Oecus | Magnus Saal

  • Antipater wartete auf Graceus, Livilla und Corvina und labte sich unterdessen am Wein.

  • "Graecus..." Antipater stand auf und reichte ihm die Hand.
    "...ich hoffe mein kleiner Obulus hat Dich erreicht. Zu Deiner Idee in den Cursus Publicus einzutreten sage ich später noch etwas, erstmal muss ich euch mit einem Problem belästigen" Er schien allerdings nicht besorgt

  • Eilig hatte ich die Casa Iulia verlassen, doch als ich kurz vor der Casa Pompeia ankam, wurde ich immer langsamer. Neugierig erreichte ich den Magnus Saal und ging auf Antipater zu, das Haar wieder leicht an hinten gesteckt und gekleidet in eine dunkelblaue Tunika.


    "Salve Pompeius Antipater. Sofort nach deiner Unterrichtung, bin ich hier her geeilt und bin neugierig was du zu berichten hast." entgegnete ich ihm höflich, doch klang meine Stimme auch ernst. Und der Grund war wohl Graecus.

  • "Livilla, wie schön das Du kommen konntest und unser bescheidene Zusammenkunft somit zu einem Feste macht das keinerlei Blumenschmucks bedarf. Ich sagte gerade zu Graecus das ich euch mit einem Problem beladen möchte, doch..." er fixierte sie und sah ihren Ernst


    "Gibt es etwas was ich wissen müsste?"

  • "Salve Antipater. Ich danke dir für deine Großzügigkeit. Doch sag, welches Problem du hast oder wir haben.", sagte Graecus und sah Antipater ernst an, jedoch freundlich. Dann richtete er einen fragenden Blick an die Scriba Personalis.

  • Meinen Blick wendete ich durch Antipaters Bemerkung unverzüglich wieder auf ihn. "Nein, es ist etwas privates, das hier nicht hingehört." Irgendwas brachte mich nun dazu, das ich an Solinus Vergehen denken musste, das mich nicht so sehr erfreut hatte. So wartete ich nach Graecus erneuter Frage, was wohl unser Problem werden würde.

  • "Du ließest ja die Stelle eines Begleiters für Dione ausschreiben, werte Livilla" er lächelte ihr wohlwollend zu "Doch waren die Bewerber entweder nicht abkömmlich wie Theodorus oder nicht fähig wie Casca. Ich dachte somit daran das ganze in andere, in mehrere Hände zu legen." Sein Blick ruhte nun auf jedem einen kleinen Moment


    "Wie sind eigentlich eure Erfahrungen mit Seereisen?"

  • "In meinem kurzen bisherigen Leben habe ich insgesamt nur drei längere Seereisen unternommen, die längste davon führte von Athen nach Ostia.", antwortete Graecus. "Bei unruhiger See gibt es tausend Dinge, die angenehmer sind als eine Schiffsreise. Doch ich habe auch die Fahrt von Athen nach Ostia überstanden, und würde sie sicher noch einmal überstehen. Allerdings habe ich Bedenken, mich in Achaia blicken zu lassen, denn es gab in der Vergangenheit etwas, das mir dort unten einige schwer anlasten."

  • Aufmerksam hörte ich Antipater zu und schon bei dem Wunsch, die Reise nicht nur einen ausführen zu lassen, dachte ich mir bereits wohin er hinaus wollte. Doch überraschte mich unsere Aufgabe, besonders da er damit uns beide ansprach. Denn fragenden Blick den mir Graecus zuwarf, zeigte ich kein Interesse, obwohl er mir nicht entgangen war. Erfahrungen auf See? Die hatte wohl nur Graecus. Doch wusste ich nicht so rech, ob mich seine Antwort beruhigte.


    "Du solltest dich wohl mehr auf Graecus verlassen!" Meinte ich ernst und blickte Graecus streng entgegen.

  • "Allerdings möchte ich eher nicht nach Achaia zurück, da ich vor kurzem erst gezwungen war, sie zu verlassen. Und wenn ich trotzdem dorthin fahren sollte, würde ich mir eine fähige Begleitung wünschen, die mir bei entstehenden Problemen während der Reise zur Seite steht. " Er sah Livilla herausfordernd an.

  • Antipater wandte sich an Livilla "Ich würde Dir, als römische Bürgerin, aber nicht nur deswegen, gerne die Leitung der Expedition anvertrauen. Dione ist zur Zeit auf Paros wie ich hörte, wird aber bald aufs Festland übersetzen." Die Blicke waren auch Antipater nicht entgangen


    "Das weder die Inseln noch Ephesus und Myra in Achaja liegen möchte ich Deine Fähigkeiten und Dein Wissen an ihrer Seite wissen, doch..." er füllte drei Becher mit Wein "...lass uns erst hören was man Dir so anlastet."

  • "Es war im Grunde nur eine hamlose Angelegenheit. Eine solche, wie sie in vielen Verwandtschaften vorkommt.", begann Graecus. "Aus der Sicht eines Außenstehenden, für die Tochter meines Onkels und mich war es tiefgehender gewesen. Niemand häte diese Angelegenheit zwischen uns bemerkt, wir haben uns verleugnet, doch dann ist in meiner Lieben etwas herangewachsen. Sie hat geschwiegen. Leider ein schmutziger alter Sklave nicht, er hat mich verraten. Daraufhin machte mein Onkel Anstalten, mich aus dem irdischen Leben zu - entfernen."

  • Graecus schluckte. Kaum merklich zitterten seine Hände. "Ich wollte sie überreden, mit mir nach Italia zu fliehen. Das hat sie abgelehnt. Was dann aus ihr geworden ist, weiß ich nicht. Ich habe gehört, sie sei von ihrem Vater verstoßen worden und habe das griechische Festland verlassen, noch vor der Geburt des Kindes. Wenn ich dort bin, werde ich mich nach ihr erkundigen. Doch ich glaube, mein Onkel hasst mich mehr als er sie hasst. Zu Recht. Sollte er mich finden, weiß ich nicht, was mir geschieht. Doch noch größere Angst habe ich davor, sie zufällig wiederzusehen, ihr unter die Augen treten zu müssen. Ich würde vor Scham umkommen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass ich sie noch einmal sehe. Leider. Aber lass dich dadurch nicht beunruhigen, es wird die Reise nicht gefährden."

  • Tief erschüttert hörte Antipater auf die Worte des Graecus und schwieg dazu, obwohl er gerne den Namen der Frau gewusst hätte und auch ihr Aussehen wäre hilfreich gewesen, gab es doch mehr Dinge zwischen Olymph und Hades als man sich dachte und auch schon die komischsten Zufälle. Er unterließ es und unterbrach die darauf entstehende Pause indem er die Hand des Graceus nahm und drückte.


    "Ich habe mit der Cophta über Dein Bestreben gesprochen illuminiert zu werden. Sie wird den Ritus mit Dir feiern und dies wird vor eurer Abreise geschehen. Bis dahin gibt es aber auch noch anderes zu tun. Ihr braucht als erstes ein Schiff. Der Bruder eines alten Freundes, der des Sergius Glaucia besitzt ein Schiff. Die Cor Aureum. Vielleicht können wir es benutzen, könnt ihr euch darum kümmern?"


    Er sah als erstes Livilla an, hatte aber beide gemeint

  • Es war gar nicht so schlecht, von Graecus Schuld zu hören, als hätte ich es nicht ahnen können, das ihn irgendso eine schändliche Tat belasten würde. Antipater zeigte so viel Mitleid, ich stellte mir nur die Frage, wie man so unvernüftig sein konnte. Weshalb wurde er nicht bestraft wie konnte das Schicksal jetzt so viel mitleid mit ihm haben, den der Aufenthalt in Roma, hier in der Casa Pompeia anwesend zu sein, war sicherlich keine Strafe, vielmehr das Gegenteil.


    "Antipater, ich weiß nicht warum du mir die Leitung über diese Expedition anvertraut hast. Ich habe keine Erfahrungen auf See, weshalb übergibst du sie nicht Graecus? Das er lernt was Verwantwortung bedeutet!" Dannach sah ich wieder zu dem Griechen, mit einem noch strengeren Gesichtsausdruck wie vorher.

  • "Weil Du fähig UND eine Bürgerin bist. Ich würde Dich nur in religiösen Dingen einem Peregrinus unterstellen wollen, so wie ich in religiösen Dingen der Copta Occiedntalis unterstellt bin. Verantwortung kann Graecus ..." Antipater sah diesen jetzt strenger an "...auch so lernen. Von DIR, werte Livilla". den Nebenaspekt, dass die liebe Dione eine dem Graecus untergeordnete Livilla sicherlich als Freiwild betrachten könnte behielt Antipater besser für sich

  • "Antipater hat Recht. Außerdem könnte ich mich besser darauf konzentrieren, Dione die Reise angenehm zu gestalten, wenn ich nicht allzu sehr mit organisatorischen Aufgaben belastet wäre. Und ich weiß nicht, ob du, liebe Livilla, es mit deinem Stolz vereinbaren könntest, dich einem Ausländer unterzuordnen, sei es auch nur für die Dauer einer Reise. Ich möchte nicht wagen, über deine Persönlichkeit zu urteilen, doch es fällt mir schwer, anzunehmen du könntest es." Graecus lächelte Livilla eisig an. Dann wandte er sich freundlich an Antipater. "Wo können wir den Bruder des Sergius Glaucia finden?"

  • "Eine gute Frage... ich bin fast versucht zu sagen: Stelle noch eine. Denn eine wirkliche Ahnung habe ich nicht, er wollte zusammen mit seiner Frau in die Provincia Syria. Sein Bruder Epulo sollte aber in Roma anzutreffen sein." den offensichtliche Zwist der beiden bemerkte Antipater zwar, kommentierte ihn aber mit keiner Silbe

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