Es war schon spät als wir an der Villa ankamen. Es würde nicht mehr lange dauern bis es dunkel werden würde. Den Weg nach Mogontiacum zu finden war leicht, schließlich war ich nicht zum ersten mal hier, aber den Weg zur Villa musste ich mir erfragen. Keiner wusste, wie man zur Villa Aurelia gelangt, aber alle wußten, wo wie man zur Villa des neuen Tribun kommt, zumindest in etwa. Die Römer wußten es natürlich ganz genau, schickten uns aber ständig in die Wallachei. Die meisten Germanen hatten keine Ahnung, wollten es auch nicht wissen. Bis ich endlich einen Germanen gefunden hatte, der genau wußte wo wir hinzufahren hatten, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Manchmal dachte ich, dass es besser wäre meine Leute hier irgendwo unterzubringen und mich allein auf den Weg zu machen. Ich war auch kurz davor! Langsam schmerzte der Rücken, der Kopf tat es bereits und ich wollte nur ankommen, wie die anderen sicherlich auch.
Ein krächzender Rabe war zu hören, ebenso wie der Gesang einiger anderer Vögel. Es war ein wunderbarer Frühlingstag gewesen und man konnte förmlich riechen, wie die Sonne den bläulichen Himmel bald rot färben würde.
Ich hielt den Wagen an, reckte und streckte mich, drückte den Hals in den Nacken und machte Fingergymnastik, so dass das Knacken meiner Knochen gut zu hören war. Ich sprang vom Bock herunter und rief:
„Wir sind da!“
Anschließend machte ich die Tür des Wagens auf.