Decimus Verus

  • Verus ließ von ihr ab und ließ sie erstmal ankommen.


    "Im Haus der Decima in Rom. Ich habe dich hierher gebracht."


    Er selbst streckte sich ein wenig, die unbequeme Nacht lag ihm noch in den Knochen.


    "Du bist in Sicherheit, sofern du meine Nähe nicht als unangenehm empfindest. Wenn du deine Ruhe haben möchtest...," stellte Verus in den Raum.

  • Von dem, was sich im cubiculum ihres Vaters gerade zutrug und auch von der fremden Frau, die sich darin befand, ahnte Serrana nichts.
    Unbekümmert und frohen Mutes wollte sie ihn besuchen. Schon stand sie vor seiner Tür und klopfte, bevor sie eintrat.

  • Verus erschrag leicht. Er ging zur Tür und öffnete diese.


    "Serrana!" - Er umarmte seine Tochter.


    "Komm' doch herein!"


    Er winkte seine Tochter herein.


    "Darf ich dir Aoide vorstellen? Ich fand sie verletzt in einem Waldstück," erklärte Verus seiner Tochter knapp die Situation.

  • Schock, Erschöpfung und Schmerz sorgten dafür, dass sie zuerst nicht einmal die Stimme oder das Gesicht von Verus, jemandem zuordnen konnte, den sie kannte. Sicher seine Züge riefen in ihr ein Gefühl von Vertrautheit hervor, doch woher sie ihn kannte, das wollte ihr beim besten Willem nicht in den Sinn kommen.
    Die Ereignisse hatten sie mehr mit genommen, als er wohl ahnte, zumal der Schock noch tief saß und es ihr erst langsam dämmerte, was der Verlust ihrer Freunde für sie bedeuten würde. Es traf sie wie ein Sprung ins eisige Wasser, nahm ihr den Atem und ließ ihr wieder Tränen in die Augen steigen. Sie war Allein.... Einsam...... ihre Familie die sie kannte, die Menschen die sie liebte, sie alle waren Tod.... ihre Herzensschwester würde nie wieder ihre Hände halten oder mit ihr gemeinsam singen. Nie wieder würde Adaes lachen erklingen und nie wieder würden die germansichen Brüdern beim Würfeln ihr Geld verlieren.
    Kummer schnürrte ihr die Kehle zu und Tränen nahmen ihr die Sicht. Das zimmer verschwamm vor ihren Augen und die Wunde an ihrer Schulter begann wieder zu schmerzen. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die schreckensbilder nicht vertreiben.


    Verus freundliche Worte drangen wieder nicht zu ihr durch, mit leerem Blick staarte sie die Wand an und sah nur die Gesichter von ihren Freunden.
    Erst nach einigen augenblicken und wenigen herzschlägen wurde ihr bewusst, das man sie angesprochen hatte und jemand anderes das Zimmer betretten hatte, eine junge Frau, die dem Mann sehr ähnlich sah, der über sie gewacht hatte und ihr anscheinend auch das Leben gerettet hatte. Sie blinzelte sich die Tränen fort, atmete tief durch und versuchte erst einmal die schrecklichen Erinerungen und Bilder zu verdrängen. Während sie Vater und Tochter musterte, dämmerte ihr es langsam woher sie ihn kannte.
    Er hatte sie vor einigen Tagen eingeladen.


    Angstrengt suchte sie nach dem Namen, doch irgendwie schien dieser im Nirvana ihres Kummer verschollen zu sein und sie konnte nur hilflos die Hände in einander verschränken.
    Bei seinen letzten Worten wurde sie hellhörig, sie hatte also richtig vermutet, er hatte sie gerettet.


    "Was ist.......?" sie wagte es gar nicht ihre Frage zu beenden, aber es war klar das sie wissen wollte, ob noch irgendwer überlebt hatte. Nur ein vertrautes gesicht, an das sie sich in ihrer Verzweiflung klammern konnte. Ein winziger Funke von Hoffnung leuchtete in der Finsterniss ihrer Seele auf. Nur die Frage... und die Furcht .... und die Hoffnung....

  • Sie wurde munter. Verus zog ein freudiges Lächeln über das Gesicht. Er liebte sie ohne es zu wissen, vielleicht wusste er es doch, vielleicht machte er sich deswegen so viele Sorgen um Aoide.


    Er ging zu ihr und legte seine warme Hand auf ihre Schulter. "Du bist in Sicherheit," bekräftigte er erneut.


    Er schaute sie freundlich an. Verus atmete erleichtert auf. Sie war wieder da und lebte, ein gutes Gefühl für ihren Retter.


    Als sie nach ihren Angehörigen fragte, schüttelte Verus ernst den Kopf. Er konnte ihr nicht sagen, dass sie alle tot waren und die Leichen nun mehr Asche. Er umarmte sie stattdessen vorsichtig, eine, in dieser Situation, unmissverständliche Geste.


    "Alles wird gut..."

  • Von den tiefen Gefühlen von Verus ahnte sie in diesem Augenblick wahrlich nichts. Zu tief war der Fall in das Bodenlose, als er nur traurig den Kopf schüttelte und ihr somit auch die letzte Hoffnung nahm, das Jemand den sie kannte, liebte und vertraute das schreckliche Gemetzel überlebt hatte. Doch anstatt das Kummer ihr das Herz zeriss, war sie wie betäubt, es war als gäbe es keinen Schmerz der ihren Kummer erfassen könnte und so erstarrten ihre Gefühle einfach und innerhalb eines Herzschlages baute sie eine feste undurchdringbare Mauer zu ihren Gefühlen auf, aus der Furcht heraus, dass diese sie überwältigen würden und sie an dem Kummer ersticken würde.


    Merkwürdigerer Weise schie ihr Verstand danach zu erwachen und wie wild nach dem Namen des Mannes zu suchen, der sie voller freundlichem Mitleid kurzerhand erneut umarmt hatte.
    Einige Hinweise auf seinen Namen hatte er ihr ja gegeben, nachdem er ihr sagte, dass sie sich in der Casa Decima befand….. Decima…… Decima…. Decima… nach wenigen Augenblicken machte es Klick. Titus Decimus Verus so hatte er sich vorgestellt, als er sie und Mneme auf einen Becher Wein einlud. Bei dem kurzen Gedanken an ihre Herzensschwester und deren fröhliches Lächeln versetzte es ihr einen Stich ins Herz.


    Seine Worte mochten zwar ehrlich gemeint sein, doch ob wirkliche wieder alles wieder gut werden würde, das bezweifelte sie. Er konnte mit Sicherheit nicht nachvollziehen, welchen Verlust sie erlitten hatte.
    Von daher nickte sie nur Stumm und musterte nun mit großen Augen die junge Frau, die mit im Zimmer stand. Ihr Gesicht kam Aoide nicht bekannt vor, aber ihre Züge ähnelten ein wenig denen von Verus. Sie vermutete, dass es sich um seine Tochter handelte, welche wohl nicht viel älter war als sie selbst sein konnte.


    „Danke…..“ murmelte sie leise, schließlich verdankte sie ihm, ihr Leben.


  • Sie strahlte übermäßig, als ihr Vater die Tür öffnete und sie sofort begrüßte."Vater! Wie schön!" Es war doch einfach wunderbar, endlich wieder jemanden im Leben gefunden zu haben, der sich um sie sorgte und sich an ihrer bloßen Anwesenheit erfreuen konnte. Danach hatte sie sich Serrana doch so sehr nach dem Tod der Mutter gesehnt.
    Sie erwiderte die Umarmung ihres Vaters. Doch spürte sie bald, dass er nicht alleine gewesen war. Noch ehe er sie herein gebeten hatte, erblickte sie in ihren Augenwinkeln Lycomedes, den Hausarzt. "Vater, du bist nicht allein? Ist etwas..?" Ihre Freude schlug in Besorgnis um. Ihr Vater war doch nicht krank? Doch im nächsten Moment fiel ihr Blick auf die fremde Frau, die auf dem Bett ihres Vaters lag.
    Trotz der sehr spärlichen Erklärungsversuche ihres Vaters sah sie ihn fragend an. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    Doch dann regte sich die Fremde und schien das Bewusstsein wieder zu erlangen. Ihr Vater wendete sich von ihr ab und beschwichtigte die Fremde, sie sei nun in Sicherheit.
    Auch Serrana trat näher, unfähig auch nur etwas zu sagen. Es bedurfte noch einiger Erklärungen ihres Vaters, bevor sie sich einen Meinung bilden konnte.

  • Verus drehte sich zu seiner Tochter. "Kannst du mir etwas verdünnten Wein bringen und eine Kleinigkeit zu essen, Serrana?" - Fragte er vorsichtig, er würde es seiner Tochter später erklären, momentan musste er sich um Calvena kümmern. "Danke!"


    Sein Blick wandte sich wieder zu Calvena. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Brauchst du etwas?"


    Verus hielt immer noch dezent ihre Hand und versuchte ihr somit ein wenig Halt zu geben. Er schaute sie hoffnungsvoll an, denn ihm war bewusst, dass er jemanden vor sich hatte, mit dem er verbunden war. Die Götter haben die beiden zusammengeführt und Verus war ihr als patronus gestellt worden, als ein schützender Geist.

  • Lang dauerte es nicht und dann erfuhr sie auch den Namen der jungen Frau... Serena durchaus klangvoll bemerkte der Teil ihres Verstandes, der durch die Musik auisgebildet worden war und selbst auf die kleinste Meldoie einzugehen wusste.
    Der restliche Teil war damit beschäftigt, die Ereignisse in eine chronologische Zeitlinie zu bringen und heraus zu finden, wie lange sie wohl hier war. Nach den Schermzen in ihrer Schulter ausgehend, anscheinend nicht sehr lange. Ihr war in sehr guter Erinerung, wie der Pfeil sie getroffen hatte und der explosionsartige Schmerz sie in Ohnmacht hatte fallen lassen. Schon die kleinste Bewegung reichte aus um den Schmerz erneut zu entfachen.. es würde wohls eine Zeit dauern, bis die Wunde verheilt war.


    "Ich... ehm..... ich weiß nicht...!" antwortete sie ihm, etwas überfordert von der augenblicklichen Situation.


    "Wie lang bin ich schon hier?" fragte sie, die Stirn gerunzelt, da ihr irgendwie jedes Zeitgefühl fehlte.

  • Dies Frau auf dem Bett ihres Vaters, sie konnte kaum älter sein, als sie selbst. Doch ihre Wunde war es, die Serrana nicht losließ. Was war nur geschehen? Wie war die Frau zu ihrer Wunde gekommen? Es war wohl nur der Großzügigkeit und Anteilnahme ihres Vaters zu verdanken, dass die Fremde nun hier weilen durfte. Trotzdem erschien ihr das ganze Szenario als sehr unwirklich.
    Doch Serranas viele fragen sollten vorerst unbeantwortet bleiben. Ihr Vater drehte sich zu ihr um und bat sie um etwas verdünnten Wein. Serrana sah ihn ganz verstört an, nicht etwa, weil sie sich deswegen zu schade war, schließlich hätte er auch einen Sklaven danach schicken können. Vielmehr weil sie mit dieser Situation am wenigsten gerechnet hatte. "Äh, ja!", sagte sie nur irritiert und verließ dann das Zimmer ihres Vaters.

  • "Seit zwei Tagen," antwortete Verus knapp als sein Blick besorgt über ihr Gesicht wanderte. "Ich denke, dass du noch mindestens eine Woche Bettruhe benötigst..."


    Verus drehte sich kurz zu seiner Tochter, die gerade den Raum verließ. Er nickte dankbar. Hoffentlich war sie schnell wieder im Raum, Verus brauchte eine emotionale Stütze und ebenso wollte er es seiner Tochter erklären, was es mit der Frau auf sich hatte.


    "Alles wird gut, mach' dir keine Sorgen!" - Bekräftige Verus erneut und umschloß ihre Hand mit seinen beiden warmen Händen.


    Er lächelte sie erneut an, ein Lächeln im Gesicht eines Menschen, konnte Wunder bewirken, sofern man es ernst meinte und Verus meinte es ernst. Dieses Lächeln symbolisierte seine Freude über die Rettung von Aoide. Hoffentlich würde es ihr Kraft geben, so hoffte Verus.

  • Leicht verwirrt blickte sie von Verus zu Serena, es war höcht ungewöhnlich, das eine römische Bürgern, die Arbeit eines Sklaven übernahm. Nun gut, sie wusste nichts über diese Familie und deren Angewohnheiten, deshalb schwieg sie lieber.


    Es traf sie wie einen Schlag. Zwei Tage das war eine halbe Ewigkeit und die Männer, welche das Lager überfallen hatten, waren mit Sicherheit über alle Berge. Auch wenn sie ein gewisses Gefühl der Rache verspürte, würde sie wohl diesem niemals nachgehen können, sie konnte sich an die Gesichter der Banditen nicht erinnern. Sie wusste nur noch, dass diese wild und gnadenlos gewesen waren und teilweise sehr abgerissen ausgesehen hatten. Wohl eine Ursache des erlittenen Schocks.


    Das sie Ruhe brauchen würde, merkte sie selbst. Nur nach den wenigen Minuten bei Bewustsein verspürte sie eine nie dagewesene Mattigkeit und Erschöpfung und ihre Wunde pochte schmerzhaft unter dem Verband. So langsam wurde ich auch bewusst, dass sie nicht mehr ihre eigenen Kleider trug, sondern eine Tunika die ihr viel zu groß war und wohl mehr zeigte, als verbarg.


    Es war zwar eine tröstende Geste, dass er ihre Hand hielt, aber da er ihr Fremd war und da sie bisher nur wenige Worte gewechselt hatten, wusste sie nicht was sie von seiner Freundlichkeit halten sollte. Sie war mit einer gewissen Vorsicht gegenüber Fremden aufgewachsen und konnte diese Vorsicht selbst in diesem Moment nicht ablegen.


    "Wo sind meine Sachen?" fragte sie von daher nur. Ihr war bewusst das ihr Kleid völlig zerrissen war, aber an ihrem Gürtel hatte sich ein kleiner Lederbeutel befunden mit einigen kleinen Erinerungen an besondere Momente und auch ihrer Mutter, welche schon vor Jahren auch bei einem solchen Überfall ums Leben gekommen war. Diese wenigen Gegenstände würden ihr helfen, ihren Kummer zu verarbeiten. Waren sie doch alles, was übrig geblieben war von einem Leben das es nun nicht mehr gab.
    In diesem Moment merkte sie, dass im Grunde ihren Herzens auch Aoide mit gestorben war. Sie nahm sich vor ihren Künstlernamen abzulegen und wieder den Namen anzunehmen, den ihr ihre Mutter zur Geburt gab.... Calvena.
    Zumindest konnte sie damit versuchen einen Neuanfang zu starten... aber ein Name allein genügte nicht. Sie hatte sonst gar nichts und außer singen auch keine großen Talente und Lesen und schreiben hatte ihr niemand beibringen können, es war auch nie Notwendig erschienen.


    Sim-Off:

    Heut ist der Fehlerteufel bei mir drin

  • Verus deutete schlicht auf den Stuhl etwas abseits. Er nickte. "Dort. Ich habe nichts entwendet," stellte er gelassen mit einem schmeichelhaften Lächeln fest.


    Er ließ ihre Hand los, um die Sache zu holen. Er ging zu dem Stuhl und brachte Calvena die Sachen. "Hier. Ich hoffe, dass alles da ist, was du suchst..."


    Verus legte die Sachen auf dem Bett ab. Danach setzte er sich wieder auf seinen Sedes, um ihr beizustehen.

  • Aoide spürte in dieser Hinsicht zumindest Erleichterung. Ihre Sachen waren nicht gestohlen worden. Sie bezweifelte ehrlcih, das Verus dazu in der Lage wäre, aber die Männer die das Lager überfallen und sie niedergschossen hatten, waren sicherlich nicht davor zurück geschreckt, die Leichen ihrer Freunde zu bestehlen.


    "Vielen Dank!" sagte sie und folgte ihm mit den Augen. als er den Raum durchmaß und ihr dann ihre Sachen brachte. Nachdenklich strich sie über den Lederbeutel und ihre ganze Mine wurde wieder dunkel vor Trauer.


    "Das ist als einziges übrig geblieben..." sagte sie mit belegter Stimme. "Sie sind alle Tod!" hauchte sie und wieder liefen ihr Tränen über die Wange. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die Trauer nicht verdrängen.

  • Verus atmete aus. Er nickte. Was sollte er groß sagen? Ja, sie waren alle tot. - Nein das konnte er nicht sagen, er wollte sie nicht noch einmal damit konfrontieren.


    "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich diene als Soldat dem Schutz aller Bürger, zumindest ist das meine Auffassung. - Auch, wenn du kein Bürger bist."


    Verus wischte ihre Träne mit der Decke ab. "Weine nicht, dein Gesicht ist viel zu schön als das es von einer Träne entstellt werden sollte."


    Er lächelte beschlagen.


    "Wollen wir mal nachsehen, was übrig geblieben ist?"


    Verus schaute sie neugierig verspielt an. Er wollte sie ablenken von ihrer Trauer und die Erinnerungen an schöne Tage konnten dabei helfen, zumindest glaubte Verus dies.

  • Der Kummer war überwältigend und auch wenn sie versuchte den Tränen einhalt zu gebieten, gelang es ihr nicht, zumindest nicht sofort. Ihr Blick verschwamm und ihre Hände krallten sich den Stoff der Decke.
    Seine tröstende Geste war es schließlich die ihr half, den Strom der Tränen versiegen zu lassen und auch seine Worte halfen ihr.


    Mit der Hand wischte sie sich schließlich über die Wange. Auf ihren Lippen konnte sie das Salz spüren, dass die Tränen hinterlassen hatten.
    Auf seinen Vorschlag hin, nickte sie nur und öffnete den Beutel. Geschickt ließ sie den ganzen Inhalt in ihren Schoss fallen.
    Da war eine winzige Flöte aus dem Holz eines Apfelbaumes, ein Geschenk von Adae, als er ihre Liebe zur Musik erkannte und sie begann mit auszubilden. Er hatte sie selbst geschnitzt und vom vielen Gebrauch war das Holz glatt und leicht abgegriffen. Damals war sie noch ein Kind gewesen, hatte egrade einmal wenige Sommer gezählt, aber schon damals hatte sie eine außergewöhnliche Stimme gehabt.
    Dann war da noch eine Haarspange aus Bronze, Mneme hatte genau die Selbe gehabt. Aoide hatte sie einst einem Händler gestohlen, der zu geizig gewesen war und sie um ihr Geld prellen wollte und schließlich waren neben unzähligen bunten Perlen, Muscheln und glatten Steinen ein recht auffälliges Amulett. Angebildet war darauf das Wappen der Gens Germanica und Buchstaben die zu einem Namen gehörten. O.G.C. .... Octavius Germanicus Callidus
    Einst hatte ihre Mutter es ihrem Vater, ein achtbarer Soldaten des Reiches, gestohlen, nach einer recht aufregenden Liebesnacht. Da sie nicht lesen konnte, wusste sie nicht was dies bedeutete, dass es ein Hinweis auf die Familie ihres Vaters war, darauf wäre sie nicht gekommen, sie hatte es einfach nur als Erinnerung an ihre Mutter behalten.


    Sacht und mit traurigem Blick strich sie über die Gegenstände und nahm das Amulett schließlich in die Hand. Es war ihr wohlvertraut, hatte sie es doch immer dann heraus geholt, wenn sie ihre Mutter vermisst hatte. Die Formen kannte sie auswendig. Ihre Hände verbargen das Wappen und ein schmales Lederband wand sich zwischen ihren Fingern hindurch.
    jemand der das Amulett näher betrachten wollte, konnte nur einen kurzen flüchtigen Blick darauf werfen, ehe sie es in ihren Händen barg und traurig betastete. So vieles hatte sie verloren, so viele waren gestorben und nur aus einer Laune des Schicksales heraus, hatte sie überlebt.


    "Viel ist es nicht..." sagte sie tonlos. "Nur Erinnerungen!" fügte sie hinzu, wieder war da der Kummer, doch diesmal blieben die Tränen aus.

  • Verus nahm ihr vorsichtig das Amulett aus ihren Händen. Das Wappen kam ihm seltsam bekannt vor.


    "Es ist viel mehr als du denkst...", stellte Verus fest und betrachtete das Amulett. Ihm fiel es, wie Schuppen von den Augen: Gens Germanica.


    Er nickte mit einem breiten Lächeln. Er wusste, zu wem das Amulett gehörte.


    "Sag', woher hast du dieses Amulett?" - Fragte er als er ihr das Amulett zurückreichte.

  • Sie blinzelte etwas verdutzt, als er ihr sanft das Amulett aus den Fingern wandt und es anschließend mit einem Breitem Grinsen betrachtete. Für sie hatte diese Kette nur einen emotinalen Wert, der sie an ihre Mutter erinnerte, an deren Gesicht sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte. Ob später auch einmal die Gesichter von Mneme, Adae und den anderen verschwimmen würdem bsi sie nur noch graue Schatten waren? Sie schauderte und fürchtete sich davor.


    "Warum willst du das wissen?" fragte sie und vergass für einen Augenblick lang ihren Kummer. Ablenkung half ihrer Seele aufzuatmen und sich für den nächsten Sturm der Gefühle zu wadmen.


    "Ich hab es von meiner Mutter....... sie hat es..... nun... von meinem Vater bekommen!" es war eine winzige Notlüge in der Wahrheit verborgen, denn ihre Mutter hatte es dem Mann gestohlen, der ihr Vater war. Was dies jedoch für sie bedeutete wusste sie nicht.

  • Verus strich ihr sanft über die Hand. Er lächelte immer noch.


    "Auf dem Amulett befindet sich das Wappen der Gens Germanica, somit bist du eine Germanica, nach deiner Aussage. Du bist eine Römerin!" - Stellte Verus freudig fest und umarmte sie, denn nun konnte er ihr den gesamten Schutz einer Bürgerin bieten. Sie stand nun vor dem Recht besser da. Er nickte erleichtert.


    "Dein Vater war ein Germanicus und somit bist du eine Germanica, welch' eine Überraschung uns die Götter hier bescheren!"

  • Sie sah das er redete, sie hörte es auch, aber igrnedwie konnte sie es nicht verstehen oder wollte es auch nicht. Kein Wunder nach den vielen entsetzlichen Ereignissen war sie einfach nur überfordert und vorallem irritiert und verängstigt.


    Zumal ihr Vater für sie bisher nur ein gesichtsloses Wesen aus einer kurzen Geschichte war, nichts weiter. Sie hatte sich niemals darüber Gedanken gemacht, denn ihre Familie war das fahrende Volk gewesen, ihr Vater irgendwie Adae und einige der anderen älteren Männer der Truppe. Ihre ganze welt hatte nur aus jenen engem Kreis von Menschen gehört mit denen sie aufgewachsen war.
    Und mit einemal sollte es alles anders sein? Ihr war schwindelig und mit einem shcmerzhaften Pochen machte sich ihre Wunde an der Schulter bemerkbar.


    Verus umarmte sie begeistert und freute sich sichtlich, doch sie selbst... war wie erstarrt und bleib stumm.

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