Cubiculum (CTLM) | Quintus Tiberius Vitamalacus


  • Cubiculum


    Quintus Tiberius Vitamalacus


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    Diesse Zimmerflucht besteht aus zwei, durch einen Vorhang getrennten Zimmern.


    Das Vorderzimmer dient als persönlicher Aufenthalts- und Enspannungsraum, in der Mitte des Raumes stehen zwei Klinen um einen Tisch herum. Ein Regal an der Wand links neben der Tür, dient als Aufbewahrungsort für zahlreihe Werke der römischen Literatur, das Regal an der, der Tür gegenüberliegenden Wand dient als Aufbewahrungsort der persönlichen Waffen des Tribuns, direkt daneben steht sein fertiges Marschgepäck.


    Das hintere Zimmer ist ein schlichtes, aber elegantes Schlafgemach und wird von dem grossen Bett dominiert. In der Ecke rechts von der Türöffung steht ein Rüstungsständer.


    Die ganze Einrichtung ist von einer schlichten Eleganz, die Möbel sind aus besten Hölzern und mit grösster Kunst gearbeitet.


  • Mit der ersten Kiste der persönlichen Sachen schritt ich schnell über das Atrium. Beruhigt stellte ich fest, dass fast nur Sklaven unterwegs waren. Man war also unter seines Gleichen. Das gab mir erstaunlicher Weise ein Gefühl der Sicherheit, obwohl es unnötig war, denn ich war ja im Herz eines Legionslager. Das Zimmer des Herren war offen und ich stoß die Tür mit dem Fuß auf. Mein Blick schweifte über die sich mir eröffnete Welt. Allein der Erste Eingang war wahrscheinlich größer als mein Zimmer. Gemeinheiten muss man als Sklave eben auch erleben. Ich ging, nach dem ich mir die Füße sauber gemacht hatte - ich wollte ja nicht den sauberen Boden wieder dreckig machen - in die Mitte des noch leeren Raums. Dort stellte ich die Kiste ab und schaute mich nochmal um. Das Zimmer ging ja noch weiter als ich gedacht hatte. Ein Tribun hatte wohl schon so seine Vorteile. Ich wendete mich ab und schlich wieder zum Ausgang und holte die nächste Kiste. Ouh! Die war schon schwerer. Verdammt. Und ich hatte noch ein paar Kisten vor mir...

  • Es ist recht spät am Abend, wie immer in diesen Tagen war Tiberius Vitamalacus erst spät in die Casa zurückgekehrt, hatte bis zu diesem Zeitpunkt in der Principia gearbeitet.
    Doch auch jetzt war nicht Schluss mit der Arbeit, hatte er sich doch einige Schriftrollen mitgenommen, Kopie von Berichten aus vergangen Ausseinandersetzungemn mit den Parthern. In der Principia während des Tages fehlte die Ruhe, sich entsprechend auf den Gegner vorzubereiten.


    Angesichts der Späte der Stunde hatte er verzichtet, bei Helena vorbei zu schauen, ging er davon aus, das sie sich bereits zu Bett gelegt hatte. Stattdessen hatte er sich eine Karaffe Wein und etwas kaltes Fleisch bringen lassen, hatte seine Rüstung abgelegt und sich dann an dem Tisch in der Mitte des vorderen der beiden Zimmer nieder gelassen.


    Während er etwas trank und as, war er in einem alten Bericht über den Partherfeldzug des Marcus Antonius vertieft.

  • Die Vorbereitungen in ihrem eigenen Raum liefen, unter all den Dingen, die sie mitgebracht hatte, um sich für einige Zeit bei Quintus häuslich einzurichten, war einiges, das auf dem Feldzug nur lästig sein würde, und diese Sachen mussten aussortiert werden - nicht, dass sie allzu sehr an ihrem Besitz hing, aber je weniger sie mitnahm, desto weniger Umstände entstanden dadurch, und desto weniger Aufmerksamkeit musste dem Gepäck gezollt werden. Um das geschäftige Gewühl nicht noch länger ertragen zu müssen, begab sie sich einige Zimmer weiter, in der Hoffnung, ihren Verlobten einmal nicht mit Schreibarbeit anzutreffen, dem unvermeidlichen Begleiter eines Offizierspostens. Leise klopfte sie an seine Türe an und glitt dann in das Innere, angetan mit einer einfachen, bodenlangen Tunika aus weißem Stoff, die von einem breiten Gürtel im aegyptischen Stil gehalten wurde, das Haar trug sie offen, denn nach einem Tag voller Hitze waren die römischen Hochstekfrisuren einfach nur unbequem.
    "Ich störe Dich hoffentlich nicht bei etwas Wichtigem?" sagte sie lächelnd und trat an seine Seite, um ihm die Hand auf die Schultern zu legen und auf die Schriftrolle einen neugierigen Blick zu werfen.

  • Auf das leise Klopfen hatte er zunächst nicht reagiert, ging er eigentlich davon aus, das um diese Zeit nur nur irgendein Sklave herein kommen würde, um zu sehen, ob der Hausherr noch etwas brauchen konnte. Einen Moment später aber sah er auf, ohne wirklich eine Erklärung dafür zu haben, warum er es denn er tat. Vielleicht hatte er einfasch gespürt, das jemand besonderes den Raum betrat.


    So wie sie auf ihm zu kam, konnte er nicht anders, als sie bewundernd an zu sehen, denn mochte sie auch nur eine schlichtes Tunika tragen, sah sie doch wunderschön aus, besonders ihr offenes Haar gefiel ihm. "Du störtst doch nie, meine Liebe," entgegnete er, ihr Lächeln erwiedernd, "ich hatte nicht damit gerechnet, das du noch wach bist, sonst wäre ich noch bei dir vorbei gekommen."


    Seine Hand berührte leicht die Ihre, die auf seiner Schulter lag, er spürte so ihre sanften Finger, strich sanft über ihren Handrücken und ihre Finger, spürte den Ring, welchen er ihr zur Verlobung angesteckt hatte. "Willst du dich nicht zu mir gesellen und eine Glas Wein mit mir trinken ?"
    Er machte genug Platz auf der Kline, das sie sich bequem darauf setzen konnte und auch eine guten Blick auf die Schriftrollen werfen könnte. "Es ist ein Bericht über den Feldzug des Marcus Antonius über die Parther. Es schadet nicht, über den Feind bescheid zu wissen. Und aus Niederlagen kann man sehr viel lernen. Es gibt Strategen, welche behaupten, Antonius hätte schon in Parthien den Kampf gegen Octavian verloren."

  • Wie er arbeitend in seinem cubiculum saß, hatte dieser Anblick etwas sehr vertrautes, etwas sehr angenehmes für sie - als würde sie ihn schon lange kennen, als hätte sie dies schon oft gesehen, jeden Abend aufs Neue. Noch immer war es für sie erstaunlich, wie vertraut man miteinander sein konnte, auch wenn sie sich nun vielleicht allerhöchstens ein Dreivierteljahr gut kannten - und davon war eine längere Zeit ihrer Krankeit gewesen, die wenig Nähe gestattet hatte. Sein offenes, warmes Lächeln ließ sie ebenso lächeln, und sie war sich ziemlich sicher, dass die meisten seiner Soldaten wohl nicht geglaubt hätten, dass er eine Frau so anblicken konnte.
    "Du bist sehr rücksichtsvoll, Quintus, aber glaube mir, es gäbe wenig, was mich abends davon abhalten würde, einen mir so lieben Besucher wie Dich zu empfangen." Die Einladung, sich zu ihm auf die Kline zu gesellen, nahm sie nur zu gerne an und lehnte sich auch gleich gemütlich an ihn, das Gefühl genießend, sich an ihn anlehnen zu können, ohne dabei schwach zu wirken.


    Dann betrachtete sie die Schriftrollen und las einige Zeilen, doch seine Worte ließen sie wieder aufblicken. "Einen Wein teile ich gerne mit Dir, aber Du musst deswegen nicht aufstehen - ich mache das gleich schon." Immerhin war es auch die Aufgabe einer baldigen Ehefrau, solche Sachen zu erledigen, und sie tat es gerne, wenn es der Stimmung diente. "Erkläre mir, wieso man das glaubt - dass Antonius schon in Parthien gegen Octavian verloren hatte. Hat er zu viele Männer verloren im Feldzug? Oder woher kommt dieser Gedanke?" Sanft strich sie mit den Fingerkuppen über seine Wange und fühlte der vagen Rauhheit seiner Haut nach, wo der rasierte Bart bereits mit vereinzelten Stoppelvorposten versuchte, das am morgen verlorene Terrain wieder aufzuholen. Selbst diese so einfache Geste vermittelte ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, als sollte es einfach so sein, wie es war.

  • Hätte irgendjemand noch vor nicht all zu ferner Zeit prophezeit, das er sich in eben dieser Situation wiederfinden würde, er hätte den jenigen keinen Glauben geschenkt, auch wenn es der oberste Augur selbst gewesen wäre. Nein, eine eben solche situation hätte er sich nicht vorstellen können, hatte er doch eine Frau geliebt, eine andere heiraten müssen und beide waren nun lange schon Tod.


    Und so vertraut, so in einer solch selbstvertständlichen Nähe mit Helena zu sein, nicht nur ihrer körperlichen Nähe, sondern vielmehr besonders der geistigen, intellektuellen Nähe, das hätte er ganz sicher nicht glauben können.


    Darüber dachte er aber nicht nach, er spürte ihre Nähe, spürte ihre Hand auf seiner Wange, blickte sie an, bevor dann sein Blick wieder auf die Schriftrolle vor sich wanderte. "Marcus Antonius war sicher ein guter Feldherr, und gerade in der Zeit des Triumvirats von ihm, Lepidus und Octavian, verfügte er über sehr viel Einfluss über die Truppen, ging sein Ruhm doch auf die Eroberung Galliens zurück."


    Kurz blickte er sie wieder an, legte seine Hand ihre Hand auf seine Wange, das Lächeln auf seinem Gesicht war immer noch da, auch wenn er in seiner Stimme die Ernsthaftigkeit mit Schwang, welche er militärischen Dingen immer zu gestand.


    "Dann kam sein Feldzug gegen die Pather, der zwear nicht so endete, wie der des Crassus, aber dennoch ein Misserfolg, und so wurde sein Ruf als unbesiegbarer Feldherr gebrochen. Zeitgleich war Octavian in seinen Feldzügen und Operationen siegreich und so wandte sich der Vorteil deutlich zu ihm."


    Er schunzelte leicht, beugte seinen Kopf dichter zu ihr und küsste sie sachte auf die Stirn. "Wer weis, in welchen Verhältnissen wir leben würden, wenn Antonius gewonnen hätte. Nachher wären wir Bewohner einer aegyptischen Provinz..."

  • "So ist also allein der Ruf eines Feldherrn schon siegentscheidender manchmal als die Stärke seiner Truppen?" überlegte die Iulierin laut und runzelte etwas die Stirn. Aber natürlich, der Ruf ihres Ahnherren hatte seine Soldaten ebenso zu Höchstleistungen motiviert, und das in Augenblicken, in denen die Niederlage eigentlich schon laut an die türe geklopft hatte. Faszinierend zu sehen, dass dies auch bei anderen Feldherren der Fall gewesen war, wenngleich dieses Mal nicht zum Vorteil des Marcus Antonius. Was wäre wohl, hätte die Allianz zwischen Aegyptus und Rom in Gestalt der Vereinigung der Cleopatra und des Marcus Antonius auch heute noch Früchte getragen? Würden sie alle zu Isis, Sachmet und den vielen anderen ägyptischen Göttern beten? Würden sie die prächtigen aegyptischen Schmuckstücke tragen, die schwarzen Perücken, würde man in Rom selbst Pyramiden bauen anstatt der römischen Bauwerke?


    Der Gedanke ließ sie leise auflachen, und als sie ihrem Verlobten ihre Vorstellungen eröffnete, musste auch er lachen, ließ sich auf weitere amüsante Spekulationen ein, die damit endeten, dass er wie ein aegyptischer Krieger ausgestattet den Legionen befehlen sollte - und so verstrich die Zeit, im angenehmen und zärtlichen gegenseitigen Necken, immer im Bewusstsein, dass der andere verstand, was man meinte, genau wusste, wie weit man gehen durfte im Scherzen, ohne zu verletzen. Und als die Nacht bereits weit fortgeschritten war, lag sie in den Armen des Tiberiers, seine Nähe genießend, in einen ruhigen Schlummer versunken, endlich wieder vereint mit dem Mann, für den sie mehr empfand, als sie es sich jemals hatte vorstellen können, während sich der neue Tag schon durch einen Lichtstreifen am Horizont anzukündigen begann.

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