Auftrag für den Quaestor Classis

  • Als nun wirklich letzte Aufgabe im Senat eröffnete ich noch eine letzte Diskussion.


    "Senatores, da wir uns nun entschieden haben, einen Quaestor Classis zu entsenden, bitte ich die Befürworter dieses Vorschlags um eine Ausformulierung eines möglichen Auftrags für eben jenen!"

  • Hungi war schlecht gelaunt. Also so eine Abstimmung hatte er schon lange nicht mehr erlebt. In der gesamten Diskussion davor hatte er keinen wirklichen Grund erfahren, warum man wirklich einen Quaestor Classis entsenden wolle.


    Die Befürworter mögen gleich auch etwas mehr vorschlagen als welches bisher aufgetan wurde. Es widerstrebt mir persönlich schon zutiefst, einen solch wichtigen Posten nur darauf zu verschwenden, daß der Quaestor Classis einen Stimmungsaustester des Senates spielen soll. Ohja, man merkte die schlechte Laune, in der Stimmung, in seiner Rede, in seinem gesamten Habitus.

  • Da Macer einer dieser Befürworter war, erhob er sich, um das Wort zu ergreifen und lies sich dabei auch von der schlechten Laune des Bruders des Consuls nicht stören.


    "Ich denke, dass der Auftrag für den Quaestor Classis, den wir zur Classis Germanica entsenden, aus drei Teilen bestehen sollte.


    Sein Auftrag uns, dem Senat, gegenüber sollte es sein, Informationen über die Sorgen der Classis einzuholen und die von Senator Prudentius Commodus übermittelten Informationen zu präzisieren und zu vertiefen. Ich halte es nicht für nötig, dass der Quaestor dazu Zwischenberichte nach Rom sendet, sondern halte einen Abschlußbericht für ausreichend.


    Sein Auftrag der Classis gegenüber sollte es sein, die Moral der Männer zu steigern und ihnen als Berichterstatter aus Rom zur Verfügung zu stehen. Leider steht es uns nicht zu, durch ihn Auszeichnungen verleihen zu lassen, aber vielleicht könnte man ihn zumindest eine allgemeine Weihung eines Altars oder ähnliches vornehmen lassen. Diese könnte man mit einer konkreten, begrenzten Mission verbinden, die den Charakter eines Manövers hat.


    Dies könnte auch dem dritten Teil des Auftrag entgegen kommen, den er gegenüber dem Provinzstatthalter hat. Wir entsenden keinen Quaestor pro Praetore, aber der Quaestor Classis sollte dem Statthalter trotzdem ein nützlicher Helfer sein. Er könnte ihm über den Zustand der Flussgrenze Bericht erstatten und über die Nebenflüsse die Lage jenseits der Grenze erkunden. Vielleicht könnte man ihm einen Kartographen mitgeben, so dass auch geographische Ergebnisse festgehalten werden können."

  • Aelius Quarto war keiner der erwähnten Befürworter gewesen, weshalb er sich nicht gedrängt sah, dass Wort zu ergreifen. Eher ein wenig desinteressiert verfolgte er die Debatte und war mit seinen Gedanken scheinbar ganz woanders… wo auch immer.

  • Commodus, als einer der Befürworter, hatte nicht sonderlich viel Lust und Sinn sich zu Wort zu melden, doch wie würde es aussehen, wenn der, der den Grund für all das geliefert hatte, sich nicht melden würde?


    So meldete er sich also doch zu Wort: "Ich halte den Vorschlag von Senator Macer für äusserst brauchbar. Der drei geteilte Auftrag bringt sicherlich mehr Vorteile als wenn wir ihn lediglich mit dem Auftrag der 'Spionage' dort hin schicken."

  • Livianus sah zu Vinicius Lucianus.


    „Nun! Senator Macer war bestimmt nicht der einzige Befürworter, aber er hat den Auftrag des Quaestors eben auf den Punkt gebracht. Ich wüsste nicht, was man hier noch hinzufügen könnte. Daher unterstütze ich ebenfalls den formulierten Auftrag von Senator Macer.“

  • "Gut, wenn es denn keine Einsprüche mehr gibt, dann nehmen wir den Auftrag so an und verzichten auf eine Abstimmung!"


    Dann sah ich zu meinem Bruder, der schon ab dem nächsten Tage wieder Princeps Senatus sein würde....


    "Würdest du bitte die Benachrichtigung des Quaestors übernehmen?"

  • Ein wenig verwundert betrachtete Macer das Schauspiel, welches da an ihm vorüber zog. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und überlegte, wie lange er schon im Senat war. Dass ein Antrag von ihm, den er nicht einmal vorformuliert hatte, sondern aus dem Stehgreif erdachte, kommentarlos und formlos angenommen wurde, war ihm jedenfalls noch nicht passiert. Auch nach einigen Augenblicken war er noch völlig fasziniert von dieser Tatsache, während er den Saal nach Ende der Sitzung verließ.

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