Nach Germania: Von Verona in die Alpen

  • Nach Verona war es endgültig vorbei mit der ebenen Landschaft und dem zügigen Vorankommen. Besonders für die Zugtiere wurde der Weg nun beschwerlicher und Pictor war froh über die Straßenbaukunst die ihnen wenigstens gute Straßen beschert hatte.


    Fast ein wenig bedrohlich ragten die Alpen nun unendlich hoch vor ihnen auf. Viele weiße Schneekappen waren zu sehen und Pictors Optimismus die schneefreien Pässe betreffend erhielt einen herben Dämpfer.

  • Schon von Weitem konnte man erkennen, dass wir, wie schon vermutet, keine schneefreien Pässe vorfinden würden.


    Es war zwar ein milder Winter gewesen, wie man so gehört hatte, doch in den letzten Wochen hatte es in den höheren Regionen dann noch genug von dem nasse Weiss gegeben.


    Bisher war die Reise auch wenig beschwerlich, doch das würde sich in den nächsten Tagen sicher ändern....

  • So gut sie die ganze Zeit voran kamen um so weniger gut ging es nun in den Alpen zügig vorwärts. Sie kamen an eine Schlucht. Der Weg durch diese war tags zuvor von einer Lawine verschüttet worden. Was ein Schlamassel.


    Entweder hieß es umdrehen und einen anderen Weg nehmen oder sie mußten sich einen Weg durch das kalte weiß schaufeln. Im Normalfall sollte dies ja kein Thema sein, waren sie doch einige Mann um dies schaffen zu können... 8)

  • Auch Ius und Pic ließen sich nicht lumpen. Es war arschkalt und sie wollten ja schließlich nicht hier übernachten. Was für eine Vorstellung.


    So machten sie sich also am Schnee zu schaffen. Nach einiger Zeit waren Ius Finger so kalt das er für kurze Zeit die Arbeit niederlegen mußte. Er ließ sich an einem Lagerfeuer nieder das einer der Sklaven entzündet hatte um seine Finger und sich selbst ein wenig aufzuwärmen bevor er weiter Schnee schippte.

  • Es ging voran, die Männer leisteten gute Arbeit und wenn es so weiter ging, dann würden wir bald unseren Weg fortsetzen können...


    Sim-Off:

    So, Heute ist ummelden nach Germania angesagt..... ich werde das nun tun und hoffe ihr kommt auch alle mit! ;)
    Da ich nun offline bin, schreibt mich bitte mit über den Pass nach raetia, Danke!

  • Irgendwann, nach Stunden des Schaufelns war es dann endlich so weit, sie hatten es geschafft. Sie machten eine Pause von ca. einer Stunde um sich am Lagerfeuer ein wenig von der Kräfte zährenden Arbeit zu erholen um dann die Reise fortzusetzen.


    Der Senator hatte keinen Finger krumm gemacht, warum sollte er auch. :D Tja, Senator müßte man halt sein. 8)

  • Pictor hatte nicht geglaubt, dass es soviel Schnee auf einmal geben konnte. Und nun hatten sie stundenlang geschippt nur um einen Weg für sich und die Wagen freizulegen. Das Lagerfeuer hatte ihnen ein wenig die Illusion von Wärme gegeben.


    Danach ging es noch langsamer als vorher voran, da sie die Pferde streckenweise führen mußten; weiteres Schneeschippen war glücklicherweise nicht mehr notwendig. Die höchste Stelle ihres Weges schienen sie nun überschritten zu haben und der Weg begann langsam wieder bergab zu führen.


    Ich glaube, da vorne muß irgendwo Raetia anfangen, wir sollten nach den Aufschriften auf den nächsten Straßen- oder Grenzsteinen Ausschau halten.

  • Die Stadtwachen ließen und ohne Probleme passieren und so ritten wir in die Stadt ein. Die Menschen neben uns drängten sich um ein Geschäft und kauften alles was zu kaufen gab. An einer anderen Ecke dröhnte lautes Lachen aus einer Kneipe und dort drüben, bei der Insula, gab es einen Schneider. Grüne Äste schlängelten sich an den Häusern hoch. Ein leichter Blumenduft von den Blumenverkäufer strömte mir in die Nase und berauschte mich gerade zu. Wie lange hatte ich auf die Genüsse des Lebens verzichten müssen. Von wegen - Rom ist groß und schön. Rom ist groß, gut, dass stimmt, aber leider sah ich mehr die hässlichen Seiten, denn die Schönen. Das triste Lagerleben hatte mich für manche Sachenunberührbar gemacht. Aber das hier war schön. Schön. Ich hätte Stunden hier verbringen können - und das schöne war, dass ich es auch tat.

  • Mit klapperden Sandalen, die ich trug landete ich auf dem harten Steinboden der römischen Straßen. Ruhig stand neben mir mein braunes Pferd. Der Bote war inzwischen vorgerannt und redete schnell mit dem Stationarius - vermutete ich zumindest. Wir waren in einem kleinen Offenen Hof, der mich immer an den Hof einer Principa erinnerte. Rundherum waren Ställe und Unterkünfte angebracht. Und ich blickte mich mit großen Augen um und erfreute mich an diesem schon fast militärischen Anblick. Schließlich kam der Bote zurück und erklärte, dass wir hier schlafen konnten. Morgen müssten wir dann weiter - mindestens bis zu den Alpen, dann dort noch mal anhalten und dann übermorgen über die Alpen. Es würde wohl anstrengend werden, aber deswegen sollten wir uns ja auch hier schon mit allem nötigen Eindecken. Der Bote nahm beide Pferde und brachte sie in einen Stall. Ich blieb ein wenig ratlos auf dem Hof stehen. Dann drehte ich mich um und ging wieder in das Treiben der Stadt, um mich für die bevorstehende Überquerung zu rüsten. Das hieß: Mantel, Wein und Wärme.

  • Die Nacht war kurz und unbequem, aber ich überlebte sie. Die Betten waren natürlich nicht so, wie es meinem Stand würdig war, sondern erinnerten mich mehr an meine Zeit als Miles. Unter Livianus noch. Es war schon lange her und ich hatte schon vieles wieder vergessen. Aber das war auch nciht so wichtig, denn vieles davon war auch nicht so schön gewesen. Leicht seufzend und noch ein wenig verschlafen kroch ich aus meiner Unterkunft. Neben meinem Bett stand schon der ungeduldig wartende Bote. Nach einer Katzenwäsche schwung ich mich auf mein Pferd und wir ritten aus der Post station aus. Diesmal mit mehr Gepäck. Ich hatte mir außerdem noch einen kleinen Sattel mit Taschen gekauft, in den ich einiges verstauen konnte. So ritten wir der nocht nicht ganz aufgegangen Sonne entgegen. Etwas schneller als sonst - vielleicht würden wir es sogar noch schaffen schon eher über die Alpen zu gelangen, aber ich hoffte es nicht. Ich musste mich an die wohl dort oben wütenden Temperaturen gewöhnen. Ich hatte Schnee nur selten erlebt. Ich war gespannt auf Germania - nicht nur auf das Wetter. Aber vor mir lag die höchste Hürde, die ich jemals gehen musste, aber es war der beste Weg. Der Bote sollte es ja wissen - hoffentlich.

  • Die Straßen und die umliegenden Felder fingen plötzlich an zu leben, nachdem die ersten Sonnenstrahlen auf das Land drung. Sklaven und Bauern eilten mit Körben heraus auf die Felder. Einsame villae rusticae standen majestätisch zwischen den verschiedenen Gutshöfen. Ich genoss die frische warme Briese, die erfrischte und wärmte zu gleich. Der Geruch des Obstes und allen anderen entzückte meine Sinne. In der Ferne ließen sich schon die monströsen Alpen erkennen, wie wären sie ein herran eilendes Unwetter, dass sich jeden Moment loslösen konnte.



    Diesem Biest ritten wir tapfer entgegen und mir lief es kalt den Rücken runter, als ich bedacht, dass ich dort rüber reiten sollte. Der Bote neben mir war ganz entspannt und pfiff durch die Zähne. Darauf hin zog er noch ein schnelleres Tempo an und wir ritten so immer weiter. "Wenn wir Glück haben, dann schaffen wir heute schon ein gutes Stück." Glück?! Fortuna steh uns bei.

  • Mein Pferd unter mir begann schon beachtlich zu schnaufen, als der Bote mit seinem - scheinbar durchtrainierten - Pferd auf das nächste Haus zeigt und rief: "Da ist die nächste Haltestation. Dort werden wir kurz verpflegt und dann geht es weiter." Jetzt drosselte er das Tempo doch wieder - was gut tat - für den Gaul und für mich. Er ließ sich aber nicht lumpen und hielt mit seinem "Konkurenten" mit. Die Felder fingen auch langsam an weniger zu werden. Immer weiter gerade aus führt die Straße. Berg und Stein waren den Baumeistern egal gewesen. Die Vorläufer der Alpen waren für mich noch gewohnt - zuhause auf den sieben Hügel Roms, aber die nun schon deutlich zu erkennenden Berge gefielen mir dann doch weniger. Schließ ritten wir in die Station ein, die genau so aussah, wie die in Verona. Ich blickte mich grinsend um und kurz darauf kam wieder der Stationarius und wechselte einige Worte in einem Officium mit dem Boten. Ich bekam derweil von einer Sklavin ein wenig Verpflegung und mein Gaul gekam auch etwas zur Stärkung. Ich hatte nie vorher eine solche Strecke zurück gelegt - und das Pferd wahrscheinlich auch nicht. Ich schlung gerade mein Essen, als der Bote zurückkam - halb mit besorger halb mit freudiger Miene. Er erklärte, dass es einen Eilbrief gäbe - und dass er weiter müsse. Es war erst kurz nach Mittag und wenn er die schnellen Pferde nähme, dann käme er vielleicht sogar noch durch den Pass. Ich ließ den Löffel senken und überlegt. "Ich würde gerne mitreiten, aber mein Pferd hält das vielleicht nicht aus." - "Gute Überlegung, aber wir können dir eins stellen - und das andere kommt mit der nächsten Güterlieferung.", schlug der Bote vor. Auch wenn ich nicht begeistert von der Idee war mein Pferd zu verschenken und als Zugpferd wieder zusehen ging ich auf den Handel ein. Umso schneller kam ich nach Germania.


    Dann verlierten wir keine Zeit. Der Knecht holte zwei weiße Pferde aus dem Stall und führt sie auf den Hof. "Die schnellsten, die wir im Moment haben.", erklärte er. Der Bote - hastig: "Danke!" Schnell bezahlte er den Bruschen mit wenigen Assen und schwung sich auf sein Pferd. Mein Gerümpel war auch darauf gelagert wurden und wir gallopierten schnell weiter. Das Tor schloss sich hinter uns und ohne ein Wort zu verlieren ritten wir gen Alpenpass.


    Sim-Off:

    Ummeldung - für alle Mitleser (auch wenn ich bezweifle, dass ich viele habe)

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