Atrium - zu später Stund'

  • Zu dieser Uhrzeit waren selbstverständlich keine Handwerker mehr am arbeiten. Und da der Besucher kein Senator oder sowas war, konnte man in diesem Umfeld auf großartige Repräsentation verzichten. Und das absolut tolle an Öllampen waren, daß ihr Schein Mängel herrlich kaschierte und nicht verriet. Aber allein in der Dunkelheit im Atrium lassen konnte man den Besucher auch nicht, deswegen hatte der Ianitor den erstbesten Sklaven angeredet, der möge den Herrn verständigen, welcher auch gleich losflitzte. So blieb der Ianitor ebenfalls im Atrium und kümmerte sich um die Entzündung der Öllampen, damit man gescheit was sehen konnte.

  • Seine Tunika zurechtrichtend, folgte Silanus den Sklaven in das Atrium der Casa, wenn man diese Baustelle überhaupt als Atrium bezeichnen konnte. Unbeirrt blieb er jedoch stehen und ging noch einmal in seinem Kopf durch, was der Senator ihn aufgetragen hatte. Nach und nach wurde es heller um Raum und Silanus sah sich interessiert um. Soweit er gehört hatte, war die Gens Vinicia nicht gerade groß, hatte aber beeindruckende Positionen im Reich inne. Gespannt wartete er auf den Hausherren.

  • Hungi war äußerst ungehalten, wollte er sich doch eigentlich gerade zuerst ins Bad und dann ins Bett begeben. Ein Besuch um diese Uhrzeit, noch dazu von einem, den er nicht kannte, war schon fast empörend, und der Schwall von nicht standesgemäßen Redewendungen bekam alle der Sklave ab, der vom Ianitor geschickt wurde. Der jedoch zeigte sich davon wenig beeindruckt, schon alleine deswegen, weil Hungi sich noch während er wie ein Rohrspatz schimpfte sich für den Besuch ankleidete. Rufus soll sich bereithalten, sollte etwas sein. grummelte Hungi noch. Der Sklave nickte. Dann setzte sich der Hausherr in Bewegung und schritt Richtung Atrium.


    Ich hoffe, es ist etwas Wichtiges. sagte er gereizt, ohne Gruß.

  • Als Senator Vinicius Hungaricus das Atrium betrat verneigte sich Silanus. Ihm war durchaus bewusst, dass er zu einer äußerst ungelegenen und eigentlich recht ungebührlichen Zeit kam, aber er war den ganzen Tag unterwegs gewesen, um den Senator aufzusuchen und seinen Auftrag zu erledigen. Er hoffte, dass die schlechte Stimmung des Senators keinen Einfluss auf das folgende Gespräch hatte und man es nachher ihn in die Schuhe schob, dass es vielleicht nicht wie erwartet ausging.

    "Salve Senator Hungaricus! Verzeiht mir bitte vielmals die Störung zu so später Stunde, aber ich war den ganzen Tag unterwegs, um euch noch heute zu erreichen. Mein Name ist Iunius Silanus und ich bin der Scirba Personalis von Senator Decimus Livianus. Ich bin in seinem Auftrag hier.


    Der Senator ist unterwegs nach Rom um morgen vor dem Senat zu sprechen und bat mich, euch heute noch aufzusuchen um eine, für ihn äußerst wichtige, Angelegenheit mit euch abzuklären. Er möchte euch als seinen Rechtsbeistand bei einer eventuell bevorstehenden Klage engagieren."

  • Decimus Livianus? Der Legatus der Ersten Legio. Zu dieser Nachtzeit mußte es wirklich dringend sein. Ob es Probleme in Mantua gibt? Ach nein, dann wär dieser Scriba da vor Hungi sicher nicht zu ihm, sondern zum Kaiser oder zu den Prätorianern geschickt worden.


    Ein Rechtsbeistand? Eine Klage? Was bei allen Lemuren hat er vor? Hungi war noch immer gereizt und der Scriba vor sich tat gut daran, ihm die ganze Geschichte zu präsentieren.

  • „Nun! Senator Livianus erwägt eine Klage gegen die Acta Diurna einzubringen und hat mich geschickt, um dich um deinen Rechtsbeistand zu bitten. Er ist selbst nach Rom unterwegs und wird morgen vor dem Senat zu diesem Thema sprechen. Sollte dies jedoch nicht den gewünschten Erfolg bringen, möchte er persönlich gegen die Acta vorgehen – und das gerichtlich. Er hat nun gehofft, dass er dich als besten Anwalt Roms für diesen Fall gewinnen kann.“


    Gespannt wartete Silanus auf die Reaktion des Senators. Er machte immer noch einen ziemlich angespannten und gereizten Eindruck und es war fraglich, wie er auf das Angebot reagieren würde. Der Iunier war dennoch guter Dinge und hoffte, mit einer positiven Antwort zu Senator Livianus zurückkehren zu können.

  • Also jetzt wußte Hungi wirklich nicht, ob er weiter verärgert sein oder lachen sollte. Das Schmeicheln des Scribas prallte auf alle Fälle an Hungi ab.


    Da brauche ich nicht lange überlegen: ich sage klar und definitiv Nein. Als Princeps Senatus werde ich in keinem Falle vor Gericht tätig sein, es sei denn, ich werde zum Iudex berufen. Außerdem... Er machte eine kleine Pause. ... werde ich auf gar keinen Fall gegen die Acta Diurna Position beziehen. Nicht solange meine Frau Auctrix derselbigen Institution ist. Wie würde denn das aussehen? Mal abgesehen davon, daß der Haussegen immens schief hängen würde.

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