Dringliche Notwendigkeiten

  • Von den zudringlichen Händen des Jungen als er Dharas Körpermaße nahm, bekam Epicharis nicht so sehr viel mit, da sie sich mit Kassandra unterhielt. Deren Liebe zum Meer konnte sie gut nachvollziehen, immerhin hatte auch Epicharis das Meer in Spanien kennen und lieben gelernt. Aufmerksam betrachtete sie Kassandra bei der Auswahl des Stoffes. So vorsichtig, als könnte er beißen, berührte sie die blauen Bahnen und sprach die zaghaften Worte, die Gefallen ausdrückten. Epicharis lächelte kurz und griff souverän nach dem Stoff, entrollte ihn eine Elle weit und hielt ihn dann Kassandra an. "Ach, doch, der sieht schick aus. Wenn du ersteinmal gebadet und dich ausgeruht und vielleicht ein paar Pfund mehr auf den Rippen hast, wird er dich sehr ansehnlich kleiden." Wie bereits zuvor bei Dhara nickte sie bestimmt und winkte den Jungen mit dem Maßband heran. Gerade, als sie ihm den Stoff unachtsam in die Hand drückte, fühlte sie ihre Hand ergriffen und wandte sich erstaunt um. Dhara hatte nach ihr gegriffen und legte die zierliche claudische Hand auf ihr demütig gesenktes Haupt. Im ersten Moment war Epicharis versucht, die Hand fortzuziehen, doch schon im nächsten registrierte sie den Hintergrund dieser Geste und erinnerte sich an die Dankbarkeit, die sie kurz in Dharas strahlenden Augen gesehen hatte.


    Ach, wie tat es doch gut, einmal wohltätig zu sein! Epicharis seufzte zufrieden und entgegnete schlicht und gönnerhaft: "Gern, Dhara." Derweil vermaß der Junge unter den scharfen Blicken des Händlers die schlanke Griechin. Epicharis nahm nun die Hand fort und sah erneut tatenfroh in die Runde. "Nun gut, dann gehen wir doch als nächstes zu diesem Händler aus Puteoli, der ist hier gleich um die Ecke, wenn ich mich recht entsinne. Nordwin, lass dir ein Datum nennen, zu welchem die angepassten Tuniken abgeholt werden können. Ah, und zu dem Menschen mit erlesenen Ölen müssen wir auch noch, wegen der Tinkturen, nicht wahr?" fragte sie Dhara sodann. Prüfenden Blickes wandte sie sich um und betrachtete Kassandra, die eben von dem Jungen mit einem Nicken entlassen worden war. "Fein, dann können wir ja los. Ah, es sollten vergoldete Fibeln sein bei der Roten, bitte, und versilberte bei der Blauen. Oder meint ihr, vergoldete passen besser zu diesem dunkeln Blau?" hakte sie nach und sah abwechselnd Dhara wie Kassandra an. Während sie das tat, hatte Epicharis noch einen Einfall. Das claudische Genswappen klein auf das Schulterblatt einsticken zu lassen wäre sicherlich ein hübsches Accessior, überlegte sie...

  • Kassandra stand das Erstaunen über soviel Geschäftigkeit ins Gesicht geschrieben. Aber auch fasziniert beobachtete sie, wie Epicharis sich souverän mal hier, mal dortin wandte und Anweisungen und Ratschläge gab.


    Eben berührte sie noch den Stoff und jetzt begann auch schon der Junge sie von oben bis unten ab zu messen. Sie achtete genau darauf, wo und wie er sie dabei berührte, zu tief saß noch der Schock über das eben Erlebte. Doch ehe sie sich versah, war er auch schon fertig und sie sollte schon die nächte Entscheidung treffen.


    goldene oder silberne Fibeln ? sie schaute fragend zu Dhara, welche einen Sinn für solche Dinge zu haben schien und hoffte insgeheim auf ihren Rat. Silber ? antwortete sie selbst etwas zaghaft, aber es klang mehr wie eine Frage, als eine Antwort.

  • Meine Herrin, wie immer, eine exellente Wahl! Das war alles, was Dhara dazu mit ihrer sanften Stimme sagte. Es klang höflich, ein wenig übertrieben, aber auch sehr höflich. Dass Epicharis ihre Hand auf Dharas Kopf legte, war für Dhara sehr wichtig. Sie zeigte es zwar nicht, doch nachdem ihre Herrin die Hand wegnahm, wurde die Haltung von Dhara zurückhaltender, als ob sie mehr nachdenkt, bevor sie etwas tut oder sagt. Meine Herrin, Dhara folgt dir, wohin du befehlst. Das war die Antwort auf die ganze Aufzählung, was und wen ihre Herrin besuchen wollte. Die graublauen Mandelaugen blickten auch zu Kassandra, doch außer diesem einen Satz sprach Dhara zur neuen Sklavin nicht.

  • Epicharis bemerkte durchaus, dass Dhara dieses Mal keinen Ratschlag gab, und so nickte sie ihrer Leibsklavin lediglich zu und dachte sich nichts Besonderes dabei. Zu Kassandra hingegen, die sich unsicher für versilberte Fibeln entschied, sagte sie: "Ja, ich denke auch, dass versilberte Spangen ganz famos zu der Tunika passen werden. Also denn, silber für die blaue und gold für die rote. Und mein Sklave hier wird die fertigen Stücke abholen und dich entlohnen", fügte sie zum Händler an und deutete auf Nordwin. Kaum gesprochen, deutete sie auch schon an, weiter zu gehen. Dharas Schmeicheleien waren allmählich normal für Epicharis, sie gewöhnte sich daran, denn es gefiel ihr.


    Wenige Schritte weiter waren sie auch schon bei besagtem Händler aus Puteoli angekommen. Ein dunkelgrüner Baldachin spannte sich über dem bewimpelten Holzstand, und an einer Stange hingen sehr viele Tuniken und drehten sich leicht im Wind. "So, da wären wir", meinte Epicharis fröhlich und griff auch schon nach der erstbesten Tunika. Massenware, aber hochwertig und funktional. Der Stoff war viel gröber als der beim vorigen Händler, aber das war auch Sinn der Sache. Er kratzte nicht auf der Haut und würde nicht schnell zerschleißen. Epicharis suchte drei Tuniken in verschiedenen Farben aus dem Wulst heraus und wandte sich zu Kassandra und Dhara um. "Die hier? Vielleicht für dich? Oder doch lieber für dich? Sie haben ohnehin allesamt den gleichen Schnitt, es geht mehr um die Farbe und Größe", erklärte sie den beiden.

  • Entmutigt lies Kassandra etwas den Kopf hängen. Vielleicht lag es ja wirklich nur an ihrer momentan sehr heruntergekommenen Erscheinung, dass Dhara sie nicht weiter zu beachten schien. Sie hoffte, dass sich das ändern würde sobald sie sich ein wenig eingelebt hätte.


    Jedenfalls war sie froh, als die Herrin die Entscheidung traf und sie damit zum nächsten Stand weiter ziehen konnten.


    Obwohl sie im Moment selbst nicht wusste, ob und wann sie jemals die Trauer über ihr Schicksal ablegen konnte, schöpfte Kassandra zumindest langsam die Hoffnung, dass ihr Leben als Sklavin zumindest erträglicher werden würde als sie noch vor 2 Stunden auf dem Podium des Sklavenhändlers zu hoffen gewagt hatte.


    Also folgte sie stumm und versuchte, so gut es ging von den andreren Sklaven abzuschauen wie diese sich verhielten, bewegten und wie sie auf die Fragen und Befehle von Epicharis reagierten, um selbst nicht unangenehm aufzufallen..


    Am Stand des Händlers aus Puteoli schienen sie sich nicht lange aufhalten zu wollen. Die Tuniken, die Epicharis ihnen hin hielt waren einfach und sahen in der Tat alle gleich aus. Kassandra versuchte die passende Größe so gut es ging mit den Augen abzuschätzen, bevor sie auf die grüne in der linken Hand von Epicharis deutete und leise antwortete. Diese da müsste mir passen, Herrin.

  • Dhara folgte Epicharis und versuchte aus allen Kräften heraus den Weg und rund um zu merken. Hier Brot...da Leder... die Gasse führt bestimmt zu den Schmuckhändlern. Dhara sah, wie eine Frau der anderen eine Spange zeigte und dann mit dem Finger die Richtung, wo sie diese wahrscheinlich gekauft hatte. Es wurde ihr aber nie zu viel. Dhara gab zu, dass sie diesen Ort schon jetzt liebte. So viel Leben, so viel Lärm, so viel Freud und Leid und sie brauchte nur wie ein Zuschauer in der ersten Reihe zu sitzen. Ihre Augen flirten mit einem Legionär, der junge Mann lächte ihr zu und sie zurück, leicht verstohlen, was natürlich gewollt wurde. Sie drehte sich sogar nach ihm, bevor Dhara ihrer Herrin in den Laden folgte. Als Epicharis die Tuniken gewählt hat, sah Dhara zuerst recht skeptisch den groben Stoff Darf ich Herrin? Sie bekam eine bejaende Antwort und nahm eine schmal geschnittene Tunika der Farbe vom gebrannten Lehm. Diese warme Farbe gefiel Dhara. Doch das erste, was sie getan hat, war mit dem Stoff ihren Arm zu streicheln. Zu ihrer Erleichterung fühlte sich der Stoff nicht kratzig und Dhara atmete erleichtert auf. Sie sah sich schon mit tausenden Kilo Öl und Salben und Schweinefett, um die Schönheit und Elastizität ihrer Haut einigermaßen nicht verlieren. Dhara dachte kurz nach und nahm anschließend eine Tunike in dieser Farbe nur ein wenig größer. Herrin, nimm bitte für mich diese Tunika und ich passe sie schon an meine Figur an. Doch ihre Gedanken waren bei dem sündigen Rot... Sie spürte regelrecht diese Farbe und den Stoff auf ihrem Körper. Sie wird die lippen durchstechen, damit sie noch roter wirken...

  • Während Dhara sich der vielen Dinge erfreute, die es hier zu sehen gab, wirkte Kassandra mehr und mehr wie eine verschüchterte junge Frau. Epicharis nahm sich vor, in der Villa ein Gespräch mit ihr zu führen. Aber vorerst war es wichtig, die beiden angemessen einzukleiden. Kassandra deutete auf die grüne Tunika in Epicharis' Hand und die Claudierin besah sich dieses Stück noch einmal genauer, dann drückte sie Kassandra die Tunika in die Hand. "Halte sie dir einmal an. Und wenn sie passt, dann such dir noch zwei weitere Farben von diesem Modell aus", wies sie die Sklavin an und lächelte kurz. Auch Dhara übergab sie eine erdfarbene Tunika. Die dritte hing sie wieder fort, dann blickte sie zwischen den beiden hin und her. Dhara wechselte noch auf eine andere Größe und bat sie schließlich, diese Tunika zu kaufen. Sie erhielt die gleiche Anweisung wie Kassandra, nämlich, sich noch zwei weitere Tuniken auszusuchen. Sie winkte Nordwin, damit er die sechs Tuniken bezahlte, und wartete noch, bis die Sklavinnen sich entschieden haben würden.


    In der Ferne grollte es am Himmel. Das würde vermutlich noch Regen geben. Bis dahin wollte Epicharis wieder im Trockenen sein. Es gab nämlich nichts schlimmeres, denn als Frau überraschend nass zu werden, befand sie. Unruhig überflogen ihre Augen den Markt. Hier gingen zwei Stadtwachen vorbei, dort kaufte eine alte Frau einige Apfelsinen und anderenorts ließ sich ein stattlicher Mann die Calcei putzen. Es war ein Tag wie jeder andere auf dem Markt.

  • Kassandra nahm die Tunika entgegen und bemerkte das kurze Lächeln von Epicharis welches auf sie beruhigend und aufmunternd wirkte. Sie hielt sich das Kleid vor den Körper und als sie sah, dass die Größe passte, lächelte sie ebenso überrascht wie auch zufrieden über ihr gutes Augenmaß zurück. Sie passt, Herrin !


    Nun begann sie die Auslage nach weiteren Tuniken dieser Größe zu durchstöbern. Diesmal wirkte sie ein wenig sicherer, als sie nach der Ware griff um sie zu begutachten. Sorgfältig untersuchte sie den Stoff und verglich sie mit der grünen Tunika. Schließlich zog sie noch eine blaue und erdfarbene Tunika heraus.


    Als sie das Grollen hörte, hielt sie gedankenverloren inne. Sie wandte ihr Gesicht zu den aufziehenden Wolken und musste daran denken, wie oft sie und ihre Brüdern zusammen im Regen gelaufen waren. Deutlich sah sie wieder die Bilder ihrer Heimat vor sich. Für das Land, das wir bestellen ist der Regen genauso wichtig wie die Sonne ! hatte ihr Vater immer gesagt und seitdem liebte Kassandra den Regen genauso wie die Sonne.


    Kassandra seufzte laut und in dem Moment wurde ihr wieder bewusst wo sie war. Eilig raffte sie die drei Tuniken zusammen um sie Epicharis zu zeigen. Dabei hoffte sie, dass niemand bemerkt hatte, wie sie im Gedanken versunken war..
    Herrin, diese drei Tuniken passen, sind ohne Fehler und auch die Farben würden mir gut gefallen! meldete sie sich zaghaft zu Wort und zeigte die ausgesuchten Stücke, damit ihre Herrin die abschliessende Wahl treffen konnte.

  • Dhara beeilte sich und nahm eine dunkelblaue und eine hellblaue tunika. Das Luder wußte, was ihr passt. Schnell und wortlos gab sie Nordwin die Tuniken und stellte sich hinter ihrer Herrin. Herrin, wir sollten uns beeilen. Nicht, dass der Regen dich überrascht und du hier in diesem Laden stundenlang eingesperrt wirst.

  • Kassandra bewies ein gutes Augenmaß, denn die ausgesuchte Tunika schien ihr wie angegossen zu passen, zumindest, was das erste Anhalten anbelangte. Ob sie auch wirklich gut sitzen würde, das musste sich natürlich erst noch herausstellen. Aber für den Fall, dass dem nicht so sein würde, hatte Dhara bereits verlauten lassen, dass sie des Nähens mächtig war. Epicharis nickte Kassandra zu und ließ den Blick sodann weiter über die Märkte schweifen, darauf bedacht, einen Händler zu suchen, der gutes und robustes Schuhwerk herstellte und hier feilbot. Bald schon hatte sie einen Sandalenverkäufer gesichtet und beschlossen, auch diesem gleich noch einen Besuch abzustatten. Ein Blick auf Dharas und Kassandras Schuhwerk sagte ihr, dass dies dringend notwendig war. So wandte sie sich vorerst um, um zu schauen, wie weit die beiden waren. Nordwin stand mürrisch neben den zwei Sklavinnen und hielt bereits drei Tuniken, Dhara wartete ebenfalls und Kassandra zeigte ihrer neuen Herrin die Kleidung. Mit fachfrauischer Miene begutachtete Epicharis Stoff und Schließe der drei Tuniken und nickte. "Abgemacht, die nehmen wir alle drei. Gib sie doch bitte Nordwin, er wird sie tragen." Das Blau von Kassandras Tunika gefiel Epicharis recht gut, es wirkte frisch und würde sicher famos zu ihrem hellen Haar stehen. Mode war heutzutage wirklich alles. Wer nicht ständig die Kleidung der engsten Sklaven mit seiner eigenen abstimmte, war im Rom diesen Jahres nicht mehr ganz oben mit dabei. Und Epicharis wollte ganz oben mit dabei sein, wenn es um Mode ging. In Leontia hatte sie eine Verbündete gefunden und mit diesen beiden Sklavinnen zwei perfekte Gegensätze, die man mittels der Mode noch herausarbeiten konnte.


    Epicharis lächelte in sich hinein, gerade, als es erneut grollte. Inzwischen leerte sich der Markt bereits etwas, auch wenn der Wolkenbruch noch etwas auf sich warten lassen würde. Händler brachten ihre Ware in Sicherheit, Kinder liefen hinter ihren Müttern her - und Epicharis stand mit Kassandra, Dhara, Nordwin und einer kleinen Schar von Begleitsklaven bei dem Stand und übersah den Schauplatz des Geschehens. Erst Dharas Worte rissen Epicharis aus ihrer Lethargie. "Was? Oh, ja, natürlich. Aber zuerst müssen wir noch Sandalen für euch beide kaufen, und diese Zutaten, die du für die Tinkturen und Salben benötigst, Dhara", gab sie zurück und deutete auf den Schuhverkäufer, der eben einige Kartons mit schicken Lederriemchensandalen hinter den Verkaufstisch und unter seine Markise brachte, damit sie nicht nass werden würden. Gemeinsam mit den anderen setzte sie sich in Bewegung.


    Noch ehe sie beim Stand ankamen, wies Epicharis Dhara und Kassandra an: "Gut, also hier braucht jeder von euch ein Paar ganz normale Sandalen ohne Zierde. Die Größe sollte aber stimmen." Nordwin lief hinterher und zog Grimassen, murmelte etwas von "Frauen", "einkaufen" und "Wahn". Epicharis zog es vor, das besser zu überhören.

  • Kassandra freute sich, dass ihre Wahl die Zustimmung ihrer Herrin gefunden hatte. Mit einem Danke Herrin auf den Lippen wandte sie sich eilig zu Nordwin um, damit es endlich weiter gehen konnte.


    Sein Blick ruhte grimmig auf ihr. Man sah Nordwin deutlich an, dass er unzufrieden war die ganzen Tuniken und Einkäufe der Frauen schleppen zu müssen.
    Etwas zögerlich übergab ihm die Sachen mit einem kurzen entschuldigenden Schulterzucken. Aus der Nähe wirkte er dabei gar nicht so finster, wie er ihr auf den ersten Blick erschienen war. Sicherlich konnte er auch freundlich drein schauen, wenn er wollte.


    Da hörte sie auch schon die Worte von Epicharis, die bereits mit Dhara zum Schuhverkäufer unterwegs war und ging ihnen nach.

  • Herrin, wir brauchen nur Olivenöl, Mandeln und frisches Obst. Mehr eigentlich nicht. Alles andere finde ich in der Villa. Die Tinkturen.. äh... Dhara war nicht gewillt, die Rezepte preiszugeben, besonders was Zutaten angeht. Honig brauche ich auch. Aber für das erste würde reichen.Was ich besonders brauche, ist dann die Zeit, die Creme zubereiten. Den Sklaven beachtete sie wenig. Er hat wie Dhara ihrer Herrin zu gehorchen. Also ignorierte sie sein leises Geschimpfe. Kassandra hat Dhara mehr beunruhigt. Ob Kassandra vielleicht mit dem Hautausschlag auf etwas reagiert? Dhara schaute die Haut der Sklavin besonders aufmerksam. Sie wird mit der Säure der grünen Äpfel probieren. Nach diesem Entschluß fühlte sich Dhara viel besser und wählte schnell das Schuhwerk. Sie wird schon ein paar Sachen verbessern.

  • Sie nahm zwei Sandalen vom Stand, gerade als der Händler sie wegpacken wollte. So wie er sie für einen Moment lang anstarrte musste er wohl geglaubt haben, sie wolle die Schuhe stehlen.
    Doch schnell erkannte er, dass sie zu den anderen beiden Frauen gehörte und lies sie in Ruhe.


    Kassandra verglich die Sandalen und hielt sie abwechselnd an ihre Füsse. Dabei erschrak sie wie schmutzig diese waren. Schnell blickte sie sich nach allen Seiten um und beeilte sich mit dem anprobieren bevor es noch jemandem auffiel. Dann wählte sie das Paar Schuhe aus, dessen Riemen sich ein wenig mehr anpassen liesen.


    Irgendwie fühlte sie sich aber ständig beobachtet. Vielleicht lag das ja noch an dem Erlebnis von vorhin bei der Versteigerung. So hoffte sie, dass sich das wieder geben würde sobald sie endlich gewaschen war und neue Kleider trug. Da bemerkte sie aus den Augenwinkeln den musternden Blick von Dhara, der schon einige Zeit auf ihr zu ruhen schien. Unwillkürlich zuckte sie zusammen als sie in die funkelnden Augen der anderen Skalvin blickte. Rasch sah sie an sich herunter um fragte sich, was Dhara wohl an ihr beobachtet haben mag.


    Ja, ich weiss ich seh schrecklich aus ! antwortete Kassandra im Gedanken, als sie den Grund dafür zu wissen schien und schaute wieder hoch. Da hatte sich Dhara aber schon wieder abgewandt um sich ebenfalls Schuhe auszuwählen.

  • Die Wahl der Sandalen ging erstaunlich schnell vonstatten, aber Epicharis war das nur recht. Sie gab Nordwin einen Wink, und irgendwie schaffte er es, dem Sandalenverkäufer das Geld zu geben und keine der Tuniken dabei fallen zu lassen. Inzwischen hatte leichtes Nieseln eingesetzt, und Epicharis verzog das Gesicht. "Na prima. Ich schlage vor, Dhara, du erzählst Nordwin kurz, was du brauchst, er kann dann die restlichen Einkäufe erledigen. Ich möchte eigentlich nur ungern weiter hier herumstehen und viel lieber ins Trockene kommen. Lasst uns dann rasch zur Sänfte zurückgehen und zusehen, dass wir vor dem Wolkenbruch wieder zu Hause sind. Wir haben ja ansonsten alles, was wir brauchen."


    Nordwin runzelte missmutig die Stirn, sagte aber nichts weiter dazu. Er ließ sich von Dhara kurz beschreiben, was sie für ihre Cremes und den ganzen "Kram", wie er es nannte, brauchte, dann verschwand er gen Süden und Epicharis brach mit ihren beiden Sklavinnen und jenen, die sich zurückhielten, zur Sänfte auf. Als sie sie erreichten, begann gerade der richtige Regen. Epicharis war nur froh, dass sie nun bequem Platz nehmen konnte und nicht nebenher laufen musste, wie Dhara und Kassandra es tun würden.


    Etwas weniger als eine halbe Stunde später erreichten sie die Villa Claudia. Epicharis trocken, die anderen vom Regen beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen.


    Sim-Off:

    Dhara ist 2 Wochen im Urlaub

  • Der Regen machte Kassandra in diesem Moment nicht sehr viel aus. Im Gegenteil, er wusch ein sogar wenig den Staub und Schmutz von ihr während sie zusammen mit Dhara neben der Sänfte her lief.
    Zum Glück war es nicht besonders kalt oder windig, aber Dhara schien es trotzdem nicht besonders zu gefallen nun im strömenden Regen laufen zu müssen.


    Da niemand mehr etwas fragte oder redete konnte Kassandra wieder ein wenig ihren Gedanken nachhängen. Nur an zu Hause wollte sie sich im Moment nicht erinnern. Sie musste lernen, ihre Vergangenheit zu vergessen.
    Vielmehr war sie nun darauf gespannt, wie das Haus aussehen würde in das man sie brachte und wer die Herrschaften waren, denen sie künftig dienen würde.

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