Besprechung mit dem scheidenden Consul Marcus Vinicius Lucianus

  • Direkt vom Tor kommend, alle Wachen schienen informiert zu sein, denn niemand behelligte mich, nein, vielmehr half man mir den Weg zu finden, traf ich an den Gemächern des Kaisers ein.


    Es war schon beeindruckend, der Palast und die ganze Pracht, schon auf den Gängen.


    Den Wachen vor den Gemächern nickte ich zu....


    "Salve, Consul Vinicius Lucianus, der Kaiser erwartet mich!"

  • Ich nickte dankend und betrat also das private Officium des Kaisers...


    Die Wachen schlossen die Tür hinter mir und da sah ich auch schon den Kaiser, anscheinend vor eine Menge Unterlagen gebeugt.


    Ich verneigte mich und begrüsste ihn "Salve, mein Kaiser, du hast mich hierher gebeten?!"

  • Der Kaiser blickt von seiner Arbeit auf und legt die Dokument sofort zur Seite, als er den Consul erblickt.


    "Sei gegrüßt, Vinicius Lucianus. In der Tat, ich ließ dich rufen und es freut mich, dass du dem so rasch nachkommen konntest. Bitte nimm' Platz."


    Ein Diener reicht Getränke.


    "Die letzten Tage deines Consulates sind angebrochen. Konntest du mit dir und deiner Amtszeit zufrieden sein?"

  • Ich dankte und nahm Platz und noch bevor ich es mir versah, bekam ich auch schon ein Getränk gereicht.


    Etwas verwundert war ich schon, denn der Kaiser schien mir anders als sonst.....nicht so todernst, nein, sogar ein wenig Freundlichkeit glaubte ich aus den Worten zu hören....


    "Nun, mein Kaiser, der Brief, den ich erhielt machte für mich den Eindruck, dass es wichtig wäre, deswegen habe ich mich sofort auf den Weg gemacht!"


    Dann nahm ich gleich einen Schluck, um kurz meine Gedanken ordnen zu können.


    "Die letzten Tage, ja, welche aber nicht minder ausgefüllt sind!" lächelte ich...


    "Ich bin durchaus zufrieden! Meine Amtszeit mag nicht geprägt sein von grossen Baumassnahmen oder weltbewegenden Aktionen, aber ich kann sagen, dass meine Amtszeit ausgefüllt war und ich die alltäglichen Aufgaben, wie diese im Senat, Anfragen und Anträge, offizielle Anlässe, Feste und Besuche gut gemeistert und zur Zufriedenheit aller gelöst habe!
    Das letzte, was noch ausständig ist, ist die Verteilung der Ämter."


    Kurz machte ich einen Pause....


    "Aber ich denke, dass du sicher über alles bestens informiert bist und genaustens weisst, wie ich meine Amtszeit verbracht habe?!"

  • Der Kaiser lächelt ebenfalls.


    "Natürlich habe ich deine Amtszeit aufmerksam verfolgt und bin über deine Taten informiert. Doch trotzdem sollte dir Gelegenheit gegeben sein, dich selber zu äußern. Aber ich nehme an, dass du dies auch noch ausführlich in deinen Res Gestae tun wirst."


    Der Kaiser nimmt ebenfalls einen Schluck.


    "Hast du schon Pläne für deine Zukunft?"

  • Ich nickte lächelnd "Ja, das werde ich, allerdings erst wirklich, wenn die Amtszeit vorüber ist, nicht schon jetzt, so wie es einige andere vorziehen!"


    So hatte ich auch gleich den Unmut darüber ausgedrückt, dass einige schon jetzt auf der Rostra standen....


    "Zukunftspläne?" fragte ich nach "Nein, noch nicht.... meine Amtszeit ist noch nicht vorüber und über die Tage danach habe ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht, ausser, für Erste einmal ordentlich auszuspannen, zumindest ein paar Tage!"


    Fragend sah ich den Kaiser an.....

  • Der Kaiser ist einer ähnlichen Ansicht, was die Berichte betrifft.


    "Eine löbliche Ansicht. Nicht alle nehmen es damit so genau. Aber es ist das Volk auf dem Forum und der Senat bei einer Widerwahl, der darauf zu antworten hat."


    Wie beiläufig ordnet der Kaiser zwei Briefe auf seinem Schreibtisch.


    "Einige Tage Ruhe hast du dir zweifellos verdient. Doch Rom ist durch Aktivität groß geworden.


    Zu Beginn deiner Amtszeit tratest du mit der Bitte an mich heran, dass ich dein Patron werden möge. Damals lehnte ich ab, nun würde ich dir diese Bitte erfüllen können. Allerdings wäre dies an eine nicht unerhebliche Bedingung geknüpft."

  • Der Senat würde zweifellos davon Notiz nehmen, wie manche Magistrate anscheinend nicht früh genug das Amt loswerden konnten....


    Zitat

    Einige Tage Ruhe hast du dir zweifellos verdient. Doch Rom ist durch Aktivität groß geworden


    "Das ist wahr, mein Kaiser und ich hatte auch nicht vor, mich gänzlich zur Ruhe zu setzen!" lächelte ich....


    Nun aber lauschte ich gespannt den Worten und es erfreute mich, zu hören, dass meine Bitte nicht vergessen war, doch im gleichen Moment war ich ein wenig überrascht, über eine Bedingung, obwohl..... eigentlich machte ich es doch auch nicht anders, wenn ich einen Klienten aufnahm....
    Die Antwort war dementsprechend kurz und fragend....


    "Ich danke dir, mein Kaiser! Was wäre die Bedingung?"

  • Der Kaiser macht einen konzentrierten Eindruck, während er die Frage beantwortet.


    "Ich möchte dich als Statthalter nach Germania entsenden.


    Decimus Meridius ist dort nun einige Amtszeiten im Dienst und die Entwicklung der Provinz ist durchweg positiv. Du wirst es selber verfolgt haben, dass es keinerlei negativen oder bedenklichen Meldungen aus diesem Gebiet mehr gab. Wie sein Vorgänger Purgitius Macer, ist aber auch Decimus Meridius ein Mann des Militärs. Nach den Wirren des letzten Krieges haben sie Germania zur Ruhe verholfen. Doch die Hand, die das Schwert sicher führt, ist nutzlos, wenn es in der Scheide ruht. Deshalb werde ich Meridius abberufen und es ist mein Wunsch, dass du danach die Führung der Provinz übernimmst. Große Aufgaben stehen dir bevor, Decimus Meridius berichtete mir erst kürzlich von seinen Plänen. Er wird dir eine wohlvorbereitete Provinz hinterlassen und es wird deine Aufgabe sein, diese Pläne umzusetzen."

  • Im ersten Moment erstaunt und überrascht über diese Bedingung, dann aber sehr nachdenklich antwortete ich, nach einiger Zeit des Schweigens, dem Kaiser.


    "Eine aussergewöhnliche Bedingung, die du da stellst, mein Kaiser, denn auch wenn es nicht die Bedingung für dein Patronat wäre, ist es eine grosse Ehre, die du mir zu Teil werden lassen würdest.


    Umso mehr ehrt es mich, dass du mir Beides in einem Atemzug anbietest!"


    Nocheinmal musste ich eine kurze Pause einlegen und nachdenken, da mich diese Nachricht durchaus überraschte....


    "Ich könnte jetzt sagen, ich müsste noch ein paar Tage darüber nachdenken, doch ich wäre nicht der, der ich bin, würde ich diese, deine, Angebote nicht annehmen und deine Wünsche nicht respektieren!


    Gerne, mein Kaiser, werde ich deinem Wunsch folgen und diese neue, herausfordernde Aufgabe annehmen!"


    Viele Worte um ein einfaches Ja, doch mit einem einfachen Ja, hätte ich nicht ausdrücken können, was in diesem Moment in mir vorging.


    Eine Statthalterschaft und ein Patronat des Kaisers..... was konnte man sich noch mehr erhoffen....

  • "Das freut mich, dass du diese Bedingung sofort akzeptieren kannst. Wir brauchen bezüglich Germanien nichts zu überstürzen. Wenn du einige Tage brauchst, um nötige Vorbereitungen zu treffen, sei dir dies gewährt. Ich werde ohnehin auch noch mit Decimus Meridius korrespondieren müssen."


    Der Kaiser stockt kurz, um einige Gedanken für dien Brief zu sortieren, dann spricht er weiter.


    "Ich denke, zur genauen Erörterung deines Mandats und deiner Aufgaben sollten wir uns in einigen Tagen noch einmal treffen. Dann werde ich dich auch offiziell entsenden. Du wirst dich dann vor Ort mit Decimus Meridius noch besprechen können, denke ich."

  • Ich nickte, während ich im Geiste schon meine nächsten Schritte durchging..... das Verlangen nach Entspannung war plötzlich verschwunden....


    "Ein hervorragender Vorschlag, ich hätte dich ohnehin darum gebeten, mir ein paar Tage Zeit zu geben, denn ich muss für ein solch einschneidendes Ereignis Einiges vorbereiten!


    Ich denke fünf bis sieben Tage müssten fürs Erste reichen, sodass ich die wichtigsten Dinge regeln kann?!"


    Mehr oder weniger fragend sah ich den Kaiser an, ob auch ihm dieser Zeitrahmen Recht wäre....

  • Da die Entsendung eines neuen Statthalters auch am Kaiserhof einiges an Vorbereitung benötigt, stimmt der Kaiser zu.


    "Ja, halten wir ein Treffen in sieben Tagen zunächst einmal fest. Sollte sich zeigen, dass noch mehr Zeit zur Vorbereitung benötigt wird, können wir den Zeitrahmen entsprechend verschieben."

  • Ich nickte....


    "Ich werde versuchen, meine Vorbereitungen bis dahin abzuschliessen!
    Wo soll ich mich dann einfinden?"
    fragte ich, um den Ort für die nächste Besprechung zu definieren, womit mein Wissendurst fürs Erste dann befriediegt wäre....

  • "Wir besprechen uns wieder hier."


    Die offizielle Entsendung würde zwar auch mit einer kleinen Zeremonie stattfinden, aber als erste Anlaufstelle möchte der Kaiser das Büro beibehalten.


    "Gestatte mir die Frage, ob es aus deinem privaten Umfeld Personen gibt, die dich unbedingt begleiten werden."


    Vor allem der Bruder des Consuls ist bekannt und über den Familienstand ist der Kaiser auch informiert, aber möglicherweise gibt es aus anderen Gründen Personen, die dem Consul nahe stehen. Zwar würde der Kaiser sie in den seltensten Fällen berücksichtigen müssen, aber eine rechtzetige Nachfrage erscheint ihm sinnvoll.

  • Ich nickte und auf die nächste Frage des Kaisers musste ich kurz überlegen.....


    "Nunja, ich werde natürlich meine Klienten informieren und wenn ich den Einen oder Anderen gebrauchen kann, es gibt darunter Personen die militärisch, als auch im Zivilen tätig sind, dann werde ich ihnen anbieten, mir nach Germania zu folgen.


    Aber ansonsten muss ich deine Frage verneinen!"


    Auf den Familienstand wollteich gar nicht weiter eingehen, der Kaiser wusste sicher Bescheid und mir war es unangenehm genug andauernd wieder über dieses Thema zu sprechen, so ich doch hoffte, dass mein Bruder die Sache ohnehin in die Hand genommen hatte und schon dabei war, eine geeignete Frau für mich zu finden.....


    "Was mir aber sogleich wieder eine Frage aufwirft.... Hast du vor, in der nächsten Amtsperiode senatorische oder ritterliche Tribune für die Provinz Germania zu ernennen?"

  • Der Kaiser nickt auf die Frage hin, muss dann aber doch erst einen Augenblick über den Schreibtisch schauen, bis er die passende Notiz findet.


    "Die üblichen Umbesetzungen eben. Dich dürfte da direkt vielleicht die Legio II Germanica interessieren, die bekommt einen neuen Tribunus laticlavius."

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