• Peristylium


    Der Säulenhof
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    Das Peristylium des Hauses befindet sich neben dem Atrium und ist kleiner
    als in den meisten anderen Häusern, die ein Peristylium ihr eigen nennen. In
    der Mitte befindet sich ein Ziergarten mit verschienden Blumen und Sträuchern.
    Umgeben ist es von einem schlichten Säulengang, der jedoch genug Platz
    bietet um bei gutem Wetter Bankette oder Feiern im Freien zu veranstalten.

  • Balbus hatte es sich im Peristylium gemütlich gemacht. Mit einem grossen Korbsessel sass er in der Sonne und genoss ein wenig den Tag, schliesslich gab es derzeit in der Castra kaum etwas zu tun und so hatte er Zeit für sowas.
    Er hatte die Augen geschlossen und hielt einen kleinen Wasserbecher in der Hand. Im Hintergrund drückten sich mehrere Sklaven rum, die damit beschäftigt waren, die Blumen zu pflegen.



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    Schraubzieris, der Ianitor kam in das Peristyl gelaufen und näherte sich vorsichtig seinem jungen Herren. Herr, eine gewisse Germanica Aelia wünscht dich zu sprechen. sagte er leise.



    Balbus öffnete die Augen und als er des Namens gewahr wurde begann er zu strahlen. "Bitte, sie soll herein kommen." sagte er und setzte sich auf.



    Schraubzieris nickte und eilte zurück zur Porta.

  • Im Schlepptau des Sklaven erreichte ich schließlich das Peristyl und entdeckte Balbus. Unwillkürlich erschien eine Mischung aus freudigem Lächeln und breitem Grinsen, als ich näher trat.
    "Salve Balbus.", begrüßte ich den Prudentier. "Dir scheint es ja prächtig zu gehen." :D

  • Balbus erhob sich und lächelte ebenfalls.


    "Aelia. Welch ein Glanz in diesem tristen Haus." sagte er. "Mir geht es doch immer gut, das weisst du doch. Bitte, setz dich doch." Er deutete auf den Korbsessel, auf dem er zuvor gesessen hatte und winkte einem Sklaven zu, damit dieser einen zweiten bringt.

  • Tristes Haus war vermutlich die Untertreibung des Jahres, dachte ich, was jedoch nur durch meinen skeptischen Blick zum Ausdruck gebracht wurde.
    "Weiß ich, weiß ich.", erwiderte ich schmunzelnd. "Aber, naja, ich dachte mir, ich überzeuge mich lieber einmal selbst davon, dass Du noch unter den Lebenden weilst. Dein Vater scheint von meiner Fragerei bisweilen ein wenig... hm... genervt zu sein."
    Ich zuckte ratlos mit den Schultern und nahm Platz. Soooo oft fragte ich schließlich gar nicht nach Commodus´ Nachkommenschaft. Nur jedesmal, wenn ich ihn traf. 8)

  • Der Sklave brachte den zweiten Sessel und so nahm nun auch Balbus wieder Platz. "Wenn man das Schicksal meiner Geschwister bedenkt ist beides verständlich." sagte er etwas wehmütig. Doch fast sofort lächelte er wieder. "Ich freue mich auf jeden Fall, dass du hier bist. Darf ich dir etwas anbieten?"

  • Ich verzog kurz das Gesicht. Eindeutig das falsche Thema, das ich da angeschnitten hatte. Glücklicherweise schien Balbus das nicht weiter vertiefen zu wollen.
    "Gerne... einen Spritz... äh... Ein wenig Wasser mit Wein eventuell?"
    Spritzer. Liebe Güte, ich war eindeutig zu lange im Norden gewesen. Oder Hungi hatte damals irgendwie auf mich abgefärbt.
    "Ja, ich freue mich auch wieder einmal in Rom zu sein.", meinte ich mit einem zufriedenen Seufzer am Ende.
    Indes wurde mein Blick von Balbus´ Gesicht auf eine Hintergrundszene gelenkt. Einer der Sklaven schien Probleme bei der Hand-Augen-Fuß-Koordination zu haben, stolperte, fing sich, jedoch nicht sein Transportgut ab, was schließlich ein dumpfes Scheppern nach sich zog.
    Ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen. Er erinnerte mich ein wenig an Saldir :D

  • "Sicherlich." Er winkte eine Sklavin her, die die Anweisung erhielt Wasser mit Wein zu bringen. Die Sklavin eilte davon und Balbus wollte gerade etwas sagen, als es hinter ihm schepperte. Er wandte sich um und rief: "Paul, du Tollpatsch! Pass auf wo du hintrittst."
    Der Sklave sammelte sein Transportgut mit bedröppelter Miene wieder ein und Balbus wandte sich Aelia zu. "Verzeih bitte. Er ist ein Billgsklave aus dem Osten. Ich sage dir, halt dich von diesen Gebrauchtsklavenhändlern fern, die sich derzeit hier in Rom breitmachen."

  • "Oh, die gibt es auch im Norden... hab mir mal eine Ziersklavin andrehen lassen..."
    Ich wusste immer noch nicht, was mich damals geritten hatten und so verdrehte ich die Augen, während in meinem Kopf die Gedanken um diesen Namen kreisten.
    Paul... Paulina... und Sedulus. Sfz.
    "Muss am Namen liegen. Ich habe kürzlich eine Paulina kennen gelernt, die kam mir auch ein wenig komisch vor."
    Und die Gedanken kreisten weiter...
    "Die Verlobte meines Bruders. Achja, seit Neuestem habe ich einen Bruder. Allem Anschein nach tatsächlich der Sohn meines Adoptivvaters, der sich in den letzten Jahren wohl im Osten herumgetrieben hat."
    Und weiter...
    "Sag mal, Du als Praetorianer, kannst Du nicht..."
    Erschrocken über mich selbst zuckte ich zurück und winkte schnell ab.
    "Nein, nein, vergiss es. Entschuldige. Dummer Gedanke. Das muss Dich ohnehin langweilen, Du kennst die beiden ja ohnehin nicht. Ähm... erzähl doch, wie ist es Dir in letzter Zeit so ergangen?"

  • Balbus musste lachen. "Ja, es könnte wirklich am Namen liegen. Wir hatten vor kurzem auch eine Paulina zu Gast. Die war auch recht merkwürdig und vor allem sehr eingebildet und unverschämt." sagte er und musste unweigerlich an das Essen seines Vaters zurückdenken.


    "Hat dein Bruder diese Verlobte aus dem Osten mitgebracht? Weil dann wäre unsere Theorie definitiv bewiesen." sagte er, diesmal wieder lachend.


    Als sie diese Andeutung machte, horchte er auf. "Du meinst doch nicht etwa, ob ich...?" fragte er. Ihren Versuch das Thema zu wechseln liess er ersteinmal unbeachtet.



    Mittlerweile kehrte auch die Sklavin zurück und brachte Aelia einen Becher Weinwasser. Dann zog sie sich einige Schritte zurück.

  • "Octavia Paulina?", fragte ich neugierig.
    Als würde ich eine Verschwörung planen, rutschte ich bis an den Rand des Korbstuhls und beugte mich so weit wie möglich zu Balbus.
    "Woher er sie kennt weiß ich nicht... die beiden waren mir suspekt genug, da wollte ich nicht weiter nachfragen. Aber Du... ich meine... Du hast ja als Praetorianer ganz andere... mh... Möglichkeiten als ich."
    Wieder rutschte ich nach vorne. Noch weiter und ich würde vermutlich auf dem Boden landen.
    Als dann jedoch die Sklavin auftauchte, wich ich, mich ertappt fühlend, auf meinen Ausgangspunkt zurück.
    "Sogar mit meinem Onkel, immerhin Senator, hat sie sich angelegt. Das ist doch nicht normal.", nuschelte ich.

  • "Nein, meine war eine Aelia Paulina." sagte er um ihre Neugierde zu befriedigen.


    "Ist die Verlobte deines Bruders eine Octavia?" fragte er nun ebenfalls neugierig und rutschte auch ein wenig vor.


    "Mit deinem Onkel?" Er überlegte kurz, wer das sein müsste. "Avarus? Das ist echt nicht mehr normal." Er schüttelte den Kopf. Als die Sklavin ihn fragte, ob er noch etwas wünschte, winkte er sie fort.


    "Vielleicht sollte man da wirklich mal etwas ... nachhaken." sagte er.

  • "Aelia Paulina... hm, die kenne ich nicht. Aber dann muss es wohl tatsächlich am Namen liegen... "
    Kaum war die Sklavin weg, befand ich mich wieder am äußersten Rand des Korbsessels.
    "Eine Octavia, ja."
    Dass ich mit dieser Gens alles andere als durchweg positive Erfahrungen verband, ließ ich an dieser Stelle vorerst ungesagt. 8)
    "Aber scheinbar nicht aus dem berühmt-berüchtigten Anton-Zweig der Familie... zumindest soweit ich das in Erfahrung bringen konnte."
    Ich legte eine dramaturgische Pause ein, in der ich an meinem Wein nippte.
    "Mit Avarus, ja. Sie hat sogar Sedulus, also meinen Bruder, so weit gebracht, dass er sich, statt auf die Seite seines Onkels, der ihm ein Dach über dem Kopf geboten hat, auf ihre schlägt."
    Ratlos über ein solches Verhalten, zuckte ich mit den Schultern.
    Langsam legte ich eine Hand über meinen Mund.
    "Meinst Du... glaubst Du... ich meine... es müsste ja niemand erfahren... ", nuschelte ich zwischen meinen Fingern hindurch.

  • "Eine wirkliche Frechheit." sagte Balbus empört. "Da muss man wirklich etwas unternehmen."


    Er nickte. "Überlass die Sache mir, ich werde sehen, was sich machen lässt." sagte er nach einem verschwörerischen Blick über die Schulter.

  • Ich grinste schelmisch und rutschte, bemüht unschuldig auszusehen (wodurch ich selbstverständlich noch schuldiger aussah), wieder in eine angenehmere Sitzposition.
    "Du hast etwas gut bei mir.", meinte ich schließlich mit einem Nicken.
    Durch diese kleine 'Verschwörung' ganz hibbelig, schaffte ich es kaum, ruhig auf dem Sessel sitzen zu bleiben, daher schlossen sich meine Finger um die Armlehnen, um wenigstens nicht komplett abzuheben.
    Wie ich mein Glück kannte, hatte diese Paulina eine lupenreine Tunika. Seufz. Ob man am Ende vielleicht... falls gar nichts... Neinnein, ganz so gemein wollte ich dann doch nicht sein. Vorerst zumindest nicht. 8)

  • "Wollten wir nicht zu angenehmeren Themen kommen?", frotzelte ich und schnitt eine Grimasse.
    "Nein, Scherz beiseite. Es ist nicht so schlimm, wie ich befürchtet und nicht so schön, wie ich gehofft hatte."
    Ich schluckte, als mir der nächtliche Überfall wieder einfiel.
    "Aber stell Dir vor, Nachts haben irgendwelche Germanen bei uns eingebrochen, das halbe Haus verwüstet und..."
    Mich schüttelte beim Gedanken an jenen Morgen.
    "Und... sie haben wohl... wie soll ich sagen? Die normalen Räume mit der Latrine verwechselt."
    Dass ich barfuß genau in eines der 'Delikte' hineingetreten war, behielt ich wohlweißlich für mich. Das Ganze war schließlich peinlich genug.
    "Die Casa des Praefectus Castrorum ausgeraubt. Es ist eine Schande."

  • Balbus schaute sie erstaunt an. "Wie kamen die denn überhaupt an euer Haus ran? Liegt es nicht innerhalb der Stadtbefestigungen?" fragte er und erinnerte sich daran, dass die Häuser, die sein Vater in Germania bewohnt hatte, alle recht sicher gewesen waren.

  • "Doch, natürlich."
    Ich senkte den Blick und grübelte nach. Es war wirklich sonderbar. Schließlich war die Casa Germanica nicht das einzige Haus gewesen, dass verwüstet wurde.
    "Ich glaube, bis heute wissen die Behörden auch nicht genau, wer oder was, geschweigedenn wie diese Barbaren in die Stadt gekommen sind.
    Vielleicht... vielleicht haben sie die Stadtwachen bestochen? Oder so... ich bin militärisch recht unbegabt."
    Vermutlich überflüssig, das zu erwähnen. 8)

  • Balbus erstaunter Blickt wandelte sich in einen skeptischen. "Das wäre ein durchaus grosses Problem, weil das schliesslich die ganze Stadt in Gefahr bringt." sagte er.


    "Vielleicht sollte Corvus einige Legionäre vor eurem Haus positionieren."

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