• Nachdem ich etliche Zeit durch die Stadt geirrt war und mich bis hierher durchgefragt hatte erreichte ich endlich die Adresse, welche mir mein Bruder in seinem Brief angegeben hatte. Ich stand nun also vor der Casa unserer Familie, die Marius erworben hatte. Es war kein großes Haus, doch besser als das was wir in Dakien hatten.


    Entschlossen aber dennoch gespannt was mich im inneren erwarten würde trat ich an die Porta und klopfte an


    *poch*poch*poch*

  • Der alte Syrus, ein Sklave Mitte 70 welcher bereits meinem Vater und meiner Mutter treu gedient hatten schlurfte langsam an die Porta. Er öffnete diese und betrachtete den Mann vor der Türe mit zusammengekniffenen Augen.


    Er erkannt Hadrianus nicht, es waren schon zuviele Jahre vergangen. Syrus war mit mir nach Italia gekommen als ich der Classis beitrat. Nachdem ich das Bürgerrecht erworben hatte bot ich ihm die Freiheit an, doch er lehnte dankend ab. Also stand er immer noch in meinen Diensten und fragte den für ihn fremden Mann:


    "Salve der Herr, was wünscht ihr?"

  • Das war sie also. Die Stadt in der mein Cousin Tiberius als Nauta stationiert war.
    Heute hatte ich gerade in der Nähe von Misenum zu tun und wollte ihn mal besuchen. Leider hatte ich die letzten Tage keine Möglichkeit ihn mit einem Brief auf meinen Besuch vorzubereiten.


    Auf dem Forum, musste ich mich zunächst einmal bei einigen Müßiggängern erkundigen, wo denn das Haus unserer Familie zu finden war, da ich heute zum ersten Mal in Misenum war.


    Endlich stand ich jetzt vor dem Anwesen der Antonier und hoffte, da es ein unangekündigter Besuch war, dass Tiberius zuhause war.


    So klopfte ich also an die Tür.


    *poch*poch*poch

  • Wiede schlurfte der alte Syrus an die Porta um nachzusehen wer aus welchem Grund an unsere Porta klopfte. Auf dem Weg dorthin stieß er eine Vase an, welche daraufhin beinahe zu Boden fiel. Doch wie durch ein Wunder blieb sie auf dem Tisch stehen und Syrus ging langsam weiter. Dann öffnet er die Türe und musterte den Besucher mit zusammengekniffenen Augen. Sein Augenlicht wurde tatsächlich von Tag zu Tag schlechter:


    "Ja?"

  • Zitat

    Original von Tiberius Antonius Marius
    Der alte Syrus, ein Sklave Mitte 70 welcher bereits meinem Vater und meiner Mutter treu gedient hatten schlurfte langsam an die Porta. Er öffnete diese und betrachtete den Mann vor der Türe mit zusammengekniffenen Augen.


    Er erkannt Hadrianus nicht, es waren schon zuviele Jahre vergangen. Syrus war mit mir nach Italia gekommen als ich der Classis beitrat. Nachdem ich das Bürgerrecht erworben hatte bot ich ihm die Freiheit an, doch er lehnte dankend ab. Also stand er immer noch in meinen Diensten und fragte den für ihn fremden Mann:


    "Salve der Herr, was wünscht ihr?"


    Ich musste leicht schmunzeln. Syrus stand also immer noch im Dienste unsere Familie. Ich hätte eigentlich vermutet, dass er inzwischen längst schon seinen Weg zu den Toten gegangen wäre, doch hatte ich mich wohl geirrt:


    "Aber Syrus, kennst du mich nicht mehr. Ich bin es, Hadrianus. Der Bruder von Marius. Ich möchte meinen Bruder sehen wenn das geht."

  • Die Tür öffnete sich auf mein Klopfen und es erschien Syrus in der Tür, der alte Sklave meines Cousins, den ich bei meinen früheren Besuchen schon kennengelernt hatte.


    "Hallo Syrus! Erinnerst du dich noch an mich? Quintus Antonius Peticus aus Ostia. Ich wollte meinen Cousin Tiberius besuchen und hoffe, dass er zuhause ist."


    "Hoffentlich konnte Syrus sich erinnern", dachte ich. Denn mir wurde bewusst, dass es schon einige Jahre her war, seit ich das letzte Mal meine Verwandten besuchte.

  • Zitat

    Original von Decimus Antonius Hadrianus
    Ich musste leicht schmunzeln. Syrus stand also immer noch im Dienste unsere Familie. Ich hätte eigentlich vermutet, dass er inzwischen längst schon seinen Weg zu den Toten gegangen wäre, doch hatte ich mich wohl geirrt:


    "Aber Syrus, kennst du mich nicht mehr. Ich bin es, Hadrianus. Der Bruder von Marius. Ich möchte meinen Bruder sehen wenn das geht."


    "Ach ja, der junge Herr. Natürlich seit ihr willkommen. Bitte folgt mir."


    Und so führte Syrus Hadrianus in mein Arbeitszimmer.....

  • Zitat

    Original von Quintus Antonius Peticus
    Die Tür öffnete sich auf mein Klopfen und es erschien Syrus in der Tür, der alte Sklave meines Cousins, den ich bei meinen früheren Besuchen schon kennengelernt hatte.


    "Hallo Syrus! Erinnerst du dich noch an mich? Quintus Antonius Peticus aus Ostia. Ich wollte meinen Cousin Tiberius besuchen und hoffe, dass er zuhause ist."


    "Hoffentlich konnte Syrus sich erinnern", dachte ich. Denn mir wurde bewusst, dass es schon einige Jahre her war, seit ich das letzte Mal meine Verwandten besuchte.


    In Syrus's Gesicht trat ein Lächeln:


    "Aber natürlich, Peticus. Willkommen in Misenum. Bitte folgt mir ins Atrium. Ich sage dem Herren bescheid."


    Und nur wenige Minuten später stand ich im Atrium um meinen Cousin zu begrüßen.


    "Peticus, welch Freude dich in meinem bescheidenen Hause empfangen zu können. Es ist schon wieder zu lange her."


    Kurz umarmte ich Peticus.....

  • ...und ich erwiederte ich die Umarmung meines Cousins.


    Ich freute mich riesig ihn mal wieder zu sehen.


    " Welche Freude dich angetroffen zu haben. Es ist wirklich viel zu lange her und ich musste ja mal meinen Cousin hier in Misenum begrüßen, wenn ich schon mal in der Nähe war. Schön wohnst du hier."


    Ich ließ einen kurzen Blick über das Atrium schweifen und konnte nur staunen. Wenn das übrige Haus auch so beeindruckend war, dann war das "bescheidene Haus" etwas untertrieben.


    Ich wollte mal hören, wie es dir so geht und ob du dich bei den Nauta wohl fühlst? Hättest du was dagegen, wenn ich ein paar Tage bliebe? Ich habe gerade ein paar Tage frei und wir könnten Neuigkeiten austauschen..."

  • Ich nickte:


    "Ja, ich kann nicht klagen. Mir gefällt es gut in der Classis. Sie ist so Etwas wie ein zweites Zuhause für mich geworden."


    Dann kam ich auf das Bleiben von Peticus zu sprechen:


    "Natürlich kannst du bleiben. Du bist immer Willkommen und dies hier soll ein Hort sein für alle Antonier. Es ist ohnehin schon zu lange her das unsere Gens einen Stammsitz hatte. Es wird Zeit dass wir uns wieder heimisch machen hier in Italia und zu alter Stärke zurückfinden. Ich hoffe nur es kommen noch viele Familienmitglieder hierher."


    Dann deutete ich Syrus ein Gästezimmer herzurichten und dieser verstand auch ohne Worte. Er nickte nur und verließ dann das Atrium um ein Cubiculum für Peticus bereit zu machen.....

  • "Ich danke dir! Bin gespannt was es Neues bei dir gibt."


    Dann kam ich auf unseren Stammsitz zu sprechen:


    "Wie gefällt dir denn eigentlich Misenum? Ich meine, wenn man vorher die Großstadt Rom gewohnt war, muss man doch hier bestimmt auf einige Annehmlichkeiten verzichten, oder? Zumindest mir in Ostia geht es so, dass ich immer froh bin, wenn ich mich in Rom aufhalten kann."


    Während wir beide uns unterhielten warteten wir bis Syrus mit dem Cubiculum fertig war...

  • "Misenum? Ach, hier mangelt es mir an nichts. Nicht umsonst machen viele der oberen 1000 aus Rom hier Ferien. Aber ich habe ohnehin nicht viel Zeit die Annehmlichkeiten von Misenum zu genießen. Die meiste Zeit verbringe ich im Flottenhafen. Zur Zeit habe ich lediglich Urlaub."


    Aber auch ich hatte Fragen:


    "Aber sprich. Wie ergeht es dir in Ostia. Was machst du dort?"

  • Ich trat in das Arbeitszimmer meines Bruders ohne anzuklopfen. Schließlich war er mein Bruder.


    Freundlich begrüßte ich ihn und sprach erfreut:


    "Salve Bruderherz. Es ist schon zu lange her. Endlich ist unsere Familie wieder in Italia und kann wieder stolz ihren Gensnamen tragen. Und alles nur dein Verdienst."

  • Von den Annehmlichkeiten Misenums hatte ich schon gehört. Diejenigen Leute aus Rom, die sich am Golf von Neapel eine Villa leisten konnten zogen sich in den unerträglich heißen Sommermonaten hierher zurück und genossen das Leben.


    "Was ich in Ostia mache. Im Moment lediglich ein paar Gelegenheitsarbeiten am Hafen. Warenträger in die Horrea, Gepäckträger für Reisende.... Nicht so toll für einen Antonier, weißt du... Deswegen bin ich am Überlegen, ob ich mich nicht bei einer Legion melden soll. In Mantua oder Rom. Deshalb wollte ich dich noch fragen, ob du mir nicht einen Tipp geben könntest? Vielleicht hast du ja gehört, bei welcher Legion es besser ist..."

  • "Legionen?"


    fragte ich etwas erstaunt und zog eine Augenbraue hoch. Dabei schwang aber mehr der Nautiker der Classis in meiner Stimme mit der in ständigem Konkurenzdenken mit den Legionen und den anderen Einheiten lebte.


    "Nun, da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Ich kenne mich bei den Legionen nicht so gut aus, weist du. Ich persönlich fühle mich hier bei der Classis wohler, zudem sind die Aufstiegsmöglichkeiten für einen angagierten Mann besser."

  • Zitat

    Original von Decimus Antonius Hadrianus
    Ich trat in das Arbeitszimmer meines Bruders ohne anzuklopfen. Schließlich war er mein Bruder.


    Freundlich begrüßte ich ihn und sprach erfreut:


    "Salve Bruderherz. Es ist schon zu lange her. Endlich ist unsere Familie wieder in Italia und kann wieder stolz ihren Gensnamen tragen. Und alles nur dein Verdienst."


    Erst schaute ich verärgert auf als einfach jemand mein Arbeitszimmer betrat, doch als ich erkannte wer es war verblich der Ärger und wahre Freude trat in mein Gesicht. Ich stand auf und begrüßte Hadrianus euphorisch.


    "Salve Bruder. Ich hatte nicht erwartet dich schon so bald zu sehen, doch es freut mich unsere Familie endlich wieder hier zu haben. Und was den Verdienst angeht, der Respekt gebührt wohl unserem Vater, welcher mich auf diesen Weg geschickt hat bevor er leider verstorben ist. Aber sag, wie ist es dir ergangen seit meiner Abwesenheit aus Dakien?"

  • Meinem Cousin merkte man an, dass ihm mein Wunsch zu den Legionen zu gehen, nicht wirklich freute.


    Wenn er wüsste, dachte ich, na ja auch egal.


    Und so erzählte ich ihm:


    "Dafür gibt es auch einen triftigen Grund. Es würde mich auch eher zu den Classis hinziehen, gerade auch wegen der Aufstiegsmöglichkeiten. Aber ich verspüre eine Abneigung gegen das Meer. Ich bin eher eine Landratte, weißt du."


    Zunächst einmal wollte ich jetzt ein paar Tage hierbleiben und dann weitersehen.


    "Zunächst bleibe ich mal ein paar Tage hier und dann werde ich mich nach einer Legion umsehen, bei der ich mich einschreiben kann. Vielleicht könntest du mir morgen Misenum zeigen, wenn du Zeit hast?"

  • Ich musste herzhaft lachen, bevor ich Peticus eine Antwort gab:


    "Das Gefühl kenne ich. Ich mochte das Wasser auch nicht unbedingt als ich hier ankam, doch daran gewöhnt man sich schon nach und nach. Aber ich will dich zu nichts zwingen. Du musst deine Entscheidungen selber treffen. Ich hätte es nur begrüßt wenn du hier in Misenum geblieben wärst. Aber ich werde dich unterstützen, egal wie du dich entscheidest."


    Dann nahm ich einen Schluck verdünnten Weines, den Syrus gebracht hatte bevor ich weitersprach:


    "Und natürlich werde ich dir Misenum zeigen wenn du willst."

  • "Ja natürlich möchte ich Misenum sehen, schließlich will ich die Stadt kennenlernen, in der sich die Gens Antonia niedergelassen hat."




    Dann nahm ich einen Schluck von dem ausgezeichneten Wein und sagte: "Nein, also auf das Wasser wage ich mich nicht. Danke für das Angebot, aber ich möchte erstmal nicht dauerhaft in Misenum bleiben. Besuche mache ich natürlich gerne und komme häufiger vorbei. Aber ich möchte versuchen, bei der Cohortes Urbanae in Rom Rekrut zu werden. Das war schon immer mein Traum"


    Ich freute mich riesig darauf die Stadt kennenzulernen und so wartete ich jetzt bis mir mein Cousin sagen würde, wann wir zu dem Stadtrundgang aufbrechen würden.

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