Ich war auf der Suche nach Jakobus hatte ihn aber bis jetzt noch nicht gefunden. Auch in der Sklavenunterkunft war ich schon gewesen aber dort hatte ich ihn auch nicht angetroffen und ich musste doch schon bald weg. Als ich erfahren hatte, dass ich mit nach Mantua gehen sollte war ich auf der einen Seite ziemlich geschockt gewesen. Es war so etwas endgültiges und das sollte es nicht sein.
Langsam ging ich durch die Villa und hoffte ihn irgendwann anzutreffen. In das Cubiculum seines Herrn traute ich mich nicht, denn ich hatte mich schon die ganze Zeit von diesem fern gehalten nach allem was vorgefallen war, war es das beste.
Traurig betrat ich einfach den Garten des Hauses und blieb stehen, sah mir die ersten Blüten an den Bäumen an und konnte mich einfach nicht dran erfreuen.
Ein Abschied??
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Jakobus hielt sich tatsächlich im Garten auf, denn es war ein schöner Tag und sein Herr benötigte zur Zeit keinen persönlichen Sekretär - schließlich hatte er kein Amt inne! So konnte sich auch Jakobus dem vita otiosa hingeben und - trotzdem sicher versteckt hinter einer niedrigen Hecke - im Gras liegen und den Himmel betrachten. Er stand gerade auf, als Rahel den Hortus betrat. Sie wirkte traurig - was war los?
"Rahel!"
sprach er sie freundlich an.
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Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben ihn hier zu finden und wollte mich eigentlich abwenden, als ich doch noch seine Stimme hörte und ihn dann uch sah. Mein Herz machte einen Satz, aus Freude und Furcht was ich ihm zu sagen hatte. So gut ich es konnte lächelte ich ihn an und griff schüchtern nach seiner Hand.
"Schön dich hier zu sehen Jakobus. Ich habe dich schon überall gesucht und die Hoffnung dich zu finden eigentlich schon aufgegeben wenn ich ehrlich bin."
Meine Finger ließ ich langsam zwischen seine rutschen, dass sie sich miteinander verschränkten und ich ihn so schnell nicht mehr los lassen musste. Mein Herz wurde immer schwerer je länger ich ihn ansah und der Wunsch einfach hier zu bleiben wurde immer größer.
Traurig wandte ich meinen kurz von ihm ab und suchte nach passenden Worten.
"Ich muss mit dir reden," versuchte ich einen Anfang zu finden der mir fast das Herz in zwei Teile zerriss. -
Etwas verwirrt sah er in Rahels traurige Augen. Was war nur los? Er drückte ihre Hand und sah sie erwartungsvoll an.
"Was ist denn, meine Liebste?"
Hoffentlich war nichts passiert! Hatte sie etwa einen anderen? Nein, dann würde sie nicht so aussehen - aber was war dann?
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Wie sollte ich ihm das nur beibringen? Ich hatte einfach keine Ahnung und war nun wirklich den Tränen nahe. Was mit am fernsten lag war ihm weh zu tun, aber ich würde es, das wusste ich. Mein Kopf sank etwas, denn ich schaffte es nicht in seine Augen zu blicken. "Es tut mir so leid," flüsterte ich "Ich werde mit meinem Herrn nach Mantua gehen müssen," sagte ich dann um es hinter mich zu bringen und drückte dabei seine Hände immer fester. Ich wollte ihn nicht mehr los lassen, denn wer garantierte mir denn, dass er auch auf mich warten würde wenn ich weg war? Und wann würde ich wieder kommen? Würde ich das überhaupt? Ich hoffte briefe schreiben zu können, denn dann hätte ich wenigstens Kontakt zu ihm falls er das dann überhaupt noch wollte.
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Zuerst lächelte Jakobus sie ermunternd an, dann jedoch gefroren seine Züge. Sie ging weg? Nach Mantua? Etwa mit dem alten Griesgram von Vitamalacus? Absurde Gedanken, wie dies zu verhindern war, rasten durch den Kopf des Sklaven, dann schluckte er und nickte.
"Es muss dir nicht leid tun. Das ist die Schuld der Herrschaften."
Er ließ eine Hand los und fuhr sich übers Gesicht, als er merkte, dass sein Blick von Tränen verschwamm.
"Es ist unsere Schuld, dass wir es geheim halten."
Ein wenig wütend und traurig zugleich blickte er sich um. Warum traf das Schicksal immer ihn???
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Alles war zu spät, er hatte Recht sie hätten es vielleicht nicht geheim halten dürfen und warum hatten sie das getan? Es wusste sicher keiner von ihnen denn eigentlich war es doch nichts ungewöhnliches wenn zwei Sklaven sich liebten. Oder war es das doch?
"Ich wünschte ich könnte das alles aufhalten aber es wird schwer sein. Vielleicht kann ich mit ihm reden, ich weiß es nicht. Würdest du mit mir in Kontakt bleiben wollen?"
Ich sah ihn an und hoffte, dass er schreiben konnte denn dann waren da wenigstens die Briefe die sie haben würden zusammen auch wenn es nur ein kleiner Trost sein würde, aber es war einer.
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