"Ich werde ihr gern deine Worte ausrichten, wenn ich sie wieder sehe. Sie wird sich sicher darüber freuen dies zu hören."
Dann trank sie wieder einen Schluck vom Wein.
"Gibt es noch weitere Dinge, die du gern wissen möchtest?"
"Ich werde ihr gern deine Worte ausrichten, wenn ich sie wieder sehe. Sie wird sich sicher darüber freuen dies zu hören."
Dann trank sie wieder einen Schluck vom Wein.
"Gibt es noch weitere Dinge, die du gern wissen möchtest?"
Commodus dachte einen Moment lang nach, dann schüttelte er leicht den Kopf. "Wir werden sicher noch genug Zeit haben, damit ich dich näher kennenlerne, da sollten wir nicht alles schon bei unserem ersten Gespräch verpulvern." sagte er.
"Wobei es noch eines gibt." fügte er hinzu. "Wann wäre dir unser Gang in die Regia des Cultus Deorum denn recht?"
"Ich glaube wir sollten uns am besten nach deinem Terminplan richten. Ich habe in der nächsten zeit nicht vor zu verreisen. Von daher bin ich in den Terminen frei. allerdings hast du als Consul da sicher mehr Probleme deine Zeit zu planen. Schlage du mir einen Tag und eine Zeit vor. Ich werde dann da sein."
Ja, was hatte sie sonst wohl zu tun? Sie war da wirklich sehr frei in ihren Planungen und selbst sehr kurzfristige Termine ließen sich fast problemlos umsetzen.
Commodus musste schmunzeln. "Dann wollen wir mal sehen." Er tat, als ob er angestrengt nachdenken würde, dann sagte er: "Was hälst du von übermorgen Vormittag?"
Vepsa nickte zustimmend.
"In Ordnung. Ich werde da sein. Darf ich dir nun eine Frage stellen? vielleicht werden es gar mehr und sie sind sicher auch ziemlich dumm und du nicht der richtige Ansprechpartner, aber da ich gerade hier bin. Darf ich noch etwas fragen?"
"Bitte, stell sie ruhig." sagte er.
"Es ist bestimmt eine ganz dumme Frage. Es tut mir auch sehr leid, sie dir stellen zu müssen. Aber wie geht es nach der Eintragung der Verlobung eigentlich weiter? Das Ziel des Ganzen ist mir schon klar. Aber...was ist dazwischen?"
Näher kennenlernen fiel in ihrem Fall aus. Dazu war die Entfernung zwischen ihnen einfach zu groß. Doch was gab es noch außer der Hochzeit, die irgendwann auch noch anstehen würde.
Eine gute Frage hatte sie sich da ausgedacht. Er lächelte. "Das ist durchaus keine dumme Frage, bei Weitem nicht." sagte er. "Generell würde ich ja sagen, dass ihr die Zeit bis zur Hochzeit nutzen solltet um euch näher kennenzulernen, doch ist das durch eure unterschiedlichen Wohnorte ja doch recht kompliziert."
"Vielleicht solltest du dich in der kommenden Zeit schon mal ein Wenig auf die Hochzeit und auch auf das, was danach kommt vorbereiten. Und was das Kennenlernen angeht, so gibt es dafür auch noch das Medium Brief."
Ah jeh....das Briefe schreiben. Das war in der Tat eine gute Sache. Nur...sie war irgendwie zu ungeduldig um lange Briefe zu schreiben und dort ihr ganzes Leben auszubreiten. Sie war jemand, der die persönliche Konversation mehr schätzte als ein geschriebenes Wort. Aber hier ging es wohl nicht anders.
"Ich werde deinen Rat befolgen und mich dieser Dinge annehmen. Vielen Dank, dass du die Zeit für mich erübrigt hast. Nun werde ich jedoch wieder gehen und dich nicht weiter von deiner Arbeit abhalten."
Ein freundliches Lächeln lag wieder in ihrem Gesicht und sie erhob sich.
Commodus erhob sich ebenfalls. "Für die Auserwählte meines Sohnes habe ich kann ich zu jeder Zeit etwas Zeit frei machen." sagte er.
Er rief nach einem Sklaven, der die junge Dame dann zur Tür geleiten sollte, wenn diese nun also das Haus verlassen würde.
"Danke noch einmal Senator. Vale und bis dann zur Eintragung."
Damit verabschiedete sie sich dann endgültig und folgte dem Sklaven zur Tür...
Es gefiel Balbus eigentlich gar nicht in dieses Cubiculum umzuziehen, doch hatte der Maiordomus darauf bestanden, dass der Hausherr angemessen untergebracht werden musste. Balbus hatte sich breitschlagen lassen, hatte jedoch darauf bestanden, dass die Betten ausgetauscht und ein Teil seiner eigenen Einrichtung hierher gebracht wurden. Der Maiordomus hatte nur genickt und alles in Bewegung gesetzt um es dem neuen Hausherren so gemütlich wie möglich zu machen.
Balbus betrat das Zimmer und schaute sich ein wenig um. Er hatte das Gefühl, er würde immernoch die Anwesenheit seines Vaters spüren, doch war er sicher, dass das nicht so war. Er ging durch den Aufenthaltsraum, schaute hinunter in das Peristyl. Es war so ungewohnt für ihn hier zu sein, doch musste er sich damit abfinden. Er ging hinüber ins Schlafzimmer und liess sich einfach flach aufs Bett fallen.
Es war der letzte Abend, den Balbus als unverheirateter Mann in diesem Haus verbringen würde. Der letzte Abend, an dem er noch völlig ungezwungen er selbst sein konnte. Wenn man von den Sklaven absah, war niemand sonst im Haus. Niemand der Anstoss daran nehmen konnte, wenn Balbus sich daneben benahm. Niemand, der wirkliches Interesse an dem hatte, was Balbus tat. Noch konnte er hier tun und lassen was immer er wollte. Niemand machte ihm Vorschriften oder konnte ihn vorwurfsvoll ansehen.
Aber es war auch niemand da, mit dem er freudige Momente teilen konnte. Niemand dem er etwas gutes tun konnte. Niemand der ihn gern hatte. Niemand mit dem er gemeinsam essen konnte. Niemand mit dem er Spass haben konnte.
Doch das alles würde sich ändern. Schon sehr bald, denn am nächsten Tag würde er heiraten. Er würde einen Bund eingehen, der hoffentlich bis an sein Lebensende bestehen würde und der ihn mit Glück erfüllen würde.
Es würde endlich wieder einen Menschen in diesem Haus geben, für den sich das morgendliche Aufstehen lohnte. Jemanden, für den es sich lohnte nicht in der Castra zu leben. Einen hellen Lichtblick in seinem Leben.
Nur der Gedanke, dass seine Eltern und seine Geschwister diesen Tag nicht erleben durften machte ihn traurig. Er wusste, dass sein Vater seine zukünftige Frau gemochte hatte und er war sich auch sicher, dass seine Mutter derselben Meinung gewesen wäre. Er hatte sich immer gewünscht, dass die beiden am Tag seiner Hochzeit bei ihn sein würden. Und das Gleiche galt für seine Schwestern und Brüder. Doch all jene geliebten Menschen waren tot und würden nur anwesend sein, wenn die Götter ihren Seelen die Erlaubnis gaben zuzusehen.
Balbus stand an der halben Wand, die ihm vom Aufenthaltsraum seines Gemachs den Blick in das Peristyl erlaubte. Er seufzte leise als er die wunderschönen Blumen dort unten erblickte, die aus den Feierlichkeiten der kommenden beiden Tage sicherlich nicht mehr ganz so prachtvoll herauskommen würden.
Sein Blick wanderte hinauf zur gegenüberliegenden Seite des Hauses. Dort, wo eine identische halbhohe Wand einen Blick in einen anderen Aufenthaltsraum gewährte. Würde ab dem morgigen Tage seine Frau leben. Es war ein schönes Cubiculum, wenn auch sicherlich nicht so prachtvoll wie jenes, das Vespa derzeit noch im Palast bewohnte. Er hoffte inständig, dass sie mit dem zufrieden sein würde, was er ihr bieten konnte, denn er wollte in keinem Fall riskieren, dass sie ihn wegen des Mangels an Luxus in seinem Haus verlassen würde. Doch andererseits war sie auch mit ihm in Germania gewesen und hatte dort mit ihm in einem Militärlager gelebt, was sicherlich kein bisschen luxuriös war.
Er seufzte noch einmal leise und wandte sich um. Es war zwar noch recht früh am Abend, aber dennoch hatte er beschlossen schon ins Bett zu gehen, da er am nächsten Morgen viel früher aufstehen wollte als er es sonst tat.
Und so ging er in den abgetrennte Schlafraum hinüber, wo er sich entkleidete und ins Bett legte. Es dauerte nicht allzulange, bevor er in den Schlaf hinüberglitt.
Der nächste Morgen kam und mit ihm eine Schar an Sklaven. Die Vorhänge vor den Fenstern und an der Brüstung des 'Balkons' wurden rabiat aufgezogen und liessen die ersten morgendlichen Lichtstrahlen und auch ein wenig frische Luft hinein.
Balbus gähnte, als er von einem jungen Sklaven geweckt wurde. Er streckte sich ein wenig und setzte sich dann auf. Ein weiterer Sklave kam, mit einem Tablett bewaffnet und servierte ein leichtes Frühstück, das lediglich aus etwas Brot, einigen Früchten und Wasser bestand. Während er ass, liess sich Balbus von einem Sklaven, der bereits zwei Stunden zuvor auf die Strassen geschickt worden war, berichten, wie die Stimmung in der Stadt war. Da die Acta bereits vor längerer Zeit den Termin der Hochzeit bekanntgegeben hatte und die Strasse, aus für Balbus nicht ganz einleuchtenden Gründen, vor Gerüchten über den heutigen Tag nur so brummten, wollte er gerne wissen, was ihn erwarten würde, wenn er das Haus verliess.
Nach dem Essen wurde eine grosse Waschschüssel in den Schlafraum gebracht und Balbus entstieg seinem Bett um sich dann zu waschen. Der Tonsor kümmerte sich noch schnell darum, dass das Gesicht seines Herren haarlos war und dann war Balbus bereit zum Einkleiden.
Die Kleidung, die er heute tragen würde, war neu angefertigt und erst am Tag zuvor vom Schneider geliefert worden. Die Tunika, mit ihren beiden schmalen Purpurstreifen, war aus Wolle gefertigt wurden, die von den Schafen stammte, die in der Schafzucht der Prudentier in Confluentes stammten. In mühsamer Kleinarbeit hatten die dortigen Schäfer die beste Wolle ausgewählt, damit aus ihr der Stoff für diese Tunika hergestellt werden konnte. Balbus legte die Tunika an und ein Sklave zog sie zurecht, bevor er seinem Herren einen Gürtel umschnallte. Balbus wollte ursprünglich sein cingulum militare tragen, hatte sich dann aber dagegen entschieden, da er Vespa zeigen wollte, dass es ihm ernst damit war, dass er sein Soldatenleben beenden wollte. So handelte es sich bei dem Gürtel um einen einfachen, nur wenig verzierten.
Balbus stellte sich dann auf einen kleinen Hocker und liess die Sklaven mit der Arbeit an der Toga beginnen. Die Toga war ebenfalls aus Wolle aus Confluentes hergestellt, allerdings war die Wolle eingefärbt worden, so dass die Toga leicht bläulich schimmerte. Die Sklaven, die für das Anlegen der Toga zuständig waren, machten ihre Aufgabe gut und schnell, hatten sie doch viel Übung gehabt, als sie jeden Tag Balbus Vater hatten einkleiden müssen. So dauerte es auch nicht allzulang, bis Balbus fertig war und von dem Hocker hinuntersteigen konnte.
Ein letzter Blick in einen Silberspiegel zeigte Balbus, dass alles zu seiner Zufriedenheit war, und so machte er sich dann auf den Weg zu seinem grossen Tag.
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!