Sklavenunterkunft | Ikarus, Timon und Sequestos


  • Sequestos



    Sequestos gehört zu jenen Sklaven, die quasi zum Inventar der Casa gehören. Er ist ein älterer Mann, der schon sein ganzes Lebenlang ein Sklave im Besitz der Legionen und folglich sich gut im Mikrokosmos des Castellums auskennt.


    Er ist ein geselliger Mann, der gerne mal Anekdoten aus seinem Leben erzählt. Ihm ist es eigentlich auch egal, wer nun der eigentlich Hausherr ist, weiss er doch, das früher oder später ein Neuer kommt.
    Er hält sich stehts lieber im Hintergrund und hat es geschafft, eine nicht unerhebliche Menge an Geld beiseite zu schaffen, die Ausreichen würde sich jederzeit die Freiheit zu erkaufen.


  • Es schepperte und donnerte, es krachte und blitze und der Lärm ließ keinen Vernünftigen Mann schlafen. Ein naher Donner, ein unglaubliches Gekreisch. So hörte sich es jede Nacht an. Jede Nacht, egal wann ich aufwachte ließ mich ein Gewitter nicht mehr einschlafen. Jede Nacht, ein Gewitter unter mir. Jede Nacht schnarchte Sequestos. Ich hasste es. Mit offenen Augen starrte ich an die Decke und versuchte mich irgendwie so gut es ging in den Lappen, der ursprünglich meine Decke war, einzuwickeln und das Schnarchen zu ingonieren. "Sequestos, du nervst!", murmelte ich, aber das wurde schon von der nächsten anrollenden Schnarchwelle unterbrochen. Der Mensch war eine lebende Folter! Wozu diese vielen Soldaten, wenn man Feinde doch durch ein Schnarchen dieses... dieses... "Menschen" vertreiben könnte. Wenn er doch wenigstens nicht so laut wäre. Ich zuckte zusammen als erwieder anfingen. Ich musste meine ganze Selbstbeherschung benutzen, um nicht auszuflippen. Ich wältze mich um und schrei in meine Decke: "Sequestos, sei leise!" Nicht in der Hoffnung, dass er es hören würde.

  • Ich konnte nicht mehr. Ich sprang aus meinem Bett nach Unten. Ich zog eine Sklaventunika an funkelte Sequestos böse an. Aber was brachte es, er sah es ja eh nicht. Ich spannte meine Arme an und überlegte ob ich ihn lieber jetzt schlagen sollte, oder erst aufwecken und dann schlagen. Ich beschloss es ganz sein zu lassen und spritzte mir ein wenig Wasser der Waschgelegenheit ins Gesicht. Jetzt war ich noch wacher als zu vor. Das Hochbett knarzte bedenklich, als Sequestos sich gerade umdrehte. Ich war froh, dass ich schon weg war. Ich öffnete die Tür und trat aus dem Zimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und stand auf den spärlich beleuteten Gang. Dann ging ich in die Richtung der Küche. Dort war es wenigstens leiser.

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