Atrium | Ein Familientreffen

  • Iuvenalis nichts ahnend das Vitamalacus einen Sohn hatte stand regungslos da. Er wußte nicht was er nun tun sollte. So sprach er nur knapp sein Beileid aus. Und hörte dann den Worten der Anderen zu.


    Als Vitamalacus dann um Hilfe bat war er doch recht überrascht. Ging er doch immer davon aus das er alles im Griff hatte.


    So meinte er doch leicht betroffen.


    Wie soll denn die Hilfe aussehen?


    Seid seine Frau und der Säugling gestorben waren hatte er mit Religion nicht mehr viel am Hut gehabt da er den Göttern mehr oder weniger den Rücken zugekehrt hatte.

  • "Weisst du, wann er hier eintreffen wird?" fragte sie und begann bereits mit den Planungen für den Ablauf der notwendigen Riten.


    "Und willst du ihn in Rom bestatten oder soll er in die Familiengruft in Tarraco gebracht werden?"


    Dass sie dies überhaupt in Betracht zog musste für Eingeweihte, wie Quintus, ein Zeichen dafür sein, dass sie ihren Neffen und mittlerweile auch seinem Vater, einen gewissen Respekt entgegenbrachte, schliesslich hatte sie ihm früher oft genug gezeigt, dass er ihrer Ansicht nach nicht zur Familie gehörte.

  • Manch würden es sicher als Schwäche auslegen, doch Albina konnte mit solchen Dingen nicht viel anfangen. Sie würde beten, das war keine Frage. Doch war sie von der Nachricht und den Reaktionen darauf noch zu überrascht um in dieser Hinsicht helfen zu können. Sie war einfach erstaunt über die anscheinende Nüchternheit mit der die anderen das Thema der Beerdingung bedachten. Ein solcher Mensch war Albina nicht. Ganz zu schweigen davon, dass sie von solchen Angelegenheiten nichts verstand. Dafür fehlte ihr einfach noch die Erfahrung. Von daher schenkte sie Quintus einfach einen Blick, der ihm zeigte, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun würde um ihm zu helfen. Doch auch er war sich sicher im Klaren darüber, dass zumindest solch planerischen Dinge nicht ihre Stärke waren.

  • So angespannt sein Verhältnis zu seiner Adoptivschwester auch war, gerade jetzt schätzte er mehr als sonst ihre Anwesenheit, wusste sie doch besser als alle anderen Anwesenden, was nun erforderlich wäre. Er hatte den Tod so oft in seiner Nähe erlebt, das dieser für ihn schon normaler Begleiter war, aber die Rituale der Beerdigung hatte er stets den Besttatern der Legion überlassen.


    "Er müsste in den nächsten Tagen eintreffen. Mein Klient der mich informierte ist vorran geritten."


    Und wo sollte Lupus bestattet werden, das war eine gute Frage. Rom oder Tarraco ? Intuitiv fällte er eine Entscheidung.


    "Ich denke, Tarraco wäre das beste."

  • Durus verfolgte die Sache schweigend. Er hatte wenig Emotionen, da er Lupus kaum kannte. Claudia war eindeutig eine pragmatische Person, wie er nun feststellte. Tarraco? Durus fand, dass es höchste Zeit war, das alte Tiberia-Mausoleum an der Via Appia wieder zu verwenden. Wann kam man schon in diese Provinz?


    "Tarraco? Das ginge von meiner Seite aus nur während der Parentalia, da ist die Basilica ohnehin geschlossen."


    erklärte er und überlegte, wie er bitte eine Woche Fehlen in Rom erklären sollte.

  • Auch Iuvenalis war von Tarraco nicht gerade begeistert. Er war gerade erst neu in seinem Amt und schon müßte er um Urlaub ersuchen auch wenn es ein Grund war den Senator Quarto wohl nicht ablehnen würde. Aber er hätte ein schlechtes Gefühl dabei zumal er den Verstorbenen nicht ein mal persönlich kannte geschweige denn bis noch vor wenigen Minuten nichts von seiner Existenz wußte.

  • Claudia nickte auf die Antwort ihres Bruders hin und erwidert in Durus' Richtung: "Es wird auch nicht notwendig sein, dass alle nach Tarraco reisen. Wir können die notwendigen Rituale und auch die Verbrennung hier in Rom durchführen und hinterher bringen Quintus und ich die Asche nach Tarraco, so wie wir es schon mehrfach gemacht haben."

  • Durus stellte sich einen Augenblick lang vor, wie das junge Gesicht des Lupus wohl aussehen würde, wenn man den Leichnam nach Hispania brachte und pflichtete dann bei.


    "Oh, stimmt."


    Er kam sich ein bisschen dämlich vor, dass er die Trennung zwischen Ritualen und Beisetzung vergessen hatte...nunja, nach einem arbeitsreichen Tag...

  • Zu den Worten von Claudia nickte er nur, es war wirklich nicht nötig, das die ganze Familie mit nach Hispania reiste. Auch er würde daran denken müssen, seine anwesenheit bei Consul oder Principes Senatus anzumelden.


    "Ich denke, Albina sollte uns auch begleiten," ergänzte er noch, bevor er auf ein anderes Thema lenkte.


    "Anlässlich der Nachricht von heute Morgen fiel ihm auf, das die Familie schon zu lange keine Munera mehr hat Ausrichten lassen. Ich werde daher, nach dem wir aus Tarracoi zurück sind, eine Munera zu Ehren unserer Ahnen ausrichten, allen vorran Senator Publius Tiberius Maximus."

  • Albina lauschte den Worten einfach. Als sie die Worte von Quintus allerdings hörte, blickte sie zunächst verwundert auf. Doch ihr Cousin schien es ernst zu meinen und so nickte sie nur zustimmen bei seinen Worten.
    Tarraco... Also würde Albina bald nach Spanien reisen. Sie war gespannt und erschrocken. Würde Verres sie begleiten? Wie würde Spanien sein und wie lange würde das ganze dauern? Sie war leicht augewühlt, ließ sich das aber nicht anmerken und hörte weiter zu.

  • Durus musste Quintus beipflichten. Sonst vergaß der Pöbel noch, wer ihm so viel Gutes getan hatte! Allerdings musste der Aedil dann wieder an seine Privatschatulle denken und beschloss, die Munera vorerst Quintus zu überlassen. Zumindest finanziell.


    "Ich kann Dir helfen. Ich kenne den Lanista der Ludus Magnus noch von meinen Spielen - aber du wirst ihn wohl auch kennen."


    dachte er laut.


    "Naja, wenn du Hilfe brauchst, kannst du dich an mich wenden."

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