Decimus Verus

  • Barrus erwiederte die Umarmung seines Bruders und schaute ihn dann an.


    "Danke und grüßt du bitte unsere Schwestern von mir,da ich mich natürlich so schnell wie möglich auf meine Reise nach Germania machen will und so nicht mehr all zu viel Zeit hier in Rom habe.Ich bin sicher,dass sie es verstehen werden.

  • Langsam öffneten sich die Augen des Verus'. Schlafsand hatte sich an seinen Augenliedern gesammelt und leichte Tränesäcke zeichneten sich ab. Er hatte schlichtweg schlecht geschlafen. Langsam raffte sich der schlappe Körper auf und setzte sich auf die Bettkante. Er war an ein so weiches Bett einfach nicht mehr gewöhnt, er hätte sich die erste nach Zuhause etwas anders vorgestellt. Was das Militär aus einem macht, erstaunlich.


    Verus erhob sich und schluppte zum Wassergefäß, um sich sein Gesicht zu reinigen. Er hatte heute einen weiteren wichtigen Termin zu begehen, das Treffen seiner Factio.


    Er ließ einen Sklaven herbitten, der sich seiner annahm und seine Toga bereitete. Es war die braune eines normalen Bürgers, die Beamtentoga dürfte und wollte er nicht mehr tragen.


    Verus trat vor den Sklaven und spreizte die Arme. Der Sklave begann sein Machwerk und legte ihm die Toga an.


    Einige Minuten später waren sie fertig. Verus zog den Stoff zurecht und nickte dem Sklaven zu, dass er sich nun entfernen konnte. Danach rieb er sich noch mit Rosenblätter-Wasser im Gesicht ein und machte sich auf den Weg ins tablinum.


    Sim-Off:

    EDIT - Diesen Post bitte in mein Cubiculum verlegen, danke. -.^

  • Einer der Sklaven hatte Serrana erzählt, wer der fremde Mann gewesen sei, den sie im atrium flüchtig gesehen hatte und bei dessen Anblick dieses seltsame Gefühl gehabt hatte. Sie glaubte, erstarren zu müssen, als sie den Namen erfuhr- Titus Decimus Verus
    Nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass eine Verwechslung ausgeschlossen war, formte sich langsam in ihr ein Entschluss. Wenn das tatsächlich Titus Decimus Verus war, dann war dieser Mann kein geringerer als ihr eigener Vater, den sie bis jetzt noch nie zu Gesicht bekommen hatte.


    Mit gemischten Gefühlen machte sie sich sofort auf den Weg zu seinem cubiculum. Eine vorbeikommende Sklavin hatte ihr die Tür gezeigt, hinter der sich hoffentlich ihr Vater verbarg.
    Die wildesten Gedanken schossen ihr durch den Kopf, was würde er sagen, wenn seine Tochter völlig unerwartet vor der Tür stand? Würde er sie freundlich aufnehmen oder sie von sich stoßen? An das Letztere wollte sie gar nicht denken! Ihr waren seine Beweggründe, weshalb er damals ihre Mutter verlassen hatte, nicht bekannt. Sie wusste nur eins, wenn sie endlich ihren Vater kennenlernen würde, dann wäre ihr Freude darüber unermesslich groß.
    Bevor sie anklopfte, atmete sie noch einmal tief durch. Dann klopfte sie sachte an, so als könne sie durch ihr Tun die Tür beschädigen.
    Sie wartete, was passierte. Jetzt gab es kein Zurück mehr!

  • Verus erschrag als es plötzlich an der Tür klopfte. Er stieg aus seinem weichem Holzbett. "Ich komme gleich..."


    Verus wusch sich das Gesicht und legte seine hellblaue Flottentunika an. Er war stolz darauf Offizier zu sein und dies zeigte er auch gerne. Langsam näherte er sich der Tür. Er öffnete sie mit einem Ruck.


    Sein Blick wanderte über das junge Mädchen. Er kannte sie. Sie sah genauso aus, wie seine Sicinia Selena. Sein Mund öffnete sich leicht, dennoch konnte er nicht sprechen. Es konnte sich nur um seine Tochter handeln. Sein Herz schlug heftig. Er war ihr nie ein Vater gewesen, dennoch sie war hier und er hatte die Chance von den Göttern erhalten alles gut zu machen. Er wusste es.


    Verus streckte seine Arme väterlich aus, um sie zu umarmen. Die Umarmung war wohl die verdiente Begrüßung, so dachte Verus.


    "Ich...", er stotterte, "Es tut...mir leid..."


    Er wollte und musste sich für die Fehljahre entschuldigen. Er musste nun mehr der Mann und Vater sein, den sie brauchte.

  • Die Sekunden die vergingen, bis sich die Tür öffnete, waren wie Blei. Zeit genug, in der Serrana darüber nachdenken konnte, ob es wirklich richtig war, was sie gerade tat. Er musste damals einen triftigen Grund gehabt haben, warum er seine Frau und seine Kinder verlassen hatte. Das Risiko, einfach von ihm fortgeschickt zu werden, musste sie einfach eingehen.


    Ruckartig wurde die Tür aufgerissen. Serrana war der Schreck anzusehen, als plötzlich dieser Fremde vor ihr stand, der ihr Vater war. Ihr kam kein einziges Wort über die Lippen, so groß war die Anspannung. Auf diesen einern Moment hatte sie so lange gewartet. Nun war er gekommen. Ganz unspektakulär und leise. Er sah noch etwas verschlafen aus. Sie hatte ihn doch nicht geweckt?
    Mit seinen müde wirkenden Augen musterte er sie. Es schien, als würde er jemanden in ihr erkennen. Warum sagte er nichts?
    Plötzlich streckte er seine Arme nach ihr aus, und wenige Sekunden später fand sie sich in denselben wieder, fest umarmt, an seine Brust gedrückt, wie etwas Wertvolles, was vor langer Zeit verloren gegangen war.
    "Papa?" fragte sie zögerlich, obschon sie wusste, dass es so war. "Papa!" Serrana quollen dicke Tränen aus den Augen. Sie war so überglücklich. Die Suche hatte endlich ein Ende gefunden.

  • Auch Verus ronnen nun einige Tränen aus den Augen. Er war nie ein Vater gewesen und deswegen schämte er sich. Er trauerte, um die Zeit, die er verloren hatte. Er hätte für sie da sein müssen. Sie war seine Tochter, seine geliebte Tochter und er hatte sie so verraten.


    Verus löste seine Umarmung, um sie mit seinem traurigen Blick anzublicken.


    "Du musst Serrana sein, deine Mutter schrieb mir einst einen Brief," gab er sachlich von sich.


    Er atmete schwer.


    "Ich...Ich konnte damals kein Vater sein. Ich war ja selbst noch ein Kind als du geboren wurdest, Serrana. Kannst du mir dieses unverzeihbare Vergehen verzeihen? Ich weiß...," er unterbrach kurz, um sich einige Träne vom Gesicht zu wischen.


    "Ich weiß, dass dir all die Jahre ein Vater fehlte. Doch nun bin ich da und werde dir der Vater sein, den du brauchst. Keinen Wunsch von dir, sofern es in meiner Macht steht, werde ich unerfüllt lassen. Du bist meine wunderschöne Tochter, ich liebe dich. Verzeih mir..."

  • Serrana konnte ihm nichts entgegen. Sie war zu gerührt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Vater hielt sie fest in einen Armen, eine Erfahrung, nach der sie sich so oft gesehnt hatte. Nun hatte sich ihr größter Wunsch erfüllt. Er stieß sie nicht von sich, wie sie es manchmal befürchtet hatte, wenn sie darüber nachgedacht hatte, wie ihr erstes Zusammentreffen ausfallen würde.
    "Ja, ich bin es!" schluchzte sie schließlich. Die Tränen rannen ihr an den Wangen herunter. Sie betrachtet ihn. Es fiel ihm nicht leicht, das konnte man ihm deutlich ansehen. Doch auch seine Gefühle rissen ihn mit und er musste sich ihnen ergeben.
    "Mutter hat uns mit all ihrer Liebe großgezogen und sie hat immer sehr warmherzig von dir gesprochen. Sie hat dich nie vergessen!" Serrana wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ja, ich kann dir verzeihen." Noch einmal umarmte sie ihn. Sie hielt ihn fest und wollte ihn nie wieder los lassen. Das musste sie sofort ihrem Bruder mitteilen, dass sie nun auch endlich ihren Vater kennengelernt hatte. Heute noch!
    "Das muss ich sofort Tiberius schreiben! Er sagte, er habe dich bereits getroffen. Wusstest du schon, er ist jetzt Duumvir in Manuta!" Sie war so stolz auf ihren Bruder und so glücklich, den Vater gefunden zu haben.

  • Verus löste sich von seiner Tochter. Er musste sich fertig machen für einen wichtigen Abend, die Hochzeit von Aurelius Corvinus und Flavia Celerina.


    Die Worte zu seiner großen Liebe, schmerzten ihn. Er hätte sie damals nicht verlassen dürfen, doch er musste damals gehen.


    "Ich liebe dich...," kam kränklich aus ihm heraus. Es war das Einzige, was er noch sagen konnte. Seine Tochter hatte so viel durchgemacht und er war daran Schuld.


    Er kramte die braune Toga eines Bürgers heraus. Diese würde er gleich anlegen, um einigermaßen standesgemäß aufzulaufen.


    "Möchtest du mich zu einer Hochzeit begleiten? Vielleicht lernst du dort nette Patrazier kennen." - Verus lächelte und legte seine warme Hand auf die Schulter seiner Tochter. Das wäre die beste Gelegenheit seine Tochter näher kennen zu lernen, bei einem netten Abend.


    Er ging kurz in den Korridor und rief einen Sklaven zu sich, um sich beim Anlegen der Toga helfen zu lassen. Nach einigen Sekunden kam er wieder ins Zimmer.

  • Es war schon ein befremdliches Gefühl für Serrana, innerhalb weniger Minuten einen Vater zu bekommen. Einen Vater sogar, der sie, nach seinen eigenen Worten liebte. Sie fühlte sich sehr gut dabei. Es hatte etwas von Geborgenheit, die sie nach dem Tod der Mutter nie wieder richtig gefunden hatte.
    Ihr Vater löste sich von ihr und jetzt erst wurde für sie ersichtlich, dass er sich auf ein besonderes Ereignis vorbereitete. Hätte er sonst eine Toga aus seiner Truhe hervorgeholt?
    Serrana konnte nur raten, was er vorhatte. Doch die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten.
    Es war eine Hochzeit, eine wichtige Hochzeit, wie er sagte und er hatte sie gefragt, ob sie ihn dorthin begleiten sollte. Spätestens bei dem Wort Patrizier hielt sie den Atem an.
    Serrana war erst wenige Tage in Rom und hatte noch nicht sonderlich viel von der ewigen Stadt gesehen, geschweige denn Leute getroffen.
    "Du würdest mich wirklich mitnehmen wollen?" fragte sie erst ungläubig. Doch dann erstrahlte sie vor Freude. Wie jede junge Frau freute sie sich, an einem solchen Ereignis teilnehmen zu dürfen. Sie machte sich zwar keine großen Hoffnungen, dort tatsächlich einen Patrizier näher kennezulernen, aber vielleicht war es ihr Vater, dem sie dadurch etas näher kommen konnte.
    "Oh ja, das würde ich sehr gerne!" Fragte sich nur, ob sie auch ein passendes Kleid dafür hatte. Sie wollte sofort nachsehen!
    Da trat ein Sklave ein, der ihrem Vatermit der Toga behilflich sein sollte.
    Serrana sprang derweil zu ihrem cubiculum, um sich umzuziehen.

  • Als Verus seine Toga angelegt hatte, nahm er noch ein wenig Rosenwasser und bespränkelte damit sein Gesicht. Seinen Bart hatte er gestern frisch schneiden lassen.


    Der Sklave entfernte sich auf ein Zeichen von Verus.


    Verus ging in den Korridor, um nach seiner Tochter zu sehen.


    "Serrana?" - rief er vorsichtig hinaus. "Bist du soweit?"

  • Serrana hatte ihre schönste Tunika angelegt. Sie war aus einem feinen lindgrünen Stoff gefertigt. Ihre Mutter selbst hatte sie noch genäht, bevor sie gestorben war. Viele Erinnerungen waren darin verwoben.
    Ein wenig Schmuck rundete ihre Erscheinung noch ab. Bevor sie zurück zu ihrem Vater ging, betrachtete sie sich noch einmal kritisch im Spiegel. So konnte sie sich sehen lassen! Vielleicht noch ein wenig Parfum.
    Vom Korridor horte sie die Stimme ihres Vaters. Er rief nach ihr. "Ich komme, Vater!" Sie zog noch ihre palla über und trat hinaus zu ihrem Vater.
    "So, hier bin ich! Na, wie sehe ich aus?" Sie drehte sich einmal um sich selbst, um sich ihrem Vater zu präsentieren. Ihre Freude war unbeschreiblich groß. Was sie noch alles erwarten würde?

  • Verus fielen fast die Augen aus dem Schädel. Seine Tochter war wunderschön, eine wahre Venus. Er lächelte voller Stolz.


    "Du siehst hinreißend aus, vielleicht verguckt sich ja ein Patrazier in dich, das wäre keine Überraschung," scherzte er mit einem breiten Grinsen.


    Er legte seinen warmen Arm um seine Tochter. "Wir müssen aufbrechen, wenn wir noch pünktlich eintreffen wollen..."
    Verus ging mit seiner Tochter den Korridor entlang. Am Eingang der Casa warteten bereits Leihsänften für sich und seine Tochter. Eine sehr praktische Sache, so eine Leihsänfte.


    So brachen die beiden also voller Vorfreude auf.

  • Verus hatte Aoide nach einem langen Ritt in seine Heimcasa gebracht. Er dachte, dass er sie hier besser versorgen könne und ihr ebenso Schutz bieten könne.


    Er legte sie vorsichtig auf sein Bett. Am Eingang hatte er bereits den medicus ausrufen lassen, der auch alsbald eintraf. Verus trat still zur Seite als der Arzt in das Zimmer trat. Er wusste was zu tun war.



    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/703/sklavearztzp8.jpgLycomedes
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    Lycomedes beugte sich über die Dame. Er fühlte den Puls. Mit einem geübten Handgriff öffnete der Hausarzt die Augen von Aoide. Sie lebte noch und die Augen reagierten noch auf Lichteinflüsse. Ein gutes Zeichen.


    Ein Sklave brachte in dieser Zeit ein sauberes Tuch und anderes Verbandsmaterial, ebenso warmes Wasser.


    Lycomedes öffnete Verus' Druckverband, um die Wunde mit warmen Wasser zu reinigen. Ebenso schaute er nach, ob sich noch Pfeilreste in der Wunde befanden. Sie war sauber. Er zog ein kleinsch Fläschen mit einer Tinktur hervor. Er verteilte sie auf der Wunde, anschließend stellte er das Fläschen auf der Anrichte ab.


    "Sie wird es schaffen," stellte er locker fest. Er verband die Wunde gut. Lycomedes deckte die Frau anschließend zu. "Sie braucht viel Ruhe und ausreichend Nahrung. Ich werde morgen nach ihr sehen."
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    Verus nickte ernst und setzte sich mit einem Sedes neben Aoide. Er schaute sie traurig an.

  • Es war ein langer Ritt, Meile um Meile brachte das Pferd hinter sich, immer wieder angetrieben von seinem Herrn und dessen Furcht um die junge Frau in seinen Armen. Deren Zustand sich den Göttern sei Dank, nicht weiter verschlechterte. Sie glitt von ihrer Ohnmacht in einen tiefen Schlaf. Schlaf würde nicht nur die Wunden am Körper heilen, sondern auch die Wunden der Seele. Vermutlich würden dennoch die vergangenen Ereignisse viele tiefe Narben hinterlassen, welche nur die Zeit heilen konnte. An diesem Tag hatte sie ihre Familie verloren, ihre gesamt Welt die sie kannte und die Menschen die sie liebte. Dies war ein Schock, den sie nur schwer verkraften würde.


    Am Rande der Erschöpfung erreichten sie schließlich erst die Tore der Stadt und anschließend die prachtvolle Casa Decima.
    Nur wenieg Augenblicke später lag sie in einem weichem Bett und fachkundige Hände untersuchten ihre Wunde, die zwar nicht wirklich tief war, aber schmerzhaft. Zumal die Ereignisse des Tages an ihr gezerrt hatten, der Überfall, die Flucht und der Pfeil, all dies hatte dafür gesorgt, dass sie nun völlig erschöpft auf den Laken lag und sich langsam erholte.


    Noch immer war sie in den roten Nebel von Schmerz eingebettet, während Verus Wache hielt.

  • Die Stunden verrannen. Der Arzt hatte schon längst den Raum verlassen, nur noch Verus weilte an ihrem Bett. Seine Augen wurden schwerer und schwerer. Langsam sank sein Oberkörper zu Aoide auf das Bett. Seine Augen schlossen sich. Er schlief wachend neben ihr ein.


    Am nächsten Morgen wachte er müde auf. Er schaute angestrengt nach ihr. Der Arzt war bereits dagewesen und hatte die Verbände gewechselt. Verus war leicht erbost darüber, dass der Arzt ihn nicht geweckt hatte.


    Er schaute liebevoll zu ihr. Verus nahm ihre Hand und wärmte sie mit seinen Händen.


    "Ich bin da... - Mach' dir keine Sorgen..."

  • Während Verus sich während seiner besorgten Wache langweilte und über seinen Sorgen schließlich einschlief, tat ihr Körper was er am besten konnte. Er erholte und sorgte dafür, dass sie wieder zu Kräften kam. Ihr Schlaf wurde im Laufe einer langen Nacht tiefer und erholsamer.
    Noch wurde sie nicht von den Bildern des Überfalls gequält, noch befand sie sich in süßer Umarmung des SChlafes, doch als die Sonne den Horizont wieder für sich eroberte und der Arzt sie ein weiteres mal versorgt hatte, trieb sie aus den tiefen ihrer Finsternis und Ohnmacht in einen leichtteren Schlummer. Dort wo die Erinerungen an vergangene Erlebnisse verarbeitet wurden und sie durchlebte ein weiteres Mal das Grauen, des vergangenen Tages. Bilder von Tod und Verwüstung, verzweifelte Schreie und Angst, alle Gefühle und Eindrücke prasselten innerhalb von wenigen Herzschlägen auf ihren Verstand ein, und ließen sie mit einem spitzen Schrei und wild schlagendem Herzen aus dem Schlaf erwachen.


    Aoide zitterte am ganzen Körper, sie wusste nicht wo sie war. Angst schnürrte ihr die Kehle zu. Sie war verwirrt, verängstigt und voller Panik, denn sie glaubte sich noch immer Wald, einsam, denn der Tod ihrer Herzensschwester war ihr noch lebhaft in Erinerung..... Tränen traten ihr in die Augen und sie schlug sich ihre Hände vor das Gesicht. Geschüttelt vor Gram und Trauer wollte sie nur noch vergessen.


    Vergessen wollte sie, das Grauen abschütteln und sie wünschte sich mehr denn je, dass alles nur ein Böser Traum war. Doch es war die Wirklichkeit, die kalte grausame Wahheit, die sie völlig allein zurück gelassen hatte.

  • Verus schaute sie freudig an. Sie lebte und war wieder munter. Er ließ ihre Hand los und umarmte sie spontan, dies jedoch vorsichtig und langsam.


    "Du lebst! Oh habt Dank Götter!"


    Verus nahm einen Becher verdünnten Wein vom Tisch neben sich und reichte diesen Aoide. "Hier, trink."


    "Es tut mir Leid, was dir wiederfahren ist. Wir sollten aber dafür dankbar sein, dass ich dich gefunden habe. Fortuna war dir gnädig. Du lebst und das Leben wird dir noch viel Glück bringen," versuchte Verus sie zu beruhigen. Er streichelte ihr sanft durch das Haar. Er wusste selbst nicht, was er sagen sollte. Ihm gingen schlichtweg die Worte aus.

  • Verwirrung, nachdem sie ihre Panik und ihre Angst erst einmal verdrängt hatte und in die finsterste Ecke ihres Verstandes gesperrt hatte, wurde sie sich langsam ihrer Umgebung bewusst. Sie war nicht mehr im Wald, sondern…. In einem Haus? Wo genau konnte sie nicht sagen, aber zumindest in einem weichen Bett. Noch immer hatte sie die Hände vor dem Gesicht, verbarg ihre Tränen und Rang noch immer Fassung.
    Noch immer zitterte sie am Körper, doch allmählich beruhigte sie sich. Doch als Verus sie so spontan und erleichtert sie umarmte zuckte, sie sichtlich zusammen. Bisher war noch nicht zu ihr durchgedrungen, dass sie nicht allein war.


    Seine Worte hörte sie erst einmal gar nicht, es war, als sei sie in einer Blase, einer Blase au Kummer, Verzweiflung und Angst.
    „Wo bin ich?“ hauchte sie tonlos und sah sich mit Tränen nassem Gesicht um. Seine Worte waren in ihrem verwirrten Zustand nicht zu ihr durchgedrungen und im ersten Augenblick, wusste sie auch nicht, wer er war oder woher sie einander kannten.
    Doch zumindest war sie in Sicherheit.

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