Ein erheiterter Besuch


  • Sie marschierte vor Iulius voran und blieb, kaum dass sie die Taverne verlassen hatten, erst einmal stehen. Es tat gut, die halbwegs frische Luft einzuatmen. Nun, übermäßig frisch war die Luft in Rom nicht, aber doch besser als in der durch Feuer verqualmten Taverne in der es nach Essen und Wein stank. Unwillig zupfte sie noch einmal ihr Schultertuch zurecht, um den Weinfleck zu verbergen. Es war zu klar gewesen, dass ausgerechnet ihr wieder ein Missgeschick passiert. Sie sah die Massen vor sich an, entsann sich dessen dass sie Angst in einer großen Menschentraube hat, spannte sie Schultern an und wandte sich zu Iulius um.
    >Wollen wir es angehen? Ich bin frisch motiviert.< fragte sie lächelnd. Eigentlich allerdings bedeuteten ihre Worte vielmehr: Geh vor, ich kenn mich nicht aus und habe Angst. Doch er sollte inzwischen schon in ihren Umschreibung bewandt sein, setzte sie voraus. Außerdem steckte ihr Gedanke dahinter, dass er, wenn er vorausging, ihr seinen Arm anbot. Aber hier erwartete sie natürlich nicht, dass es von alleine kam - Hellseher war er sicher nicht.

  • Als ich hinter Aquilia aus derTaverne ging, bekam ich beinahe einen Schock als ich die frische.. Mehr oder weniger frische... Luft einatmete, denn die Luft in der Taverne war wirklich nicht die, die man zum überleben benötigt. Ich sah Aquilia vor mir stehen, und als sie sich zu mir umdrehte musste ich unweigerlich lächeln, denn ihr Anblick ließ mir keine Wahl...
    "Nun, lass uns doch erst einmal auf die Märkte gehen, eventuell findest du ja etwas was dir gefällt."
    meinte ich, ich merkte ihr an dass sie etwas zurückhaltend wurde...
    "Dass du mir bloß nicht verloren gehst, hier im gewimmel, nimm besser meine Hand, oder hake dich ein, spring auf meine Schultern, ganz wie du magst."
    sagte ich lachend, und war froher Dinge dass es noch ein schöner Tag werden würde... Eventuell würde auch ich mir auf den Märkten dass ein oder andere gönnen...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Hm ein Sprung auf die Schultern klang andererseits auch sehr verlockend. Er mochte noch nicht erahnen warum, aber ihr Blick ging gewissermaßen frech von seinen Schultern, die sie abwechselnd musterte, bis in sein Gesicht. Danach strich sie ihr dunkles Haar hinter die Ohren. Sie hatte schönes Haar. Es fiel in feinen Naturlocken bis knapp unter die Schulterblätter und ringelte sich dort sachte ein. Das dunkle Haar ließ sie allerdings auch wieder blasser aussehen und verlieh ihr hierdurch einen Hauch von Wohlstand, der ihr noch nie bewusst gewesen war.
    >Ja, ich denke auch. Die Märkte hören sich interessant an. Ich bin schon gespannt, wie groß sie sind. Zwischen all diesen Menschen kann ich mit meinen paar Zentimetern ja kaum hindurchblicken.< Und es stimmte. Nun, da sie stand, fiel recht deutlich auf wie zierlich sie war. Sie war nicht unbedingt übermäßig klein, doch ihre feinen Gliedmaßen ließen sie so aussehen. Sie mochte auch ein wenig dünner sein, als es gesund war, doch das war schon immer die Sorge ihres Vaters gewesen. Aquilia hatte nie viel gegessen, was allerdings überhaupt nicht damit zusammen hing, dass sie schlank bleiben wollte. Sie schaffte es einfach nicht, sehr viel zu essen. Und durch diese, so also zwanghaft schmale Figur, war sie auch sehr anfällig für Krankheiten.
    >Nun, eine Möglichkeit gäbe es da vielleicht...< sagte sie scheinheilig, mit den Gedanken natürlich nicht bei ihrer unscheinbaren Gestalt. Mit ihrem Zeigefinger tippte sie auf seine Schulter. Das scheinheilige Lächeln behielt sie allerdings nicht lange bei und wurde von einem schelmischen Grinsen gefolgt.

  • Als sie mir auf meine Schultern tippte, hielt ich es erst für einen Scherz und grinste noch ungläubig, ich wollte gerade weitergehen als ob nichts wäre, da wurde ihr Blick noch eindeutiger...
    "Neeeeeeeeeeeein... Das möchtest du nicht ernsthaft oder?"
    fragte ich sie, ohne wirklich davon auszugehen dass sie sich von mir über die Märkte tragen lassen wöllte.. Abgesehen davon dass ich mich als Tribun vor ganz Rom zum Narren machen würde, aber andererseits kannte mich hier ja auch niemand, also was spräche gegen ein wenig Spaß? Doch ich wollte erstmal überprüfen ob sie es wirklich ernst meint, und so blickte ich ihr, weiterhin ungläubig lächelnd ins Gesicht und wartete darauf dass sie endlich meinen Arm greifen würde...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Er hatte richtig gewettet, denn es war ein Scherz gewesen. Nicht, dass sie sich dagegen gesträubt hätte, wenn er es wirklich getan hatte, aber das wollte sie ihm nicht zumuten. Sie wusste ja nicht, wie er dazu stand. So ging ihr schelmisches Grinsen in ein fröhliches Lachen über und sie griff nach der Hand ihres neu gewonnenen Freundes.
    >Ich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, aber es darf auch so gehen!< beteuerte sie noch immer mit der fröhlichen Frische in der Stimme. Sacht schloss sie ihre feingliedrigen Finger um seine große Hand, wobei ihr Lachen zu einem warmen Lächeln verstummte. Hier draußen war ihr Kopf beinahe schlagartig aufgeklart. Vielleicht war es nicht recht, seine Hand zu halten, überlegte sie stumm, doch so war ihre ehrliche Reaktion gewesen und sie hielt einfach gar nichts von Leuten, die sich aus irgendwelchen Gründen verstellten. Sowas sollte bei ihr auch gar nicht erst vorkommen.
    >Wenn ich ein wenig springe, werde ich die Leute um uns sicherlich für einen Augenaufschlagbruchstückchen überragen können!< ergänzte sie mit einem Wimpernschlag und festigte ihren Griff, um ihn in Richtung der Menschen zu ziehen.

  • Erleichtert dass es nur en kleiner Spaß war, nahm ich wohlwollend ihre Hand, ein leichtes kribbeln durchzog mich als es zu den ersten Berührungen kam, und ich hatte schon in der Taverne aufgegeben, mir irgendetwas einzureden. Ich war verliebt, in eine Frau welche ich erst seit sehr kurzer Zeit kannte.
    "Ich auch nicht, aber es ist nicht gut für den Rücken die ganze Zeit etwas mit sich herumzutragen."
    Sagte ich scherzhaft und zwinkerte ihr dabei zu...
    "Wenn du springst? Ich kann dioch auch gelegentlich hochheben wenn du magst."
    meinte ich lachend...
    "Dort drüben, an diesem Stand dort, gibt es germanischen Schmuck, und sonstige Kunstdinge aus Germanien. Sollen wir da mal vorbeischauen?"
    fragte ich Aquilia, ohne eine Ant begab ich mich schonmal in Richtung des Standes, ich war sicher dass es ihr sehr gefallen wprde, und vielleicht würde ich ihr ja auch etwas kaufen....

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • 'Na, dies wär wohl deine erste Möglichkeit gewesen' schoss es Aquilia durch den Kopf und reckte ihren schlanken Hals, damit sie mehr sehen konnte. Dass es wirklich so werden würde, wie sie es spaßig befürchtet hatte, hätte sie nicht gedacht. Sie sah sich kurz zu ihm um, doch sie las nichts von seinen Geühlen in seinem Gesicht. Das hatte sie aber noch nie gekonnt und bislang hatte sie jedes Mal überrascht abgelehnt, wenn ein junger Mann sich in sie verliebt hatte. Nichtsahnend also wandte sie sich wieder um, als sie seinen Hinweis auf einen germanischen Stand hörte.
    >Wo, wo?< fragte sie lachend und sprang einmal so hoch sie nur konnte und es war ihr tatsächlich möglich ihn zu erblicken. Je näher er sie in diese Richtung zog, umso besser wurde es ihr auch möglich zwischen all den Togen, Tuniken und Pallae hindurchzusehen. Doch während diesem Akt der Neugierde vergaß sie nicht, sich an seiner Hand stetig festzuhalten. Sie überlegte fieberhaft, was sie noch sagen könnte, doch ihr wollte nichts einfallen. Im Anbetracht der derzeitigen Situation wäre eine Unterhaltung aber auch unmöglich, denn fast direkt an ihrem Ohr schrie ein Sklave etwas vor sich her, Iulius war 'weit' voraus und ihre Konzentration überall, nur nicht bei ihm. Als sie sich endlich durchgeschlängelt hatten und beim Stand angekommen waren, war das erste was Iulius hörte ein erfreutes:
    >Ooooh, schau nur.< und sogleich stand sie wieder neben ihm. Man konnte nicht behaupten, dass Germanen wahre Künstler waren. Ein Großteil des Schmuckes bestand ohnehin aus den Waren der Römer. Aber hier und da sah sie doch Einzelteile, die sie stark an ihre Vergangenheit erinnerten.

  • Als sie mich zu den Ständen zerrte, und sich die germanischen Schmuckstücke ansah, hatte ich nur Augen für ein germanisches Schmuckstück, das beste weit und breit... Sie... Ich schaute sie von oben bis unten an, musste aufgrund ihrer begeisterung lächeln und fragte mich ob ich ihr wohl etwas kaufen könnte...
    "Gefällt dir etwas davon Aquilia?"
    Fragte ich sie ruhig, während ich ihrem Blick auf die Gegenstände folgte...
    "Wenn du magst, kauf ich dir etwas davon, ehrlich, ich möchte es..."
    sagte ich ihr, gespannt was für einen Geschmack sie wohl hätte.
    Eigentlich hätte ich ihr auf der Stelle alles gegeben was sie wollte, ich war ihr, zugegeben, ein wenig verfallen, doch hoffte ich natürlich auch dass meine Gefühle nicht ins leere verliefen, sondern dass auch von ihrer Seite etwas kommen würde. Deshalb entschloss ich mich zu warten, und ihr die ersten Schritte machen zu lassen, zumindest auf ein Zeichen von ihr, dass sie bereit für mehr wäre. Doch das war noch unser erster Tag, und ich erwartete nicht wirklich viel. Ich setzte wohl meine Maßstäbe zu hoch, und wollte zu schnell weiter gehen. Die Liebe braucht Zeit, zumindest denke ich so, und so wartete ich auf eine Antwort von ihr, gespannt welches der seltsam aussehenden Dinge ihr gefallen würde...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Ob ihr etwas davon gefiel? Das Meiste weckte helle Begeisterung in ihr, wenn sie es nur anblickte. Sie selbst besaß jedoch nie mehr als eine Fibel, was sich vermutlich durch ihren Onkel Commodus bald ändern würde. Schließlich war sie, ihres Wissens nach, das einzige verfügbare Fräulein der Familie und auch häufig an seiner Seite. Sie streckte ihre Hand aus und fuhr fast gedankenverloren über mehrere Schmuckstücke. So sanft glitten ihre Finger darüber, als ob sie fürchtete das robuste Gold und Bronze zu zerbrechen. Als sie dann allerdings Iulius Worte vernahm, wandte sie sich überrascht um.
    >Das kann ich nicht annehmen.< erwiderte sie. Sie sah ihn ein wenig befremdet an. Das kannte sie gar nicht von einem Römer. Selbst die Germanen waren sparsam gewesen, da sie unter dem römischen Joch gut auf ihre Habseligkeiten achten mussten, um nicht unterzugehen. Und nun stand sie hier mit Iulius und er bot ihr einfach so etwas von dem kostbaren Schmuck an. Die Überraschung war auch sehr deutlich in ihren Augen zu lesen. Sie hatte es ehrlich damit gemeint, dass sie es nicht annehmen konnte. Aber er hatte auch gesagt, dass er ihr gern etwas schenken würde. Se sah fast scheu zwischen ihm und der Auslage hin und her, ehe sie kompromisbereit antwortete:
    >Nur, wenn du es wirklich unbedingt möchtest. Dann bestehe ich aber auch darauf, dass du dir etwas für mich aussuchst. Etwas, das zu mir passt, damit es auch wirklich ein Geschenk von dir ist und nicht nur ein Erwerbstück, dass ich mir wünschte.< erklärte sie und ein leichtes Lächeln stahl sich wieder in das überraschte Gesicht zurück.

  • "Gewiss bestehe ich darauf Aquilia..."
    meinte ich lächelnd... Hätte ich es nicht gewollt hätte ich gar nichts gesagt, deshalb war diese Frage doch eigentlich rhetorisch...
    "Ich soll es aussuchen? Gut.. Gib mir einen Moment Zeit..."
    sagte ich und blickte auf all die Waren auf dem Stand... Soviele Dinge aus Germanien.. Was würde ihr wohl davon gefallen? Meine Blicke wanderten über den Stand und ich sah die Ketten, Amulette, Bänder und all die anderen Waren die angeboten wurden.. .Mein Blick blieb an einem Amulett hängen welches an einer schönen Kette befestigt war, es war zu einem Achteck geformt worden, es war grün, und hielt man es gegen das Licht begann es auch stark grün durchzuschimmern. Ich fragte den Händler wieviel er dafür haben wolle und er nannte mir seinen Preis den ich auch sofort zahlte... Ich hielt dieses Schmuckstück in der Hand und blickte Aquilia an..


    "Ich hoffe es gefällt dir. Ich dachte dass es zu dir passen würde. Wenn du es nicht magst kann ich auch versuchen es wieder loszuwerden."
    sprach ich unsicher und blickte ihr besorgt in die Augen...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zurückhaltend lächelte sie, als er seinen Willen bezeugte. Und auch dann noch, als er sich der Auslage zuwandte. Es war ihr beinahe unangenehm, dass er sich solchen Aufwand machte, um ihr einen kleinen Moment des Glückes zu schenken. Zugleich aber rührte es sie und sie schloss ihre Handnoch etwas fester um die Seine. Mit ihrem Daumen fuhr sie sacht seinen Handrücken entlang. Dann allerdings folgte sie seinem Blick und betrachtete auch wieder all den Schmuck. Es waren wirklich schöne Geschmeide darunter und ein Großteil mochte zwar aus Germanien stammen, war aber für ein Handwerk der Germanen deutlich zu filigran.
    Als er sich dann entschied, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder zuerst Iulius zu, um anschließend das Schmuckstück zu betrachten. Sie fühlte sich etwas überrumpelt. Das war nicht nur Gold oder Silber, es war ein edler Stein. Sie kannte sich mit dergleichen nicht aus, aber dass es wertvoll war, schien deutlich. Wertvoller als alles, was sie bisher hatte. Sie musste den gemeinhin bekannten Kloß im Hals wieder angestrengt herunter schlucken. Als der Preis genannt wurde, verschloss sie ihre Ohren - und das sogar erfolgreich. Sie wollte nicht wissen, wie weit er sich für sie in den Ruin stürzte.
    >Und wie es mir gefällt! Ich... bin nur etwas überrascht... Das ist ziemlich.. teuer.< erklärte sie verwundert und wieder einmal ehrlich wie eh und je.
    >Aber wenn du sagst, es passt zu mir, dann wird es das sicher. Es ist wirklich schön.< ergänzte sie leise und ließ endlich wieder ihr schüchternes Lächeln erkennen. Sie hob ihre Hand an und etwa auf die Höhe ihres Gesichtes, um sie dann langsam nach vorne gleiten zu lassen. Ein kurzes Streichen über seine Wange und rasch zog sie ihre Hand wieder zurück. Sie spürte íhre Verlegenheit ob dieser gewagten Tat und so wandte sie rasch den Blick ab.
    >Dankeschön.< sagte sie nur leise und lächelte wieder - abgewandt von ihm, da ihr die Röte in die Wangen schoss.

  • Ich lächelte... Und genoss ihre dezenten Berührungen sehr, auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ...
    "Nun... Ich bin ein Plebejer.. Ich verdien soviel Geld und weiß gar nicht was ich alles damit anfangen soll, besondern Bezug zum Prunk hatte ich noch nie, also ist die Kette doch eine sinnvolle Investition nicht wahr?"
    meinte ich lächelnd, als sie mir über die Wangen fuhr, schloss ich kurz die Augen, war jedoch etwas verwirrt als sie sich schnell von mir abwandte...
    "Aquilia...? Ist alles in Ordnung?"
    fragte ich etwas zurückhaltend, bevor ich zu einer anderne Frage kam...
    "Soll ich dir das Amulett umlegen? Ich bin auch vorsichtig, versprochen."
    sagte ich in einem warmen Tonfall... Es freute mich dass ihr der Schmuck gefiel, und hoffte dass sie es noch lange in guter Erinnerung an mich tragen würde, doch noch viel mehr hoffte ich, dass ich überhaupt keine Erinnerung werde, sondern dass sie noch bei mir bleibt, ein naives denken, betrachtet man es von dem Standpunkt aus dass ich sie noch nicht lange kenne, jedoch war ich ein Soldat, und wusste wann sich Chancen ergaben. Ich denke über die Jahre im Militär hat sich der Sinn dafür irgendwie vom Militär aus auf weitere Themen ausgebreitet.. So hoffte ich zumindest...

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  • Sie wandte sich für ihre Antwort gar nicht erst zu ihm um, sondern nickte nur. Erstaunlicherweise war dies trotz all der dicken Locken sogar gut erkennbar. Diese hoben sich nun allerdings durch ihre schmalen Handgelenke an, damit er ihr die Kette umlegen konnte. Gut, dass sie Prudentia Aquilia war, denn sonst hätte sie wohl einen anderen Ort als besser auserkoren. Noch immer befanden sie sich mitten in der Menschenmenge, doch es war ihr völlig gleich. Dann gingen sie eben nicht mit dem Strom mit, sondern bildeten eine eigene kleine Insel. Gemeinsam.
    Noch immer fühlte sie die Hitze in ihren Wangen, wenngleich sie sich auch nicht sicher war, ob diese gerötet waren. Doch des möglicherweise leicht verklärten Lächelns in ihrem Gesicht war sie sich sehr sicher. Ebenso auch dessen, dass sie sich derzeit recht wohl fühlte und sogar glücklich war. Gab es auch nur einen Grund, um nicht froh zu sein? Sie hatte wieder Familie, hatte schon einen ersten Freund in Roma gefunden und überhaupt war ihr ganz warm ums Herz. Ein leichtes Kribbeln durchlief ihren Körper, als sie seine Hände auf ihrer Haut fühlte, während er ihr die Kette umlegte. Doch kaum dass die Berührung vorbei war, ließ sie ihr Haar wieder fallen und wandte sich zu ihm um.
    >Noch einmal vielen Dank.< wiederholte sie und ergriff bei dieser Gelegenheit gleich noch seine Hand.

  • Nachdem ich ihr sanft die Kette um den Hals gelegt hatte, und sie meine Hand ergriff, ging wieder einmal ein kleiner BLitz durch meinen Körper.
    "Aquilia ich... Hm... Ich wollte dir sagen dass ich den Tag mit dir bisher wunderbar fand. Du musst wissen, lange schon hatte ich nicht mehr solch eine Freude wie heute, und lange fühlte ich mich keinem Menschen mehr so nahe. Ich hoffe dass du das Amulett immer in Ehren halten wirst."
    sagte ich, als ich das Amulett an ihrem Hals betrachtete...
    Ich musste einfach lächeln, es ging nicht anders, auch wenn meine Augen schüchtern und etwas unbeholfen hin und her wanderten und ich ihr nicht so recht in die Augen sehen wollte, war ich gespannt auf ihre Reaktion. Ich wusste dass dort etwas war, zwischen uns, etwas spezielles, nur waren wir beide dummerweise sehr schüchtern sodass es sich in die länge ziehen würde bis wir es uns eingestehen würden.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • War sie sich der Röte auf ihren Wangen bislang nicht sicher gewesen, so war sie doch nun unabdingbar. Als hätte ein Windhauch die Farbe mit sich getragen, lag sie plötzlich in ihrem Gesicht. Seine Worte ware der Auslöser hierfür. Sie hatte beinahe befürchtet, dass er ihr etwas gestehen würde. Ja, sie hatte es wahrlich befürchtet, denn sie hätte nicht gewusst, was sie daraufhin hätte sagen sollen. Oder tun. Die Option in den Erdboden zu versinken gab es ja nunmal leider nicht.
    >Mmmmh. Ja, ich finde es heute auch sehr schön. Irgendwie... irgendwie ist es heute auch recht warn.< lenkte sie rasch ab um zu vermeiden, dass sie sinnloses Zeug redete. Dass gerade das Wetter sinnlos war, bedachte sie in diesem Moment nicht einen Atemzug lang. Auch wenn es stimmte, es war hier eindeutig wärmer als in den nördlichen Provinzen.
    >Was... wollen wir denn nun machen? Weiter.. oder?< fragte sie, sich noch immer in Verlegenheit windend. Was war denn heute nur mit ihr los, fragte sie sich. Normalerweise war sie immer recht schlagfertig. Die Gefühle! Genau, sie waren daran schuld. Immerhin hatten diese sie heute völlig übermannt. Sie selbst merkte gar nicht, dass ihr Gesicht entschlossene Züge annam, während sie ihren Gedanken nachhing.

  • Zugegeben, ein wenig frustriert war ich nach ihren Aussagen schon, doch ließ ich mir nichts anmerken, was hätte ich auch anderes tun sollen? Hätte ich mich irgendwie so verhalten als ob ich beleidigt wäre, wäre es irgendwie lächerlich rübergekommen, wie dem auch sei... Ich setzte mir irgendwie wieder ein Lächeln auf die Lippen...
    "Nun, was willst du sehen? Die Tempel? Die Wettbewerbsstätten hier in Roma? Die altehrwürdige Casa Iulia?"
    sagte ich scherzhaft, ja die Casa Iulia war zwar alt und ehrwürdig, aber dennoch nicht so unglaublich besonders hier in Roma...
    "Wir können auch zum kaiserlichen Palast oder zum Senatsgebäude... Ganz wie du willst..."
    meinte ich voller Tatendrang... Dass ich an liebsten den ganzen Tag irgendwo im grünen außerhalb der Stadt mit ihr verbringen würde, ließ ich mir nicht anmerken.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Palast, Senat, Tempel.. All das gab es doch auch in Germanien. Nun gut, den Senat nicht, aber würde er so anders sein? Hier war doch alles aus Steinen erbaut. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, aber irgendwo war so doch alles sehr gleich. Etwas unentschlossen bewegte sie die möglichen Ziele in ihrem Kopf hin und her. Nachdenklich wog sie ihren Kopf hin und her.
    >Sowas wie einen Park gibt es hier nicht? Irgendwas... wo man nicht auf jedem Meter Gefahr laufen muss, jemanden anzurempeln? Einen Ort wo es etwas ruhiger ist? Das wäre ohnehin erst einmal der für mich wichtigste Punkt den es hier in Rom gibt. Dann können wir seinen Besuch doch mit meinem Rundgang verbinden - so es denn einen gibt.< gab sie bescheiden ihre Meinung, gefolgt von einem dezenten Augenaufschlag, kund. Aber Grün, so es denn dort viel grün gibt, wäre sehr erstrebenswert, denn sie konnte kein Grau mehr sehen. Und vor Allem hatte sie schon jetzt die Nase von den Märkten voll, in denen man sich lautstark unterhalten musste, wenn es denn zu einer Unterhaltung kommen sollte. Sie stellte sich kurz auf die Zehenspitzen und reckte sich, um ihrem Wunsche Ausdruck zu verleihen und sah dann, mit einem verschmitzten Lächeln, wieder zu ihm auf.

  • Einen Park? Fast so als könnte sie gedankenlesen.. Zwar nur fast aber was solls...
    "Gewiss gibt es einen Park, lass uns hingehen, übrigens eine gute Idee, daran hatte ich auch gedacht aber ich dachte du wölltest die Dinge sehen wollen die jeder Mensch in Roma sehen will. Gut dass es nicht so ist."
    meinte ich lächelnd...
    "Es ist wirklich abartig voll hier..."
    fügte ich hinzu, und zog sie sanft aber bestimmt aus der Menge heraus, in eine Seitengasse, welche weniger stark mit Menschen gefüllt war, und welche direkt in Richtung des Parks führte...
    "Sollen wir uns auf dem Weg zum Park noch ein wenig Verpflegung kaufen? Ein paar Früchte? Das täte uns sicherlich ganz gut."
    sagte ich, in anbedacht dessen dass es unseren leicht erhöhten Pegel wieder etwas senken würde...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Sie musste lächeln. Aber wieder war es nur ein Lächeln, zu einem Lachen reichte es nicht. Sicher würde sie jetzt lachen können, aber ihr war einfach nur danach, sich zu freuen. Ohne dabei lautstark oder gar albern zu erscheinen. Doch war Prudentia schon eigentlich immer eher der ruhige, anmutige Mensch gewesen, der andere Menschen meistens mit Frohsinn bezaubert. Niemand würde über sie sagen können, dass sie Emotionen groß zeigte oder dass sie eitel war. Treffend wäre wohl gesagt, dass sie recht einfach gestrickt ist und völlig unkompliziert. Sie behält ihre Gefühle gerne bei sich und ist froh, wenn sie auch dort bleiben, während andere Menschen sich wünschen dass man sie wortlos ergründet. In den meisten aller Fälle meint sie auch das, was sie sagt. So auch jetzt.
    >Ich glaube, Rom liegt mir nicht. Ich mag es ganz gerne Mal lustig, aber die meisten Menschen hier wirken vergrämt und missgelaunt.< bemerkte sie und nickte dabei zu zwei streitenden Leuten hinüber. Es interessierte nicht, worüber sie stritten, aber das brauchte es schließlich auch nicht. Sie sah zu Iulius hoch, der in diesem Moment von dem breiten Platz abschwenkte und in eine schmale Gasse ging. 'Nanu?', dachte sie.
    >Ahm... also ich habe keinen Hunger, aber du kannst dir gerne etwas holen, wenn du möchtest.< erklärte sie und zwinkerte. Es war erleichternd, dass sie sich nicht mehr durch das Gewühl durchschlagen musste.

  • Darauf einigten sie sich letztlich auch. Iulius machte sich auf den Weg, um von einem Stand ein paar Früchte einzuholen, die sie später gemeinsam verzehren wollten. Prudentia hatte zwar bekundet, dass sie keinen Hunger hatte, aber später würde sich gewiss noch ein Appetit regen, der ihr das Essen ener Frucht erlaubte. Sie lehnte sich also an eine Mauer, an welcher sie auf Iulius warten wollte. Als er sich noch einmal zu ihr umwandte, lächelte sie ihm aufmunternd zu. Dann verschwand er in der Menge und sie hob den Blick wieder gen Himmel. Das würde noch eine interessante Zeit werden, hier in Roma. Aber schon jetzt vermisste sie die Umgebung ihrer eigentlich Heimat, Germanien. Der Himmel mochte der Gleiche sein, doch die Menschen und die Pflanzen waren ganz anders.
    Dann allerdings wurde Prudentia überraschend durch einen lauten Aufruf in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie wandte den Blick rasch in die besagte Richtung und sah, dass ein kleiner, schmutziger Junge in der Menge war und sich zu verbergen suchte. Mutig, sie stand schon immer sehr zu den Schwachen ud Dreckigen, denn sie selbst war nicht anders gewesen, bewegte sie sich in die Gegend des Geschehens und ging auf die Männer zu. Es schienen zwei zu sein, die nach dem Kind suchten. Vermutlich hatte er einen Apfel oder so etwas gestohlen und sollte nun dafür eine Abreibung kassieren, das war es doch meistens. Sie schluckte kurz, dann allerdings tippe sie einem der beiden, dem Schmalen, auf die Schulter.
    >Wenn ihr den Jungen sucht.. der ist da entlang.< wies sie, lieblich lächelnd, ihn in eine völlig falsche Richtung. Eine gute Tat am Tag sollte ausreichend sein. Mit einem leichten Strahlen in den Augen drehte sich der Mann um. Scheinbar war er davon angetan, dass sie ihm geholfen hatte. Eine junge Frau. So wie er aussah, würde er gewiss niemals jemanden finden. Er trug gute Kleidung, doch er schielte wahnsinnig und fixierte immer einen Punkt auf seiner Nase. Außerdem war ihr sein zahnloses Lächeln aufgefallen. Und das, wo er kaum älter als sie zu sein schien. Sie rümpfte kurz die Nase, froh dass auch sie nicht mit den beiden unangenehmen Zeitgenossen mehr Zeit zubringen musste. Auch hätte sie nicht gedacht, dass es so einfach war, eine Falle zu stellen. Sie zuckte die Achseln und wandte sich wieder ab, um zum Punkt zurückzugehen, wo sie sich von Iulius getrennt hatte.
    Doch wo? Sie war nicht weit gelaufen, hatte dabei aber nicht darauf geachtet, wo sie hingegangen war. Aber den Obststand konnte sie sehen und so machte sie sich in dessen Richtung auf. Als sie dort anlangte, war noch immer kein Iulius in Sicht und resigniert ließ sie ihre Arme hinab baumeln. So weit konnte er doch nicht sein? Sie ging in eine Richtung, von der sie glaubte, dass dort der Treffounkt war und sie fand ihn auch wieder. Doch auch dort kein Iulius. Kurz bevor sie in Ratlosigkeit verfiel, musste sie leise auflachen.
    >Ich Dummerchen. Vermutlich sucht er mich genau wie ich ihn suche und wir laufen fortwährend aneinander vorbei.< Sie schüttelte amüsiert den Kopf, während sie leise mit sich sprach. Den verwirrten Blick einer älteren Dame nahm sie nicht weiter wahr. Doch auch als sie weiter auf Iulius wartete, tauchte er nicht wieder auf und recht bald hatte sie ihre Geduld verloren. Geduld war nie eine besondere Tugend von Aquilia gewesen und so machte sie sich auf den langen Heimweg. Er schien sie nicht mehr zu suchen. Sollte er sein Interesse verloren haben, konnte sie nicht viel daran ändern. Und sonst wusste er ihren Namen und würde sie jederzeit besuchen kommen.
    Im Leben sah man sich immer zweimal und gerade in diesem Falle würde sie sich über Eintreffen dieser Weisheit freuen. Sie mochte den schon etwas älteren Tribunen sehr gerne. Es war ihr gleich, dass sein Haar bald vielleicht schon graue Strähnen aufweisen würde und sein Gesicht auch nicht mehr das eines Jünglings war. In jedem Falle war er ein liebenswerter Mann gewesen und sie würde sich gerne noch einmal mit ihm unterhalten.


    ~ Ende~

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