Operation "Phoenix"

  • Die nächtliche Ausgangssperre und die scharfen Patrouillen der Rebellen hatten es den Speculatores, die sich noch immer in dieser Stadt befand, still und heimlich im Untergrund operierend, nicht leicht gemacht.


    Ob die Nachricht vom Aufstand Rom erreicht hatte ? Wer wußte das schon ? Noch waren keine Anzeichen zu spüren, doch wie sollten sie auch ?


    Die letzten Wochen waren hart. Der Nahrungsmangel in der Stadt hatte auch sie getroffen, sie, die im Namen des Kaisers agierten. Dazu das ständige Wechseln der Verstecke, nur um nicht den Verschwörern in die Hände zu fallen. Es gab eine Chance, das wußten sie, doch diese mußten sie nutzen.


    Die Orgien und berauschenden Feste, deren Klänge weit über das Forum aus dem Palast zu vernehmen waren, hatten auch die Speculatores aufmerksam gemacht. Weniger aus Groll, was für eine Verschwendungssucht dort herrschte, während andere hungerten, denn aus einem anderen Grund.
    Ein Mitglied nämlich, Pompilius Nubilior mit Namen, daß sich zu dieser Verschwörerbande zählte und auch an diesen besagten Festen regelmäßig zugegen war, pflegte zu nächtlicher Stund, nur mit einem fackelbewaffneten Sklaven als Begleitung den Heimweg in die privaten Räumlichkeiten anzutreten. Sein Weg war immer derselbe. Erst überquerte er das Forum in östlicher Richtung und bog dann am Eingang zu einer Wäscherei in eine schmale Seitengasse, worauf er zwei Kreuzungen weiter nach rechts abbog und in dem zweiten Haus auf der linken Seite verschwand.


    Dies war nun auch den Speculatores aufgefallen und so beobachteten sie den jungen Mann, der zudem immer recht angetrunken wirkte, und als sie meinten, daß die Gelegenheit günstig und das Risiko gering, beschlossen sie zu zuschlagen.


  • Blitzschnell schlugen sie zu. Kaum war das ahnungslose Opfer um die Ecke gebogen, fing es durch den harten Schlag an zu taumeln und brach schließlich zusammen.
    Es war eine glasklare Nacht und die Sterne funkelten wie tausend Lichtlein am Firmament, und nur der Mond hielt einsam seine Wacht. ;)


    Schnell hatten sie, vier, fünf Mann den Bewusstlosen in einen leerstehenden Kellerraum gebrachtet und nachdem dieser nach relativ kurzer Zeit - der Schlag mußte wohl doch nicht so fest gewesen sein wie zunächst angenommen - wieder zur Besinnung kam, begannen die Speculatores sofort mit gewohnter Härte und Brutalität alles aus ihm rauszupressen, was nur aus ihm herauszupressen war.


    Pompilius, jüngstes Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft um den Aufständler Strabo und seinen Vasallen schien es auch zunehmend mit der Angst bekommen zu haben. Denn nach einiger Zeit fing er gar gräslich an zu winseln und zu flehen, man möge ihn doch verschonen und unterließ dieses Getue erst nach einer Androhung weiterer Strafmaßnahmen, wenn er nicht augenblicklich aufhöre zu flennen.
    Man beratschlagte, wie nun mit zu verfahren sei, nachdem ihn ausgequetscht hatte wie eine Orange und einer kam auf die glorreiche Idee, daß ihnen der Bursche gewiss noch gute Dienste leisten würde. Jener sei mittlerweile so von der Kaiserlichen Linie überzeugt, daß man ihn ohne Probleme wieder bei den Verschwörern einschleusen und auf diese Weise möglicherweise weitere Informationen gewinnen könnte. Rufus, der älteste der Speculatores, ein echter Haudegen, der schon bei den Kämpfen des Sertorius dabei gewesen war, instruiierte den "Kleinen" wie er ihn "liebevoll" nannte so lang, bis dieser den Eindruck zu erwecken schien, die Sache vollends verstanden zu haben.
    Darauf verpasste man ihm aufs Neue einen festen Schlag, den diesen sofort umhauen lie0, und brachte ihn vor die Tür, wo man ihn zwei Straßenecken weiter absetzte.


    Im Dunkel der Nacht verschwanden diese - den Burschen "seinen Rausch ausschlafen lassend" - wieder. Nichts ahnend, daß ihre Aktion von einem kleinen "Kätzchen" beobachtet ward.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!