Der Magister Domus Augusti kam in Begleitung von Aurelius Cicero in die Aula Regia. Zu einem der stets bereit stehenden Palastdiener sagte er:
“Gehe zum Imperator Caesar Augustus und teile ihm mit, dass Titus Aurelius Cicero wie von ihm gewünscht hier ist. Es geht um das Amt des Comes von Italia, er wird sich gewiss erinnern.“
Audienz für Titus Aurelius Cicero
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- Aula Regia
- Lucius Aelius Quarto
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Noch einmal richtete ich dezent die Falten meines Gewandes und wartete dann auf das Erscheinen meines Kaisers. Viele Projekte galt es noch zu realisieren. Als Comes hätte ich nun endlich die Handhabe dazu, alles in die richtige Bewegung zu führen.
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Der Kaiser betritt den Saal in einfacher Kleidung und schreitet auf den Gast zu.
"Sei gegrüßt, Aurelius Cicero. Ich hatte dich früher erwartet, aber es ist gut, dass du überhaupt noch erschienen bist."
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Ich neigte mein Haupt und war froh, das wir das Thema mit der Zeit nicht weiter erörterten.
"Ich grüße meinen Kaiser. Es ist eine Freude für mich, hier und heute mit Dir zu reden."
Noch einmal ermahnte ich mich, meine Worte mit Bedacht zu wählen.
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Der Kaiser bemerkt, dass der Patrizier keine Begründung für sein verspätetes Erscheinen vorbringt.
"Ich nehme an, dass es gewichtige Gründe waren, die dein Erscheinen verzögert haben. Du bist darüber informiert, weshalb du hierher gebeten wurdest?"
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Ertappt, so dachte ich mir uns gab eine ehrliche Antwort zurück.
"Ja, mein Kaiser, es gab einen gewichtigen Grund. Nach dem Dahinscheiden zweier meiner Töchter, was mein Herz zerriss und mich selbst dazu verleitete, den Weg über den Hades anstreben zu wollen, da hat mein Herz nun neuen Grund zum Leben.
Die Götter führten eine neue Seele in mein Herz. Meine dritte Tochter kam heim zu mir, nach langen Jahren nun ist wieder Ruhe in mein Herz gekommen."
Dann nickte ich, die wichtigere Frage somit beantwortend, meinem Kaiser zu.
"Es geht um das vakante Amt des Comes, nehme ich an.
Mein Neffe Corvinus hielt mich stets auf dem Laufenden."Ein toller Junge, wahrlich. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, als ich an meinen Corvii dachte.
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"Diese Gründe sind tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Ich freue mich, dass du davon Abstand genommen hast, dein eigenes Leben zu beenden. Der Weg in den Tod ist einer, den ein Mann nicht aus diesen Gründen wählen wollte, wenngleich dir für den Verlust deiner Töchter mein Mitgefühl gilt."
Der Kaiser schweigt einen Moment, wie es der Respekt vor dem Tod auch von einem Kaiser verlangt.
"Es geht tatsächlich um die Ernennung zum Comes. Dir dürfte bekannt sein, dass dein Gegenkandidat in diesem Amt inzwischen mit anderen Aufgaben betraut ist, nehme ich an."
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"Ich danke Dir für die Anteilnahme, mein Kaiser!"
Dann nickte ich bestätigend, denn ich wusste davon und war nicht eben traurig darüber.
"Ja, ein guter Mann der mit seinen Fähigkeiten viel Gutes für Rom tun kann."
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"Dies war der Gedanke, dem ich folgte, als ich ihn an den Palatin berief."
Der Kaiser schweigt noch einmal einen Augenblick, auch wenn der Gast auf das Folgende sicher schon vorbereitet ist.
"Ich hoffe, dass man ähnliches bald über dich und Italia sagen wird, denn mit seiner Berufung nach Rom verbleibst du als einziger Kandidat für das vakante Amt des Comes, welches dir hiermit auch offiziell übertragen ist."
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"Ich weiß um die Schwere des Amtes und die Verantwortung, die selbiges mit sich führt. Ich sehe es auch als Chance an, all die Projekte - Du kennst so manches schon in groben Zügen - nun mit Kraft vorran zu treiben. Es wird viel Arbeit werden."
Ich freute mich, nun endlich an dem Punkt angekommen zu sein, von dem aus es mir möglich war, die Arbeiten beginnen zu lassen. Nun endlich musste ich nicht mehr an Türen klopfen und schauen, wer sich denn bequemen würde. Nun konnten wir pragmatisch und zielgerichtet ans Werk gehen. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, doch meine Augen blieben gelassen und so schaute ich meinen Kaiser erneut an.
"Ich danke Dir für das Vertrauen. Hat mein Kaiser bereits konkrete Anweisungen für mich?
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"Es ist zweifellos viel Arbeit unerledigt liegen geblieben in den letzten Wochen. Du wirst es dir ohnehin vorgenommen haben, aber meine Anweisung lautet, diese Arbeit zu erledigen. Italia ist das Mutterland unseres Reiches und verdient besondere Aufmerksamkeit bei jeglichen Aufgaben."
Über weitere Details der Arbeit in der Regio Italia, über die nicht offiziell berichtet wurde, ist der Kaiser derzeit nicht informiert und kann daher kaum weitere Anweisungen geben. Daher erhebt er sich, um den neuen Comes an seine Arbeit gehen zu lassen.
"Die Götter mögen deine Hand sicher führen."
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Das mein Kaiser nicht alles wusste, was in seinem Reich ließ mich aufhorchen, doch ließ ich mir nichts anmerken. Daran sollte sich etwas ändern, so dachte ich mir noch.....
Dann verneigte ich mich dezent.
"So sei es, mein Kaiser, dann werde ich mich ans Werk machen. Mögen Dir die Götter gewogen sein."
Mit dem üblichen Gebahren der Verabschiedung machte ich mich also ans Werk und verließ gemessenen Schrittes die Audienz. Wohlan, es sei.... die Arbeit ruft
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