• Es dauerte auch nicht lange und es kam auch schon der Hausherr an die Porta. Da ich Syrus mit meinem Bruder Hadrianus für eine Woche nach Roma geschickt hatte war kein Sklave im Haus und auch Flavus war sich anscheinend zu gut um die Porta zu öffnen. Deshalb tat ich es wohl oder übel selber, schließlich konnte ich ja nicht wissen, dass Flavus die Porta schon wieder zugehauen hatte.


    Als ich diese öffnete und eine Dame vor der Türe stehen sah, schaute ich erst einmal etwas verdutzt drein und fragte dann etwas einsilbig:


    "Ja, du wünscht?"

  • Mein Gott was war das denn für ein Lärm!!! Tiberius schrie einen Mann dort an, als wär er ein Schwerverbrecher.


    "Ah, Tiberius. Da bist du ja. Was ist denn los, du schreist ja das ganze Haus zusammen. Ich habs mir überlegt und ich werde direkt nach Rom zurückgehen um mich für die Cohortes Urbanae zu melden. Den Stadtrundgang verschieben wir dann auf den nächsten Besuch, ok?"


    Zu Syrus sagte ich:


    "Syrus, könntest du meine Sachen holen? Ich möchte in einer Stunde abreisen!"

  • Zitat

    Original von Tiberius Antonius Marius
    Es dauerte auch nicht lange und es kam auch schon der Hausherr an die Porta. Da ich Syrus mit meinem Bruder Hadrianus für eine Woche nach Roma geschickt hatte war kein Sklave im Haus und auch Flavus war sich anscheinend zu gut um die Porta zu öffnen. Deshalb tat ich es wohl oder übel selber, schließlich konnte ich ja nicht wissen, dass Flavus die Porta schon wieder zugehauen hatte.


    Als ich diese öffnete und eine Dame vor der Türe stehen sah, schaute ich erst einmal etwas verdutzt drein und fragte dann etwas einsilbig:


    Ja, du wünscht?



    Das war alles wirklich die Höhe und se würde hier so lange nicht weg gehen bis dieser verdammte Kerl die Tür aufgemacht hatte. Erst einen falschen Namen nennen und dann den Schwanz einziehen wenn man dabei erwischt wird.
    Sie raste vor Wut innerlich und als die Tür tatsächlich wieder geöffnet wurde ließ sie ihrer Wut freien Lauf.


    Sag mal du hast sie wirklich nicht mehr alle mir die Tür vor den Kopf zu schlagen du Hohlkopf. DU......


    Mitten im Satz blieb sie stecken als sie erkennen musste, dass sie eben einen ganz anderen Mann angeschrien hatte. Na klasse bruchte der Kleine nun auch schon Unterstützung?
    Ich möchte mit dem Kerl von eben sprechen, dem ich das hier alles zu verdanken habe, er kann froh sein, dass ich hn nicht anzeige. Aviana deutete auf den Schnitt zwischen ihren Augen und die leicht bläuliche Wange, es ar nur ein Schimmer aber wenn man hinsah konte man ihn sehen.


  • "Ah, Peticus. Was los ist? Nichts, ich hab nur mal wieder eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meinem Bruderherz Flavus. Kennst du diesen überhaupt?"


    Die Tatsache das er schon abreisen wollte ignorierte ich erst einmal.....

  • Ich verstand zuerst nicht so recht was diese Dame hier in der Casa Antonia eigentlich wollte, doch viel mir die Wunde auf der Stirn und die leicht bläuliche Wange auf. Es kam ein leichter Verdacht in mir auf, doch verwarf ich diesen wieder. So dumm würde doch nicht einmal mein Bruder sein.


    "Entschuldige, aber ich kann dir nicht ganz folgen. Da muss eine Verwechslung vorliegen."


    Das hoffte ich zumindestens, denn Flavus und ich waren momentan die einzigen die im Haus waren.....

  • Verwechslung? Verwechslung???? Sie dachte sich verhört zu haben, aber sie musste versuchen sich unter Kontrolle zu halten, denn hier war ihre Wut ziemlich fehl am Platz. Aviana holte tief Luft, dass man es am Heben und Senken ihres Brustkorbes sehen konnte.
    Oh nein ganz sicher ist das keine Verwechslung, denn der nette Kerl hatte mir eben noch die Tür geöffnet und sie mir vor der Nase wieder zugeschlagen. Es ist sicher keine Verwechslung auch wenn der nette Junge versuchte mich mit einem falschen Namen, Caius Flavius Antonius reinzulegen. Aber er ist bekannt wie ein bunter Hund und so gelangte ich hier her und ich möchte mich bescheren oder weiß Gott was machen. Er wird es bereuen und kann froh sein, dass er niemanden sonst am Hals hat.


    Sie musste eine kurze Pause einlegen.


    Er soll sich dem stellen und sich nicht verstecken hinter wem auch immer, aber am Strand war er nicht so feige gewesen mir eine zu scheuern und nun kneift er und traut sich nicht mehr an die Tür!

  • Ich musste einsehen, dass sie wirklich von Flavus sprach. Die Charaktereigenschaften die sie beschrieb waren wirklich wie ihm auf den Leib geschneidert. Meine Laune wurde deshalb nicht gerade besser.


    Als sie dann noch meinte das er ihr eine gescheuert habe, da ging mir entgültig der Geduldsfaden durch. Doch zuerst ließ ich Aviana eintreten:


    "Bitte, komm doch ins Atrium, dort lässt es sich leichter Sprechen."


    Dann wurde ich wieder *etwas* lauter:


    "Flavus!!!! Ins Atrium und zwar sofort!"


    Diesesmal war er entgültig zu weit gegangen. Ich hatte viele seiner Eskapaden toleriert, weil er mein jüngerer Bruder war, doch irgendwann war auch meine Geduld zu Ende. Hoffentlich war er wenigstens von letzter Nacht nüchtern...... :D

  • Etwas angeschlagen von letzter Nacht! ( :D) kam ich zu meinem Bruder, dachte ich doch, dass sich diese vermaledeite Person endlich wieder verzogen hatte, doch dem war anscheinend nicht so! Mir blieb beinahe das Herz stehen als ich sie im Atrium sitzen sah!


    Tiberius, du wirst ihr doch hoffentlich kein Wort glauben! Das sind alles Lügen die sie da über mich verbreitet, ich weiß auch nicht warum sie das macht, ich werde sie wahrscheinlich irgendwo mißachtet haben und das verträgt sie nicht und nun muss ich das ausbaden! Aufjedenfall glaub ihr kein Wort!


    Versuchte ich das Ruder noch einmal rumzureißen!

  • Na das war doch mal ein kleiiiiner Anfang, für den Anfang. Endlich war sie in der Casa und würde es diesem Mistkerl zeigen. Niemand behandelte sie so und niemand schlug sie einfach ohne dafür eine Rechnung zu bekommen. Danke sehr nett von dir, sagte sie und folgte dem Mann in das Atrium wo sie auch gleich zusammenzucken musste, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er gleich eine Schreiattacke bekommen würde. Na der Bursche schien ja schon einiges auf dem Kerbholz zu haben wenn der Mann so nach ihm brüllte.
    Es dauerte auch gar nicht lange da kam er und sie würde niemals den Blick von ihm vergessen den sie gesehen hatte. Dieses Erschrecken von ihm war einfach herrlich und es war schon eine kleine Genugtuung das zu sehen, zu sehen, dass er damit auf keinen Fall gerechnet hatte.
    Sicher, ich denke mir das alles nur aus weil du ja ein so toller Kerl bist. Wenn du der letzte Mann auf der Welt wärst würde ich dich nicht einmal ansehen wollen. Ich denke nicht, dass er glaubt ich würde mir sowas selber zufügen!Zuerst hatte sie auf Marius gezeigt und danach auf ihre Wunde, denn wer war denn schon so dumm und schnitt sich selber ins Gesicht und gab sich dann noch eine Ohrfeige, sie sicher nicht.

  • Ja was weiß denn ich wo du diese dinger her hast! kannst ja auch auf dem Markt was gestohlen haben! Marius, ich war das auf jedenfall nicht! Ich mein ja nur, ich kann auch nachdem ich was ausgefressen habe irgendwo hingehen und sagen er wars! Wem glaubst du denn mehr deinem eigen Fleisch und Blut oder einer dahergelaufenen Frau, die allem anschein nach nicht mehr ganz alle sinne beisammen hat???? Ich mag zwar einiges ausfressen, aber das geht nun selbst für mich zuweit! versuchte ich meinem Bruder ins Gewissen zu reden! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das noch so einiges an Konsequenzen für mich hatte!

  • Ich sah mir das ganze Schauspiel erst eine Weile an, dann setzte ich mich. Meine Beine wurden plötzlich so schwach, das durfte doch alles nicht wahr sein. Ich schüttelte den Kopf. Die beiden fingen schon an zu streiten bevor ich überhaupt dazu gekommen war etwas zu sagen.


    "Ruhe, alle beide. Verdammt noch mal, ihr führt euch beide auf wie Barbaren."


    entkam es mir lauter als ich eigentlich wollte. Als erst einmal etwas Ruhe herrschte wandte ich mich an Aviana:


    "Gut, erstmal wie heißt du eigentlich? Und danach bitte der Reihe nach deine Version."

  • Ich führe mich auf wie ein Barbar? ICH???? jetzt reicht es mir aber wirklich! Sie führt sich auf wie ein Barbar, dringt mit unhaltbaren Anschuldigungen in unser Haus ein, besudeld mein Ansehen in der Stadt und meine Ehre! Ich finde es auserdem nur noch Lächerlich, dass ich mich für soetwas auch noch rechtfertigen muss, da doch offensichtlich ist, dass sie einen an der Klatsche hat! Ich schaute Marius an, und merkte dass es nun wirklich besser war still zu sein!
    Na ist doch war, verdammt nochmal..... brabbelte ich noch eine Weile vor mich hin!

  • Diesen Redeschwall von Flavus kannte ich. Da war meistens etwas im Busch. Ich schaute in finster an und deutete ihm mit einem Wink das es für ihn besser war sich zu setzen. Dann sah ich wieder freundlich zu Aviana und meinte:

    "Nun du bitte. Er wird uns nicht mehr unterbrechen."

  • Das waren unerhörte Anschuldigungen die sie da über sich ergehen lassen musste und wieder wurde ihr Kopf fast so rot wie ihre Haare. Diesem Deppen musste man mal eine hinter die Ohren geben, eigentlich mehrere.
    Mach mal nen Punkt! rief sie noch als dann wieder die andere Stimme nun auch sie zur Ruhe zwang. Was war denn das nur für ein Irrenhaus? Die waren ja beide nicht besser und es machte fast den Anschein, dass sie Brüder seien, weil für Vater und Sohn passte das ganze nicht wirklich.
    Wütend weil man sie so angefahren hatte verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und wirkte im ersten Moment wie ein trotziges kleines Kind, aber es wurde ja noch besser und wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte Flavus schon längst ihre Hände um seine Kehle und sie würde zudrücken und mit Freuden zusehen wie ihm die Luft ausging.


    Nachdem auch endlich der nächste Anfall des Irren gebändigt wurde blickte sie ihn nicht mehr an, aber er würde zahlen, das dachte sie ja nun schon xten Mal.


    Also erstens mein Name ist Artoria Aviana, also ich bin keine dahergelaufene wie er mich sicher gerne beschreiben würde und es ja auch im Endeffekt macht. Ich war am Stran, wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit und dann kam es zu einem Handgemenge wo ich als erstes eine Muschel zwischen die Augen und später seine Hand ins Gesicht bekam, mal davon abgesehen, dass er mich zwei mal gestumot hatte so das ich hinfiel. Meiner Meinung nach gehört der Kerl aus dem Verkehr gezogen, denn er hat ja nichts anderes im Kopf als den Weibern hinterher zu jagen und sich an ihnen zu vergnügen. So das musste nun sein, das konnte sie sich einfach nicht verkneifen.

  • Als Aviana auf die Frauengeschichten von Flavus zu sprechen kam seufzte ich leise, kaum hörbar auf:


    "Wem sagst du das."


    Dann drehte ich mich zu Flavus. Mein Blick zeigte, dass ich nun nicht mehr zu Scherzen aufgelegt war. Ich hatte viel geduldet seit er hier in der Casa war, doch nun war ein Punkt erreicht wo es aus war:


    "Und was sagst du dazu?"

  • Was ich dazu sage??? Was ICH dazu sage? Na das wird doch wohl klar sein, dass ich das nicht wahr! Ich sagte dir ja schon, dass ich sie wahrscheinlich irgendwo mißachtet hatte, und sie es mir so heimzahlen will!!! Gib doch nichts auf dieses Gerede, denn sie kann es nicht verkraften dass sie ein Mann abgelehnt hat, weil sie ja eine Artorierin ist! Ich war weder auf dem Strand, noch hab ich mich mit einer Frau gekloppt!

  • Ich winkte ab und schüttelte lediglich den Kopf:


    "Versuch nicht mich anzulügen. Du kennst mich, das kann ich nicht ab. Es ist immer das Selbe mit dir. Wenn du diesen Redeschwall bekommst, dann hast du wieder was ausgefressen. Und ich wüsste nicht warum eine Artorierin hierherkommen sollte um ausgerechnet dir was an zu hängen."

  • Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa gut ich war aufm Stran gewesen! ABER und das unterstrich ich auch noch mit meinem Zeigefinger, Aber sie hat angefangen! Ich lag da gemütlich und nichtsahnend, friedlich wie eine Taube aufm Dach, unschuldig wie ein Häschen auf dem Feld, und dann kam sie, ein Monster aus der Tiefe, bösartig bis zum geht nicht mehr und wirf Muscheln nach mir! das ich mir das nicht gefallen lasse ist doch klar, also ging ich zu ihr und bat sie höflichst, dass sie das doch bitte in ihrer Güte unterlassen sollte, doch sie schrie mich gleich an, dass ich ihr nichts sagen könnte, und machte weiter, bewarf mich mit muscheln, ich wusste gar nicht dass das Meer soviele Muscheln hat wie sie nach mir geworfen hat, dann hab ich eine winzige, leicht wie eine Feder zu ihr zurückgeworfen, doch sie hatte immer noch nicht genug, fuhr mich an, ging mit schlägen und Tritten auf mich los, wie eine Furie, wie man sie aus den griechischen Sagen her kennt! Sie war unbarmherzig, ging ohne Gnade auf mich los, ich wollte mich nur wehren und hielt sie mit einer Hand auf abstand, und dann in ihrer Rage trat sie einen schritt zurück und fiel hin! So ist es passiert, so und nicht anders liebster Bruder!

  • Die anfängliche Ruhe und ein dezentes Nicken meinerseits ließen beim besten willen nicht erahnen was nun kam. Ich trat einen Schritt näher an Flavus heran, legte meine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn an. Doch dann begann der Sturm:


    "Ja sag mal bist du denn völlig bescheuert. Ich habe es aus Respekt vor Mutter akzeptiert, dass du keine körperliche Arbeit tätigst. Ich habe dich finanziell unterstützt. Ich habe sogar deine ganzen Frauengeschichten akzeptiert. Aber was muss ich jetzt hier hören? Du hast nichts besseres zu tun als dich mit einer römischen Bürgerin einer hier in Misenum geachteten Gens zu prügeln. Ich sollte dich hochkant aus der Casa werfen."


    Ich drehte mich zu Aviana um und mein Gesicht hellte sich ein wenig auf:


    "Verzeih, doch du musst wissen das ich schon öfter so meine Probleme mit dem Lebenswandel meines Bruders habe. Sag, wie kann ich dich entschädigen."

  • Wenn sie nun zu Hause gewesen wäre dann würden auf den Boden zu Füßen der beiden schon längst zig von Scherben liegen. Das war wirklich die Höhe was der Spinner sich zusammenreimte und bei dem ganzen Wortschwall der von beiden Seiten über sie reinbrach hatte sie gar keien Gelegenheit ihrer Wut Luft zu machen. Flavus tat ja grade so als wäre er das Unschuldlamm schlechthin. Er der arme Junge und sie die böse Stiefmutter. Das Blut kochte in ihren Adern und als sie diese Beschimpfungen und Beleidigungen seinerseits hörte hätte man ihm eigentlich eine scheuern müssen.


    Er war eindeutig ein verwöhnter Bengel genauso wie sie es sich die ganze Zeit gedacht hatte. So kam es raus, musste nicht arbeiten und lag seinem Bruder, wie sie ja nun raushören konnte, vollkommen auf der Tasche.


    Du bist sicher nicht dagelegen wie eine unschuldige Taube sondern eher wie eine hinterlistige und streitlustige Nebelkrähe. Und halt dich mit deinen Beleidigungen zurück. Man sollte dich nackt durch die Gassen jagen für das was du getan hast.


    Aviana stemmte ihre Hände in die Hüften und sah sich schon nach etwas um was sie schmeißen konnte, aber dann besann sie sich noch, denn sie war in einer fremden Casa und es wäre eine Schande das zu wagen.


    Er braucht wohl mal eine wirkliche Lektion. So kann man ihn doch nicht auf die Menschheit loslassen, sagte sie in einem ruhigen Tonfall zu Marius. Ich weiß nicht wie man mich entschädigen kann. Ich bin nicht so jemand der Geld oder sonst was verlangen würde. Schließlich hatte sie so etwas nicht nötig, aber eine Entschädigung in irgendeiner Form wäre natürlich schon nett gewesen.

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