Hier finden sich alle Offiziere und Stabsoffiziere der Classis Germanica zur Stabsbesprechung ein.
Hier finden sich alle Offiziere und Stabsoffiziere der Classis Germanica zur Stabsbesprechung ein.
Noch in der Frühe hatte ich mich im Praetorium eingefunden und war mitten in den Vorbereitungen. Karten mussten sortiert und ausgebreitet werden. Materialien aufbereitet und die Plätze zugeteilt werden. Alles in allem eine ruhige Arbeit.
Ich war viel zu früh. Als ich eintrat sah ich, dass der Nauarchus schon da war. Ich salutierte und grüßte "Nauarchus - Patronus."
Ich war gerade dabei, einige Becher mit Wasser zu füllen, als mein Schützling Quintus eintrat. Ich unterbrach das Eingießen und nickte ihm ruhig zu.
"Quintus."
Dann tat ich weiter meinen Dienst und stellte die Kanne dann ab.
"Wie immer der frühe Vogel.", sagte ich feixend und besah ihn mir genauer.
"Aus dir ist wahrlich ein ganzer Mann geworden, dem die Männer vertrauen."
Ich grinste Dieser Arschkriescher... auf was will er jetzt wieder heraus?
"Publius, wie kann ich dir helfen? Bei einer solchen Anrede darf ich davon ausgehen, dass du etwas im Schilde führst?" antwortete ich fröhlich.
Der Gute schien heute Nacht gut geschlafen zu haben...
Ich sah ihn grinsend an und tat empört.
"Also wirklich. Kann man seinen Klienten nicht mal loben, ohne dass einem unterstellt wird, man hätte Hintergedanken?"
Ich lachte. "Gibt es einen Hintergedanken oder nicht?"
Ich nahm Platz und schaute Pictor an. "Was ist der Grund der heutigen Stabsbesprechung?"
"Ja, verdammt, den gibt es!", sprach ich grinsend und nahm Platz.
"Ich werde auch nicht jünger und wohl leichter zu durchschauen. Du hast lange hier gedient. Du hast die Patouillenfahrten zu meiner vollen Zufriedenheit ausgeführt, die Männer hatten nur wenig zu murren und stehen hinter dir. Ich denke es wird Zeit, dass dir ein Schiff und eine Mannschaft zugeteilt wird. Ich habe mit Centurio Bestia von der Imagina bereits alles in die Wege geleitet. Du wirst die Matrosen führen. Herzlichen Glückwunsch, Triearchus."
Ich klopfte ihm auf die Schulter und lächelte ihm aufmunternd zu. Dann ließ ich mich wieder zurückfallen.
"Wir müssen einmal mehr sehen, wie es um die Moral der Männer steht und was wir in den kommenden Monaten an Planungen in Angriff nehmen wollen."
Ich war etwas sehr durcheinander. "Ich... Trierachus... Ich danke dir für das Vertauen, Publius."
Etwas verwirrt nahm ich mir ein Becher mit Wasser und leerte ihn in eeinem Zug.
"Wann fange ich an?"
Ich nickte grinsend und sah ihn musternd an. Das musste er verdauen und sacken lassen. Verständnisvoll legte ich ihm die Hand auf die Schulter.
"Lass das erst einmal sacken und bereite dich innerlich auf deine Arbeit vor. Kommende Woche wirst du mit deinem Dienst auf der Imagina beginnen. Jetzt, wo der Frühling langsam erwacht, können auch wieder Manöverfahrten begonnen werden."
"Ja Nauarchus."
"Was heißt wir können mit den Manövern demnächst beginnen? Die 2 Cohorte 2 Centurie macht seit 1 Monat Ausdauerschwimmen im Rhenus. die Moral ist bestens und die Truppe ist absolut kampfbereit." Der Stolz in meiner Stimme war nicht zu überhören. Das waren meine Männer, die absolut fit waren.
Ich nickte anerkennend. Das waren Männer nach einem Schlag, der hier geboren wurde. Zäh, ausdauernd, zu Land und auf allen Wassern.
"Das freut mich zu hören. Ich möchte es mit meinen eigenen Augen sehen. Es wird einmal mehr Zeit, die germanische Nordgrenze abzufahren und militärische Präsenz zu zeigen."
Ich nickte.
"Danke ... die Germanische Nordgrenze abfahren? Gute Idee, aber mit wie vielen Schiffen gedenkst du los zu fahren." erkundigte ich mich.
"Die Grenze ist derzeit ruhig und ich möchte die dort lebenden Germanen nicht verschrecken. Ich denke, ein halbes Dutzend Biremen dürfte genügen. Aber näheres dazu, wenn die übrigen Offiziere eingetroffen sind.", sprach ich ruhig und trippelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum. So langsam konnten sich die übrigen Offiziere ruhig blicken lassen. Verdammter Sauhaufen!
So langsam trudelten die Optiones, Gubernatren, Centurionen und Triachi ein.
Ich blieb sitzen und wartete, dass mein Platznachbar Terentius Alienus erschien.
Alienus betrat den Raum und setzte sich.
Mit einem freundlichen Nicken begrüßte ich ihn.
Nachdem die anderen Offiziere eingetrudelt waren wurde es leise...
Als nun wirklich jeder Platz genommen hatte, erhob ich mich und nickte den Anwesenden freundlich zu.
"Salvete quirites. Ich freue mich, dass der Stab vollständig erschienen ist. Ich darf jeden herzlich begrüßen, auch die neu dazu rekrutierten.", dabei nickte ich meinem Cousin lächelnd zu und setzte fort.
"Ich habe euch zusammengerufen, da ein neues Jahr und damit neue Aufgaben auf uns zukommen werden. Um ein genaues Bild über die derzeitige Lage zu erhalten, bitte ich zuerst Centurio Terentius Alienus um einen Lagebericht seiner Centurie und des derzeitigen Ausbildungs- und Moralstandes!"
Cousin, ich bin dein Cousin
Alienus erhob sich.
Meine Centurie befindet sich derzeit in einem, sagen wir mal, miesen Zustand. Die Moral ist zwar gut, soweit man bei zehn verschiedenen Nationes von guter Moral sprechen kann, aber die Centurie ist keine Einheit, die Männer leben nebeneinander her. Außerdem ist der Schwertkampf miserabel und die Formationen können kaum eingehalten werden. Ich habe Sonderschichten angesetzt und direkt nach dieser Besprechung werden wir einen kleinen erholsamen 20 Kilometermarsch mit Gepäck und Gesang machen.
Wurde geändert
Das hatte ich nun gerade nicht erwartet. Meine Stirn geriet in Falten und die Sorge stieg in mir. Da hatte ich in meinem Cousin wenigstens einen Offizier, der sagte, was er dachte, und nichts verschleierte. Ich notierte mir diese Bemerkungen für die dritte Centurie der ersten Kohorte und sah dann wieder auf.
"Keine erfreulichen Dinge hast du da zu berichten. Und du tust richtig daran, die Männer härter ran zu nehmen. Es wird Zeit, wieder mehr Schneid in die Reihen dieser Einheit zu bringen. Ich bitte dich, mir in Zukunft regelmäßig Bericht über die weitere Ausbildung zu erstatten."
Ich nickte Alienus noch einmal respektvoll zu und wandte mich dann an die übrigen Offiziere.
"Da ich nicht erwarte, dass in den übrigen Centurien ein besserer Zustand herrscht, die Männer durch den Winter verlottert sind, werden die Männer in vier Wochen einen Eignungstest durchlaufen. Ich werde mir nette Foltermethoden für die Offiziere überlegen, deren Centurien nicht den Maßstäben entsprechen und somit auch nicht den Stützpunkt verlassen dürfen, bis sie in einem weiteren Test bestehen, den ich vier Wochen danach anzusetzen gedenke. Diejenigen Centurien, die auch danach nicht bestehen, haben eine vierteljährliche Ausgangssperre und können darüber hinaus mit Soldabzügen rechnen. Bei den Offizieren werde ich ebenso verfahren, da sie verantwortlich sind für ihre Männer. Habt ihr mich verstanden?"
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