[Cubiculum] Decimiana Miriam

  • Wirklich glauben konnte sie es ja noch immer nicht, denn sie stand in ihrem eigenen Cubiculum und sah sich sicher schon zum hundertsten Mal in diesem Zimmer um. Nun waren schon einige Tage vergangen und es schien ihr immer noch wie ein Traum zu sein, doch es war die Wirklichkeit wie sie jeden Tag nach dem Aufwachen feststellen konnte. Sie war frei und wusste, dass sie hier nicht mehr weg wollte, warum das wusste sie allerdings noch nicht.
    Lächelnd und doch mit einem traurigen Ausdruck in ihren Augen trat sie an das Fenster und sah hinaus in den Garten. Schlechte Erinnerungen kamen wieder in ihr auf und dies drückte ihre Stimmung doch sehr. Wie sehr wünschte sie sich nun jemanden der sie in den Arm nahm, der sie festhielt und sich um sie kümmerte, aber im großen und ganzen war sie hier ganz alleine, nur diese unendliche Sehnsucht war in ihr. Ihre Hände wanderten langsam zu ihren Oberarmen wo sie sich etwas fester hielten und sie gab die Hoffnung nicht auf, dass sie irgendeine Nähe würde spüren können.

  • Lange hatte sie einfach dagestanden und aus dem Fenster gesehen. Die ein oder andere Träne hatte sich über ihre Wange einen Weg gebahnt und sie wusste wenn sie noch lange hier stehen bleiben würde, würde sie sich selber verlieren, deswegen versuchte sie sich zusammenzureißen und wischte sich mit den Fingern das Gesicht ab und somit auch ihre Tränen weg. Was mit ihr grade los war konnte sie nicht sagen, sie wusste nur, dass sie einen Wunsch hatte, einfach jemanden der sie in den Arm nehmen sollte.
    Langsam ging sie von dem Fenster weg und zu ihrem Schlafplatz, legte sich einfach hin und schloss ihre Augen nachdem sie sich zugedeckt hatte. Ein wenig Schlaf würde ihr sicher gut tun und dann sah die Welt auch wieder anders aus. Es dauerte auch nicht lange da war sie auch schon eingeschlafen.

  • Schweren Herzens hatte sie angefangen ihre Sachen zu packen die sich mit der Zeit angehäuft Es war nicht viel und sie wollte auch nicht alles mitnehmen. Nur persönliche Dinge und etwas zum anziehen. Miriam wollte die Hoffnung ja nicht aufgeben, dass es alles viel schneller wieder vorbei war, dass Livianus viel schneller wieder nach Hause kam und sie wieder hier her konnte.
    Sie hatte solche Angst vor Rom, vor den vielen Menschen das konnte keiner verstehen. Sacht streichelte sie über ihren Bauch und das Kleine strampelte mit den Füßen. Sie musste es für das Kind machen und deswegen packte sie weiter ihre Sachen ein und wartete dann, dass man sie abholte.

  • Kurze Zeit später klopfte Silanus an der Türe zu Miriams Zimmer. Seine Sachen waren bereits gepackt und wurden gerade von den Haussklaven auf einen Pferdekarren verladen, der vor dem bereit Praetorium stand und auf dem später auch Miriam ihre Reise nach Rom antreten würde. Silanus selbst hatte sich sein Pferd bereitstellen lassen, dass bisher in den Stallungen des Praetoriums untergebracht war. Er wartete noch auf ein Zeichen aus dem Inneren des Raumes und legte seine Hand bereits vorbereitend auf den Türknauf.

  • Das Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Es war ein Geräusch was sie nicht hören wollte, und doch musste sie drauf eingehen. Herrein bitte, sagte sie und drehte sich zu der Tür. Miriam wusste wer es ganz sicher war und sie hatte Angst davor. Sie fürchtete sich, dass wieder etwas unvorhergesehenes passieren konnte und trotzdem wusste sie auch, dass Silanus auf sie aufpassen würde. Alles war fertig zur Abreise und es fiel ihr jetzt schon schwer zu gehen. Das Kind in ihrem Bauch war heute sehr unruhig und spürte die Unruhe der werdenden Mutter. Sehr lange dauerte es sicher nicht mehr bis es auf die Welt wollte.

  • Als er von drinnen Antwort hörte, trat Silanus lächelnd ein. Er konnte sich zwar vorstellen, dass Miriam seien Freude auf Rom nicht teilte, aber dennoch wollte er versuchen, ihr diesen Abschied so angenehm wie möglich zu gestallten. Zufrieden sah er sich kurz im Zimmer um. Es war bereits alles gepackt und abreisebereit.


    "Wie ich sehe bist du fertig. Draußen wartete bereits der Reisewagen und die Sklaven werden gleich kommen um dein Gepäck zu verladen. Brauchst du noch etwas, oder können wir los?"

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