In einer zwielichten Taverne

  • Es mochte wohl sein Glück sein, dass sie in genau dem Moment ihre Aufmerksamkeit anderweitig ausrichtete. Sie hatte ihren Hals ein wenig gereckt, da sie glaubte, Balbus gesehen zu haben. Aber nach näherem Hinsehen schien sie sich doch nur geirrt zu haben und sie sah ihn wieder an. Sie hatte nur bruchstückhaft vernommen, dass er Bonna ganz nett fand und etwas verlegen lächelte sie. Er mochte sicher nicht erahnen, dass die Verlegenheit der Scham her rührte, dass sie ihm nur so unaufmerksam zugehört hatte. Aber wie erwähnt, sollte es sein Glück sein, denn kaum dass sie von den Germanenkriegen hörte, schaltete sie auf kalt und auf Durchzug.
    >Mein Vater war einst Händler in Bonna. Wir waren zumeist unterwegs und lebten auch direkt am Stadtrand.< erklärte sie ausweichend und beinahe plappernd, um ihre Unaufmerksamkeit zu überspielen. Sie beschloss es, durch aufmerksameres Lauschen seiner Worte wieder gutzumachen und hielt dieses 'Versprechen' auch soweit ein.
    >Na, wir können ja vielleicht sogar gleich noch ein wenig herumschlendern, wenn du dazu Zeit hast. Onkel Commodus hätte in deiner Begleitung sicher weniger dagegen, als wenn ich allein unterwegs wäre.< schlug sie mit leisem Auflachen vor. Mittlerweile lagen ihre Hände zu einer Faust geballt auf ihrem Schoß, um sich auf das'Geheimnis' vorzubereiten. Sie hatte fest damit gerechnet, dass es ihn interessierte.
    >Dann komm neben mich!< flüsterte sie leise zu ihm hinüber und zwinkerte ihm dann vergnügt zu. Da sie ihrerseits nicht auf einem Stuhl, sondern einer Bank ruhte, konnte sie problemlos noch ein wenig rutschen und Platz für zwei schaffen, was sie dann auch sogleich tat. Auffordernd klopfte sie auf den nun freien Platz zu ihrer Rechten und musterte ihn eingehend.

  • Nun, sie schien eine wahre Plebejerin zu sein, sowie ich es eben auch war, das gefiel mir, mit jedem Wort aus ihrem Mund wurde sie mir sympathischer, gespannt verfolgte ich ihre Worte und verinnerlichte jedes Wort, man konnte ihr wirklich gut zuhören, etwas was man nicht bei allen Frauen kann...
    "Nun ich lebte früher mitten in Tarraco, einer großen Stadt, das Landleben habe ich nur zeitweise mitbekommen, sicherlich hätte es mir gut getan, aber sicherlich hatte auch die Innenstadt ihre Vorteile."
    sagte ich neutral... Schließlich war es ja wahr, alles hatte seine guten und schlechten Seiten, so hatten es die Götter nunmal vorbestimmt...
    Als sie vorschlug noch ein wenig durch die Stadt zu schlendern musste ich einwilligen, nicht nur dass es mein Wille war, auch mein Herz und mein Bauch zwangen mich irgendwie dazu...
    "Gerne können wir noch ein wenig durch die Stadt schlendern, wenn du magst zeig ich dir das wichtigste, damit du dich hier ein wenig zurecht findest.."
    Meinte ich, mit freundlicher Gestik und einem netten Blick...
    Als sie mir leise zuflüsterte dass ich neben sie kommen solle, war ich zuerst etwas verwirrt, ließ mir aber nichts anmerken, und kam hinüber, ich war unendlich gespannt was nun kommen würde, versuchte aber es so gut es geht zu verstecken...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Seine Einwilligung quittierte sie abermals nur mit einem Lächeln. Ebenso ging sie auch mit seiner offensichtlichen Verwirrung um. Aufmerksam fixierte sie ihn, als er aufstand und um den Tisch herum kam. Kurz zweifelte sie daran, ob ihr Geheimnis überhaupt aufregend genug für ihn sein würde und er sie nicht für ein naives Bauernkind halten würde. Na gut, vielleicht war sie es sogar, aber sie wollte dennoch nicht den Eindruck erwecken, dass sie kindisch war. Ihr Lächeln weitete sich noch ein wenig, als er sich neben ihr niederließ und geheimnisvoll sah sie auf ihre verschlossene Faust hinab.
    >Ich trage Germanien stets bei mir.< hauchte sie und sah wieder schmunzelnd zu ihm auf. Ob er aus Höflichkeit lächeln würde und sie gedanklich als 'nicht ganz normal' bezeichnen würde? Oder würde er ihren Beweggrund sogar verstehen und sich ein ehrliches Lächeln abringen? Sie öffnete ihre Hand zögerlich einen winzigen Spalt und hielt dann wieder inne. Man konnte klar erkennen, dass es nun nicht mehr dem Zweck diente, Spannnung zu erzeugen, als dass es vielmehr echte Unsicherheit war. Letztlich wagte sie den Schritt dann aber doch und öffnete ihre Hand unter dem Tisch. Dort zeigte sich eine schon matte und leicht schrumpelige Kastanie, die sie seit ihrer Abreise bei sich trug. Als sie wieder zu ihm aufsah, war ihr Lächeln verschwunden und sie sah fast so aus, als suche sie irgendeine Art von Bestätigung. Zugleich wurde ihr klar, wie nah sie sich gerade waren. So nahe hatte sie noch nie einen Mann an sich heran gelassen, den sie nicht näher kannte und nicht als Familienmitglied betrachtete. Ein leichter Schimmer legte sich auf ihre hellen Wangen, während sie den Blick flackernd aufrecht erhielt.

  • Gespannt blickte ich auf ihre Hände, ich wusste nicht was sie mit ihrem Satz ausdrücken wollte, umso gespannter war ich. Ich lächelte nur kurz, ließ meinen Blick aber nicht von ihrer Hand abfallen...
    Als sie nun nach dem zweiten Anlauf ihre Hand öffnete, und ich diese Kastanie sah, lächelte ich umso mehr. Sie war so liebenswürdig, so zierlich, und doch hatte sie etwas starkes an sich. Ich wollte es mir nicht eingestehen, doch ich war in ihrem Bann, ob sie es wusste oder nicht, und ich schätze sie wusste es nicht, sonst hätte sie selbst nicht so unsicher gewirkt. Während ich ihr nun tief in die Augen sah, konnte ich ihren warmen Atem auf meiner Haut fühlen.
    "Das ist wirklich beeindruckend... Wirklich... Als ich meine Heimat verließ, hatte auch ich ein Erinnerungsstück bei mir,tragischerweise ging es verloren, und so erinnern mich nur noch meine Erinnerungen an meine Jugend in Hispania."
    meinte ich, während ich ihr noch ein wenig näher kam, ein starkes kribbeln erfüllte meinen Bauch, ein Gefühl welches ich nur selten erlebt habe, sehr selten.
    "Aquilia... Ich... Ich bin froh dich hier getroffen zu haben..."
    Sagte ich etwas unsicher... Dann jedoch kam ich wieder zu klaren Gedanken und kam zu dem Entschluss dass ich nicht weiter sprechen sollte...
    "Wie lange hast du diese Kastanie schon?"
    fragte ich, um ein wenig abzulenken...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zwar war ihr Gesichtsausdruck noch immer von Ernst erfüllt, aber auch Erleichterung und ein schmales Lächeln stahlen sich wieder auf ihr Gesicht. Seine Reaktion war so, wie sie es wohl erträumt hatte, doch niemals gewagt hat, für die Wirklichkeit anzunehmen. Das Lächeln verlor sich allerdings bei ihrem längeren Augenkontakt, der auch ihr recht tief ging und ihren Bauch ein wenig tiefer sacken ließ. Unmerklich biss sie sich innerhalb ihres Mundes ins Fleisch und senkte ihre Lider ein Stück, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Auch wenn sie sich gerne einreden würde, dass es sich hier nur im freundschaftliche Gefühle handelte, war sie nun doch nicht naiv genug um das Flimmern in der Magengegend falsch zu deuten. Es zog sich durch ihren ganzen Körper, was doch eigentlich nicht sein durfte. Woher konnten so schnell irgendwelche Gefühle kommen, wobei sie doch diesen Mann nicht kannte? Er konnte ebenso gut verheiratet sein. Schämen sollte sie sich ihrer Gedanken. Sicher war es nur ein Gefühl, das mit dem jung sein verbunden war. Irgendeines. Doch auch das konnte sie sich nicht einreden.
    >Mmmh.. Das ist schade, aber die Erinnerungen wirst du nie verlieren.< murmelte sie ein wenig geistesabwesend, während sie indes wieder wagte ihren Blick anzuheben. Dort sah sie wieder seinen warmen Blick, der in etwa eben das sagte, was wohl auch ihrer zeigte. Sie musste schlucken. Und als sie seine sanften Worte hörte, stach es abermals in ihrem Bauch. Er war vielleicht nicht alt, aber doch schon älter als sie und sie konnte doch seine Denkweise gar nicht einschätzen. Sie wusste nicht, dass sie gerade mit dieser Einsicht auf einem recht hohen Reifelevel war.. Sie würde gern ihr Gesicht abwenden, doch irgendwie lag ein Bann über ihr und es war ihr fast unmöglich, überhaupt erst zu diesem Entschluss zu kommen.
    Dafür riss seine Frage sie fast radikal aus ihren Gedanken und schnell wandte sie sich nun doch ab. Fast automatisch griff sie wieder nach ihrem Weinbecher und schalt sich in Gedanken. Sie waren sich unmerklich sogar noch ein Stück näher gekommen, als zuvor. Nicht, dass es nicht schön gewesen war, aber richtete sie nicht vielleicht einen Schaden an? Durfte sie, völlig davon abgesehen wie sein sozialer Status war, in ihrem Alter schon solche Gefühle hegen, wie sie glaubte, dass sie es tat? Sie war doch sicherlich noch viel zu jung...
    >Ich... nahm sie zum Zeitpunkt meiner Abreise mit.< gab sie leise zur Antwort und versuchte sich weiter auf den Wein zu konzentrieren, während sie einen größeren Schluck davon nahm um wieder in die Realität zurückzufinden.

  • Wie konnte es sein? Normalerweise wäre dies der Moment gewesen in welchem sich alles entscheidet, und was taten wir? Wir machten weiter als ob nichts gewesen wäre, fast so als würden wir in diesem Zustand feststecken...
    Ich nickte als sie mir sagte dass ich meine Erinnerungen niemals verlieren werde, jedoch dachte ich im Moment gar nicht daran sondern eher daran wie ich diese Situation endlich klären könnte, schließlich war es klar dass da etwas in der Luft lag...
    Zaghaft berührte ich kurz ihre Hand, wollte sie eigentlich halten überlegte es mir jedoch dann wieder anders und zog sie wieder weg..
    "Aquilia ich.... Nun.. Ich... Ich weiß nicht wie es sagen soll aber..."
    ich zögerte kurz...
    "Hm.. Naja.. Ist nicht so wichtig..."
    stotterte ich vor mich hin, während ich mich danach in einen großen Schluck Wein flüchtete... Wenn sie jetzt nichts merken würde wäre sie entweder blind und taub oder sie würde es einfach nur nicht wahrhaben wollen...
    Ich konnte meinen Blick nicht von ihren Augen wenden.. Sie waren wunderschön.. Sie war wunderschön... Jegliche Versuche meinerseits, mich selbst wieder etwas von ihr zu distanzieren scheiterten kläglich...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Aquilia selbst ärgerte sich weniger darüber, dass sie den Moment verpasst hatten. Sie war eher darüber froh, dass sie sich rechtzeitig lösen konnte. Sie wusste nichts über diese Gefühle, die sie das erste Mal erlebt hatte. Sie musste diese erst kennenlernen, studieren und sich ihrer richtig bewusst werden. Und außerdem wusste sie nichts über ihn, nichts über seine Gefühle, seinen Familienstatus und seinen Charakter. Gut, so gefiel er ihr, aber konnte sie ihre Meinung nur aufgrund totaler Oberflächlichkeiten bilden. Als sie seine warme Hand spürte, erschrak sie und hob rasch wieder den Blick an, sah ihm wieder direkt in die Augen. Und wieder spürte sie ihr Herz schneller schlagen. Sie nahm seine Worte kaum wahr, doch sie wusste ohnehin schon, was er ihr höchstwahrscheinlich sagen würde.
    >Shhht.< machte sie leise. Sie wusste selber nicht, welchen Grund diese Geste hatte, doch sie war gefolgt von einem leichten Lächeln. Vielleicht wollte sie ihn unterbewusst beruhigen und ihm mitteilen, dass er schweigen konnte. Vielleicht aber wollte sie auch gar nichts weiter vernehmen, aus Angst davor, ihre Vermutungen ausgesprochen zu hören. Eine gewisse Zeit lang hielt sie ihren Blick noch aufrecht, doch dann senkte sie ihn wieder in ihren Weinbecher und trank den letzten Schluck aus. Hernach stellte sie den Becher wieder ab und rieb sich, wie sie es so häufig in Verlegenheit tat, die Oberarme. Sie wusste nicht, ob ihr behaglich oder unwohl war, was genau dieses Kribbeln zu bedeuten hatte.
    Wie sollte sie nun weiter machen? Sie konnte einfach die naive Unschuld vom Lande spielen, doch leider hatte sie noch nie erfolgreich gelogen. Sie wünschte sich, sie hätte wirklich nichts von diesem Vorgang bemerkt. Die einzigen Optionen die ihr nun blieben, waren offen darüber zu reden, oder sich vor einer Unterredung zu drücken. Letztere Option gefiel ihr eigentlich sehr gut, aber würde Iulius dann nicht gekränkt?
    >Mbschn Tscheit...< nuschelte sie uunbeholfen und hoffte er hätte sie verstanden. Sie brauchte nichts weiter als ein wenig Zeit, um sich erst einmal selbst zu analysieren. Von dort an konnte ihretwegen der ganz normale Prozess des Nachdenkens über die Gefühle beginnen und was nicht noch alles dazugehören mochte. Aber just in diesem Moment fühlte sie sich einfach zu nichts weiter bereit, als den Tag so fortzuführen und zu beenden, wie sie es bereits geplant hatte. Und doch... beinahe versehentlich legte sie zart ihre Hand auf seine Hand.

  • Ich wusste nicht was geschehen war, ich wusste auch nicht wie es weiter gehen würde. Ich ließ mich einfach von der Situation treiben und war gespannt was die Götter noch für Spielchen mit mir treiben würden bevor sie mir endlich zeigen würden, wie die Sache denn ausgeht... Ich blickte in ihre Augen, sie waren so tief, dass ich geradezu darin versank. Ich wusste nicht was aus dem großen Kommandeur geworen ist, der eben noch mein Wesen beherrschte, momentan hatte dieser irgendwie kein Kommando mehr über mich, sondern eine andere Seite von mir hatte die Macht kurzzeitig ergriffen, so radikal wie sie es selten tat...
    Auf ihre leisen Worte fiel mir nicht viel, ich nickte nur, ganz leicht. Für diese Momente wurde diese siffige Taverna zu einem magischen Ort für mich... Das Gepöbel der Männer in der Taverna, der Krach von draußen, all das schien ich nicht mehr wahrzunehmen, ich war völlig fixiert auf sie, als sie mich berührte, fuhr ein Schock durch meinen Körper, ich musste lächeln, unweigerlich... Noch nie war ich so schnell jemanden verfallen.
    "Aquilia.. Sollen wir.. Sollen wir nun los? D-Du wolltest doch noch die Stadt sehen richtig?"
    fragte ich, der mächtige Tribunus, etwas schüchtern...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Kurz fuhr sie mit ihrer Hand bis etwa zu seinem Handgelenk hoch, ehe sie die Hand dann wieder in ihren Schoß legte. Etwas unsicher spielte sie mit ihren Händen an dem Stoff herum und faltete ihn zu vielen kleinen Röhrchen. Sie war froh, als er wieder etwas sagte und wandte sich ihm wieder mit einem fröhlichen Lächeln zu. Dieses Lächeln wirkte allerdings immer noch etwas verhangen, denn sie befand sich noch ein wenig in der knapp zurückliegenden Vergangenheit.
    >Mhm... Ja... Natürlich.< antwortete sie etwas aus dem Zusammenhang heraus und stand eilig auf. Etwas zu eilig, denn sie hatte die Wirkung des Weines etwas unterschätzt. Sie konnte in etwa bis 4 Zählen, solang dauerte es an, bis sie wieder zur Besinnung kam. In dieser Zeitspanne hatte sich die Taverne ein wenig gegen ihre Natur bewegt und auch die Decke wirkte etwas schief. Mit der Hand hatte sie Halt an der Wand gesucht und diesen auch gefunden. Nun, nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte und wusste, dass sie schnelle Bewegungen lieber vermeiden sollte, ging es wieder. Sie lächelte ihm aufmunternd zu und wartete darauf, dass auch er aufstand, damit sie aus ihrer kleinen Sackgasse herausfinden konnte.

  • Ich lächelte ihr zu als einwilligte, und im Begriff war aufzustehen. Sie schien mir etwas wackelig auf den Beinen zu sein, zumindest als sie nach Halt suchte. Ich wollte schon aufspringen und sie stützen, doch das war letztendlich doch nicht nötig. Ich hatte kurz bedenken dass sie nur so aufgeschlossen zu mir, weil der Wein seine Wirkung entfaltete, doch diesen Gedanken schlug ich mir schnell aus dem Kopf. Ich richtete meine Kleidung, stellte meinen Becher beiseite und stand auch auf.
    "Gehts oder brauchst du eine Stütze?"
    fragte ich neckisch... Die Legio Jahre haben mich anscheinend abgehärtet und so schnell konnte mir kein Wein was...
    "Warst du schon auf den Märkten?"
    wollte ich von Aquilia wissen, denn die lagen ja direkt um die Ecke..

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • >Es geht!< sagte sie bestimmt und mit ernster Stimme. Doch der Ernst ihrer Worte wurde rasch durch ein nachfolgendes Grinsen entschärft. Es war nur der Wein, der seine Wirkung nicht verfehlte und sie ein wenig lustiger gestaltete, als sie eigentlich war. Sie sah noch einmal in einem schiefen Winkel auf ihre Tunika um den Sitz des Weinfleckes zu kontrollieren, doch um diesen zu verbergen zog sie sich rasch ein Schultertuch über. Eigentlich bestand Commodus darauf, dass sie eine Palla trug, doch um diese korrekt anzulegen, stellte sie sich noch ein wenig zu ungeschickt an.
    >Nein, bislang war ich noch nicht auf den Märkten. Nunja, doch. Ich habe sie gesehen, aber allein wagte ich mich nicht in diese riesige Menschentraube.< antwortete sie auf seine Frage. Hernach schob sie sich durch den schmalen Gang um endlich von dem engen Raum zwischen Bank und Sitz wegzukommen. Als sie dies geschafft hatte, überlegte sie einen Moment, ob sie sich nicht bei Iulius einhaken sollte. Dies tat sie während einer geistesabwesenden Beobachtung seiner Person, die wohl kaum unbemerkt sein konnte. Der Wein und die schwere Luft der Taverne ließen ihre Gedanken etwas langsamer arbeiten, doch letztlich entschied sie sich für ein 'Nein'. Wenn er es wollte, würde er es ihr sicherlich anbieten - und spätestens in dem Menschengetümmel würde es bestimmt gar nicht mehr anders gehen.
    >Aber Du wirst mich sicher davor beschützen, tot getrampelt zu werden. Also lass uns zu den Märkten gehen. Schon vor der Taverne ist ja recht reges Treiben, als gib gut auf mich Acht.< lächelte sie ihm verschmitzt zu und legte trotz allem eine Münze auf den Tisch - als Dankeschön an den Wirt. Und schon trugen ihre selten ruhenden Beine sie in Richtung des Ausgangs, um endlich an die frische Luft zu kommen.


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!