Triclinium - Eine Cena

  • Am späten Nachmittag überzeugte sich Epicharis noch einmal höchstselbst davon, dass das Triclinium zur Zufriedenheit aller hergerichtet worden war. Natürlich war es an sich nur ein Gast, er kommen würde, ein Aurelier, Deandras vormaliger Bruder, aber Epicharis beharrte darauf, dass trotzdem alles nett hergerichtet war. So fanden sich zahlreiche Blumenbuquets im Raum verteilt, die Liegen waren ordentlich gebürstet worden und für sie selbst und Deandra standen bequeme Korbsessel bereit. Epicharis wusste nicht recht, wie Deandra es halten würde mit dem Speisen, ob sie eine eher moderne Frau war, die sich, den Männern gleich, beim Essen auf eine Kline legte, oder ob sie die alte Sitte pflegte und sitzend aß. Epicharis selbst aß niemals im Liegen, das verbot ihr ihre Einstellung zur traditionellen Seite, und sie glaubte auch, dass Deandra dem ebenfalls entsprach, nur sicher konnte sie eben nicht sein.


    Eine Sklavin wischte gerade noch die letzten Staubkörner von der Platte, auf die später am Abend das Essen aufgetragen werden sollte. Epicharis hatte sich für Pullum Lasertum entschieden, für Huhn mit Ingwer, dazu verschiedene Beilagen (unter anderem auch Moretum Alium und frisches Brot, Epicharis liebte diesen Aufstrich) und als Nachspeise konnte man wählen zischen Dulcia Domestica und Globi. Ganz sicher war es viel zu viel, aber dann würden sich die Sklaven freuen und ganz gewiss würden alle satt werden. Epicharis hatte mit dieser Aussicht schon den ganzen Tag lang nur Wasser getrunken und inzwischen einen ordentlichen Hunger entwickelt. Von der Obstschale, die eben gebracht wurde, stibitzte sie sich daher einen Pfirsich und aß ihn gut gelaunt auf dem Weg in den sonnenbeschienenen Garten, wo sie die Zeit verbrachte, bis es galt, sich frisch zu machen und schließlich auf den Gast und Deandra zu warten.

  • Derweil saß ich vor einem Spiegel und ließ mir die Frisur noch einmal herrichten. Ich betrachtete zwar mein Spiegelbild, war mit den Gedanken aber ganz wo anders. Ich kam einfach nicht mehr von dem gestrigen Thema los, es kreiste beständig in meinen Gedanken.


    „Werd fertig“, mahnte ich die Sklavin, ich hielt es kaum noch auf dem Stuhl aus. Da musste doch noch mehr drin sein als die bisher gewonnenen Erkenntnisse. Die restliche Zeit zappelte ich unruhig herum, sodass ich, weil es mitunter ziepte, das Gesicht schmerzhaft verzog.


    „Na endlich“, stieß ich erleichtert hervor, sprang förmlich vom Stuhl und schickte mit ungeduldigen Handbewegungen die Sklavinnen hinaus.


    „Assindius soll kommen“, rief ich der letzten hinterher, bevor diese die Tür zuzog.


    Alsdann wanderte ich rastlos im Zimmer auf und ab, spielte an einem Seidentuch, dass ich völlig unnütz an einem Zipfel zusammen- und wieder auseinanderrollte und atmete immer wieder heftig durch. Das war aber auch alles eine aufregende Angelegenheit. Warum mir das nur bisher verborgen geblieben war?

  • „Ah, gut dass du da bist!“ Ich unterbrach abrupt meine Wanderung und trat auf meinen Leibsklaven zu. „Folgendes: Begleite mich in die Villa Aurelia. Dort suchst du als erstes meinen Bruder auf und überbringst die Einladung zu dem geplanten Essen. Er hat etwa eine Stunde Zeit, sich zurechtzumachen. Ich, oder besser wir, werden jedoch nicht gemeinsam mit ihm in die Villa Claudia zurückkehren, weil ich zuvor noch etwas … ja … sagen wir: erledigen muss. Verstanden?“
    Ich vergewisserte mich, ob Assindius einen verständigen Gesichtsausdruck machte oder ihm alles zu schnell ging. Weil ich jedoch innerlich aufgedreht war, sprach ich nach einem Blick zur geschlossenen Tür sogleich, wenn auch gedämpft, weiter.


    „Hast du ihm diese Nachricht überbracht, erwarte ich dich in diesem abgelegenen Zimmerchen. Du weißt schon, das neben dem kleinen Triclinium zu ebener Erde. Ich habe etwas mit dir zu besprechen, aber trag Sorge dafür, dass dir keiner der Angestellten und schon gar nicht mein Bruder folgt. Das ist wichtig! So, und nun lass uns gehen.“

  • Was ist jetzt wieder. Immer diese extra Wünsche und Sondervorgänge, aber egal, hat mich nicht zu interessieren. Ich sagte nüchtern:


    "Verstanden, Herrin!"

  • Samira geleitete mich wohlbehalten durch das atrium ins triclinium, wo ich mich nicht sofort setzte. Immerhin wusste ich nicht, ob eine besondere Sitzordnung geplant war, auch wenn ich wusste, dass wohlerzogene Damen sich seltenst der Blöße hingaben, sich während des Essens zu legen. Die bereitstehenden Korbmöbel bestätigten meine Vermutung, und ich blieb trotzdem stehen und wartete darauf, dass mich jemand in Empfang nahm. Ich war nicht nur neugierig darauf, wie Deandras neugewonnene Schwester aussah und sich ihr und mir gegenüber gab, sondern auch darauf, wie Deandra mir begegnen würde.


    Geduldig wartend, besah ich mir eine kunstvoll gefertigte Vase, deren schwarze Bemalung auf braunem Grund das Einbringen der Ernte zeigte.

  • Die Unterredung mit Assindius lag hinter mir und das Essen mit Epi und meinem ehemaligen Bruder vor mir. Nie zuvor hatte ich mir den Kopf über den Zeitpunkt meines Erscheinens bei Einladungen zerbrochen, heute fing ich damit an. Ging ich nun rechtzeitig ins Triclinium und riskierte, Corvi alleine anzutreffen oder wartete ich lieber ab, weil ein verspätetes Eintreffen mir Verlegenheiten ersparte?
    Nächste Frage: Gab ich den neuesten Erkenntnissen nach und würde auch Corvi – wie zukünftig jeden Mann – auf gewisse Regungen unterhalb der Gürtellinie begutachten? Assindius hatte mir in den Kopf gesetzt, dass Männer stets durch den Anblick von Frauen … Wie hatte er sich noch ausgedrückt? Schöne Frauen erregen IMMER einen Mann. Ja, das hatte er gesagt. Ich schmunzelte.


    Wer die Wahl hat, ist manchmal nicht zu beneiden. Ich zählte gaaanz langsam bis zehn, legte noch einen Tropfen dieser wohlriechenden Kostbarkeit auf, summte ein Lied, dessen Melodie ich nicht einmal zuordnen konnte, spazierte dreimal zum Fester und wieder zurück, trat schließlich auf den Gang und nahm einen seehr langen Umweg ins Triclinium. Aber alles nützte nichts, ich war vor Epi da.


    „Salve“, flüsterte ich, blieb aber unschlüssig auf der Schwelle stehen. Mir war klar, dass man so keinen Gast begrüßte, aber derzeit konnte ich Corvi ohnehin nicht richtig einordnen.

  • Die Stimme Deandras riss mich aus der bewunderung für das Kunstwerk vor meiner Nase. Immer noch zum Erkunden leicht nach vorn gebeugt, wandte ich den Kopf und blickte ihr entgegen, wie sie zaghaft auf der Schwelle stand und mir beinahe furchtsam entgegenblickte. Ihre tunica war von strahlendem Weiß, die Fibeln golden. Ihre Aufmachung harmonierte wunderbar mit ihrem Haar und der hellen Haut. Das einzige, was nicht ganz so gut passen wollte, war der Ausdruck auf ihrem Gesicht. Ich wurde mir bewusst, dass ich sie anstarrte, räusperte mich und ging auf sie zu, um meine Hände auf ihre Schulter zu legen und sie auf die Wange zu küssen.


    "Guten Abend, Deandra. Du siehst bezaubernd aus, wenn du mir diese Bemerkung gestattest", sagte ich und lächelte ihr ermutigend zu. Sie schien mir nervös zu sein und ich ahnte, dass es mit der Frage nach den Kindern zu tun hatte. Ich selbst war nicht minder angespannt, überspielte es allerdings recht gut. Der süße Duft nach Honig und Rosenholz stieg mir in die Nase und ich blinzelte, um die Trunkenheit zu vertreiben Ich ließ sie los und deutete auf die Sitzgelegenheiten. Der geruch ihres Parfums war nun nicht mehr überwältigend.


    "Wollen wir schon Platz nehmen oder warten wir auf deine Schwester?"

  • Nachdem ein Sklave ihr vom Eintreffen des Aurelius Corvinus berichtet hatte, war Epicharis die Treppe herunter gekommen. Sie hörte Deandras Stimme und die des Gastes, noch ehe sie am Zielort ankam. Bald darauf trat sie ins Triclinium und ging auf Deandra und Corvinus zu.


    "Aurelius Corvinus, ich freue mich, dass du der Einladung folgen konntest und heiße dich in der Villa Claudia herzlich willkommen", sagte Epicharis und lächelte einnehmend. Deandra hatte nicht übertrieben, er sah wirklich sehr gut aus, wie Epicharis feststellen musste. Sie trug eine dunkelgrüne Tunika, die von silbernen Fibeln auf den Schultern gehalten wurde, dazu zwei kostbare Armreifen mit eingefasstem Malachit am linken Arm. Im hochfrisierten Haar steckten kleine Perlen und ihren Hals zierte eine Kette, auf der sich Malachit und Perlen abwechselten.


    "Setzt euch doch bitte. Deandra hat mir schon viel von dir erzählt. Du siehst ganz so aus, wie sie dich mir beschrieben hat", sagte sie und nahm selbst in einem der Korbsessel Platz. Das stimmte zwar so nicht, denn beschrieben hatte Deandra ihren ehemailgen Bruder nicht, aber es schadete schließlich nicht, wenn man das Gespräch mit einem ernst gemeinten Kompliment begann. Epicharis blickte zu Deandra. Täuschte sie sich oder schien sie nervös?

  • Alles war kompliziert: Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, wusste nicht einmal mehr, was ich wollte oder wie mein Bruder dachte. Unklar war genauso, ob einzig das letzte Gespräch zwischen uns stand oder doch die erfolgte Adoption. Ich seufzte ungewollt, setzte aber alsbald ein freundliches Lächeln auf, weil er immerhin nette Dinge geäußert hatte.


    Tja, und dann stand die Frage im Raum, die nicht mal eine schwierige war, und wieder wusste ich keine Antwort. Ich blickte zur Seite, überlegte, was am besten ausschauen würde und kam zu dem Schluss, dass Hinsetzen eine ganz passable Lösung war. Ich holte Luft, um den Vorschlag zu machen, als Epi hinzu trat. Mit einem nutzlosen „Äh“, atmete ich wieder aus.


    „Epi“, begrüßte ich meine Schwester, als sie geendet hatte – froh darüber, eine Ablenkung zu finden. „Du siehst toll aus!“ Ich schaute zu Corvi. „Findest du nicht auch?“

  • Deandras Verhalten wirkte seltsam wächsern und das Lächeln aufgesetzt. Ich hatte schließlich lange Jahre mit ihr zusammen gewohnt, da kannte ich sie nun recht gut und bemerkte, wenn sie schauspielerte, was sie im übrigen recht gut beherrschte. Mit hochgezogenen Brauen musterte ich sie in ihrer überspielten Unsicherheit, als ihre Schwester hinzutrat, eine ebenso vollkommene Schönheit wie Deandra selbst eine war. Hatte ich das eben gedacht?


    Verwirrt setzte ich ein erfreutes Lächeln auf und begrüßte meinerseits die dunkelgrün gewandete Frau.
    "Salve, Claudia Epicharis. Die Einladung kam unverhofft und kurzfristig, und dennoch habe ich zu danken, denn sie hält mich glücklicherweise von einem langen Abend hinter dem Schreibtisch ab", erwiderte ich mit einem Neigen des Kopfes. Ich folgte ihrer Einladung und legte mich auf die Liege, von dem aus ich problemlos den Tisch würde erreichen können. Deandras Bemerkung verwunderte mich etwas. War sie früher auch so gewesen? Verwundert sah ich von ihr zu Epicharis und wieder zurück.


    "Ich hoffe, sie hat nicht übertrieben", sagte ich und schmunzelte mit einem Seitenblick auf meine ehemalige Schwester.
    "Deandra hat natürlich recht, ihr beide seht umwerfend aus. Für jeden anderen Mann wäre es sicher eine gewagte Herausforderung, allein mit euch zu Abend zu essen."
    Und für mich würde es das auch sein.

  • Ich postierte mich unauffällig in einer der Ecken des Raumes und wartete auf Aufweisung. Ich dachte noch: ‚Ist der etwas ohne seine Sklaven gekommen? Ich dachte schon der brächte Camryn mit und die erzählt mir ein paar Schoten aus dem Aurelier Haus.


    Aber meine Fresse do, hauen die sich hier die Komplimente um die Ohren. Wer ist denn jetzt eigentlich dran, sich wieder bei einem einzuschmeicheln? Ich denk die kennen sich alle, oder fast. Ist das eine römische Tischsitte, erst gegenseitig den Speichel des anderen zu lecken bevor gegessen wird? Meine Fresse do.

  • Die Köchin hatte ein wunderbar duftendes Essen zubereitet, und Aintzane konnte es sich nicht verkneifen, vor der Tür noch ein bisschen was wegzunaschen... nur so viel, dass die Römer es nicht merkten, natürlich.
    Dann stieß sie mit dem rechten Fuß die Tür auf; sie hielt ja mit beiden Händen das Tablett. Die Tür war so schwer, dass sie sie kaum von der Stelle brachte. Mit gedämpfter Stimme rief sie: "Assindius! Hilf' mir! Bitte!"

  • Warum können Weiber eigentlich nichts alleine? Für alles brauchen sie die Männer; geh Wasser holen, bring den Müll weg, schlachte die Sau, halt die Tür auf. Ich hab noch nie einen Mann sagen hören „halte mir doch bitte mal die Tür auf“. Aber wir machen dann doch was die Mädels wollen, weil wir so nette Kerle sind.


    Na ja, jedenfalls hielt ich ihr die Tür auf, damit sie rein kommen konnte.

  • Kaum hatte Deandra diese Worte an Corvinus gerichtet errötete Epicharis leicht und warf ihrer Schwester einen ermahnenden Blick zu. Corvinus schien das allerdings gelassen zu nehmen und überschüttete nicht nur sie, sondern auch Deandra mit Komplimenten. Das machte ihn irgendwie sympatisch, befand Epicharis.


    Während Deandras Sklavin den Befehl erhalten hatte, das Essen heranzuschaffen, wandte sich Epicharis nun an Assindius. Wo Nordwin steckte, wusste sie nicht, doch sie vermutete ihn in den Stallungen.
    "Assindius, schenke dich bitte unserem Gast und uns etwas zu trinken seiner Wahl ein. Ich hätte gern etwas von diesem germanischen Apfelsaft", sagte sie.
    "Ich hoffe doch, das nichts wichtiges an Arbeit liegen bleibt", fuhr sie dann an Corvinus gewandt fort."


    Bald hatten alle einen Becher in der Hand, worüber Epicharis recht glücklich war, denn so hatte sie etwas, woran sie herumnesteln konnte, wie auch jetzt.
    "Für jeden anderen Mann? Dann ist es für dich also keine Herausforderung? Nun ja, dann wollen wir mal sehen, wie du den Abend bewältigen wirst", sagte sie, drehte den Becher und schmunzelte Corvinus keck an. Gottlob wusste er nichts von Deandras und ihrer Aktion in der Bibliothek.

  • "Natürlich".


    Ich schenke wie befohlen den Saft ein und wartete auf die Wünsche der anderen beiden. Die Herrin würde wie immer einen Fruchtsaft trinken und ihr Bruder Wein. Ich hielt mich bereit.

  • Aintzane wisperte Assinidius: "Danke!" zu, trat dann heran und stellte jedem Römer, während ihr germanischer Mitsklave jedem den Becher vollfüllte (so wie sie die Römer kannte, würde das noch eine ordentliche Sauforgie werden) einen Teller vor die Nase. Das Essen duftete wie parfümiert und Aintzanes Magen knurrte. Sie bekam wohl nichts zu essen...

  • Die kurze Konversation zwischen Corvi und meiner Schwester nutzend, winkte ich meine beiden Sklaven heran.


    „Ich nehme immer Fruchtsaft, am liebsten den der Zitronatzitronen“, erklärte ich Aintzane, die sich mit meinen Gepflogenheiten noch nicht so gut auskannte. „Assindius, lerne doch am besten Aintzane an. Du kennst mich schließlich besser als jeder andere.“


    In nickte meinem Leibsklaven zu und fing als nächstes einen verwunderten Blick meines Bruders auf. Ähm, ja. Um was ging es gerade? Ich lächelte verlegen und zuckte andeutungsweise mit der rechten Schulter. Das hat man nun davon, wenn man sich ablenken lässt. Weil kurz danach aber einige Komplimente kamen, konnte ich nicht allzu viel verpasst haben.


    Der abschließende Satz jedoch, ließ mich ungeniert kichern ... was ich natürlich schnell bereute, die Hand vor den Mund schlug und in betont anständiger Manier meinem Bruder zu den Klinen folgte. Dabei ging mir durch den Kopf, dass seine Worte nicht nur lustig bzw. schmeichelhaft auszulegen waren, sondern auch auf eine Art merkwürdig klangen.


    „So, du glaubst also, uns widerstehen zu können?“, fragte ich herausfordernd. „Keiner schafft das, aber du schon?“ Warum wunderte ich mich eigentlich? Ein langer Blick, der mich zunächst an einen Knaben, späterhin an einen jungen Mann denken ließ, traf Corvinus. Ich runzelte kurzzeitig die Stirn und fasste gleichzeitig den Entschluss, nichts unversucht zu lassen, ihm diesen Zeitvertreib gründlich auszutreiben oder gar zu verleiten.


    ‚Wie stelle ich das bloß an?’, fragte ich mich in Gedanken, während ich mich auf das Fußende einer freien Kline setzte. Ich hatte mir diese Art der Essenseinnahme bei Sophus angewöhnt. ‚Auf jeden Fall werde ich Assindius dafür einsetzen’, beschloss ich und schaute unwillkürlich meinen Leibsklaven an. Vermutlich würde ich den Abend sogar damit verbringen, konkrete Pläne für diese Radikalkur zu entwerfen. Zunächst meldete sich aber mein Durst und ich wartete darauf, dass mir jemand einschenkte.


    Doch noch bevor die Getränke kamen, stand das Essen auf dem Tisch. Ich schnupperte an der Vorspeise und blickte Aintzane an. "Was servierst du uns heute noch? Ich muss wissen, ob ich viel oder wenig Raum für die nachfolgenden Gänge einplanen muss."

  • Fruchtsaft, sag ich doch. Weil ich schon bereit stand übernahm ich auch das Einschenken.


    „Einen Saft, Herrin.“


    Mit Aintzane würde ich später besprechen, was die Herrin typischer Weise ißt und trinkt. Das muss nicht in Anwesenheit der Herrschaften geschehen. Dann stören wir nur mit unserem Gemurmel Im Laufe der Zeit bekommt man gut mit, wer was gern ißt und trinkt und welche Gewohnheiten typisch sind.

  • Also schön.
    Aintzane fuhr mit ihrer Hand zum Hals, eine Geste, die ihr zu eigen war, wenn sie scharf nachdachte. Dann sagte sie: "Jenes hier ist die Vorspeise, ein griechischer Salat mit illyrischem Schinken... anschließend kommt das Hors d'Oeuvre, bestehend aus einer Auswahl an frischem und gekochten Gemüse. Dann kommt als Hauptspeise... gebratener Siebenschläfer mit Spiegeleiern, eine Spezialität aus Etrurien."... hatte einmal die Köchin ihr gesagt... "Als Nachtisch kommt eine Platte von Käse aus dem ganzen Imperium, zusammen mit Nachtigallzungenmarmelade." Eine typisch dekadente römische Cena.

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