• Antoninus nickte.
    "Ja, Rom ist eine beeindruckende Stadt. Ich bin förmlich erschlagen von den ganzen neuen Eindrücken. Es wird sicher seine Zeit dauern bis ich mich hier zurecht finde."
    Dann beugte er sich leicht vor und nahm einen Schluck Wasser.
    "Aber sag, gibt es noch andere Prudentier hier in Rom? Vielleicht mein Bruder? Ich habe jahrelang nichts mehr von meinen Teil der Familie gehört."

  • "Oh." Antoninus schwieg betroffen. Auch wenn er mit dem Lebenswandel seines Bruders ganz und garnicht einverstanden gewesen war, er war immer noch sein Bruder. Bilder ihrer gemeinsamen Kindheit schossen ihm kurz durch den Kopf.
    "Weißt Du wie er gestorben ist? Sicher wurde er durch seine Barbarenfreunde letztendlich gerichtet!?"

  • "Wirklich genaueres weiss ich leider nicht." sagte er mit einem betroffenen Gesichtsausdruck.
    "Aber seine Tochter weiss sicherlich mehr." Er versuchte seiner Stimme etwas Aufmunterndes zu geben. "Sie ist noch für mich auf einer Geschäftsreise, aber sobald sie zurück ist, wird sie dir sicherlich deine Fragen beantworten können."

  • Antoninus zog eine Augenbraue hoch. "Eine Tochter...", murmelte er. Er war viel zu lange fort gewesen und hatte sich viel zu lange nicht mehr um seine Familie geschert.
    "Nun, ich würde mich freuen, wenn Du mich mit meiner... meiner Nichte bekanntmachen würdest." Vielleicht würde sie ihm helfen sich nachträglich mit Vinianus auszusöhnen.
    Antoninus stand auf. "Verzeih Senator, ich habe Deine wertvolle Zeit viel zu lange in Anspruch genommen. Es wird bald dämmern und ich muss mich noch um so vieles kümmern." Er lächelte unbeholfen.

  • "Natürlich. Sobald sie wieder in Rom ist, werde ich sie dir vorstellen." sagte er. "Ihr Name ist übrigens Aquilia."


    Als sein Vetter aufstand, blieb Commodus sitzen und erwiderte das unbeholfene Lächeln mit einem sehr freundlichen. "Hast du bereits eine Unterkunft hier in Rom gefunden?" fragte er.

  • "Aquilia.", Antoninus lächelte. "Ein schöner Name."
    Er schüttelte leicht mit dem Kopf, als er die Frage seines Vetters vernahm. "Nein. Das gehört noch zu den Dingen, um die ich mich kümmern muss. Auf dem Weg zu Deiner Casa habe ich eine günstige Taverne entdeckt."

  • Commodus lächelte noch immer und schüttelte dann den Kopf. "Gut, dass du noch keine Unterkunft hast, denn ich persönlich würde es nicht gern sehen, wenn ein Verwandter eines Consuls in einer billigen Taverna absteigt. Ich werde für dich ein Zimmer bereiten lassen." sagte er.

  • Antoninus erwiederte das Lächeln, fühlte aber auch eine Verlegenheit in sich aufsteigen. "Ich möchte Dir aber keine Umstände bereiten."
    Er fühlte sich unwohl. Antoninus wollte nicht, das sein Vetter dachte das er ihn aus diesem Grund aufgesucht hat.

  • Commodus schüttelte leicht den Kopf. "Du machst keine Umstände. Ich freue mich über jeden Menschen, der etwas Leben in dieses Haus bringt. Es ist hier in letzter Zeit etwas ruhig geworden." sagte er.


    "Ausserdem bietet sich so die Gelegenheit mehr über dich und deine direkten Verwandten zu erfahren."


    Er winkte eine Sklavin, die gerade mit einer Amphore durch das Atrium lief, zu sich und wies sie an, den Maiordomus zu ihm zu schicken. Die Sklavin nickte und eilte davon.


    "Ich hoffe, dass es dir nichts ausmacht, dass ich dir lediglich das Gästezimmer anbieten kann. Die anderen Zimmer sind derzeit alle belegt."

  • "Du beschämst mich, Vetter." Zum erstem Mal seit ihres Gespräches traute sich Antoninus sein Gegenüber etwas vertrauter anzusprechen.
    "Ja, ich habe, was die Familiengeschichte betrifft, noch einiges aufzuarbeiten. Ich hoffe, daß wir uns mit unseren Wissen ergänzen können."
    Wieder nahm er einen Schluck Wasser zu sich und nickte.
    "Es macht mir nichts aus. Ganz im Gegenteil. Ich weiß garnicht wie ich Dir danken soll."

  • "Am einfachsten, indem du nachher mit mir zusammen speist." sagte Commodus. "Ich habe den halben Tag nichts gegessen und es würde mich freuen, wenn ich wenigstens von einem Menschen in diesem Haus wüsste, dass er mir beim Essen Gesellschaft leisten wird."



    Alexandros
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    Alexandros, der griechische Maiordomus, betrat das Atrium. Du hast mich rufen lassen, Herr? fragte er.


    Commodus nickte. "Sorge bitte dafür, dass das Gästezimmer für meinen Vetter hier bereitet wird. Er wird eine Weile hier bleiben und ihm soll an nichts mangeln."


    Alexandros nickte und erwiderte: Jawohl, Herr. Ich werde mich um alles kümmern. Sonst noch etwas?


    Commodus schaute seinen Vetter an, ob dieser noch einen Wunsch hatte.

  • "Essen hört sich gut an. Jetzt, wo Du es erwähnst merke ich wie hungrig ich bin." Antoninus lachte nun etwas offener. Er merkte wie er zu seinem Vetter Vertrauen gewann.


    Als ihn Alexandros und Commodus anschauten schüttelte er nur mit dem Kopf. Er war, sonst ein Mann der nach guter römischer Erziehung seine Gefühle unter Kontrolle hatte, ein wenig gerührt.

  • Commodus nickte und wandte sich an Alexandros: "Gib in der Küche Bescheid, dass sich die Zahl der Essenden heute Abend um einen erhöht. Wieviele auch immer das dann am Ende sind."


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/maiordomus.png]
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    Alexandros nickte. Jawohl, Herr. sagte er und machte sich dann auf den Weg seine Aufgaben zu erfüllen.


    Commodus wandte sich nun wieder an seinen Vetter: "Das Zimmer wird in einigen Minuten für dich bereit sein. Dass Essen wird in etwa eineinhalb Stunden serviert. Mit etwas Glück wirst du dann auch den einen oder anderen Bewohner des Hauses kennenlernen. Vorrausgesetzt natürlich, irgendjemand ergibt sich der Gnade sich zu zeigen."

  • Commodus schaute einen Moment auf den Boden, ganz so als versuche er sich zu erinnern, dann antwortete er: "Zum einen meine Nichte Drusilla, die allerdings aufgrund ihres Gesundheitszustandes derzeit nicht sehr oft ausserhalb ihres Zimmer gesehen wird. Dann natürlich Aquilia, die aber wie gesagt noch nicht zurückgekehrt ist und seit einigen Wochen beherberge ich einen Philosophen aus Corinth, den ich aber aufgrund seiner ausgeprägten Neugier auf diese Stadt in den letzten Tagen auch recht selten gesehen habe."
    In der Tat war es wirklich wieder recht ruhig hier geworden und Commodus war sich irgendwie sicher, dass er sich etwas Gegenteiliges von der Beherbergung Theodorus' versprochen hatte.

  • Antoninus nickte und merkte sich die Namen. Weiter nach Drusilla und ihrem Gesundheitszustand zu fragen kam ihm zum jetzigen Zeitpunkt unhöflich und indiskret vor. Später würde sich eine Gelegenheit erheben. Also grinste er und sagte: "Das überrascht mich nicht. Rom ist für einen Neuankömmling einfach überwältigend."

  • "Ich verstehe." Wieder nickte Antoninus. "Wenn Du nichts dagegen hast, dann würde ich gerne mein Zimmer noch eben vor dem Essen aufsuchen, um meine wenigen Habseligkeiten unterzubringen und mich etwas frisch zu machen."

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