[aOG] Cubiculum V - Arvina

  • Cubiculum V


    Ein Zimmer an der Rückseite
    [Blockierte Grafik: http://img4.imageshack.us/img4/4381/cubv.png]



    Eine Zimmerflucht an der Rückseite der Casa. Oberhalb des Hortus gelegen,
    bietet der Korridor vor dem Cubiculum, durch eine halbhohe Wand, einen
    guten Ausblick über den Hortus und die Nachbarschaft.
    Das Cubiculum besteht, wie fast alle anderen im Haus, aus zwei Zimmern.
    Das grössere dient als Aufenthaltsraum und bietet durch zwei Fenster
    einen Ausblick auf den Hof und das Solarium. Das größere Zimmer
    enthält eine bequeme Sitzecke mit zwei Liegen und einem kleinen
    Tisch sowie ein kleines Regal.
    Das kleinere Zimmer dient als Schlafraum und enthält neben dem Bett
    auch noch eine Kleidertruhe.



    VOR DEM UMBAU:
    Eine Zimmerflucht an der Rückseite der Casa.
    Oberhalb des Hortus gelegen, bietet der
    Korridor vor dem Cubiculum, durch eine
    halbhohe Wand, einen guten Ausblick
    über den Hortus und die Nachbarschaft.
    Das Cubiculum besteht, wie fast alle anderen
    im Haus, aus zwei Zimmern. Das grössere
    dient als Aufenthaltsraum und bietet durch
    zwei Fenster einen Ausblick auf eines der
    Nachbargrundstücke. Das kleinere Zimmer
    enthält das Mobiliar eines Schlafzimmers.

  • Prolog: Es war wahrlich kein besonderer Tag. Ich bin am Morgen aufgewacht und etwas liegen geblieben. Ich verspürte keinen Hunger, nur Sehnsucht nach meinem guten, alten Bonna. Jenen Ort, an welchem ich meinen Vater - die Götter haben ihn seelig - zurückgelassen habe. Und so hing ich meinen Gedanken nach. Wie mochte das Wetter wohl in Germanien sein? Diese Umstellung war einfach ungewohnt für mich und warf so ziemlich mein gesamtes Weltbild durcheinander. Aber jetzt dürfte ungefähr der Schnee tauen, wenn nicht gar die Blümchen ihre bunten Köpfe zur Sonne streckten...


    Ein Sonnenstrahl war es leider nicht, welcher Aquilia weckte. Das Schlafzimmer, welches vom Wohnzimmer getrennt war, hatte kein Fenster und war eigentlich mitten im Haus. Dafür war das Wohnzimmer vom Sonnenlicht durchflutet. Und daran dachte sie auch, als sie die Beine über den Bettrand schwang und sich elegant auf die Beine stellte. Sie konnte morgens immer sehr gut aufstehen und war schnell auf den Beinen. Und in den seltensten Fällen war sie noch müde. Das war noch nicht immer so gewesen. Als sie unbequem nächtigte und noch arbeiten musste, hatte sie meistens sehr schlecht geschlafen und war dementsprechend gelaunt. Sie ahnte noch nicht, dass es auch in Rom zu unschönen Nächten kommen würde, wenn sie wie wild im Bett um sich strampelte, nur um eine kühle Lage in der Hitze zu finden. Nein, noch kannte sie die Hölle, welche Vinicius ihr schon prophezeite, nicht. Sie strich das dünne Nachtgewand glatt und drehte sich einmal um sich selbst. Es war einer jener Tage, an welchen sie sich ungemein wohl fühlte. Mit einem fröhlichen Lächeln legte sie ihre Decke ordentlich zusammen, schüttelte das Kissen grob und entschwand dem dunklen Schlafzimmer mit fliegendem Schritt, um ins normale Wohnzimmer zu fliegen.
    Strahlender Sonnenschein empfing sie, welcher sich durch das Öffnen ihrer Tür nur noch verstärkte. Nur ihr eigenes Strahlen vermochte das der Sonne vielleicht noch zu schlagen. Sie ging mit leichten Schritten aus ihrem Zimmer hinaus und lehnte sich an die Brüstung des Überganges. Commodus hatte ihr ein wundervolles Zimmer ausgesucht. Kaum nämlich, dass sie ihr Zimmer verließ, fand sie sich der freien Luft ausgesetzt. Ihr Zimmer lag etwas abgelegen und man musste ein paar Schritte draußen tun, um hierher zu gelangen. War sie ganz abenteuerlustig - und das war das junge Mädchen für gewöhnlich, kletterte sie sogar am Balkon hinab. Vorher musste sie natürlich alle Seiten absichern, um sicherzustellen, dass Commodus sie nicht beobachtete. Er wäre sicher nicht angetan davon, aber sie war sich sicher: Wenn er sie mal erwischte, würde er sie lediglich amüsiert anschmunzeln. Sie machte ihm ja nie Ärger, der wirklich schädlich war. Weder ihrer Gesundheit, noch dem familiären Ruf, der ja noch recht gut war.
    Sie schloss, so an die Brüstung gelehnt, genießerisch die Augen und sog die Luft tief ein. Grundsätzlich war sie in Rom wirklich schrecklich, aber unter ihr befand sich Garten und dieser ließ sie aufatmen. In Germanien war die Luft eigentlich immer gut gewesen, wenn sie sich nicht gerade auf einer Kuhweide befand. Aber selbst den Duft der Kühe vermisste sie mittlerweile. Sie würde Commodus bald einmal fragen, ob sie nicht eine kleine Reise durch das hiesige Land machen durfte. Solange diese Reise nicht auf einem Pferd stattfand. Sie hatte Scheu vor Pferden, diese großen Dinger waren ihr noch nie geheuer gewesen. Länger als fünf Minuten hatte sie noch keines dieser Tiere getragen.

  • Sie genoss einfach die warmen Sonnenstrahlen, die ihr zartes Haupt sacht einhüllten. Die Strahlen umgossen sie beinahe wie Wasser. Wie jenes Wasser nahe Bonnas. Dort war ein kleiner See, in welchem sie während heißer Sommernächte gerne ihre kleinen Runden schwamm. Schwimmen konnte sie ziemlich gut und sie tat es auch gerne. Hier in Rom fehlte ihr die gesamte Unbeschwertheit. Bei jedem Schritt, den sie tat, musste sie auf eine vernünftige Haltung achten und auch darauf, dass ihr der lästige Stoff nicht verrutschte. Immer fühlte sie sich beobachtet und zu ihren geliebten kleinen Schandtaten ließ sie sich überhaupt nicht mehr verleiten. Nur innerhalb der eigenen vier Wände, doch außerhalb konnte jedes Handeln eine Folge nach sich ziehen. Und Folgen musste sie ihres Onkels zuliebe auf jeden Fall vermeiden. Sollte sie zumindest. Aber wollte sie das?
    Das Funkeln ihrer Augen war fast verräterisch, als sie diese wieder aufschlug. Vielleicht konnte sie ja einfach wieder zu ihren alten Gewohnheiten zurückfinden. Der Schabernack musste ja nur ein winzig kleiner sein und wenn sie sich nun nicht erwischen ließ? Sicherlich, das war leichter gesagt, als getan. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Sie war nun einmal keine 'echte' Römerin und wurde auch niemals als solche erzogen. Wer hatte sie schon Benehmen gelehrt? Und ein Kind war sie gewissermaßen ja auch noch. Niemand hatte ihr genaue Richtlinien vorgeschrieben, also musste sie sich auch an keine halten. Gut, vielleicht war ihr Verhalten gerade deshalb falsch, weil sie sich dessen bewusst war. Aber sollte sie erwischt werden, wusste diese Person wiederum nicht, dass sie bewusst Schindluder trieb. Ach, warum dachte sie überhaupt solange über Recht und Unrecht nach. Das hatte sie doch früher auch nicht getan. Sie wandte sich vom schönen Anblick des blauen Himmels ab und ging grinsend wieder zurück in ihr Zimmer.
    Dort öffnete sie mit einer flüssigen Bewegung ihre Kleidertruhe und nahm gleich die oben aufliegende, weiße Tunika heraus. Das Nachtgewand war schnell ausgezogen und das Untergewand übergestreift. Eine rasche Katzenwäsche an der Wasserschale und schon konnte es in die frische Tunika gehen. Ihr Haar bürstete sie grob durch, doch die wilde Lockenpracht war ohnehin kaum zu bändigen. Sie griff sich ein rotes Band und hielt es mit den Zähnen fest, während sie mit ihren Händen die Haare nach hinten legte und sie mühselig fest hielt. In dieser Masse war es gar nicht so einfach. Die Schleife war dann allerdings wieder leichter gebunden, da sie erst einmal das Band mehrmals um das gehaltene Haar wickelte und dann erleichtert loslassen konnte. Schminken? Das tat Aquilia nie allein und wenn sie um Hilfe ersuchte, dann nur zu ganz besonderen Anlässen. Eine Strähne hatte sich allerdings wieder aus seiner Bändigung gelöst und fiel ihr wieder, sich ringelnd, ins Gesicht. Sie nahm es schulternzuckend zur Kenntnis. Das sollte ihr jetzt auch egal sein. Sie selbst war sich auch gar nicht bewusst, dass ihr zurückgebundenes Haar das zierliche Gesicht stark betonte und die Strähne, neckisch wie sie da hing, ihr ein sehr frisches und junges Aussehen gab. Eingeübt griff sie nach einem Goldreif, streifte ihn sich übers Handgelenk und eilte aus dem Zimmer hinaus. Hier würde sie direkt mit ihrem Schabernack beginnen.
    Sie setzte einen Fuß voran um auf das Geländer zu kommen und zog ihr anderes Bein samt Körper hinterher. Als sie dann zum Sitzen gab, blickte sie sich achtsam um, ob ihr auch niemand heimlich zusah. Vor Allem die Nachbarn würden sich gewiss mit Freuden das Maul zerreißen. Ihr selbst war das zwar herzlich egal, aber sie musste Commodus ja nicht noch zusätzlich belasten. Sie drehte sich herum, bis sie Kniete und suchte mit einem Fuß sacht die kleine Nische in der Mauer. Hierin stützte sie sich ab und ließ ihren Körper sacht hinab gleiten. Nun kam der schwierigere Part. Mit dem anderen Fuß suchte sie angestrengt die Säule und als sie diese hatte, ließ sie sich los. Kurz fiel sie haltlos hinab, ehe sie mit der Gewandtheit einer Katze die Säule mit Beinen und Armen umklammerte und sacht daran hinabkletterte. Unten angekommen klopfte sie sich den Schmutz von Tunika und Händen und stahl sich aus dem Hof hinaus - in Richtung Abenteuer. Eines würde sich sicherlich auftreiben lassen.

  • Seit Aquilias Abreise hatte dieses Zimmer niemand mehr bewohnt und seit ihrem Verschwinden in Germania hatte es ausser Balbus niemand mehr betreten.
    Doch da es nicht unbegrenzte Räume gab und der Sohn des Hausherren irgendwo untergebracht werden musste, wurde das Zimmer nun von einem Sklaven betreten. Er öffnete die Fenster um den Raum zu lüften und wischte den Staub von einigen Möbeln, denn der neue Bewohner sollte sich hier ja wohlfühlen.
    Es dauerte nicht lange, bis der Raum auf Vordermann gebracht war und der Sklaven wieder hinausging.

  • Scipio hatte eine herrliche Nacht in seinem neuem Cubiculum verbracht und hatte sich bereits am voran gegangen Tag eingerichtet. Überall lagen Schriftrollen von Philosophen, Strategen und Politikern herum, die noch nach einem festen Platz in den jetzt schon überquelenden Schränken suchten. Nun am heutigen Morgen wollte er schauen ob Balbus schon angekomen war. Er aß eine Kleinigkeit, zog sich an und schritt dann aus dem Zimmer.

  • In seinem Zimmer wieder angekommen, legte Scipio mit Hilfe eines Sklaven seine Beste Toga an. Er hatte sich überlegt sich erst einmal bei der Academia Militaris einzuschreiben und dann vielleicht noch einen weiteren Kurs an Schola zu belegen. Dann schritt er mit großer Hoffnung aus dem Zimmer. Er wollte nun endlich etwas zu tun haben und nicht ständig in seinen Texten stöbern.

  • Der kleine Junge hatte Arvina durch das halbe Haus zu dessen neuen Zimmer geführt und öffnete dort nun die Tür um ihn einzulassen.


    Der Raum war vorbereitet worden, indem er komplett gereinigt und aufgeräumt worden war.


    Der Junge führte Arvina in das Cubiculum und beobachtete ihn dabei, wie er mit seinem Gepäck in das Zimmer kam.

  • Arvina schaufte wie ein Walross, als er sein Gepäck ins Zimmer wuchtete. Er hatte nicht geglaubt das so einfach zu schaffen, doch die beachtliche Kugel die er vor sich herschob hatte ihm gut als Stütze geholfen. Als er die Sachen abgelegt und einen Becher Wasser abgestürzt hatte, tätschelte Arvina dem Jungen den Kopf.
    "Das hast du gut gemacht. Danke für Deine Hilfe, du kannst gehen wenn du magst."
    Sein Vater hatte ihn immer gescholten er sei zu nett zu den Sklaven, aber Arvina war meistens zu allen nett. Warum sollte er das auch nicht? Er war einfach ein gemütlicher, oder besser fauler, aber rundum zufriedener Knuddelbär, der sich noch nie um etwas hatte sorgen müssen.

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