Ende der Wahlen und Aufteilung der Ämter

  • Ihn erstaunte nicht nur das mangelnde Wissen von Furianus, sondern auch wie dieser in seiner Argumentation schwankte. Und bestätigte den langsam aufkommenden Verdacht, das es hier darum ging, für den Claudier einen bequemen Posten zu beschaffen.


    "Was alles auch für einen senatorischen Tribun zutrifft," ergänzte er die Worte von Senator Macer, "denn der Senat kann nur den Quaestor Classis mit einem konkreten Auftrag entsenden."


    Mit einer starren Amtszeitteilung war er auch nicht gänzlich einverstanden, so das er auch auf die Worte von Senator Hungaricus einging.


    "Wir sollten eine quasi geteilte Amtszeit auch nicht starr angehen. Ein Quaestor Classis erhält eine Aufgabe. Sollte er der Meinung sein, die Aufgabe ist vor Ablauf der Amtszeit erfüllt, könnte er zurück nach Rom kehren und der Senat könnte ihn mit einer neuen Aufgabe oder neuem Auftrag betrauen."

  • Commodus war an diesem Tag natürlich auch in der Curia anwesend, schlummerte jedoch anfangs ein wenig. Als jedoch dann aufgrund der Germanien-Angelegenheit eine etwas lautere Diskussion begann, wurde er wach.


    Er folgte der Diskussion und meldete sich dann ebenfalls zu Wort, schliesslich hatte er die ganze Germanien-Sache überhaupt erst zur Sprache gebracht.


    "Wir sind uns doch soweit einig, dass wir jemanden nach Germania entsenden wollen. Wenn es jetzt lediglich um die Frage des Personals geht, so gibt es neben Claudius Marcellus auch noch die Möglichkeit Matinius Fuscus zu entsenden. Der Kaiser hat schliesslich nicht explizit darauf bestanden, dass er dieses Mal wieder als Quaestor Principis dienen soll. Und für seine Entsendung nach Germania sprächen seine Ortskenntnis, der Fehlen ja scheinbar gegen Claudius Marcellus sprechen, und zum anderen auch, dass er durch seine dortige Tätigkeit eine gewisse Bekanntheit und auch ein gewisses Vertrauen der Soldaten geniesst."

  • "Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns wenigstens grundsätzlich über eine Entsendung einig sind", erwiderte Macer mit einem Seitenblick auf Furianus, der einen Quaestor zur Informationsbeschaffung offenbar grundsätzlich für unnötig hielt.


    "Ob Matinius Fuscus das Vertrauen der Soldaten genießt, vermag ich nicht zu beurteilen. Immerhin hat er genauso wenig militärische Erfahrung wie Claudius Marcellus."


    Macer hoffte, dass sich die Diskussion nicht endlos ziehen würde. Es war wohl doch eine gute Idee des Consuls gewesen, zwischendurch eine Abstimmung der weniger strittigen Punkte anzustreben.

  • Commodus bereute bereits jetzt, dass er wach geworden war und sich zu Wort gemeldet hatte.


    "Matinius Fuscus wird zumindest in soweit das Vertrauen oder zumindest den Respekt der Männer geniessen, da sie ihn und seine Arbeit für die Provinz kennen."

  • "Gut meine Herren, soweit sehe ich, wir kommen zu keiner Einigung. Dennoch möchte ich nochmal auf die anderen Magistrate zu sprechen kommen. Da gibt es zwei Fragen:


    Die Praetoren sollen ihre Posten so bekommen, wie sie es gewünscht haben?


    Welchen Posten als Vigintivir soll Manius Flavius Gracchus bekleiden?"


    Die Aufteilung der Quaestorenämter würde man wohl in einer Abstimmung regeln müssen.

  • Da Victor sich nicht an der Diskussion um das Für und Wider einer Entsendung eines Quaestor Classis beteiligen wollte, weil ihm dafür irgendwie die nötige Informationen abhanden gekommen waren, nutzte er die Gelegenheit und beantwortete die Fragen des Consuls, um sich auch mal wieder einzubringen.


    "Ich bin dafür an die Praetoren ihre Wunschposten zu vergeben und an Flavius Gracchus ebenfalls, d.h. diesen also zu einem Mitglied der Decemviri litibus iudicandis zu ernennen."

  • Ich nickte und stellte einfach mal fest


    "Ich nehme an, auch die anderen Senatoren haben nichts dagegen, den restlichen Kandidaten ihre Wunschposten zukommen zu lassen?!"


    "Was die Quaestoren betrifft: Man könnte Claudius Marcellus auch als Quaestor pro Praetore nach Germania schicken und dem Statthalter selbst die Einschätzung überlassen, mit welchen Aufgaben man ihn betreut!"

  • Wieder erhob sich Tiberius Vitamalacus.


    "Sollen die restlichen Kandidaten ihre Wunschposten bekommen," setzte er an. "Allerdings denke ich, das die Entsendung eines Quaestor pro Praetore nicht den Zweck erfüllen kann, den wir mit der Entsendung eines Quaestor Classis beabsichtigen."

  • "In Ordnung, so wie ich das sehe, kristallisieren sich hier zwei Möglichkeiten heraus:


    Claudiaus Marcellus zum Quaestor urbanus oder zum Quaestor Classis.


    Sehe ich das richtig, oder gibt es noch eine Mehrheit für eine weiter Option?"

  • Furianus hatte schon in seinem ersten Redebeitrag sich zu seinem Vetter Gracchus geäußert und nickte auch jetzt mit erneuter Zustimmung.


    Er hatte seine Gründe dargelegt und wollte nichts mehr hinzufügen, da wie bereits von dem Consul richtig eingeschätzt, sowieso die Frage um die Entsendung zwei Lösungsmöglichkeiten enthielt.


    Fragend blickte er sich um, falls es noch weitere Vorschläge geben würde. Von der Möglichkeit den Quaestor zuerst als den der Classis zugehörig zu titulieren und ihn dann wieder zurück zu beordern und im Amte des Urbanus einzusetzen hielt er wenig.

  • Zur Abwechslung meldete Hungi sich wieder einmal und sein Ton verriet schon eine "leichte" Genervtheit.


    Bevor ich mich entscheiden kann, jemanden als Quaestor Classis zu entsenden, wüsste ich schon gerne, zu welchem Zweck dies geschehen sollte. Vielleicht mögen die Befürworter dieser Option mich aufklären? Oder soll dies zum Zwecke des reinen Gaudiums geschehen?

  • Obwohl er in der Debatte eigentlich schweigen wollte, bis abgestimmt wurde, da sich die Diskussion in seinen Augen im Kreis drehte, fühlte er sich nun doch angesprochen.


    "Wie uns Senator Prudentius Commodus vor einiger Zeit darlegte, herrscht in der Classis Germanica eine Missstimmung gegenüber dem Senat. Genauere Informationen über das Ausmaß dieser Missstimmung, über mögliche Wünsche der Soldaten und über die Einstellung der führenden Offiziere konnte uns der Kollege jedoch leider nicht mitteilen, da er sie vor seiner Reise hierher nicht in Erfahrung bringen konnte.


    Ein Quaestor Classis könnten von uns nun den Auftrag erhalten, genau jene Dinge in Erfahrung zu bringen. Zudem könnte man ihn beauftragen, Maßnahmen zur Steigerung der Moral der Soldaten zu ergreifen, sofern dies nötig ist. Grundsätzlich würden wir uns durch eine solche Entsendung offen für die Sorgen der Classis zeigen."


    Während er bei diesen Ausführungen meistens zu Hungaricus blickte, schaute er nun kurz zu dessen Bruder.


    "Ihm diese Aufgaben im Rahmen einer Entsendung als Quaestor pro Praetore zu erteilen, ist sicherlich auch eine interessante Option."

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