morgen kannst du dann gerne vorbei kommen und wir reden noch ein bisschen. Schließlich weiß ich rein gar nichts von dir, du von mir wohl nicht viel mehr."


    Dann verabschiedete er sich von seiner Schwester und ging wieder der Castra der Vigiles zustrebend.

  • Heute erwartete Stella ihren geliebten Bruder zu Besuch. Sie wollte ihm zeigen, wie
    sie ihre Wohnung neu eingerichtet hatte. Sie zog ihre neue veilchenfarbene Tunika an
    und hatte ihre Haare schön frisiert.
    Im Speisezimmer war der Tisch für zwei gedeckt. Von großen Kandelabern hingen
    brennende Öllampen herab und verbreiteten Licht und Wärme. Der Boden des Raumes
    war mit einem Teppich bedeckt und in den Nischen standen korinthischen Bronzen,
    die Stella aus Griechenland mitgebracht hatte. Die Blumen verbreiteten einen angenehmen
    Duft ... Stella überblickte nochmals das Zimmer und ging zum Fenster um Helios Ankunft
    nicht zu verpassen.

  • Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und erschien noch wenigen Minuten auch schon. Da er für gewöhnlich mit seinen Blicken umherstreifte, sah er sie schon am Fenster stehen, winkte jedoch nicht, da es für ihn ein wenig peinlich werden würde - böse Zungen könnten auch denken sie wäre seine Liebschaft oder ähnliches.


    So ging er rein und klopfte an die Tür zu ihrer Habitatio.

  • Mit großer Freude sah Stella ihren Bruder ankommen und ging schnell
    zum Eingang um ihm die Tür aufzumachen.


    "Chaire, Helios, komm rein... Ach, es ist schön, dass Du die Zeit gefunden hast mich zu besuchen...


    sie lächelte ihn liebevoll an ... =)

  • Er umeramte seine Schwester herzlich.


    "Salve, Schwester."


    Und ließ sofort von ihr ab, um das hübsch eingerichtete Zimmer zu betrachten. Erstaunt, als spräche er in Gedanken, entfuhr es ihm.


    "Du hast es wahrlich bewohnbar gemacht, sogar sehr angenehm und hübsch. Kompliment, Schwester."

  • "Oh, danke Dir, Bruder... ich habe mir große Mühe gegeben..."


    Die leichte Röte stieg ihr ins Gesicht und sie gab Helios einen Kuss.


    Mit einer Geste bat Stella dann ihren Bruder ihr ins Triclinium zu folgen.


    "So, setzte Dich bitte, ich habe ein kleines Essen für uns vorbereitet, probiere aber
    zuerst diesen Wein, den habe ich aus Griechenland mitgebracht... "

  • Wie gut, dass man eine Schwester hatte, von der man umsorgt wurde - Helios brauchte gar nicht zu heiraten, er musste nur die Verehrer seiner Schwester verscheuchen. :D
    Bevor er einen Bissen nehmen konnte, griff er nach der Karaffe mit dem Wein und schenkte sich etwas in den Becher ein.
    Er verköstigte den Wein fachmännisch, ließ ihn in seinem Gaumen spielen und schmatzte dann mit einem Lächeln.


    "Wunderbarer Wein - schmeckt auch unverdünnt sehr wohl. Wo hast du ihn denn bekommen, wird er hierher geliefert?"


    Die Sorte und den Verkäufer musste er sich merken.

  • "Aber, Helios, den habe ich doch aus Korinth mitgebracht,... zwei Amphoren sogar, eine
    ist natürlich für Dich, mein Bruder... Ich trinke ihn aber verdünnt, schmeckt auch sehr gut..."


    Stella nahm einen Schluck aus ihrem Becher, sie war sehr zufrieden, dass Helios den Wein mochte.
    Auf einem Silbertablett hat sie viele verschiedene Leckereien serviert. Unter anderem eine von ihr selbst
    gemachte Pastete und ein feines Weissbrot fehlte auch nicht.


    "Bitte, bediene Dich, Bruder, und lass es Dir schmecken..."

  • "Also bekommt man ihn hier nicht. Schade."


    Dieser Rückschluss war schmerzhaft, schmeckte der Wein doch zu köstlich, um ihn in der Heimat verkommen zu lassen. Damit ließe sich hier sicherlich viel Geld machen, aber er hatte anderes zu tun.
    So nahm er von den Köstlichkeiten und lächelte.


    "Du bist eine gute Gastgeberin. Wie lebt es sich denn in Rom, gefällt es dir?"

  • Stellas Gesicht leuchtete auf:


    "Danke Dir , Bruder... Du weisst ja, es ist mir eine Freude Dich hier zu
    empfangen.... und... und, wenn Du den Wein so magst, dann kannst Du
    natürlich die beiden Amphoren haben...."


    sagte sie heiter und lächelte ihm zu. :)


    "Rom? Nun, ich fühle mich wohl hier, bin einfach glücklich, dass wir uns gefunden haben..."


    sagte Stella leise und senkte den Blick, dann fuhr sie fort:


    "Aber ich brauche eine Beschäftigung, dieses müssiges Dasein ist mir lästig..., ja fast unerträglich..." -.^


    Stella nahm einen Apfel und biss kräftig zu

  • "Neinein, ich wollte nur wissen, ob man den Wein auch in Rom ergattern kann."


    Ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er nahm noch einen Schluck.


    "Es freut mich, dass dir Rom gefällt. Nun, das mit der Arbeit könnte man sicherlich noch ändern. Was würdest du denn gerne machen?"

  • Stella wurde auf einmal sehr traurig, senkte ihren Blick und seufzte :


    "Es ist nicht leicht eine Arbeit für mich hier zu finden... Ich bin ja noch ganz neu in der Stadt...
    Weisst Du , Helios, ich habe eine gute allgemeine Ausbildung bekommen, ... und ich reise gern,
    aber ohne Deine Hilfe bin ich in Rom hilflos... "


    sagte sie leise und sah dann ihren Bruder liebevoll an:


    "Du hast so eine bemerkenswerte Karriere gemacht, Deine Eltern... ... unsere Eltern wären
    sehr Stolz auf Dich... , ... ich bin es..."

  • "Sei nicht so melancholisch, Stelle."


    Entgegenete er mit einem süßen Lächeln, welches dem Zwecke diente seine Schweter ein wenig aufzuheitern.


    "Ich werde dir schon helfen eine Arbeit zu finden. Doch du hast mir noch immer nicht erzählt was du gerne machen würdest. Gefällt dir das Schreiben oder willst du den Göttern dienen?"

  • "Ja, Helios, die Melancholie war so, ..so, wie meine zweite Natur, aber seit wir uns gefunden
    haben ist die einfach verschwunden... nun, ... fast..."


    Stella seufzte leicht und dann lächelte sie sanft:

    "Nun, den Göttern diene ich in meinem Herzen, Du weisst ja, ich bin im Tempel der Artemis groß geworden...
    und da haben wir eine große Bibliothek und es war meine Aufgabe die Schriftrollen und Pergamente zu pflegen
    und zu bewahren... Es wäre mein großer Wunsch in einer Bibliothek zu arbeiten... ich wäre glücklich, wenn Du mir
    dabei helfen würdest..."

  • "Das trifft sich gut. Hier in Rom gibt es eine große Schola mit einer ebenso großen Bibliothek.
    Nach neuesten Informationen sollte ein gewisser Aelius Callidus, den ich nicht kenne, der neue Rector sein. Am besten stellst du dich gleich ihm vor, ich denke er wird dich zu schätzen wissen, Schwester."


    Sagte er lächelnd und nahm noch einen Schluck.


    "Aber vergiss bloß nicht bei der Entlohnung hartnäckig zu bleiben, ansonsten hast du dann viel Arbeit aber keinen Sesterz."

  • Mit gemischten Gefühlen hörte Stella ihrem Bruder zu, sie dachte eine
    Weile nach, dann sah sie Helios skeptisch an:


    "Du meinst, ich könnte in Schola Atheniensis arbeiten ... oh, ja, es wäre
    mein Traum, aber ob der neue Rector mich überhaupt empfangen wird..."


    sie konnte es einfach nicht glauben ...

    "Aber wenn Du sagst, ... auf jeden Fall werde ich es versuchen, gleich
    morgen..."


    Dann machte Stella plötzlich große Augen und schrie fast:


    "Helios, ich habe doch für Dich einen Honigkuchen gebacken und
    ihn absolut vergessen..."
    :patsch:


    Sie rannte in die Küche und kam dann mit dieser Leckerei zurück:


    "Hier, bitte, für Dich, mein lieber Bruder..." :]

  • "Natürlich, ich bin fest davon überzeugt, dass du problemlos die Einstellung durchlaufen wirst. Bald kannst du dich dann deinen Schriften und Rollen widmen."


    Sie aufzubauen war das Eine, doch wirklich davon auszugehen, dass es auch klappen würde, da war er sich nicht mehr so sicher. Dennoch lächelte er ihr tapfer zu und biss von dem Kuchen wohl allzu begierig.


    "Ich danke dir, er schmeckt wundervoll."


    Sagte er noch mit vollem Mund und kaute genüsslich weiter.

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