Hof vor dem Domus Aeliana

  • Der Hof vor der Domus Aeliana am Palatin.
    Ein ruhiges Plätzchen, auf das sich dank der Lage und der gewissenhaften Palastwache nur selten Fremde verirren.


    Nachdem der Besuch die Aelier auf ein Geschenk ebendort vorbereitet hatte und außerdem herrlichstes Wetter herrschte, begab man sich dorthin.

  • Theodorus genießt den Hof und die frische Luft. Sehr idyllisch, vielleicht etwas kitschig, aber als alter Hellene mag er das natürlich. Und der Gärtner und Architekt war sicher Grieche, vielleicht aus Pergamon oder so, das erkennt Theodorus sofort.


    Und im Hof steht auch der Wagen, auf dem etwas geladen ist, ein Wasserbecken mit bronzenen Vögeln am Rand, ein paar Singvögeln und ein Adler. Theodorus klettert sofort auf den Wagen und heißt einen der Sklaven, die den Wagen begleiten, den Brunnen herunterzuholen.


    "Und das, wehrte Gastgeber, ist das Geschenk!" verkündet er stolz und theatralisch.

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Quartos Blick folgte dem Griechen, als dieser das wirklich große Geschenk präsentierte, dass sich noch auf der Ladefläche eines Wagens befand. Es war ein ausladendes Gebilde: Ein Brunnen – geschmückt mit bronzenen Singvöglein und beherrscht von einem geradezu imperial wirkenden Adler, der in krassem Gegensatz zu den kleinen, arglos wirkenden Piepmäzen stand.


    Es war… grässlich!


    Er musste trocken schlucken, fasste sich jedoch sofort wieder und setzte seine staatstragende Miene auf.


    “Das ist ja wirklich wunderschön.“, log er. “Ein so… ähm… großzügiges Geschenk wäre doch nun wirklich nicht nötig gewesen.“

  • Adria stand da mit einem Arm bei Quarto eingehakt und bewunderte das Geschenk.
    "Oh, das wäre es wirklich nicht."
    Adria betrachtete gespannt, wie der einzelne Sklave diesen Brunn herunterholen sollte, es wäre doch zu schade gewesen, wäre am Ende der Reise etwas mit dem Prachtstück passiert.
    "Ein schöner Brunnen, der noch mehr Natur in unseren Hof bringt. Stell dir nur vor, diese Vögelchen wurden tatsächlich am Wasser sitzen und vor sich hinsingen ...", sinnierte sie, ohne sich bewusst zu werden, dass ihr dieses Bild bei Heron schon einmal untergekommen ist.

  • Theodorus freut sich, dass das Geschenk den beiden so gut gefällt.

    Sim-Off:

    :D


    Deshalb stellt er sich auf dem Wagen theatralisch in Pose um den Mechanismus des Brunnens zu erklären.
    Allerdings sinkt sein Mut wieder, als er Aelia hört und er schaut sie verdutzt an. Eine Überraschung, die schon erraten wurde, ist irgendwie langweilig. Also meint er nur:


    "Äh, wehrte Aelia, du hast genau ins Schwarze getroffen..."

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  • "Nein! Tatsächlich?", staunte sie. Langsam kam ihr ins Bewusstsein, schon etwas davon gelesen zu haben, aber trotzdem klang es zu unglaublich.
    "Ach bitte, zeig uns wie es funktionieren soll."

  • "Um es zu zeigen, muss man es erst einmal an die Wasserversorgung anschließen, aber das Prinzip werde ich euch gerne erklären:


    Man braucht eine ständig fliessende Quelle, also in diesem Falle reicht die Wasserleitung des Hauses. Darunter setzt man diesen gut verschlossenen Behälter, der einen Kapselhelber enthält. In diesem Behälter ist ein Trichter gesteckt, dessen Röhre von dem Boden des Behälters nur so weit absteht, als zum Durchfluss von Wasser nötig ist. Der Behälter ist also mit mehreren Pfeifen der schon erwähnten Art ausgestattet. Wenn sich nun der Behälter füllt, so ist die Folge, dass die darin enthaltene Luft hinausgedrängt wird un den Gesang der Vögel erschallen lässt. Wenn der Behälter dagegen nach der Füllung sich durch den Heber entleert, verstummen sie. Damit sich nun der Adler in der angegebenen Weise hin- und wieder abwendet, trifft man vorher folgende Einrichtungen: Auf einer Unterlange steht senkrecht eine gedrechselte Achse, welche von einem passenden Rohr umschlossen wird. Dieses muß sich leicht um sie drehen können. Mit dem Rohr ist eine kleine Scheibe verbunden. Darauf soll der Adler gesetzt und befestigt werden. Um das Rohr sind zwei Ketten und nach entgegengesetzten Richtungen gewickelt. Vermittelst zweier Rollen wird die eine Kette an ein schwebendes Gewicht, die andere an ein hohles und leeres Gefäß gebunden, welches unter dem gekrümmten Heber oder dem Kapselheber hängt. Wenn sich nun der Behälter leert, so ist die Folge, dass die Flüssigkeit in das Gefäß strömt und dass das Rohr und der Adler sich so drehen, dass diese nach den Vöglein sieht. Ist aber der Behälter ausgeleert, so leert sich auch das Gefäß durch einen darin angebrachten Kaspel- oder gekrümmten Heber. Daher bekommt das Gewicht das Übergewicht und bringt in dem Augenblick der Adler wieder zur Umdrehung, wo der Behälter sich füllt und der Gesang der Vögel wieder erschallt."


    Grinsend schaut Theodorus in die Gesichter des Publikums, erkennt aber schnell, dass diese alle nur "Karawanserei" verstehen. Also ergänzt er:


    "Also, man stellt den Brunnen über ein offenes wassertragendes Rohr auf und die Vögel singen und pfeifen. Irgendwann dreht sich der Adler zu den Vögeln hin, worauf diese Aufgrund der Bedrohung verstummen. Wenn er sich wieder wegdreht, dann fangen sie wieder an, zu singen. Und das alles funktioniert ohne dass ein Mensch Hand anlegen muss." Aus Rücksicht auf Quarto fügt er noch hinzu: "Natürlich kann man den Mechanismus auch jederzeit ausstellen."

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  • "Faszinierend."
    Auch wenn sie selbst während der Erklärung der Funktionsweise irgendwann nicht mehr so ganz folgen konnte. Sie trat nähere heran und betrachtete es von allen Seiten, aber auch das gab nur wenig über die Technik preis.
    "Ein wahres Wunderwerk.
    Fast zu schade, um es hier in unserem Hof so vielen anderen interessierten Leuten vorzuenthalten.


    Woher habt ihr es nur aufgetrieben?"

  • Theodorus überlegt, ob er seine eigene Rolle künstlich überhöhen soll, entschließt sich dann aber, es bei der Wahrheit zu belassen. Ein Mann von Stand und Kultur wie er, hat es nicht nötig, sich unnötig selbst zu erhöhen, sondern bleibt stets bescheiden und im Maß.


    "Oh, der Quästor Urbanus, der Octavier Detritus fertigte das Stück nach den Vorgaben des großen Heron.


    Ich selbst kannte den Apparat schon von meiner Kindheit an, da ein Bekannter meines Vaters einen solchen Brunnen in seinem Hofe stehen hatte. Wir Kinder waren immer sehr erstaunt und erfreut ob des wundersamen Gerätes. Deswegen auch die Idee, euch ein solches Präsent anzufertigen."


    Sim-Off:

    Zumindest dürfte Detri in unserer Zeitebene noch amtierender Quästor sein.

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    Einmal editiert, zuletzt von Theodoros Alexandreus ()

  • "Ein Quästor Urbanus mit solchen Fertigkeiten? Fast eine Verschwendung ihn in die Politik gehen zu lassen."
    Man sah ihr die Begeisterung für das Gerät noch immer an, als sie ihren Gatten ansprach.
    "Wir werden einen schöne Platz dafür aussuchen, nicht wahr?"
    Inzwischen war schon fast vergessen, dass es vielleicht noch einen anderen Grund für den Besuch der beiden geben könnte, als das Geschenk.

  • …noch immer leicht von Benommen von dem Eindruck, den dieses Geschenk hinterlassen hatte, reagierte der "Gatte" leicht verzögert:
    “…äh… ja, gewiss, wir werden einen schönen Platz dafür finden.“, pflichtete er seiner Frau bei und dachte sich insgeheim, dass es vor allem ein sehr abgeschiedener Ort sein sollte.

  • Auch hier hatte er geschwiegen, aber leicht gelächelt, als er die Freude der Mutter mitbekam. "Es freut mich, dass es gefällt," meinte er freundlich. "Ich hoffe, es wird auch dem Kind auf Dauer zu Gefallen sein."

  • Quarto wirkte nicht so glücklich über das Geschenk. innerlich seufzend nahm er es zur Kenntnis, konnte es nun aber auch nicht mehr ändern.
    "Nun," meinte er dann. "Ich hoffe, wir haben Eure Zeit nicht zu sehr in Anspruch genommen. Wenn Du wünschst, werde Aelia, werde ich meine Scriba hier lassen, dass er Dich noch etwas tiefer in das Werk und zugehöriges Wissen involviert. Ansonsten möchte ich noch einmal meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen und darum bitten mich zu entschuldigen, da nun doch die Pflicht wieder ruft." Er sah freundlich in die Runde und wartete auf die Erlaubnis sich entfernen zu dürfen.

  • “Wir danken dir und auch deinem Begleiter…“ – an dieser Stelle bedachte der Hausherr den Griechen mit einem freundlichen Lächeln – “…wir danken euch sehr für euren Besuch und für eure Glückwünsche. Es war uns eine außerordentliche Freude.“

  • Mit einem Nicken bestätigte Adria nochmals die Worte ihres Gemahls und sprach dann nochmals den Scriba an.
    "Naturwissenschaft und Technik scheint dich zu interessieren. Falls es deine Arbeit als Scriba zulässt, würde ich mich freuen, wenn du in Erwägung ziehen würdest, dein Wissen auch einmal der Schola Atheniensis zur Verfügung zu stellen.
    Sie ist immer auf der Suche nach klugen Köpfen, die zum Beispiel Kurse abhalten."

  • "Die Freude war ganz meinerseits," erwiederte er lächelnd. Da sein Scriba wohl noch etwas gebraucht wurde, verabschiedete er sich höflich und neigte leicht seinen Kopf in Richtung des Senators und seiner Frau und ließ Aelia und die beiden Männer für sich.

  • Bei Fussis und Quartos Verabschiedung versteht Theodorus überhaupt nicht mehr, was um ihn herum los ist. Das Fuscus ihn für irgendeine Art persönliches Eigentum behandelt, kennt er ja schon, damit kann er umgehen. Hier versteht er jetzt überhaupt nichts mehr. Nicht Fuscus, nicht Quarto, überhaupt nichts. Nur irgendwas von: allein im Palast des Kaisers. So hat er sich die ganze Sache irgendwie nicht vorgestellt.


    Theodorus geht in sich: Versuche, an einen Ort zu denken, an dem du dich auskennst! Vor seinen Augen erscheinen endlose Gänge mit Schriftrollen, wissenschaftliche Debatten und ähnliches. Das beruhigt ein bisschen.


    Dann spricht Aelia Adria und Theodorus atmet erleichtert auf. Ein Angebot der Rectrix der Schola. Das war ja haargenau der Sinn seines Besuches. :D


    "Nun, wer wäre ich denn, würde ich auf ein solches Angebot verzichten? Natürlich wäre es mir die allergrößte Freude, die Schola der größten Stadt der Welt mit meinem Wissen und meiner Erkenntnis zu bereichern..." antwortete er höflich.


    Sim-Off:

    Dann werd ich meinen Thread in der Schola wohl so gestalten müssen, dass ich da quasi zum Dienst antrete, oder?

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