In der Nähe...

  • Man könnte wohl behaupten, es ist ein relativ warmer Tag.
    Vor dem Lager der edlen Prätorianer lungert schon seit Stunden ein junger Perigrinus
    herum. Ein wenig Abstand hält er, will wohl nicht als Bedrohung befunden werden und
    damit als Zielscheibe herhalten. Nein – das will er nicht.
    Dennoch scheint dieser Ort ungeheure Anziehungskraft auf diesen hier auszuüben.
    Wer will es verdenken. Jeder der jungen Erwachsenen will es schaffen, dazugehören.
    Ein edler Prätorianer hallt, das wäre es!


    Ein altes aber gut gepflegtes Militärschwert trägt er zu seiner linken, von seinen
    Vater vererbt. Ein unbekannter Legionär der ehrenvoll für Rom gefallen ist, das
    war sein Vater und Lucius ist stolz darauf, das sieht man, das bedarf keinerlei Worte.


    Kämpfen kann Lucius, das sieht man an seiner Haltung. Gerader Rücken, Kinn in
    den Nacken, offener Geist, entschlossener Blick, starke Männlichkeit.


    Und eines Kriegers würdig, rennt er nicht unbesonnen zu den Torwachen und
    bettelt, bitte bitte Herr Prätorianer, ich will einer der Euren werden. Nein, derlei
    dummes Zeug ist nicht das seine.


    Also warum ist Lucius hier? Auf Abstand! Man bemerkt ihn vielleicht, er nervt
    aber nicht mit seiner Anwesenheit. Er beobachtet, spioniert keineswegs, wartet
    auf eine Gelegenheit. Kriegsgott Mars weiß es. Beharrlichkeit führt zum Heil.


    Den vielleicht vorbeimarschierenen Prätorianer grüßt er entschlossen
    „Heil Mars!“
    Auch hier wirkt er nicht allzu aufdringlich, denn er besitzt eine angenehme klare
    Stimme, die man nicht so schnell wieder vergisst. Der Gruß ist ehrlich und voll
    vibrierender Kraft. Motivation die andere begeistern könnte.

  • Minor hatte wieder einmal eine Patrouille durch Rom geführt. Gerade als sie sich der Castra näherten, fiel dem Princeps ein Zivilist auf, der mit einem Schwert bewaffnet in der Nähe der Castra Praetoria stand. Mit einem Handzeichen brachte er die Milites zum Stehen. War das jetzt ein Praetorianer in einer verdeckten Mission? - Wohl eher nicht; jedenfalls konnte er sich keinen Praetorianer vorstellen, der sich mit einem offen getragen Schwert auf eine solche Mission begab.


    Minor beschloß einen Moment abzuwarten und die Situation zu beobachten. Sollte es keine Hinweise geben, daß der Mann ein Praetorianer war, konnte man ihn schließlich nicht mit einer Waffe in Rom umherlaufen lassen.

  • Nach dem Minor einige Zeit gewartet hatte, beschloß er den Mann direkt anzusprechen. Er setzte sich wieder in Bewegung, die Milites immer hinter ihm her. Sie erreichten den Mann, der sein Blick auf die Castra fixiert zu haben schien. Minor betrat das Blickfeld des Mannes, während die Patrouille hinter dem Mann zu stehen kam. Im strengen Tonfall erkundigte sich der Princeps.


    "Darf ich fragen, was du hier gerade machst?"

  • Militärisch zackig nimmt der junge Mann Haltung an. Für einen Zivilist sieht das schon
    recht ordentlich aus. „Heil Rom! Heil dem Kaiser“, spricht er mit Wasser- klarer Stimme.
    Ehrfürchtig verbleibt er in dieser Pose und mustert für einen Moment lang den beeindruckenden Prätorianer.
    „Mars, der allmächtige Kriegsgott befahl mir den Kaiser zu schützen. In einer Vision
    sah ich Ihn klar vor mir und er sprach: „Lucius, nimm Dein Schwert und gehe zu
    den Prätorianer. Sie haben einen Sonderauftrag für dich, dort wirst Du Dich als
    würdig erweisen und fortan den göttlichen Kaiser mit Deinem Leben schützen.
    Fürchte Dich nicht, nimm Dein Schwert und lauf los. Jetzt!“
    Er blickt schweigend zum gegenüber.
    In kurzem Flackern seiner Augenlieder könnte man interpretieren: „Bei Jupiter,
    ich darf überhaupt kein Schwert in Rom tragen... Jetzt gibt es Ärger Lucius...“

  • Ein wenig irritiert hörte sich Minor an, was der junge Mann vor ihm zu sagen hatte. Wollte der ihn auf den Arm nehmen oder war es ihm ernst, was er gerade gesagt hatte? Möglicherweise letzteres...


    Trocken erwiderte er.


    "Nun dein erster Auftrag jetzt ist es mir dein Schwert auszuhänidgen und uns zu folgen. In der Stadt Rom ist es schließlich nur Milites erlaubt Waffen zu tragen."

  • Strammstehend schnallt er sein Schwert ab und überreicht es den Prätorianer.
    „Erster Teil des Auftrages erfüllt! Bereit zum zweiten Teil!“, spricht er entschlossen.
    Eine Wahrhaft ungewöhnliche Begebenheit, er scheint überzeugt über jedes seiner Worte. Schaut man in das Grün seines Augenspiel kann man einen wachen, neugierigen Geist erkennen. Oder ist er dem Wahnsinn verfallen?

  • Minor nahm das Schwert entgegen immer noch unschlüssig, was sein Gegenüber anbelangt. Immerhin machte er momentan keine weiteren Probleme.


    "Dann verrat mir doch erst einmal deinen Namen, während du mich in die Castra begleitest."


    Der Princeps marschierte los, wohlwissend daß die Patrouille ihm folgen und gegebenenfalls den neuen "Gast" mitnehmen würde.

  • Das er nun ein Gefangener ist, bleibt Lucius wohl verschlossen oder er ignoriert es mit besten Gewissen. Wie dem auch sei, er folgt den Prätorianern ohne Widerstand.
    „Lucius Aurel“, beantwortet er die Frage.
    „Wusstet Ihr, dass der göttliche Mars durchaus mit Humor spricht. Er erzählte mir
    von dieser Situation hier und meinte, wenn ich mich blöd anstelle, dann wird das
    nichts mit dem Ruhm, dann würde ich heute noch sterben.
    Sagt mir Minor, wie kann ich verhindern, mich ab jetzt blöd anzustellen, ich mag
    heute noch nicht sterben...“

  • "Ich wüßte nicht, daß ich dir einen Namen genannt hätte, Lucius Aurel. Ich bin Princeps Prior Caecilius Metellus. Du bist also kein römischer civis?"


    Minors Skepsis was den Fremden anbelangte wuchs langsam ins Unermeßliche.


    "Zunächst solltest du mir ohne Widerstand folgen. Meine Leute reagieren nämlich empfindlich auf Fluchtversuche."

  • Das Rom eigentlich ein Nest ziemlich komischer Käuze war, war wohl bekannt. Aber doch lernte man jeden Tag dazu. Waffen tragen im Pomerium, da stand in einigen zeiten Sturz vom Tarpejischen Felsen als Strafe bevor. Und zur Verhinderung sämtlicher Fluchtversuche hatten wir uns schon bereit gemacht.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurel
    „Wusstet Ihr, dass der göttliche Mars durchaus mit Humor spricht. Er erzählte mir
    von dieser Situation hier und meinte, wenn ich mich blöd anstelle, dann wird das
    nichts mit dem Ruhm, dann würde ich heute noch sterben.
    Sagt mir Minor, wie kann ich verhindern, mich ab jetzt blöd anzustellen, ich mag
    heute noch nicht sterben...“


    Und Mars sah kichernd zu, wie der Mann durch Rom irrte und sich blöd anstellte... :D

  • Auch ind er Nähe der Kasernen befanden sich feine Mauern, die für Wahlsprüche geradezu geschaffen waren. Ein jeder Soldat würde auf dieser Hauptstraße vorbei gehen und vielleicht sich dieser Botschaft auch annehmen...



    Mc Germanicum Avarum aedilem iuvenem probum














    [SIZE=6]M. Germanicus Avarus zum Aedil! Ein anständiger Mann![/SIZE]

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