Unverhofft kommt oft

  • Sim-Off:

    Diejenigen, die die Reise ausspielen möchten, sind eingeladen, hier zu schreiben. Alle anderen können von mir aus schon in der Villa ihr Unwesen treiben. ;)



    Die Alpen zu überqueren war zu dieser Jahreszeit keine sonderlich schöne angelegenheit, aber irgendwie schafften sie es doch unbeschadet. Bald fanden sie sich in der regio Raetia wieder, in Germanien, wo der Frühling gänzlich anders aussah als im italischen Mantua. Das fing schon beim Geruch an. Statt nach Blumen duftete es nach den Kräutern, die langsam begannen, am Wegrand zu wachsen. Krähen und Kolkraben krächzten ihr melodramatisches Lied und die Wolken zogen schneller über den Himmel. Camryn fühlte sich ihrer Heimat ein Stück näher, wenngleich sie auch die typisch keltischen Dinge vermisste. Langgezogene, grasbewachsene Hügel beispielsweise, die den kelten eigene Art, ihre Häuser zu bauen, die vielen Seen, das Essen, die Freude eines Festes am Lagerfeuer... Camryn senkte den Kopf und ließ sich eiter durchrütteln. Steine gab es ja hier genug. Es grenzte ohnehin ain ein Wunder, dass noch kein Rad gesplittert oder eine Achse gebrochen war.


    Trautwini bemerkte Camryns Laune und legte ihr tröstlich eine Hand auf den Unterarm. "Mach dir keine Sorgen. Irgendwann bist du frei und dann kannst du nach Hause zurückkehren", vesuchte er sie mit seiner germanischen Art und dem schroffen Akzent aufzumuntern. Camryn hob den Kopf und zuckte nur mit den Schultern. "Aber was soll ich zu Hause, wenn ich alt und kränklich bin? Mir wäre jetzt lieber als in zwanzig oder mehr Jahren", entgegnete sie müde. Trautwini zuckte nur unbeholfen mit den Schultern.


    Lautes, gepresstes Atmen allerdings lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den hinteren Bereich des Wagens, gerade, als sie erneut über einen Stein gehoppelt waren. Dort saß Tullia, atmete stoßweise und hielt sich den runden Babybauch. Sie saß in einer grünlichen Lake und wirkte hilflos. Mit einem Ruck richtete sich Camryn auf die Knie auf. "Scheiße!" fluchte sie ziemlich undamenhaft, befreite sich von der Decke und sprang vom Wagen, um nach vorn zur Kutsche zu rennen. Sie hatte es ja gesagt. Nein, aber niemand wollte hören. Es war nun einmal eine Schnapsidee, eine hochschwangere Frau mit nach Germanien zu schleppen. Mit weit ausgreifenden Laufschritten lief Camryn durch den Matsch. "ASSINDIUS! Halt an! Wir haben ein Problem!" rief sie schon von weitem. Aintzane kümmerte sich gerade um die Haare Deandras und der aurelischen Dame, der Herr döste zusammengesunken auf seinem Sitz in der Kutsche. "Assindius, halt an!"


    Hinter ihr auf dem Sklavenwagen hörte man einen unterdrückten Schmerzenslaut.

  • Was ist jetzt? Ich hörte meinen Namen, blickte nach hinten und sah, dass der Sklavenwagen weit zurückgefallen war. Ich fuhr langsamer und hielt schließlich an. Ich stieg ab und linste in den Wagen hinein.


    „Im Sklavenwagen gibt es Probleme, Herrin. Ich geh mal hin und sehe mir das an!“


    Genervt ging in großen und hastigen Schritten auf Camryn zu. Ich fauchte sie an:


    „Was?“

  • Wenn diese endlos langen Kutschfahrten doch nur nicht so langweilig wären: Egal wann man aus dem Fenster blickte, stets bot sich derselbe Anblick. Weil Marc schlummerte und ich ihn nicht aufwecken wollte, waren Gespräche, die ich ohnehin nicht ausgiebig führte, derzeit vollkommen unangebracht. Also rückte ich mir eines der kleinen Kissen zurecht, um den Kopf im Sitzen daran zu betten, und gedankenversunken die Zeit bis zur nächsten Rast zur überbrücken. So ruckelte das Reisegefährt über die teils miserablen Wege, die anzeigten, dass wir längst in Germania waren, bis ein Ausruf die anhaltende Stille durchbrach.


    Nicht aus Neugier, wohl aber wegen der Aussicht auf Abwechslung reckte ich den Kopf, um aus dem Fenster blicken zu können. Camryn kam angehetzt und rief nach meinem Leibsklaven.


    „Bestimmt wieder so ein Achsenbruch“, mutmaßte ich. „Es gibt kaum eine Reise durch diese Provinz, bei der die Straßenverhältnisse nicht für solche Zwischenaufenthalte sorgen.“
    Alsbald tauchte Assindius’ Gesicht an der Wagentür auf. Wie erwartet, gab es beim Begleitgefährt Probleme. Ich nickte auf seine Auskunft hin und war mir sicher, mein Sklave würde sie schnellstens beheben.


    „Wollen wir nicht die Zeit nutzen und uns die Füße vertreten?“, fragte ich leise in den Fahrgastraum hinein, weil ich nicht sicher war, ob Marc noch schlief. „Mein Po schmerzt bereits vom langen Sitzen. Wir könnten nach ein paar Frühjahrsblühern Ausschau halten oder den Vögeln bei der Balz zusehen. Hm?“


    Zwar warf ich einen skeptischen Blick auf den teils aufgeweichten Boden, nahm meinen Vorschlag aber nicht zurück. Ich wollte mich bewegen, etwas frische Luft schnappen und etwas anderes als Wageninnenwände sehen.

  • Aintzane richtete gerade die Haare ihrer Herrin und noch einer anderen Römerin namens Helena her, als der Wagen stehenblieb.
    Deandra dachte laut über einen Achsenbruch nach und dann auch darüber, ob sie sich nicht die Beine vertreten wollen.
    Sie steckte die letzten Haarzipfel zusammen. So, geschafft.
    Vorsichtig reckte sie ihren Kopf zum Wagenfenster hin und blickte in eine großartige Landschaft. Berge erhoben sich, höher noch wie Giganten, und links von ihnen erstreckte sich eine tiefe Schlucht. Schmerzlich fühlte sie sich an die heimischen Pyrenäen erinnert. Hoffentlich gab Assindius acht, hoffentlich würden sie nicht dort hineinstürzen... sie meinte: "Ich komme mit. Vielleicht sehen wir ja einen Adler oder..." In dem Moment wieselte ein Murmeltier die Straße entlang. Begeistert sprang sie im Wagen auf und wäre um eine Haaresbreite an der Decke angestoßen. Sie eilte zur Tür, riss sie auf und konnte sich nur im letzten Augenblick beherrschen, sonst wäre sie diesem kleinen, lieben Tier nachgerannt. Also hielt sie ein und hielt die Tür auf. "Nach dir, Deandra, meine Herrin!", sagte sie zu Deandra.

  • Hach, es gab jemanden, der die Naturschätze mochte wie ich. Das war wunderbar.


    „Super, Aintzane. Machen wir uns am besten gleich auf den Weg, um den Aufenthalt bestmöglich zu nutzen.“


    Sogleich warf ich die Decke von meinen Beinen und reckte mich. Da jedoch entdeckte meine Sklavin irgendein Tier und sprang unkontrolliert auf. Ich lachte über alle Maßen amüsiert, als sie dabei fast an die Decke gestoßen wäre, schlug mir aber alsbald die Hand vor den Mund. Schuldbewusst schaute ich zu Marc, der spätestens jetzt aufgewacht sein musste. ‚Bestimmt ist er nach diesem Krach und bei der Lautstärke mürrisch gelaunt’, dachte ich. ( :D ;) )


    Nachdem Aintzane aber bereits die Tür geöffnet hatte und ein frisches, nicht kaltes, sondern eher würziges Lüftchen in den mit verbrauchter Atemluft gefüllten Innenraum der Reisekutsche gedrungen war, hielt mich nichts mehr zurück. Ich stand auf, angelte nach meiner Palla, legte sie um die Schultern und wartete darauf, dass meine Sklavin ausstieg, aber sie hielt inne. Auf ihre Worte hin schüttelte ich den Kopf.


    „Nö, ist besser, wenn du voran gehst und mir die Hand reichst“, erwiderte ich. ‚Oder doch nicht? Man sollte sich nicht immer so unselbständig anstellen’, dachte ich. Gerade fühlte ich mich in meine Kindheit versetzt. „Ach, lass gut sein.“ Ich winkte ab und verließ teils hangelnd, teils tastend die Kutsche, wobei ich höllisch aufpassen musste, um auf diesem schlüpfrigen Boden nicht auszurutschen. Vorsichtig bewegte ich mich auf den Waldrand zu.

  • Von dem kurzen, aber dennoch kräftigen Sprint schlug Camryns Herz schneller und der Atem ging heftiger als eben noch. Endlich hielt Assindius an und kam ihr entgegen, nicht ohne vorher im Reisewagen bescheid zu sagen, dass es Probleme gab, wie sie missfallend bemerkte. Als hätten die hohen Herrschaften nicht selbst bemerkt, dass es einen ungeplanten Zwischenstop gab. Camryn blieb stehen und schnappte nach Luft, um angemessen auf Assindius' Worte konten zu können, denn dazu brauchte sie Lautstärke und genug Luft. Die kleine Keltin stemmte die Arme in die Seiten und begann ihren Sermon.


    "AsSINdius! Hab ich dir was getan? Nein! Also mecker hier nicht so rum. MEINE Idee war es schließlich nicht, eine hochschw-" In diesem Moment schrie hinter ihr auf dem Wagen erneut Tullia, und ein ziemlich aufgelöst wirkender, werdender Vater kam ihr entgegen. Er sah beinahe schlimmer aus als seine Geliebte, die hinter ihm auf dem Wagen gerade das Kind zur Welt brachte: Schweiß stand ihm auf der Stirn, er wirkte blass, geschockt und rang mit den Händen. Hilfesuchend blickte er erst Camryn, dann Assindius an. In diesem Moment stiegen Deandra und Aintzane aus dem Reisewagen.


    Na prima. Man konnte vielleicht noch Eintritt verlangen, wann sah man schon eine Geburt in Echtszeit? Camryn rollte mit den Augen und sah zu Assindius. "Tullia bekommt ihr Kind, und zwar jetzt", erklärte sie dem Germanen und seufzte. Die Sklavin machte eine wegwerfende Handbewegung, drehte sich halb herum, sodass sie Cinne, den Vater des Kindes, und Assindius gleichermaßen im Auge hatte. Zuerst deutete sie auf Cinna, dann auf Assindius. "DU - wirst dich jetzt ersteinmal beruhigen. Und DU - wirst mir Tücher im Wirrwar auf dem Gepäckwagen suchen. Und Wasser heiß machen, ein Feuer bekommst du doch sicher hin. Aintzane? Ich brauche dich hier!" rief sie zuletzt der Mitsklavin entgegen, die sich mit Deandra vor dem Wagen tummelte. Frische Tücher und Wasser. Das war gut, das las man doch immer. Es hieß, dass dies die essentiellen Dinge seien. Nadel und Faden vielleicht auch, nur wofür? Irgendwo meinte Camryn, dies schon einmal gelesen zu haben. Sie griff sich an die Nasenwurzel und atmete gezwungen ruhig, bis Aintzane neben ihr stand.


    "Tullia bekommt das Kind", erklärte sie dann. Ein unterdrückter Schrei der werdenden Mutter folgte, während Cinna aufgeregt wie eine Henne herumlief. "Du musst mir helfen, ich habe das noch nie gemacht! Was macht man denn nun zuerst?"

  • Von dem lauten Gerede aufmerksam geworden, unterbrach ich mein Vorhaben, mich in das lockere Unterholz zu begeben, und versuchte lauschend herauszufinden, was da Sache war. Nach einem Achsbruch sah es jedenfalls nicht aus, denn die Kutsche stand regelrecht auf ihren Rädern. Noch bevor ich den Durchblick hatte, wurde meine Sklavin von Camryn gerufen. Na, also das ging ja wohl zu weit. Seit wann befehligte eine Sklavin meine Leibsklavin, deren Begleitung ich gerade wünschte. Ich raffte meine Tunika, damit sie bloß nicht in diesen Schlick tauchte und machte mich umgehend auf den Weg zum Sklavengefährt. Leider ging es weder problemlos noch schnell: Pfützen zierten den Weg in unregelmäßiger Reihenfolge. Ich kam mir vor, wie bei einem Hindernislauf und ruderte mitunter mit dem freien Arm, um das Gleichgewicht zu halten. Nichts wäre fataler gewesen, als ab- oder auszurutschen.


    Wortfetzen drangen an mein Ohr, die ich nicht lückenlos interpretieren konnte. Von weitem rufen war auch nicht mein Fall, das gehörte sich einfach nicht. Erst als ich in Hörweite und erreichbarer Entfernung für meine Stimme war – immer wieder den Blick nach unten gerichtet, um ja nicht fehlzutreten – fragte ich: „Was soll das Theater? Was für ein Kind?“


    Letztlich erklärte sich die Situation aber von selbst. Bei all der verständlichen Aufregung, aber das ziellose Herumrennen des Cinna konnte ich nicht nachvollziehen.


    „Nun halt doch mal still! Viel anders als bei Pferden kann es auch nicht ablaufen.“


    Eine Pferdegeburt war sogar ein Kinderspiel. Ich sah der Angelegenheit jedenfalls optimistisch entgegen und fühlte mich gerade sehr schlau.

  • Als Camryn nach ihr rief, blickte Aintazne auf Deandra. Es schien so auszusehen, als ob Deandra selber bei der Geburt mithelfen wollte, also ging Aintzane ihr einfach in einem schnellen Schritttempo nach - einmal so schnell wie der schlüpfrige Boden es ihr erlaubte - und kam dann vor Camryn zu stehen.
    "Tullia? Jetzt? Kaka zaharra...", murmelte sie, und sah in den Wagen hinein. Tullia lag am Boden, sie hatte ein rot unterlaufenes Gesicht, die Beine wet gespreizt und mit den Armen vor lauter Schmerzen unkontollierte Bewegungen ausführend.
    Aintzane atmete tief ein.
    Sie wusste, wie es ging. Einmal in der Theorie... nicht in der Praxis.
    Während sich die große Baskin tief duckte, um in den Wagen hinein zu kommen, winkte sie Camryn zu sich heran. "Wie sollen wir das jetzt anstellen... ziehst du das Kind und ich halte Tullia fest? Oder umgekehrt? Deandra, bitte, halte die Schüssel mit dem warmen Wasser... ASSINDIUS! Wo ist das warme Wasser!?", rief sie zum Gepäckwagen hinüber. Sie hoffte, er hörte sie. Hoffentlich, bei den Göttern, ging nichts schief... sie würde es sich niemals verzeihen können.

  • Die ganze Aufregung konnte ich nicht im Ansatz verstehen. Scheinbar drehten jetzt alle durch. Jeder hatte Ideen, alle wollten sich nützlich machen. Der Vorschlag meiner Sklavin setzte schließlich allem die Krone auf. Annähernd entsetzt drehte ich mich zu ihr um.


    „Wie bitte?“
    Ich sollte eine Schüssel halten? Erstens: Wozu? Bei Pferden war auch kein Wasser vonnöten. Und zweitens: Ich? Mir fielen fast die Augen aus den Höhlen. Eine Antwort sparte ich mir, denn ich ging davon aus, dass meine Sklavin selbst darauf kam, wie absurd ihr Vorschlag war.


    „Das Wichtigste ist Ruhe, so ein Neugeborenes kommt doch ganz von allein!“ Ich schüttelte den Kopf. Dastehen, abwarten und zusehen, so einfach war das bei meinen Pferden, dabei war so ein Füllen noch bedeutend größer als ein Baby.


    „Und bei den Göttern, du willst doch nicht etwa wirklich ziehen?“ Wieder schaute ich meine Sklavin erschrocken an. Im Geist malte ich mir einen extrem langen Hals bei dem Baby aus, der kurz vor dem Abreißen war. Hoffentlich wussten alle, was sie taten. Ich blieb zunächst in meiner Beobachterposition und verfolgte das Geschehen.

  • Selig war mein Schlaf gewesen, in den mich die Schlaglöcher und Unebenheiten der Straße geschaukelte hatten, wenn auch unsanft. Dass es nun nicht mehr schaukelte, realisierte ich zwar allmählich, aber eben nur langsam und schwerfällig. So war es nicht verwunderlich, dass bereits alle ausgestiegen waren außer meinen zwei scribae. Verwundert und ebenso verschlafen sah ich mich um, als ich von draußen aufgebrachte Stimmen hörte. Ich fuhr mir mit der flachen hand übers Gesicht, gähnte und streckte mich kurz, dann sprang ich aus dem Wagen und versuchte, die sich mir bietende Situation zu erfassen. Das stellte sich als gar nicht so leicht heraus.


    Ich ging zwar um die größten Pfützen herum, doch meine calcei sahen bereits nach weinigen Schritten dennoch so aus, als wäre ich den ganzen bisherigen Weg von Mantua hierher selbsttätig gelaufen. Ich rümpfte die Nase und blieb schließlich knapp hinter Deandra stehen, die quatschenden Geräusche meiner Schritte hatten mich sicherlich verraten.


    "Warum steht ihr alle hier herrum? Wieso halten wir? Und was, beim iuppiter, geht hier eigentlich vor?" verlangte ich mit noch vom Schlaf kleinen Augen zu wissen und sah jeden der Umherstehenden nachdrücklich an. Dann erklang ein gepresster Laut vom Karren mit den Sklaven, die natürlich im Freien saßen und sich mit Decken und Fellen vor der Kälte schützten. Und da wurde mir einiges klar. Ich runzelte die Stirn und setzte eine mürrische Miene auf. "Na prima."


    In diesem Moment steckte auch Pyrrus seinen Kopf aus dem Reisewagen und knurrte: "Was'n los? Geht's endlich weiter?"

  • „Seit ihr jetzt alle bescheuert hier? Wenn du mich noch mal rum kommandierst Camryn, dann krisse eine, das dazu. Jetzt kommen wir alle erst mal wieder runter und bleiben schön ruuuhig.“


    Ich ging auf den Wagen zu und maulte vor mich hin: „muss man hier alles alleine machen. Trautwini ist bestimmt wieder umgefallen, ein Kerl wie ein Baum und fällt in Ohnmacht wenn er Blut sieht. Der Weg nach Germania ist nunmal eine Geburtseinleitungsstrecke, das hätte sie doch wissen müssen. Gez stecken wir in dem Scheiß. Lass mich doch bitte mal hinein Aintzane“


    Ich ging rein und sah, dass das Wasser schon ausgelaufen war, das konnte ja noch ein bisschen dauern. Tullia atmete aber schon ziemlich hastig. Ich nahm Tullias Hand und sagte in ruhigen Worten:


    „Hi Tullia, das wird noch eine Weile dauern bis es kommt, bis es so weit ist, sind wir alle hier und passen auf. Das Wichtigste ist, das du Ruhe bewahrst. Ja? Schön! Schön ruhig atmen. Wenn es kommt, wird es kommen! Wir atmet jetzt zusammen. Komm!“


    ich streichelte ihr über die Stirn
    „Das kriegen wir schon hin!“


    Ich atmete tiefe Züge ein und tiefe Züge aus und Tullia machte es zusammen mit mir. Ich zählte, wie viel Züge bis zur nächsten Wehe geatmet wurden.


    "Knappe Stunde noch!"

  • Als hätte es noch gefehlt, kam diese schreckliche Person auch noch aus dem Wagen geklettert und mit Aintzane zusammen zu ihr. Camryn unterdrückte ein unwilliges Geräusch und fragte sich, wie naiv man doch sein musste, um zu fragen, welches Kind gerade jemand bekam. Sie konnte es nicht lassen. "Welches Kind? Vermutlich das von Corvinus", bemerkte sie trocken und rollte mit den Augen. Just in diesem Moment kippte Cinna einfach um und fiel mit einem SQUATSCH in den Matsch. Camryn stieß ein keltisches Schimpfwort aus, dessen Übersetzung hier besser unerwähnt bleibt, und sah zu Aintzane, die auf den offenen Wagen geklettert und bei Tullia angekommen war. Die meisten Sklaven hatten betreten Platz gemacht und Trautwini war so frei und nutzte den vermeintlich kurzen Zwischenstop als Pinkelpause. Bei Aitzanes Erwähnung mit der Wasserschüssel grinste die Keltin breit. Deandras Gesichtsausdruck war einfach zu köstlich. Doch die weiteren Ratschläge dieser unqualifizierten Person, wegen der sie Corvinus nicht mehr des Nachts zu sich rief, ließen das Grinsen schnell wieder verschwinden. Camryn reagierte über. "Wieso gehst du nicht wieder in deinen Wagen und spielst tris mit dem da? Da bleiben deine Finger sauber und du musst sie nicht krümmen", sprach sie erbost und deutete auf den verwirrt schauenden Livius Pyrrus, der seinen Kopf immer noch aus dem Reisewagen streckte. Alles wäre besser als jemand, der die Geburt eines Menschen mit der eines Pferdes verglich. Ahnung hatte Deandra jedenfalls keine, so viel stand für Camryn fest, die diese Person almählich nicht nur nicht zu mögen, sondern zu hassen begann. Kaum gesagt, stand Corvinus auf der Matte und Camryn befand sich kurz vor einem Wutanfall. Sollte jemand anders ihm erklären, was Sache war. Sie kümmerte sich jedenfalls ersteinmal um Assindius, indem sie sagte: "Spuck hier nicht so große Töne, du Möchtegern-Barbar, sondern besorg das heiße Wasser, oder willst du das Neugeborene ablecken, wenn es da ist?" Sie zog ihm eine böse Grimasse. Tullia indes, die Römerin war und kaum mehr als ein Heilsa verstand, blickte Assindius nur aus großen, schmerzerfüllten Augen an und begann unvermittelt wieder zu schreien. Camryn suchte derweil nach den Tüchern, die der grobe Holzklotz nicht zu finden im Stande war.

  • Ich glaubte tatsächlich im ersten Moment, ich hatte mich verhört. Da äffte mich diese unverschämte Camryn in meiner berechtigten Frage nach dem Kind doch nicht etwa nach!? Woher sollte ich auch wissen, dass wir eine hochschwangere Sklavin im Tross mitführten? Was interessierten mich Sklaven überhaupt? Sie waren für mich so uninteressant wie das Gepäck, wenn ich mal von meinen eigenen Leibsklaven absah, zu denen sich im Laufe der Zeit ein gutes Verhältnis entwickelt hatte, sofern sie zuverlässig und ehrlich waren.


    Bei den darauf folgenden Worten jedoch blieb mir vor Staunen der Mund offen stehen. Ich starrte Camryn an und versuchte die soeben gehörte Vermutung zu verarbeiten, was nicht gelingen wollte. Aus Ärger über diese Tatsache und die Frechheit dieser Sklavin kochte mein Blut hoch. Ich holte aus und drückte ihr in einer Affekthandlung die Faust auf die Nase. Heftig genug, um mir danach die schmerzende Hand zu halten, aber offensichtlich wirkungslos genug, damit sie annähernd ungehindert weiter sprechen konnte. Allein ein rotes Rinnsal zeugte Augenblicke später von der Wirkung meiner Aktion.


    Auf ihre überflüssigen Ratschläge für den Zeitvertreib ging ich nicht ein. Ich strafte sie mit Missachtung.
    Erst jetzt, und wohl im selben Augenblick wie Camryn, bemerkte ich Marc und dreht mich zu ihm um. Noch immer umfasste meine Linke die schmerzenden Fingerknöchel der anderen Hand – nun jedoch hinter dem Rücken. Ich hatte keine Ahnung, ob Marc den Zwischenfall beobachtet hatte, wollte ihn aber nicht selbstständig darauf stoßen. Mein Verhalten war nicht unbedingt einer Patrizierin würdig, das wusste ich. Bereitwillig ging ich auf seine Frage ein.


    „Da kommt wohl ein Kind vorzeitig auf die Welt.“


    Zum Glück kam Assindius in diesem Moment. Das beruhigte mich. Bei aller teils groben Auftretensweise strahlte er doch stets Lebenserfahrung und Ruhe aus. Jedenfalls vertraute ich seiner Erfahrung. Daher verfolgte ich interessiert, was er tat und sagte. Als seine Worte kurz gewirkt hatten, trat ich näher an den Karren heran.


    „Assindius, was heißt jetzt, es wird noch eine Weile dauern? Wie lange sitzen wir denn hier fest? Denn warten möchtest du ja offensichtlich.“


    Edit:

    Sim-Off:

    Jetzt editierst du auch noch. So was. :D


    Die Antwort auf meine Frage kam prompt. Eine Stunde schätzte er, ich zuckte mit den Schultern. 'Dacht ich es doch, es ist wie bei den Pferden: Abwarten und flups ist es raus.' :)

  • Fassungslos sah Aintzane dieser Handlung zu. Deandra schlug Camryn einfach mit der Faust ins Gesicht... dieses Verhalten sah ihr überhaupt nicht ähnlich und war auch jetzt sicher nicht angebracht.
    Bevor jetzt Camryn vor Zorn platzte und etwas sehr Dummes tat, meinte Aintzane zu ihrer Herrin: "Ähm, ich denke schon, dass wir das hier alleine machen können... lass' das einmal mit der Wasserschüssel... ähm... Irene hier kann uns ganz sicher helfen! Alles wird gut!", versprach sie und fasste die kleinwüchsige, dicke Irene am Arm und zog sie her. Die etwas minderbemittelte Griechin schaute, wie üblich, wie ein Schaf drein und blickte die arme Tullia mit trüben Augen an.
    In dem Moment fiel Cinna mit einem unappetitlichen Geräusch in den Schlamm. Großer, starker Mann, dass ich nicht lache, dachte sie sich, jedoch kam das für sie wie gerufen. "Kümmer' dich um ihn, ich glaube, er braucht jetzt irgendjemanden.", meinte sie, etwas gehetzt umherschauend. Die Tatsache, das jetzt ein Mensch auf die Welt kam und sie dafür verantwortlich sein würde, zehrte an ihren Nerven.
    Während sie imständig hoffte, dass sie Deandra nun etwas Ordentliches zur Beschäftigung gegeben hatte, zog sie Camryn an sich heran. "Immer mit der Ruhe.", flüsterte sie der Irin zu, "Es bringt jetzt niemanden etwas, wenn du dich um Kopf und Kragen redest!" Derweil schweifte sie suchend mit ihrem Blick im Wagen herum. Wo waren bloß die Leintücher?
    Da! Irene hielt sie in ihren Armen. Aintzane entriss sie ihr mit mehr Kraftaufwand als erforderlich und gab sie Camryn.

  • Camryn prallte zurück wie ein vom Pferd getroffener Schmied und hielt sich augenblicklich die Nase.Blut floss in einem dünnen Rinnsal zwischen ihren Fingern hervor und der Blick der kleinen Sklavin hätte Deandra ohne Zweifel an die nächste Tanne genagelt, wäre Aintzane nicht in das Blickfeld der Keltin getreten und hätte beruhigend auf sie eingeredet. Camryn nahm die Hände kurz fort und rümpfte die Nase mehrmals, gebrochen war sie nicht, aber das wäre auch ein Wunder gewesen bei dem wenigen Mumm, den diese... Adelige in den Armen hatte. Wäre es Corvinus' hand gewesen, wäre Camryn gewiss neben Cinna zu Boden gegangen. Zornig funkelte Camryn Aintzane an, die ihr nun Tücher in die Hand drückte. "Sie steht unqualifiziert im Weg und macht dummes Geschwätz!" ereiferte sie sich und hob anklagend den Zeigefinger, um auf Aintzane zu zeigen. Allerdings sprach sie dieses Mal so leise, dass Deandra die Worte nicht hören konnte. Wenigstens etwas. Hinter ihr stöhnten Assindius und Tullia gemeinsam vor sich hin und dieser seltsame scriba schob sich gespannt eine Dattel in den Mund, etwas von wegen interessant und Frauenschlammschlacht murmelnd. "Die ganze Welt ist ein Irrenhaus", seufzte Camryn selbstmitleidig.

  • Pyrrus geflissentlich ignorierend, verfolgte ich Worte und Geschehen, als stünde ich am Rande eines ludere expulsim spielenden Paares. Ich war doch eben erst erwacht und sollte mich schon mit solchen Kindereien herumplagen? Meine Stirn furchte sich immer mehr, bis zum Schluss schließlich gar die Brauen nach oben wanderten, als Camryn sich zu einer Bemerkung hinreißen ließ, die weniger denn unangebracht war. Gerade öffnete ich den Mund, um sie scharf maßzuregeln, als Deandra ausholte und ihr einen ungelenken Fausthieb zuteilte. Mir blieben die Worte im Halse stecken und nun starrte ich Deandra an, die sich augenscheinlich übernommen hatte und sich die schmerzende Hand hielt. Einen Moment war es still bis auf das gleichförmige Atmen der werdenden Mutter und die Vögel, die unbeirrt weiterzwitscherten. Zu allem Überfluss näherte sich in der Ferne auf dem Weg ein dicker Mann mit Weinfässern auf dem Wagen hinter sich und zwei Maultieren davor. Er sang unanständige Lieder und rülpste laut vor sich hin, das konnte man schon jetzt vernehmen. Dass wir den Weg mit unseren Wagen blockierten, würde erneut ein Problem geben, wenn der gute Mann nicht warten wollte, bis ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblickt hatte. Wie gern wäre ich einfach wieder zurück in den Reisewagen geklettert und hätte alles jemand anderem überlassen! Blöd nur, dass kein anderer außer mir in dieser Situation ein allgemeines Machtwort sprechen konnte. So trat ich als rasch neben Deandra, und umgriff ihe schmerzende Hand hinter dem Rücken.


    "Es reicht jetzt", verlangte ich ausgesprochen langsam und drohend mit Blick auf Camryn. Kühl sprach ich weiter.
    "Du wirst für deine Worte den Rest des Tages hinter dem Wagen her laufen und ausreichend Zeit haben, über eine angemessene Entschuldigung nachzudenken, Camryn. Ich wünsche ein solches Verhalten niemals wieder. Solltest du erneut über die Strenge schlagen, werde ich nicht so milde urteilen, also überlege dir in Zukunft, welche Worte deinen keltischen Mund verlassen."


    Darauf bedacht, die beiden Frauen zu trennen, führte ich Deandra einige Schritte beiseite und damit aus der Sicht auf Camryn. Stumm blickte ich sie an.


    "Sie wollte dich provozieren. Aus irgendeinem Grund kann sie dich nicht ausstehen. Ist etwas vorgefallen, von dem ich wissen sollte? Und geht es dir gut? Ich habe dich noch nie so erlebt, Deandra", sagte ich ernst.

  • Es war mir unangenehm, als deutlich wurde, dass Marc über die Vorgänge im Bilde war. Er fasst nach meiner schmerzenden Hand, was alles sagte. Bevor ich eventuell von ihm eine Rüge einstecken musste, wappnete ich mich vorab schon einmal mit einer Portion Trotz und Dickköpfigkeit. Nebenbei verfolgte ich seine Zurechtweisung an Camryn, jedoch verzog ich keine Miene. Es wäre leicht gewesen, etwas wie Genugtuung zu empfinden, aber eine Sklavin konnte mir schließlich egal sein, auch wenn sie es Momente zuvor nicht gewesen war. Bereute ich meine Entgleisung? Flüchtig dachte ich über diese Frage nach. Die Antwort gab ich mir schnell: Nicht wirklich, wenngleich ich beim nächsten Mal Assindius beauftragen würde.


    Schließlich führte mich Marc zur Seite, ich atmete ein, um mich auf alles gefasst zu machen. Es war eine Art von Trotz, mit der ich ihm fest in die Augen blickte, obwohl ich schuldbewusst war. Doch dann kam alles anders, eine Strafpredigt blieb aus. Stattdessen lieferte er eine plausible Erklärung, bei der ich mich allerdings fragte, woher er sie plötzlich herzaubern konnte, wenn er doch gleichzeitig nachfragte, was sonst noch geschehen war. Mein Blick wurde daher skeptisch.


    „Nein, es geht mir nicht gut“, erwiderte ich daher leise. „Es mag eine Provokation gewesen sein, auf jeden Fall hat sie ihre Wirkung nicht verfehlt.“
    Ich blickte nach unten. Nicht etwa, weil ich mich schuldig fühlte, sondern überlegte. Wieder und wieder schaufelte ich das soeben Gehörte in Gedanken um, aber es wurde dadurch auch nicht erträglicher.


    „Woher nimmt sie das Wissen, mich an der richtigen Stelle treffen zu können? Und woher nimmst du das Wissen, ihre Worte als Provokation zu erkennen, weil sie mich angeblich nicht ausstehen kann. Ich habe nie mit ihr zu tun gehabt.“

  • Während ich noch überlegte, wie ich am besten meine Missbilliging über diesen von Camryn verschuldeten Zwischenfall ausdrückte, wurde ich ihres Blickes gewahr. Die Worte waren es, die spätestens jetzt mein Denken unterbrachen und mich nur leicht schuldbewusst aussehen ließen, obwohl ich keinen Grund hatte, mich schuldig zu fühlen. Camryn war eine Sklavin und das getan, wozu Sklaven nun einmal da waren: um ihren Herren zu dienen. Ich fuhr mir auf der Suche nach guten Worten durchs Haar, blickte genervt zu der Szenerie, die sich seitlich von uns lautstark abspielte, und ließ die Hand schließlich im Nacken reden. Hast konnte ich Camryns Blick in meinem Rücken spüren, aber herum drehte ich mich nicht.


    "Camryn ist nicht dumm, Deandra. Sie weiß, was du mir bedeutest, also verwendet sie Dinge gegen mich, um dich damit zu verletzen. Sie ist eifersüchtig, auch wenn es ihr nicht zusteht und ich das nicht tolerieren werde. Vermutlich ist ihr einfach nicht klar, dass sie all die Jahre nur eine Sklavin war, in Achaia gekauft um mir zu Diensten zu sein", entgegnete ich erklärend und sah sie dabei an. Sicherlich konnte sie eins und eins zusammenzählen, und ganz bestimmt würde ihr das Thema nicht behagen. Vielleicht würde sie sauer sein, Frauen waren in dieser Hinsicht oftmals so, vermutlich hatte ich sie mit diesen ehrlichen Worten aber auch verletzt. Dennoch wollte ich Deandra nicht anlügen, denn erfahren würde sie es später sowieso, ob von Camryn oder jemand anderem, denn unter den Sklaven war Camryn meines Wissens nach nie verschwiegen gewesen, sondern hatte ihre Stellung bei mir herausgekehrt, um Vorteile zu erlangen. Dumm war sie, wie ich auch Deandra sagte, keinesfalls. Vermutlich hätte sie es als freie Frau weit gebracht. Wenn Deandra diese Neigung zu Camryn von anderen erfuhr, würde sie vermutlich noch sehr viel verstimmter reagieren, als wenn sie ins kalte Wasser geworfen werden würde. Allerdings: Sie hatte sich vermutlich ohnehin schon damit abgefunden, dass ich vor den entdeckten Gefühlen zu ihr sicherlich kein Waisenknabe gewesen war.


    "Ich werde darauf achten, dass sie sich angemessen entschuldigt", sagte ich in geschäftlichem Tonfall, denn er schien mir angebracht. Mehr als entschuldigen konnte sie ein Mensch nicht für seine Taten oder Worte. Strafen und Peinigungen mochten kurzweilig die Rachegelüste und den Zorn stillen, aber eine Entschuldigung war etwas gänzlich anderes.

  • Als ich hörte wie Camryn mit der Herrin sprach, machte ich mich bereit einzugreifen. Ich Starrte die Herrin an, weil ich eine Reaktion von ihr erwartete, die deutlich machte, wer das Sagen hat und wer hier Untergebene ist und bevor ich eingreife ihr die Möglichkeit zu geben das Gesicht zu wahren. Aber wer rechnet denn mit so was? Das war ja schon fast eine germanische Reaktion. Mein erster Gedanke war: ‚Jär, gib’s ihr hömma!‘ und der Zweite kam prompt hinterher als ich das Blut sah: ‚Ja holla hat die Herrin harten Pansch!‘ Der Aufenthalt in Germania würde der Herrin wohl tierisch gut tun. Das konnte ja noch witzig werden. Ich schüttelte einen Moment lachend den Kopf und stellte mir die Herrin vor, wie sie Met trinkend am Feuer sitzt und germanische Lieder singt.:D Aber zurück zum Ernst der Lage.


    Das Camryn hier die Nerven verlor, war alles andere als hilfreich und ging mir auf selbige. Ihre Gezicke und ihre Nervosität würden Tullia nur noch unruhiger machen. Das konnte wir wirklich gut gebrauchen! Aber das Thema hat sich ja jetzt erledigt. Ich sah Tullia an und sagte:


    „So geht es doch schon viel besser. Schön so weiter atmen! Ich brauche ein paar Dinge, die es dir leichter machen sollen, also wende ich mich ganz kurz an die anderen. Ja?“


    Da Aintzane die war, welche am nächsten stand sprach ich zu ihr.


    „Hömma Aintzane, ich brauch das heiße Wasser und die Seife, die in meinem Gepäck liegt. Kannst du bitte dafür sorgen, dass ich es bekomme!“

  • Selten hatte Aintzane eine solch absurde Szene gesehen wie jetzt. Eine Frau schlägt eine andere, und die Geschlagene musste sich jetzt auch noch entschuldigen? Römische Logik war nur selten einfach zu verstehen.
    Aintzane nickte Camryn sachte zu, während sie versuchte, die komplett Aufgebrachte zu beruhigen. "Wir werden das überstehen... jetzt aber los! Tullia hilft es überhaupt nichts, wenn wir jetzt hier herumkeifen!" Wie zur Untermalung ihrer Worte stieß Tullia ein Kreischen, ja ein Brüllen aus, welches sie zusammenzucken ließ.
    Draußen vorm Wagen standen jetzt Corvinus und Deandra herum und diskutierten ziemlich aufgeregt. Sie wandte kurz ihren Blick nach draußen, während sie, ohne irgendjemanden Bestimmten zu meinen: "Cinna braucht, glaube ich, Hilfe..."
    Offenbar verfolgte Assindius die Geschehnisse ziemlich schadenfreudig. Sie warf dem Germanen einen vorwurfsvollen Blick zu, der ein Indiz dafür war, dass sie eine solche Gewaltanwendung nicht im geringsten Maße witzig fand.
    Immerhin wusste er wenigstens, wo es lang ging. Sie antwortete auf Assindius' Frage: "Ja, ich bin gleich wieder da! Sag', ist das deine erste Geburt?"

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