Zur CH Wahl Medicus Germanicus Avarus

  • Es war nicht ein Tag wie jeder Andere, als Avarus am Morgen das Haus verlassen hatte. Denn er wußte, das eine Uhr gefüllt mit perlenden Sand abgelaufen war und er rechnete damit, das im Senat keine Zeit unnütz verstreichen würde, um jene Männer zu prüfen, die sich für die nächste Periode im Cursus Honorum aufstellen ließen. Für jenen Augenblick schien es ihm ratsam all den Kram, der Schmuck war wegzulassen. Mit einfacher Senatorentoga begleitet, betrat er den Senat und schon die Gespräche im Vorfeld wießen darauf hin, das jene Anhörung heute begonnen würde. So setzte er sich auf seinen Platz und wartete darauf, das man ihn aufrief.


    Bis zu jenem Augenblick war er nicht anwesend, er kehrte sein Wesen in sich. Ließ jene Worte revue passieren, die ihm gedachten das Consulat zu würdigen, um schließlich selbst würdig genug zu erscheinen zur Wahl anzutreten.


    Senator Medicus Germanicus Avarus erhob sich und trat nach vorn. Sein Blick kreiste eine Weile durch den Senat, bevor er das Wort erhob.


    "Senatores es ist bekannt, ich stelle mich zur Wahl des Consuls. Es wird den Einen vielleicht verblüffen, den Anderen vor Wut zum Bersten bringen, aber wie in jeder meiner Taten sehe ich auch in dieser einen Anfang. Als ich mich vor mehreren Jahren in den Dienst einer kleinen Verwaltung in Germanien stellte, hätte ich nie gedacht mit meinem Wirken jemals bis in eure Reihen vorzudringen. Jegliches Ziel war es von Anbeginn meiner politischen und civilen Laufbahn vorallem Rom zu dienen.


    Steht ein Kandidat auf der Rosta ist es vorallem die eigene Geschichte, die Laufbahn, die großen Taten welche man dem Volk mitgeben will. Hier im Senat kennen mich die Meisten seit vielen Jahren. Sie wissen, ihr wißt, das meine Worte hart sein können. Sie können sich tief ins Fleisch beißen, sie können verletzen, schmerzen und Sorgen bereiten. Aber und das ist wichtig: Sie töten nicht! Ihre Rythmen verlaufen haarscharf an der Grenze zur Bosheit, zur Störung des senatorischen Friedens, manchmal auch zur Belustigung eurer, aber sie sind immer ehrlich. Wenn mir jemand sagt: Krieg ist hart, ungerecht und unberechenbar, dann antworte ich: Krieg ist das einfachste der Welt, er ist zu navigieren, abzuschätzen und kalkulierbar. Verliert man eine Schlacht, ist der Krieg noch lange nicht verloren.


    Politik hingegen ist ein Gemetzel. Worte prallen aufeinander. Gesagtes verraucht nicht mit dem nächsten Morgen. Schreiber zeichnen jeden Laut mit. Enthusiasten werden mit ihren Ideen zu Helden, kämpfen vor der Curie, erstreiten Mitstreiter. Können mit ihrer ausgefeilten Rhetorik das Schiff durch die stürmische See geleiten oder es mit falschen Argumenten zum Kentern bringen. Ein Soldat vorn an in der ersten Reihe einer Schlachtlinie bezahlt seinen Fehler mit dem Tod. Wenn er gut genug ist nur seinen, vielleicht den seines Kameraden neben ihm mit. Wir Senatoren, Politiker wir müssen leben mit unserer Schuld. Mit Worten, die in hitzigen Gefechten gesprochen wurden. Mit Situationen die herausfordernd Taten verlangten, die weder dem eigenen Sein, noch einer ganzen Elite gut getan haben.


    Unsere einzigste Hoffnung ist ein erfolgreicher Prozess danach. Dazu geben wir alles hin was uns noch verblieben war. Neben dem letzten Stückchen Mut wird vor einer Ansammlung von Mitsenatoren darum gefochten den Stand der Dinge zurück zu versetzen. Doch und das ist bindend bis ins Elysium: Es findet keiner einen Weg zurück. Einzigst eine gefüllte Akte mit Blättern voller archivierter Prozesse, die glücklich erstritten worden. Freispruch heißt es dort. Doch wovon, oder wer ist dazu in der Lage? Niemand ist es! Einzigst Jene sind es, die wir Götter nennen. Denen wir alltäglich unsere Opfergaben bringen. Deren wir unsere Schuld aufbürden, um geheilt zu werden. Mit ihren Binden fühlen wir uns erstarkt für die nächste Auseinandersetzung gewappnet. Bereit den nächsten Streit zu erfahren, zu kämpfen, zu leiden, zu siegen oder zu verlieren.


    Wir stellen uns daher und reden, philosophieren vielleicht, hoffen auf Mitsprache, darauf gehört zu werden und wenn eventuell auch nicht sofort, dann spätestens bei der Umsetzung dieses laute vernehmliche, herzlich anzuhörende Klatschen in uns aufzusaugen. Harte Arbeit mit vielen Rückschlägen und doch sind wir es, die genau für diesen Moment leben. Diesen Akt genießen und mit Gewissheit sagen können 'Rom wir haben für dich gewirkt.'"


    Er macht eine kurze Pause, wollte den Übergang finden und ließ das Gesagte wirken. Sicher langweilte man sich in bestimmten Reihen schon, aber Avarus war es gewohnt Gegner zu haben.


    "Ich weiß wie einige von euch von mir denken und ich bin mir sicher das einiges meiner hitzigen Worte Gesprochens tiefe Schluchten gegraben hat. Doch suchen wir nicht im flachen Sand nach sauberen Trinkbaren. Sondern tiefe Löscher muß man Graben, wenn man klares Wasser will. Habe ich vorhin von Ehrlichkeit gesprochen, so erneuere ich das jetzt wieder. Ich habe nie ein Hehl aus meiner Gesinnung gemacht.


    Mein Haus war immer das eines Plebjers. Aber ich sehe in ihnen Menschen, Bürger Roms. Die mit ihren kräftigen und fleißigen Händen das erschaffen, was Rom so einzigartig und unbezwingbar macht. Es sind Menschen, so wie du und ich. Es sind Handwerker, Seeleute, Bauern, Tagelöhner oder Beamte des Staates. Sie leben vielleicht in einfachen Mietskassernen ohne Wasseranschluss, ohne Küche oder bequeme Liegen im Esszimmer. Wahrscheinlich können sie nichteinmal einen Sklaven als ihr eigen nennen. Aber und das ist besonders mir wichtig: Es sind nicht Menschen zweiter Klasse, nur weil sie keinen Gott als Ahnen haben."


    Erneut kühlte Senator Avarus seine Stimme ab. Das lange Reden schmerzte ihm im Rachen, zu gern hätte er einen Schluck Wasser zu sich genommen. Aber die Schlacht war noch nicht zuende gefochten.


    "Die Monate nach gewissen Ereignissen mögen euch dazu bewegen im Inneren oder Äußeren danach zu fragen: 'Warum tritt ein Senator wie Avarus zum zweiten Mal an, wenn er sich sicher sein kann, das jene gerissenen Wunden kaum die Blutungsstillung erfahren, bei weitem nicht zugewachsen sind?' Als einfacher, neutraler Politiker ohne Gewissen und Regung in seinen Blutkanälen könnte ich dazu sagen, das ein Senator Germanicus Avarus weder vor dem Erdentribunal noch vor dem Himmelsgericht gerichtet wurde. Es würde auf einen Freispruch in allen Instanzen mit einer Rüge hinaus laufen. Aber ich finde, das es genügend Beführworter unter euch gibt, denen das damals wie heute nicht reicht.


    Wenn ich auf sie zuginge, was würde das bedeuten? Würden sie sich angesprochen fühlen oder ihre Türe vor meinem Angesicht verschließen. Nun ich bin ein offener Mann. Weltoffen sozusagen. Ich biete es ihnen an. Besucht mich in den Räumen meiner Casa. Sprecht mit mir, erklärt euch und laßt mich darüber mit euch reden. Denn anders werdet ihr das leidliche Thema oder mich nicht los. Mal abgesehen davon... aber nein soweit möchte ich nicht sprechen, geschweigedenn denken."


    Mit einer Hand wischt er sich etwas Schweiß von der Oberlippe. Die Wärme machte ihm etwas zu schaffen. Wahrscheinlich war Quarto anwesend. Er sah ihn zwar nicht auffällig sitzen, doch wenn jener im Saal war, wurde immer etwas mehr eingeheizt. Dabei fiel ihm auf, das er eigentlich schon viel zulange sprach. Er erinnerte sich oft an die Reden auf der Rosta. Kaum ein Consularsanwärter hatte mehr als dreihundert Worte heraus gebracht. Aber weil er geradeso in seinem Element war und der Senat ihn regelrecht aufgefordert hatte zu sprechen, führte der Senator seine Rede fort.


    "Das Consulat ist ein Amt, was einem Menschen, einem Römer alles abverlangt was er je in seinem Leben gelernt hat. Bis zu jenem Tag an dem ein Römer dazu berufen wird, weil der größere Teil der Bevölkerung ihm das Vertrauen ausgesprochen hat, sind Taten wie eine errichtete Basilika, ein Tempelbau, eine Therme, ein gemeisterter Aufbau eines Posttransport, wie Verwaltungssystem, Gesetze und Vorlagen, Ein Mitwirken am wichtigen Schulsystem, Schreiben für eine gutsortierte Bibliothek eine erfolgreiche Karriere im Cursus Honorum bis eben an jene Tür eine ganze Menge Leistung. Doch in jenem Moment wo sich das Officium öffnet, steht ein Consul am Anfang. Er muß sich erneut beweisen. Taten voller Ehre und zum Wohle Roms vollbringen. Voller Kraft wird er sich in das Amt verbeißen, wird die Magistrate beaufsichtigen, ihnen wo er nur kann behilflich sein und bei all jenen Dingen immer eins im Hintergedanken haben: Du bist Consul, tu alles dafür das Rom in deiner Zeit blüht.


    Es werden Worte laut werden, die mir die Fähigkeit dazu absprechen genau dies zu tun. Aber ich bin bekannt dafür das ich meine angepackten Arbeiten auch zuende bringe. Selbst nach dem ausgeruderten Magistratenamt vor einem Jahr habe ich mit sehr großen finanziellen wie materiellen Einsatz die Katakomben der Stadt bereinigen lassen. Jene Arbeiten waren Grundlage dafür das das Frühjahrshochwasser nicht den gesamten Dreck auf die Straßen gespühlt hat und ich war selbst da unten. Ich weiß was Rom damals erspart geblieben ist.


    Dieses Mal sieht es etwas anders aus. Die Behörden sind besser bestellt, sie werden Herr aller Lagen sein und man verlangt, das ich mir etwas neues einfallen lasse. Nun das muß ich nicht. Ihr wißt was ich am Besten kann und ich weiß das meine Arbeit so effektiv wie möglich sein sollte. Als vor gut einem halben Jahr jemand vom Cultus Deorum an mich trat, wußte ich nicht in welch langwierige Prozesse das Ganze laufen würde. Man wünschte eine Renovierung des Marstemoels zu Rom. Jene werde ich nun mit aller Kraft in die Wege leiten lassen. Die Kosten dafür natürlich aus der eigenen Tasche bezahlen. Natürlich nur, so das Collegium noch daran intressiert ist, das jene Arbeiten verrichtet werden. Außerdem habe ich durch die ausgelegte Liste erfahren, das sich kein Aediles hat aufstellen lassen. Ich finde es nur gerecht, wenn jene Arbeiten nicht ruhen und werde sie mit Hilfe der anderen Mitglieder des neu gewählten Cursus Honorum trotzdem erfüllen. Mit etwas Hoffnung könnten jene Bürger, die dieses Mal so trist im Regen stehen gelassen wurden auch auf Spiele hoffen. Vielleicht ein Wagenrennen, ein Gladiatorenkampf, eine Tierschau. Doch bis zu einer sicheren Wahlentscheidung möchte ich da noch nicht zuweit vorgreifen."


    Kurzes Lippenlecken. 8)


    "Neben all jenem Gesagten würde es mir auch obliegen den Senat zu führen. Als Princeps Senatus ihm vorzustehen und ihn nach Außen hin zu vertreten. Nun ich bin lange Mitglied dieser ehrwürdigen Hallen und mir durchaus bewußt, was das bedeutet. Einst war ich haltlos und uneinst mit dieser Ehre, aber was sind das für Menschen, die nicht daran denken können, darauf hoffen können, das selbst ein Avarus so etwas wie eine Seele hat."


    Er blickt durch die Reihen. Erkennt einige müde Gesichter und lächelt schließlich.


    "Senatores ich stelle mich nun euren Fragen. Fragt und bei Leibe nehmt keine Blätter vor den Mund."





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  • Furianus, und mit ihm war sowieso zu rechnen, würde immer an sich zweifeln, falls er nicht jetzt Partei ergriff.
    Das Volk hatte Avarus gerichtet, der Kaiser, das Reich.


    „Senator Avarus.


    Ich bin einer dieser Männer, denen das Herz bei deiner Kandidatur blutet, ich bin einer derer, die nicht wissen, ob du nun scherzt oder die Götter ihr grausames Spiel mit uns treiben. So spreche ich frei heraus, wie es mein Recht als Mitglied dieses Gremiums ist.


    Du sprichst von Verantwortung, von einem Kapitän, der das Schiff entweder durch die Stürme lenkt oder dieses unter seinem Kommando sinkt. Du, Senator, wirst seit dem Tage, an dem du das Schiff selbst zerstörtes nicht zu einer Kategorie gezählt werden können, du bist nichts von all dem, kein Kapitän.


    Deine Ehrlichkeit ist eine Tugend, doch deine Worte schmerzen nicht nur, sie töten nicht nur dich, sondern womöglich noch unschuldige Bürger, wie es bei dem Aufstand nach deiner Rede geschehen konnte! Ihre Rhythmen verliefen nicht haarscharf an der Grenze sondern darüber hinaus! Du hast das Ansehen des Senates getötet und die Achtung vor deiner Person.


    An dem schwärzesten Tage deines Consulats standest du, mit den heiligen Ehren eines Consuls ausgestattet, die du ohne Zweifel geschändet hast, auf der Rostra und vor dem Volk.
    Vor den Tempeln der Concordia, den Triumphbögen unserer Ahnen und dem Grabmal meiner Familie standest du, im Herzen Roms und seiner Geschichte und hast über die Götter, Rom und uns alle hier gespottet! Banditen sind wir für dich, alles Schurken und Barbaren. Selbst vor der Ehre unserer Götter sprach deine giftige Zunge schändlich über sie, beleidigte unsere Kultur und unsere Religion!


    Und spreche nicht von Unschuld! Du wurdest bereits gerichtet, Senator, als das Volk sich erhob und zu den Toren des Palastes stürmte deinen Kopf zu fordern! Man hat dich damals gerettet, doch dein Urteil ward gesprochen! Verkrochen hast du dich feige im Schutze des Palastes, den meine Ahnen erbauten! Hinter dem Rücken ehrenvoller Männer standest du und hast zugesehen, wie sie die Menge zu beschwichtigen versuchten und sie schließlich wie Hunde forttrieben! Nicht sie, sondern dich hätte man forttreiben sollen, denn nicht sie beleidigten uns alle, sondern DU!
    Und bis zu dem heutigen Tag weichst du von deiner Meinung nicht ab und beleidigst uns jeden Tag aufs Neue, wenn du dich dazu erdreist diesen Boden, diese Halle, mit deiner Anwesenheit zu beflecken – jeden Tag spuckst du auf Tradition, auf Rom und lächelst auf uns herab! Du wurdest gerichtet, Avarus, doch entkamst mit einem Grinsen weil sich tapfere Männer, Römer die du beleidigt hast, fehlerhaft verhielten und den Consul in Schutz nahmen!
    Ja, es hat einen Sinn, dass ich dich nicht beim Namen nenne, denn sie beschützten den Consul, nicht den Avarus!
    Kandidierst du also erneut, um wieder einmal im Schutze dieses heiligen Amtes unser Ansehen und das ganz Roms zu beschmutzen?!


    Eine Nota Censoria hielt dich, wie man heute sehen kann, auch nicht auf!
    Feige, Avarus, ehrlos bist du! Anstatt mit ein wenig Würde und Ehrgefühl von sich aus den Rücken zu kehren und den Senat zu verlassen, stehst du hier vor unseren Augen und lechzt nach dem heiligen Amte des Consuls ein weiteres Mal!


    Ein Amt, welches der große Cicero, Sulla, Pompeius, Caesar oder Augustus mit Ehre bekleideten, sprichst du dir zu, du, der Frevel begangen hat vor den Augen des Volkes und der Götter?!
    Du bist kein Consul, denn ein Consul repräsentiert das Imperium Romanum, ein Consul repräsentiert den Senat, ein Consul repräsentiert das Volk!
    Und du, dessen Kopf das Volk ohne Erbarmen forderte, du willst das Volk repräsentieren?!


    Damit beleidigst du große Männer Roms auf die schändlichste Art und Weise, wie es nur du ein weiteres Mal zustande bringen kannst. Du raubst diesen Männern den einzigen Stolz, das einzige heilige Ziel ihres Lebens, indem du das Amt mit deinem Namen befleckst und ihre Ehre dabei beschmutzt, die Ehre einer der Wenigen zu sein, die imstande sind dieses Amt zu bekleiden! Es ist eine Ehre, Avarus, mache das Consulat nicht zu einer einzigen Schande!


    Ihr ehemaligen Consuln die ihr hier sitzt, sprecht, denn dieser Mann schändet euer Amt.
    Ihr ehrvollen Consulare, lasst euer heiliges Amt nicht schmähen und mit einer Nota Censoria, einem Frevel und dem Spott auf der Rostra eines Mannes beflecken!
    Hört die Stimmen der Ahnen, hört die großen Männer Roms, eure Vorgänger, die sich gegen diese Beleidigung nicht wehren können und sprecht für sie! Euer Consulat verbürgt euch dazu, euer Schweigen wird gerichtet.


    Bitte sprecht im Namen Roms und seiner Geschichte, denn ein heiliger Eid wurde von euch allen geleistet, ein Eid auf Rom und die Verteidigung unserer Kultur und unserer Ehre.


    Mag Avarus noch so viel versprechen, ich will frei von Schuld sein und dieser Beleidigung unter einem Jahre, welches seinen Namen tragen muss, in den Senatslisten geführt zu werden!


    Ich schweige nicht und werde nicht schweigen, nicht hier, denn das wäre die größte Schuld gegenüber allem, was man römisch nennen kann! Und ich bin Römer, das Schicksal Roms geht mir nahe!


    Und eines möchte ich euch allen hier sagen:
    Wenn dieser Frevler das heiligste und ehrenvollste Amt unserer Kultur bekleidet, so werde ich mich zum ersten Mal in meinem Leben schämen, ein Römer zu sein!“


    Diese Welle von Emotionen raubte ihm viel Kraft, so dass er sich erleichtert und erschöpft setzte. Er hatte gesprochen und seine Hände von jeglicher Schuld an einem möglichen Consulat des Germanicus Avarus rein gewaschen, denn dies wäre die größte Beleidigung gegenüber allem, was er kannte und aus den Geschichtsbüchern las.

  • Völlig kühl ließ er jene Worte über sich ergehen. Um mit einem einfachen Satz zu parlieren.


    "Wie so oft fühlt sich ein Senator besonders angesprochen, dem die Werte seiner Herkunft enorm am Herzen liegen. Nun es mag den Patriziern mit Worten und Taten gerecht sein, dies zu fordern. Doch ein Lucius Flavius Furianus gehört nicht dazu Nomen und Normen zu beanspruchen, die er in seinem noch kurzen Leben so oft er konnte selbst in Frage gestellt hat. Und auch da bemerke ich gleich jenen Moment gern an, damit er sich erinnern kann das dies nicht das erste Mal wäre, wo er sich schämen muß. Nein vielmehr mag Flavius Furianus es nur all zu gern zu verdrängen. Vielleicht erinnert sich ein Mann mit traditionsreichen Ansinnen dieser Stunde an seine langen Tage im Dienste einer Sklaveneinheit, als er sowohl seinem Vater ins Gesicht spuckte, als auch all jener die Rom geboren haben und Vigiles wurde. Wenn man selbst tiefe Schluchten gegraben hat, fällt es manchmal schwer objektiv zu bleiben. Wird beleidigend, entsinnt sich nurnoch auf Traditionen, pocht darauf wo man kann und verdrängt eigene Verfehlungen. Weitreichend sind sie und entehrend für deinen Stand und deine Familie, für Rom und das Imperium. Ich koche nur ungern weitere Brühen auf. Wir kennen genügend andere Fälle in deiner Akte Flavier.


    Wie soll man dir Glauben schenken, wenn Instanzen der Exekutive völlig anders plädierten. Willst du sie Lügen strafen, weil du einer anderer Meinung bist und nur diese zählt? Ich glaube du hast ein tiefliegenderes Problem. Jenes versuchtst du bei einem Senator Avarus auszumachen. Wahrscheinlich nur aus dem einen Grunde, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Kehre vor deiner Tür, bevor du beginnst Hasstriaden zu formulieren und zu verbreiten. Beginne etwas zu leisten für Rom und Imperium und wenn du irgendwann einmal etwas nützliches, wie Großartiges vollbracht hast, Rom noch steht und dir Ehre zuteil wird, dann kannst du wieder kommen dich erheben und hoffen, das man deine Verfehlungen am Anfang der noch jungen Laufbahn verschmerzt, Dir Jubel schenkt, dich lobt und sich bedankt. Doch solange du nur deinen eigenen Willen getrieben siehst, ist es besser zu schweigen."


    Er blickte sich um, ob es Anmerkungen von Römern gab, die sehrwohl schon etwas für das Reich und den Kaiser geleistet hatten und machte sich dabei seine Gedanken...


    Es war natürlich klar das gerade dieser Möchtegernpatrizier aufsprang und wie ein Eunuch hüpfte. Jedoch machte dessen Aufstieg Schmerzen, wenn man an die mos maiorum glauben mochte. So sprang er wie ein Unwissender vom Probatus zum Vigiles, diente als Eimerschlepper in den Güllegassen von Rom, um nach üppigen Jahren zum Optio Vigiles befördert zu werden, zum Optio! Schon das hätte einen jeden Altrömer das Gedärm herum gedreht. Was mochte der Vater des Furianus bei dieser Geschichte für Schmerzen erlitten haben. Welch Hohn mußte er ausstehen und der Gestank erst, den ein Vigil Tag ein Tag aus an sich trug. Vom Umgang garnicht zu denken. Irgendwann wurde diese peinliche Geschichte dann beendet, sinnierte Avarus nach. Jener wurde entlassen und doch dauerte es nur zwei Amtszeiten bis dieser Mann seine Gens erneut befleckte. Betrat mit Flehen und Betteln ein Ritterposten in der Provinz, gerechtfertigt durch den Willen empor zu steigen. Wichtig zu werden, doch ein Mann wie er hat seinen Vater der ihn im Senat vertritt zu unterstützen. Wieweit kommt es, das man Patriziern ihre Nomen auftischen muß. Was wenn sie vergessen haben wie man alte Werte respektiert? Naja wenig später dann der Gipfel. Ließ sich zum Praefectus Annonae berufen. Natürlic nicht wegen dem Einkommen, Nein nur aus Nächstenliebe und um 'die Wartezeit zu überbrücken'. Mit welch Dummheit konnte ein Mensch durch die Welt ziehen und hoffen alle um sich herum würden nicken und beipflichten: 'Oh natürlich, fein Furianus, du bist sooo großherzig und weise und nur auf die alten Werte bedacht.' Naja es ist anzunehmen, das er seiner Familie auch in Zukunft viel Freude machen wird, wenn er Traditionen und Tugenden bei Anderen anmahnt, um sie im gleichen Augenblick selbst zu umschiffen. :P




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  • Furianus konnte nur lächelnd den Kopf schütteln.


    "Wenn du meine Vita betrachtest und mich zu beschämen versuchst, so versuche es, doch beschäme nicht das Konsulat!


    Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, denn ich diente stets Rom, nicht mir und keinem anderen! Hast du dies getan, als du ganz Rom mit deinen Worten geschändet hast und es nun ein weiteres Mal machst, indem du eine der Stadteinheiten Sklaven nennst?
    Was erwarten wir noch von dir? Welche Instanz wirst du als nächste verunglimpfen?


    Ich bin berechtigt das zu fordern, was ich heute tue, denn ich weiss, dass ich es muss, ich bin Römer. Ich schäme mich meiner Taten nicht und ich weiss auch nicht warum du dies so siehst.


    Habe ich Götter beleudigt, habe ich unsere Traditionen geschändet, habe mich als Consul wie ein Demagoge aufgeführt?! War ich feige, bin ich der, der mit einer Nota Censoria belegt worden ist?!
    Du bist es, Senator und ich sähe hier lieber einen Sklaven der Vigiles stehen, als dich - denn dieser Sklave hat Respekt vor uns und weiss um die Bedeutung dieses Amtes.
    Du jedoch, du kannst mit deiner Schändung und Beleidigung allem Römischen gegenüber nicht aufhören! Ein wahrer Römer bist du nicht, denn ein Römer hätte sich seinem Schicksal und dem Volke gestellt, welches er auf das Tiefste beleidigte, du jedoch stehst hier vor dem Senat und spuckst Rom erneut ins Gesicht!"


    Erwiderte er auf diese lächerlichen Anschuldigungen. Es war nicht verwunderlich, dass der Senator ihn zu schmähen versuchte, anstatt sich zu rechtfertigen, denn er wusste, dass alles zutrag.


    Sim-Off:

    Ich kann mich erinnern, dass es verboten ist jemanden in Gedanken zu diskriditieren, anstatt es frei heraus zu sprechen. Bitte unterlasse das.

  • "Flavius Furianus der einzigste der an diesem Ort auf die Instanz des Senates spuckt, wie du es so gern ausdrückst, bist du. Deine Worte zeigen recht deutlich, das du noch sehr viel lernen mußt. Vorallem wie man sich vr solch einem Gremium benimmt. Gab es keine Erziehung in deiner Kinderstube? Mir scheint es so und ich werde wohl nicht der einzigste Senator an diesem Tag in der Curie sein, der jenes so sieht.


    Wenn es dir entgangen ist, so wurde ich durch das Iudicium Maior frei gesprochen. Dieses weltliche Gericht sollte dir bekannt sein. Immerhin strebst du das Praetoriat an. Da müßte man seinen Arbeitsplatz in der Basilica Ulpia zumindest schon einmal besichtigt haben."


    Er schüttelt leicht den Kopf. Dieser Mann brauchte wirklich seelische Hilfe.


    "Wenn du mich weiterhin so betrachtest, beachte dabei den Mund geschlossen zu halten. Deine forschen Worte sind nur Schall und Rauch. Schon nach der Diskussionsrunde wirst du sie bereuen und meine Geduld ist auch nicht unbegrenzt. Mit Pharagraphen kennst du dich ja sicher aus."


    Tippt mit der linken Hand auf eine Brüstung, der er gerade erreicht hatte.


    "Ich frage mich, ob zwischen deinen Wutausbrüchen manchmal noch konstruktive Worte zu finden sind, Flavius Junior."




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  • "Das kann ich sogleich zurückgeben, Avarus: denkst du überhaupt nach, wenn dein Mund sich bewegt und deine Zunge kreist?


    Das Volk hat dich angeklagt und über dir gerichtet, die meisten hier waren Zeugen dieses Spektakels. Das Einzige, wovon du freigesprochen wurdest, ist meine Klage wegen Beleidigung, nicht mehr und nicht weniger.


    Frei wurdest du nicht gesprochen, das sahen ja auch etliche am Forum Romanum, als der Kaiser höchstpersönlich ein Exempel an dir stattuierte, um das Volk zu beruhigen - du erinnst dich sicherlich an die Nota Censoria. Ich weiss nicht, ob dies in deinen Augen ein Freispruch war, in meinen sicherlich nicht."


    Die weiteren Worte des Senators konnte er mit einem Lächeln erwidern.


    "Meine Worte sind die Wahrheit, Senator, sie tun dir weh. Doch ich bin überrascht, dass du mir Geduld entgegen bringst, sogar sehr, großer Avarus.
    Ich hatte dich eigentlich als ungeduldig in Erinnerung, der du ja zu deiner Kreuzfahrt aufbrechen musstest und ein weiteres mal Feigheit bewiesen hast und vor Gericht niemals erschienen bist, auch wenn du auf der Anklagebank sitzen solltest."


    Sim-Off:

    Mal so ganz nebenbei gefragt: wo ist die Nota Censoria im Lebenslauf vermerkt? Sie war da, ich weiss es, ist nun weg...

  • "Warum ich Geduld aufbringe? Nun du bist neu in diesem Gremium. Du weißt noch nicht viel über die Arbeit des Senats und das jene weit über diese Curie hinaus geht. Ob es dir nun passt oder nicht, ist völlig irrelevant. Ob ich meine Zeit vergeude, um zu einer völlig absurden Anklage zu erscheinen ebenfalls. Es gibt Möglichkeiten jene besser zu nutzen, als einigen fragwürdigen Individuen auf Gericht hinterher zu eilen. Wenn ich dies tue, dann kann dir das herzlich egal sein. Zudem ist mir nicht ganz klar, was du ständig von einem Aufstand faselst? Wir beide wissen, das ein Dutzend Männer, aufgestachelt von zwei überhitzten Patriziern Richtung Forum zogen. Ihnen hätte auch eine andere einfache Wortwahl gereicht, ein Problempunkt Rom's vielleicht, um für einige Sesterzen Randale zu machen. Solche Männer gibt es täglich auf dem Forum Romanum, ein Blick aus deiner Sänfte und du kannst es sogar sehen.


    Es ist wohl Zeit für mehr konstruktive Kritik und Fragerei. Wenn du dich also platzieren möchtest und jene die wirklich Fragen haben zum Zuge kämen ließest? Danke!"


    Senator Avarus hatte es schwer gefallen, jenen Mann im Disput länger zu betrachten, aber soviel Anstand besaß er. Mehr als jener Patrizier, welcher wohl immernoch nicht wußte wo er sich befand und wie man sich da zu führen hatte.



    Sim-Off:

    Wir wissen beide, das es kein genehmigtes Ereignis der SL war. 12 Männlein sind also schon viel, die ich dir und deinem Busenfreund zugestehe.




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  • Ja Hungi war überrascht, als er von der Kandidatur Avarus' hörte. Weit weniger überrascht war er von der Länge der Rede (:P) und noch weniger von der Empörung, die der junge Flavier dar brachte. Daß er aber als Consular vom Flavier aufgerufen wurde, etwas zur Kandidatur zu sagen, störte ihn schon sehr. Er mochte es nicht, von einem Jungspund zurechtgewiesen zu werden und sich vorschreiben zu lassen, was er tun oder lassen sollte. Also ignorierte er den Flavier zunächst einmal.


    Sag mir, Avarus, warst du bezüglich deiner Kandidatur beim Kaiser?

  • "Wie mir scheint, so unterscheidest du nicht zwischen Ironie und ernst gemeinten Worten, Senator - bedauerlich.


    Ich weiss vielleicht nicht so viel über den Senat wie du, Senator, doch genug, um mich nicht auf die Rostra zu stellen und allen Römern einen verbalen Schlag ins Gesicht zu versetzen.


    Natürlich Senator, es war nur eine kleine Räberbande, die dann sogar die Prätorianergarde aufhalten musste, nicht nur einige Prätorianer, sondern eine Kohorte, falls ich mich täusche. Ach ja, du kannst es ja gar nicht wissen, denn von deinem Versteck aus konntest du nicht viel sehen, ich vergaß.
    Nicht nur, dass du das Volk, welches Genugtuung forderte, nun als gehirnlose Menge beleidigst, nein, nun behauptest du noch es seien die Patrizier gewesen...natürlich und bald sind es die Ritter und dann die Senatoren, welche Schuld an dieser Misäre waren.
    Aber du bist ja unschuldig, Avarus, natürlich."


    Er hätte schon lange nicht sprechen müssen, denn diesem Mann stand nicht einmal eine Konversation zu, denn er war für ihn kein Römer mehr.


    "Es ist Zeit für eben diese konstruktive Kritik, denn deine Vita, dein Ansehen und dein infames Verhalten gegenüber unserem Volk sprechen und werden immer gegen dich sprechen.
    Ich werde nicht schweigen, ich mache mich nicht schuldig am Untergang unserer Kultur. Dafür bin ich nicht Senator, ich sehe dem nicht einfach tatenlos zu.
    Denn wenn du Consul wirst, so ist es eine Beleidigung für jeden anderen, der dies Amt inne hatte und haben wird - und ich lasse mich von dir nicht beleidigen."


    Sim-Off:

    Oh ja, natürlich Avarus. Dann lasse ich auch meinen Werdegang ein wenig bearbeiten und einiges löschen, was mir nicht so passt. Wenn man so dumm ist (entschuldige, aber das war es) so muss man auch mit den Folgen rechnen. Einzig für dein feiges Editieren damals hättest du eine Nota Censoria verdient.
    Weisst du, was eine Nota Censoria überhaupt bedeutet? Ich habe niemals etwas gegen dich gehabt, aber was du hier spielst, deine Kandidatur, das ist doch purer Schwachsinn, denn du wärst politisch am Ende.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Es war kaum zu glauben, aber auch Avarus konnte kurz angebunden sein. :D


    Und was hat der Kaiser gesagt?



    "Er befragte mich meiner Meinung und stimmte meinem Vorhaben danach zu, nachdem ich ihm versicherte bereits bei den Auguren befragt zu haben, wie es jene sehe, die über uns allen stehen. Nun diese Anfrage, wie die Zeichen stehen, wurde nicht im Negativen beantwortet und auch sonst hatten eine Reihe Götter die Gelegenheit dazu mich zu strafen, wenn sie es denn befürworteten. Dieser Fall ist nicht eingetreten. Wahrscheinlich aus dem Grunde heraus, das meine Opfergaben durchaus üppig sind. Vielleicht denken sie auch rationaler, doch ich möchte dem nicht spekulieren, es bringt nichts."


    Er versuchte sich kurz zu halten. Und ignorierte dabei auch gleich ein anderes Individium in der Curie.


    Edit:


    Sim-Off:

    Was willst du mir hier unterstellen? Informiere dich bevor du solche Anschuldigungen im Simoff postest oder lass es sein. Weder das Eine noch das Andere trifft nämlich zu. Mach weiter so und ein RPG mit dir ist nicht mehr möglich.
    Außerdem hat dein Simoff hier nichts zu suchen und ich werde auch nicht weiter darauf eingehen.



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  • "Das hat er, wenn nicht wäre meine Kandidatur auch nicht auf der Liste jener erschienen. Ich wollte sicher gehen, deswegen suchte ich den Kaiser persönlich auf."

















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  • Na, das würde doch bestimmt einige untentschiedene ins Wanken bringen. Wenn der Kaiser nichts gegen die Kandidatur hatte, wie konnte dann ein Senator dagegen sein? Das war allerdings nichts, was den Praefectus Urbi zur Zeit bewegte.


    "Nun, da der Makel einer Anklage und eine Nota censoria den Kaiser nicht von der Schändung und Beleidigung des Consulats durch die widerwärtige Kandidatur deiner Person überzeugen konnte, sollten wir uns vielleicht der energischen Zurückweisung und Zerpflückung deines Programms zuwenden."


    Da er hauptsächlich in die Richtung eines bestimmten Jungsenators gesproichen hatte in einem Tonfall der vollkommen neutral gewesen war und nichts über die persönliche Meinung seinerseits ausgesagt hatte, war sich Victor sicher, dass diese einleitung niemand als Beleidigung auffasste.


    "Ich dabei nämlich ein wenig irritiert, Senator Avarus. Die Vertretung der Aedile ist gesetzlich, aber vollkommen anders als von dir dargelegt, geregelt und ich hoffe du wolltest einfach nur deinen Arbeitseifer beschreiben und nicht schon vor der Ernennung Amtsanmaßung betreiben..."

  • "Senator Octavius Victor es liegt mir natürlich fern dies zu wollen, zu fördern oder gar darauf zu bestehen. Natürlich weiß ich, das du als Praefectus Urbi alleinige Machtbefugnisse besitzt, sollte sich kein Aediles zur Wahl stellen. Lediglich meine Bereitschaft wollte ich damit zum Ausdruck bringen dich und die Cohortes Urbanae bei dieser zusätzlichen Schwerstarbeit zu unterstützen und dies auch nur, so Hilfe gewollt ist."


    Er hatte sich ihm zugewandt, wartete auf eine Reaktion des Praefecten, doch war Avarus sich auch im Klaren, das man soetwas nicht im Senat debattierte, war das Kind nicht einmal geboren.








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  • Für ihn bedeutete die Zustimmung des Kaisers nicht das geringste. Nein, es konnte vielmehr als Prüfung angesehen werden, ob der Senat wirklich so ehrlos war und einen solchen Konsul wählen würde oder nicht. Da der Kaiser keinen der auf der Liste stehenden favorisierte, in irgendeiner Art und Weise, hatte es sicherlich etwas zu bedeuten.


    "Die Zustimmung des Kaisers ist keine Favorisierung für Senator Avarus. Man denke sich den logischen Teil doch bitte weiter weshalb der Kaiser solch ein infamen Kandidatur zuließ."


    Langsam war es mehr als nur verzweifelnd, wenn sich gar kein Konsular erhob, keiner diese Schändung ahndete. So setzte er sich wieder, um ein wenig zu verschnaufen.

  • Während in hitzigen Wortgefechten schon damit begonnen wurde, die befleckte Vergangenheit des Kandidaten aufzuarbeiten, kreisten Macers Gedanken noch immer um einen Satz aus dem Beginn der Rede. Zweifellos hatte er Kandidat nur ein Bild gebrauchen wollen, um den Einstieg in seine Rede zu formulieren und beim durchschnittlichen Zuhörer kam es sicher auch an. Doch Macer hatte in diesem Punkt andere Erfahrungen:


    "Germanicus Avarus, zu Beginn deiner Rede sagtest du 'Krieg ist das einfachste der Welt'. Es ist mir klar, dass du dies aus rhetorischen Gründen so formuliertest, aber findest du es nicht ein wenig unpassend, deine Rede auf derart martialische Aussagen zu stützen, obwohl du niemals in einer militärischen Einheit dientest und erst Recht an keiner Schlacht teilnahmst? Sprichst du hier nicht mit den Augen desjenigen, der eine Leistung kaum beurteilen kann, weil er sie nie erbrachte?"

  • "Ah Senator Macer warf eine nächste Frage ein, da Victor noch schwieg, wandte sich der Seantor Germanicus Avarus dem Curator Aquarum zu: "Es ist natürlich richtig, das ich bisweil nie in einer Einheit eine Waffe trug oder diente. Doch denke ich eine gute Familie zu haben. Alle meine Söhne sind beim Militär. Natürlich haben wir oft lange Gespräche geführt, wenn sie mich besuchten, oder ich sie. Wir haben Leid und Hoffnung geteilt, versucht Dinge zu verarbeiten und ich habe dadurch einen, wie ich denke guten Eindruck erhalten, wie es auf dem Feld zugehen muß. Nebenbei lese ich auch viel und all jene Lyriker legten Wert zu betonen, was ich in Worte fasste. Den restlichen Teil meiner Erklärung möchte ich natürlich auch darauf legen, das ich in meiner Rede versuchte einen Anhaltspunkt zu finden, der sich mit Politik vergleichen ließ und die Extreme fixierte oder tiefgründig genug sein konnte, aufzuzeigen, was Politik für Mächte freisetzen kann."


    Er überlegt kurz und fügt hinzu: "Es ist mit nichten eins zu eins wörtlich zu nehmen. Ich bin mir durchaus bewußt, welches Leid Kriege bringen können. Auch ich verlor eigenes Blut in Schlachten, die aber geschlagen werden mußten."


    Gleichfalls war es klar, das ein Vater über den Verlust niemals so wegdenken konnte, aber Avarus hoffte Macer würde seine Aussage dazu richtig einschätzen und verstehen.




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