Das war vielleicht eine Sache: Seit mir die Angelegenheit mit dem Kinderkriegen und dem Drumherum in den Kopf gekommen war, verging kaum eine Minute, in der ich nicht über das nachdachte, was ich nicht im Ansatz einzuschätzen wusste. Klar war, es ging mir nicht um die Praxis, denn die hatte zu warten, bis ich verheiratet war. Aber ich wollte bis dahin so viel wie nur irgend möglich – vor allem über das, was zuvor stattfand – herausfinden. Irgendwelchen Dichter und Philosophen schenkte ich dabei weniger Vertrauen als den Menschen in meinem Umfeld. Sie würden mir sicherlich unverfälschte Antworten geben. Auf die meines Sklaven war ich im Besonderen gespannt. Ich wusste, er würde niemals lügen. Allerdings stellte ich mich darauf ein, dass die Informationen aus seinem Mund durchaus niederschmetternd, am Ende sogar abschreckend sein konnten.
Assindius war nicht schwatzhaft, er würde meine Neugier niemals jemandem verraten, da war ich sicher. Es war also keineswegs das schlechte Gewissen, was mich von Minute zu Minute nervöser machte, sondern vielmehr die Ungewissheit, was er mir womöglich offenbaren könnte. Zum Glück konnte ich mir im Nachhinein ja noch immer einreden, dass es bei den Germanen eben anders läuft – für den Fall, er schockierte mich gar zu sehr. Ungeduldig wartete ich auf sein Erscheinen.