Auf dem Weg zum Domus Aeliana

  • Balbus lief, vom Palasteingang aus in Richtung Domus Aeliana, da er dort auf seinen Patron zu treffen hoffte. Auf dem Weg dorthin passierte er diverse Wachposten, die, sobald sie seiner ansichtig wurden, zu einem wahren Vorbild an Disziplin wurden und nicht schnell genug salutieren konnten. Auch die Patrouille, an der er vorbei kam, stoppte kurzzeitig um den Offizier zu grüssen und Balbus fand dies auch nach all der Zeit noch immer sehr amüsant und erfrischend.


    Er schritt nun also gemächlich durch die Korridore und über den Hof, der das Domus Aeliana vom Rest des Palastes trennte.

  • Die ersten Tage hatte Vespa mehr damit verbracht ihr neues Heim zu begutachten. Sie hätte zuvor nicht gedacht, dass es so viel Zeit in Anspruch nehmen konnte. Es gab doch einige Zimmer und Gänge und andere Räume zu gebutachten, die sie nicht vermutet hatte. Doch heute nutzte sie das sonnige Wetter für eine etwas andere Erkundungsrunde. Die nähere Umgebung war das Ziel ihres Ausfluges. Wie es so ihre Art war, lief sie recht zügig den Säulengang entlang. Ihre Gedanken hatte sie überall nur nicht hier. Während sie nun zwischend en Säulen hin und her lief, träumen und auf nichts weiter achtend, wurde sie auf einmal aprubt abgebremst. Erschrocken öffnete sie die Augen und benötigte einen Augenblick um sich zu fassen und zu verstehen wo sie denn nun gegen gekommen war. Ihre Augen richteten sich auf das Objekt und musterten es...

  • Das Objekt, ein nicht sonderlich erfreuter Princeps Praetorii, der durch den Zusammenstoss leicht aus dem Gleichgewicht geraten war und sich gerade wieder ausbalancierte, musterte die junge Frau. Während er seine Uniform zurechtzupfte, fragte er sie in recht unfreundlichem Tonfall: "Hast du keine Augen im Kopf?"

  • Sofort straffte sich die Erscheinung der jungen Frau und der überraschte Blick wich nun einem sehr bestimmten und auch etwas unfreundlichen. Das war ja die Höhe. Dieser Mann lief unachtsam in sie und erlaubte es sich dann auch noch so mit ihr zu sprechen? Demonstrativ strich sie ihre Tunika glatt, fasste sich und holte tief Luft. Man konnte jetzt meinen, dass sie laut ihre Meinung sagen würde. Je doch Vespa nicht. In bestimmten Ton, der fast genauso schlimm wie eine lautstarke Meinungsäußerung sein konnte, sprach sie nun und machte sich Luft.


    "Du bist doch in mich gelaufen. Was erlaubst du dir da dich so mir gegenüber zu benehmen. Du solltest dich entschuldigen anstatt so mit mir zu reden."


    Die Empörung über das Verhalten dieses Mannes stand ihr ins Gesicht geschrieben. Aus diesem Grund achtete sie auch nicht weiter auf die Bekleidung des Mannes, die sie sicher zu noch einem gemäßigteren Ton angehalten hätte.

  • Das war doch wohl die Höhe. Da rannte dieses Kücken unschuldige Praetorianer über den Haufen und erwartete auch noch, dass man sich entschuldigte. Das war ja genau das richtige für Balbus. Balbus straffte sich und seine Kleidung und war bereit sie in schärfsten Kasernenton zusammenzufalten, wie er es sonst nur mit besonders hartnäckigen Milites tat. Doch dann kamen ihm Zweifel, schliesslich musste sie doch einen gewissen Status haben, wenn sie hier einfach so frei rumlaufen konnte. Er musterte sie und versuchte sich zu erinnern, ob er sie irgendwoher kannte, doch fiel ihm nichts ein. Das einzige was ihm auffiel waren ihre wunderschönen Augen. Doch diese Gedanken schüttelte er schnell wieder ab und fragte, diesmal in etwas weniger scharfem Ton: "Wieso soll ich mich entschuldigen? Immerhin hast du mich umgerannt. Und wer bist du überhaupt? Darfst du hier überhaupt sein?"

  • Das war ja wohl...nein...das konte sie nicht glauben...Ihr Mund öffnete sich und gerade wollten schon böse Worte diesen verlassen als sie sich gewahr wurde, dass dieser Mann eine schwarze Uniform trug. Auch noch so einer. Schnell schloß sie ihren Mund wieder ehe noch ein dummes Wort diesen verlassen konnte und antwortete, sichtlich bemüht ihre Haltung zu wahren, auf seine Fragen.


    "Ich bin Aelia Vespa. Seit einigen Tagen bin ich Gast meines Onkels Quarto, der mir erlaubt hat hier zu wohnen, was mich sicher dazu berechtigt auch hier zu sein."


    Allerdings fiel ihr keine wirklich Antwort auf die Frage nach der Entschuldigung ein. Deswegen wiederholte sie ihre Aufforderung einfach.


    "Du bist mich umgerannt. Also ist es an dir dich bei mir zu entschuldigen."


    Ein kleines bischen wütend funkelten ihre Augen den Mann ihr gegenüber an.

  • Quarto's Nichte also. Sie wirkte auf Balbus ein wenig wie diese unsägliche Paulina, die bei dem Essen seines Vaters dieses grässliche Verhalten an den Tag gelegt hatte.


    "Nun, wenn du wirklich Quarto's Nichte bist, so bist du natürlich durchaus berechtigt dich hier aufzuhalten. Allerdings solltest du nicht so rennen und ein wenig auf das achten, was sich in deinem Weg befindet." sagte er.


    Als sie ihn so wütend anfunkelte, wirkten ihre Augen noch um einiges schöner.


    "Und ich sollte diesen Rat selbst auch ein wenig besser befolgen." sagte er und empfand dies als ausreichende Entschuldigung an dieser Stelle.

  • Diese Bestätigung wäre sicher nicht nötig gewesen. Denn das Wort ihres Onkels zählte mehr für sie als das dieses Mannes. Aber...dann fiel ihr ein...hatte sie seinen Namen überhört? Oder hatte er ihn gar noch gar nicht genannt. Schnell verfiel sie wieder ins Grübeln und überhörte somit seine nicht wirklich aussagekräftige Entschuldigung. Hatte sie sienen Namen wirklich überhört. Schnell ging sie ihre Erinnerung noch einmal durch während sich dabei ihre Stirn in Falten legte. Nein...sie konnte sich nicht erinnern.


    "Nun nachdem ich mich vorgestellt habe, wäre es sicher an dir dich auch einmal vorzustellen und was du hier überhaupt möchtest."


    Nach seinen Fragen war es sicher nur recht und billig nach zufragen was er hier zu suchen hatte und wo er sich nicht vorgestellt hatte ihm die Möglichkeit zu geben dies nachzuholen ohne, dass sie es ihm ankreiden würde.

  • Er nickte leicht. "Ich bin Tiberius Prudentius Balbus, Princeps Praetorii der Cohortes Praetoriae und habe durch meinen Posten und meine Zugehörigkeit zur kaiserlichen Garde jeden Grund und jedes Recht hier zu sein." sagte er und schaute sich um, ob die beiden von irgendwem beobachtet wurden, schliesslich ginge es ja nicht an, wenn seine Männer ihn dabei beobachteten wie er sich mit einer hübschen jungen Dame stritt.

  • Erstaunt verfolgte sie wie seine Vorstellung scheinbar kein Ende nahm und ihr kam der Gedanken wie lange er geübt haben musste um das zu sagen ohne Luft holen zu müssen und bis zum Ende blau angelaufen zu sein. Ein lustiger Gedanke und sie musste aufpassen nicht leise vor sich hin zu kichern. Doch dann konzentrierte sie sich wieder einen Moment aufs wesentliche und sprach mit undeutbarer, aber irgendwie doch freundlicher Miene.


    "Nun Tiberius Prudentius Balbus von den Praetorianern. Nach dem das nun geklärt ist, kann ich ja meinen Weg fortsetzen und du deinen. Du solltest das nächste Mal aber besser darauf achten wo du langläufst und wen du umläufst. Du kannst froh sein, dass mir außer einem Schrecken nichts weiter passiert ist. Wenn es dann nichts weiter gibt, würde ich meinen Weg gern fortsetzen."


    Auch wenn ihr gerade nicht nach höflich sein war, so hatte ihre Mutter es verstanden ihr eine gewisse Wahrung des Ansehens auch in Momenten wo man davon am liebsten abstand nahm beizubringen und in diesem Moment war sie zum ersten Mal wirklich dankbar dafür. Der gute Mann hätte sie sich sonst andere Worte anhören müssen und ihr Onkel wäre sicher davon nicht begeistert gewesen. So hoffte sie dies zu seiner Zufriedenheit gelöst zu haben. Zu ihrer hatte sie dies zumindest.

  • Sie hatte eine interessante Art, dass musste Balbus zugeben, aber trotzdem empfand er sie hauptsächlich als frech. Doch um des lieben Friedens Willen, und weil er nicht riskieren konnte, dass sie zu ihrem Onkel rannte und diesem Athena weiss was erzählte, nickte er ganz leicht lächelnd.


    "Nun Vespa von den Aeliern, du kannst deinen Weg natürlich fortsetzen. Aber auch du solltest deinen eigenen Rat beherzigen, denn der nächste den du über den Haufen rennst, könnte unser Kaiser sein, und der ist sicherlich nicht ganz so verständnisvoll wie ich." sagte er und musterte sie noch einen kurzen Moment lang.

  • Da klappte ihr doch fast der Unterkiefer herunter bei so viel Frechheit. Gerade so konnte sie den totalen Niederfall noch verhindern. Auch wenn er ein Praetorianer war, so durfte er sicher nicht so mit ihr sprechen. Dazu musste sie bei Gelegenheit mal ihren Onkel befragen.


    "Dann danke ich dir für deine Erlaubnis. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Vale."


    Mit nur einem kurzen Blick bedachte sie ihn und ging dann ihren Weg durch die Säulen weiter. Sie hoffte inständig, dass sie diesem mann nicht noch einmal begegnete. So etwas unhöfliches...nein...das konnte es nicht geben. Wobei...Nein...die Gedanken verdrängte sie wieder und vesuchte nun in Zukunft einen großen Bogen um ihn zu machen.

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