• Hinter der schweren, stets verschlossenen, Porta, befindet sich das Vestribulum, der Eingangsbereich, der Casa.


    Geöffnet wird die Porta von der Ordonanz des Tribuns oder seinem seinem Ianitor.


    Und es sind diese, die darüber Entscheiden, ob der der Besucher zugang zur Casa erhält oder aber zum Seiteneingang verwiesen wird.

  • Mela war früher aufgestanden, als die Cornicen geblasen hatten, um noch vor dem Dienstbeginn an diesem Morgen eine Sache zu klären. Er trug eine gesäuberte Uniform und hatte seine Phalera von der Neunten gut daran befestigt. So erklomm er beschwingten Schrittes die wenigen Stufen vor die Tür seines Patrons und klopfte dreimal an in der Hoffnung Einlass zu finden.

  • Titus
    --------------------------------


    Noch waren die Sklaven des Tribuns nicht angekommen und der alte Maior Domus war nicht zu sehen, daher war es an Titus an diesem Morgen die Tür zu öffnen. Er erkannte den Mann vor der Tür, auch wenn ihm gerade der Name nicht bekannt war.


    "Du willst sicher zum Tribun ?" fragte er einfach ohne Mela grossartig zu begrüssen.

  • Der junge Mann hatte sich auf dem Weg durch das Lager natürlich ausgiebig umgesehen, soweit es die Laufgeschwindigkeit zuließ, und sein Pferd schließlich in die Obhut eines nicht minder jungen Legionärs übergeben, bis er seine Botschaft abgeliefert haben würde. So stand er nun im Eingangsbereich des Hauses bei der Türe und klopfte, staubbedeckt von jenem raschen, scharfen Ritt, der die Botschaft seiner Herrin schnell zu einem ganz bestimmten Mann hatte bringen sollen. Hoffentlich war der tribunus überhaupt anwesend ...

  • Vielleicht war es Zufall, vielleicht auch eine Fügung der Götter, das, gerade als der Bote an die Porta klopfte, Tribun Tiberius Vitamalacus um die Ecke bog und direkt auf seine Casa zu steuerte.
    Der alte Ianitor in der Casa hatte es noch nicht geschafft, die Porta zu öffnen, da war der Hausherr schon heran, ging an dem Boten vorbei und öffnete die Porta selbst, wandte sich nur kurz dem jungen Mann.


    "Was führt dich zu mir ?" fragte er, eine Begrüssung weglassend und einfach davon ausgehend, das der Mann in der Tat zu ihm wollte und das dieser auch erkannte, das hier der Haussherr vor, besser schräg neben ihm stand.

  • Titus
    --------------------------------


    Wieder war es Titus, der in diesen Tagen die Porta öffnete. Für den riessigen Legionär, besser ex-Legionär, war es eine lästige Pflicht und es wurde Zeit, das die Sklaven aus Rom ankamen, er hatte es satt, für diesen alten Maiordomus einzuspringen.
    Titus trug zwar wieder eine Soldatentunika, doch offiziel war er nicht wieder Miles geworden, was in seinen Augen einen Vorteil hatte: Ausser seinem Tribun gab es niemand, der ihm etwas zu sagen hatte.


    Er stand in der Türoffnung und füllte diese ganz aus und sah auf den ihm fremden Mann herunter.


    "Wer bist`n du ? Was willst` ?" fragte er salopp, er war schliesslich kein Ianitor.

  • Marcus faßte den großen, durchtrainierten wachhabenden Soldaten genau ins Auge !
    So müßten die alle sein dachte er, aber die Menschen war ja sehr unterschiedlich und verschieden, jeder von uns hat ja leider Vor und Nachteile.



    Mein Name ist Marcus Tiberius Antoninus ich komme zur Vorsprache bei Quintus Vitamalacus !

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Noch waren die Sklaven des Tribuns nicht angekommen und der alte Maior Domus war nicht zu sehen, daher war es an Titus an diesem Morgen die Tür zu öffnen. Er erkannte den Mann vor der Tür, auch wenn ihm gerade der Name nicht bekannt war.


    "Du willst sicher zum Tribun ?" fragte er einfach ohne Mela grossartig zu begrüssen.


    Mela runzelte die Stirn wegen der fehlenden Begrüßung. Er kannte diesen Titus schon, ganz geheuer war der ihm aber nicht. Er wirkte ungehobelt und grobschlächtig, ein Mann fürs unfeine, wie Mela sich dachte.
    "Richtig", sagte er einfach und fügte hinzu: "Petronius Mela, ich bin sein Klient."


    Nach seinem Aufenthalt im Lazarett war Mela tatkräftig. Und er wollte zuerst einige Dinge klären, bevor er wieder mit dem Dienst begann. Diese Sache gehörte dazu.

  • Der junge Bote blickte den Mann, der ihn angesprochen hatte, eingehend an - der Haltung und dem Auftreten nach war er derjenige, an den der Brief gehen sollte, aber er kannte den Tiberier nicht vom Sehen her und musste sich vergewissern, wenn er nicht enormen Ärger seiner Herrin bekommen wollte, weil er die Botschaft dem Falschen übergab. Jedenfalls gab es hier im Kastell eine Menge befehlend auftretender, soldatisch aussehender Männer ... und den Zorn einer gewissen Iulierin wollte er sich ganz sicher nicht zuziehen, Soldat hin oder her.
    "Salve! Bist Du tribunus laticlavius Quintus Tiberius Vitamalacus?" fragte er also höflich und wartete die Antwort ab.

  • Dies war die Casa des Tribunus Latiiclavius, er war als ein Tribun der Legion gekleidet, der Ring an seiner rechten Hand wies ihn als Senator aus. Und obendrein öffnete er von aussen die Porta der Casa, wie es nur ein Bewohner tat. Wer sollte er sonst sein, dachte er sich. Doch Tiberius Vitamalacus nickte nur.


    "In der Tat, das bin ich....!"


    Etwas ungeduld schwang in seiner Stimme mit, obwohl natürlich ein Bote, denn das erkannte er in diesen jungen Mann, das gute Recht hatte, sich zu vergewissern, das er mit dem richtrigen Mann sprach.

  • Zufrieden, sich in dem Mann nicht allzu sehr getäuscht zu haben, trat der junge Bote auf ihn zu und kramte in seiner einfachen, ledernen Tasche, die er um den Leib geschlungen trug, um ihm dann ein geschlossenes Wachstäfelchen zu überreichen.
    "Ich habe eine Botschaft für Dich, von der domina Iulia Helena, die mir auftrug, so schnell zu reiten, wie es mir nur möglich ist, damit Dich diese Nachricht möglichst bald erreicht." Damit überreichte er dem tribunus die gegebene Botschaft und trat dann einen Schritt zurück, um ihm die Zeit zum lesen zu lassen.


    Mein lieber Quintus,


    verzeih, dass es so lange dauerte, bis ich Dir zu schreiben fähig war, doch schwächte mich die Krankheit mehr, als ich es mir je hätte vorstellen können. Endlich bin ich auf dem Wege der Genesung und auch wieder fähig, mehr zu empfinden als große Mattigkeit. Du fehlst mir, und ich vermisse sehr die Gelegenheiten, mit Dir zu sprechen und auch nur ein wenig Zeit zu verbringen, sei es beim Essen, beim Spazierengehen oder anderen Dingen, die uns beiden Freude zu bereiten wussten.


    Mein Arzt hat mir dringlich empfohlen, die weitere Genesung am Meer fortzuführen, um dem Gestank der Stadt zu entgehen, der jetzt im Frühling wieder beginnt übermächtig zu werden, und ich wollte Dich fragen, ob es möglich wäre, einige Wochen bei Dir zu verbringen. Ich möchte Dir ungern zur Last fallen und könnte auch ein Quartier in Mantua beziehen, damit wir uns zumindest ab und an sehen können, doch kenne ich die Verhältnisse der Prima nicht, und kann nur vermuten, dass Du die Lage vollkommen im Griff haben wirst, wie es anderes nicht sein könnte. Bitte gib Acht auf Dich, mein tribunus, und arbeite nicht zu hart, genieße den Frühling wenigstens ein klein wenig neben dem Drill und den schriftlichen Plagen, durch die sich ein Offizier stets quälen muss.


    Vale,
    Helena

  • Als er ihren Namen hörte, hatte der Bote die volle Aufmerksamkeit des Tribuns und er nahm die Botschaft entgegen, öffnete sie sie zügig und überflog die Zeilen einmal schnell, um sie sogleich noch einmal langsamer und gründlicher zu lesen.
    Dann öffnete er die Tür, deutete auf eine Bank an der WAnd des Vestibulums.


    "Setz dich, du wirst gleich eine Antwort erhalten."


    Er verschweand im innern der Casa, aus dem Atrium drang noch ein paar Worte ins Vestibulum : "Titus,... versorge den Mann mit einer Stärkung."


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    Einige Zeit später, ein Sklave hattedem Boten schon ein Tabelt mit Wasser und einer Stärkung gebracht, da kam der Tribun zurück, mit einer Schriftrolle in der einen, einem Beutel in der anderen Hand.


    "Ich möchte das du deiner Herrin so schnell es geht persönlich diese Botschaft überbringst. Es soll dein Schaden nicht sein. Und wenn du ein frisches Pferd brauchst, bekommst du eines gestellt von mir."


    Er reichte dem Boten die versiegelte Schriftrolle und den Beutel mit einigen Sesterzen.



    Meine liebe Helena,


    nie könntest du mir zu Last fallen. Wie dankbar bin ich den Göttern, das du auf dem Weg der Genesung bist. Und wie sehr erfreut mich die Aussicht, dich bald wieder in meiner Nähe zu wissen, denn auch mir hast du gefehlt und es verging nicht ein Tag, an dem ich an dich denken musste, an dem nicht etwas geschah von dem ich dir berichten wollte.


    Natürlich wird für dich eine angemessene Zimmerflucht in meiner Casa im Castellum zur Verfügung, es soll dir hier an nichts mangeln und ich werde bis zu deiner Ankunft, auch wenn du mir davon abrätst, hart arbeiten, damit mir dann mehr Zeit für dich zur Verfügung steht. Denn geniesen können werde ich den Frühling erst, wenn du bei mir bist, meine liebe Helena.


    Dich ungeduldig erwartend,


    Quintus

  • Der Bote tat, wie ihm geheißen, und wartete ab, natürlich genoss er auch die durch Titus gereichten Erfrischungen, war er durch den Ritt doch recht erschöpft. Es tat gut, sich ausruhen zu können, und er genoss ebenso die Stille des Hauses, die ihm wie eine Ruheinsel zwischen all den verschiedenen Legionstätigkeiten um das Haus herum erschien.
    Als der Hausherr mitsamt Botschaft zurückkehrte, erhob er sich natürlich und neigte ehrerbietig den Kopf. "Natürlich, domine, ich werde so schnell reiten, wie es geht," eine andere Antwort wäre eine ziemliche Dummheit gewesen. "Und ein neues Pferd wäre gut, ich will meines nicht zuschanden reiten, und das würde sicherlich geschehen, wenn ich den Rückweg abermals eilen muss."

  • Der Tribun drehte sich zu Titus um, der hinter ihm stand. Es waren nicht viele Worte nötig, die Verständigung zwischen den beiden Männer funktioniert wie immer Wortloss. Titus verliess auf jedenfall die Casa.


    "Du wirst ein gutes Pferd bekommen. Ich wünsche dir eine gute Reise. Vale."


    Dann verschwand er wieder im innern der Casa.


    Kurz darauf trat Titus durch die Tür, gab dem Boten zu verstehen, das er ihm vor die Tür folgen sollte. Dort stand das Pferd, auf dem Titus nach Mantua geritten war.
    "Da hast du`n frisches Pferd,.. das wird dich sicher un`schnell nach Rom bringen...."

  • Die Reise war nicht sonderlich lang gewesen und durch die Begleitung ihrer Verwandten Minervina hatte sich Albina auch gut die Zeit vertreiben können. Dennoch war sie froh nun doch endlich angekommen zu sein. Die Reise war eine gute Ablenkung von ihren Gedanken um Verres gewesen, doch völlig hatte sie ihren Schmerz nie unterdrücken können und so war sie sehr froh ihren Cousin endlich wieder zu sehen.


    Neugierig schaute sie aus dem Wagen auf die Casa die ab nun anscheinend ihr neues Heim sein würde. Zumindest für einen gewissen Zeitraum...

  • Tiberius Vitamalacus hatte von der Ankunft seiner beiden Mündel in seinem Officium in der Principia erfahren und war die wenigen Schritte zu seiner Casa in seinem üblich hohem Tempo gegangen, hatte so die Casa in dem Moment erreicht, als Cato an der Tür klopfte.


    Und noch während der alte Ianitor die Tür öffnete und Cato über seine Wünsche befragte, öffnete Tiberius Vitamalacus den Verschlag des Wagens.


    "Willkomen in Mantua," begrüsste er die Beiden mit einem Lächeln. "Bitte, erlaubt mir, das ich euch hinein führe."


    Und der hochgewachsene Soldat bot seiner Cousine und seiner Nichte je einen Arm an und führte sie hinein in die Casa.

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