Einen Tagesmarsch vor Corduba

  • Als Minervina sich erhob, begann Crassus seufzend seine Stirn zu massieren. Irgendwie hatte er sich den Abend anders vorgestellt - nämlich dass er so weiterging, wie er angefangen hatte. Das schien sich nun für heute wohl endgültig erledigt zu haben. Müde von dem heutigen Tage, sah er wieder auf und zu Minervina, die gerade noch einmal hinterher trat. Er seufzte abermals, ehe er ihr antwortete.
    Ohhh Minervina, jetzt bleib hier und setz dich wieder hin. Ich weiß gar nicht was du gerade falsch verstanden hast, aber ich sagte doch gar nicht, dass die Patrizier schlechter oder zu nichts zu gebrauchen wären - auch wenn du es nicht so hinstellst. Ich sagte nur, dass ihre alten Ansprüche vielleicht nicht mehr auf die aktuelle Zeit passen.... und nichts anderes.

  • Eigentlich war es ihr ziemlich egal was Crassus nun sagte. Falsch verstanden, von wegen. Obwohl sie erst seit kurzem in Rom residierte, hatte sie schon enige Reden über Plebejer und Patrizier und dieses leidige Problem gehört, und die meisten Redner waren nun mal Ungebildete und Dumme. Wüsste Crassus, wie der Senat aufgeteilt war, dann würde er solche Dinge nicht sagen. Aber anscheinend wusste er es nicht. Du, du der anscheinend nicht über die Sitze des Senats informiert ist, sagt, dass die alten Anprüch der Patrizier nicht in die Zeit passen? Welche Ansprüche denn? Nicht das Volkstribunat zu erheben? Sie schüttelte den Kopf und hob ihren Zeigefinger den sie langsam hin und her "schwenkte" Nein... ich habe nichts falsch verstanden. Ich bin Patrizierin, beleidigst du sie, beleidigst du mich.. So einfach ist das. Sie konnte viel ertragen und viele Meinungen gelten lassen. Sie hörte sich einiges an und hatte viel verschiedenes gesehen, welches sie nie veruteilen wollte und konnte. Aber die Meinung eines Mannes, der sagte, dass er sie liebte, nein, diese Meinung legte sie auf die Waagschale. Denn der Adel war ein wichtiger Teil von ihr, und wenn er diesen SO sah, dann war er wohl nicht er Mann, den sie in Rom kennengelernt hatte.

  • Jetzt ist ja gut! entgegnete Crassus ihr forscher als gewollt, was er auch sofort bemerkte. Er seufzte deshalb abermalig. Langsam ging es ihm auf die Nerven. Entweder drückte er sich wirklich absolut missverständlich aus, oder aber Minervina versuchte gar nicht erst ihn zu verstehen. Er versuchte einen letzten Anlauf: Die Patrizier haben zur Zeit in dem Staat nicht mehr die Position und Stellung, die sie noch vor einiger Zeit hatten. Das spiegelt sich in der Sitzverteilung im Senat ebenso wieder als an den Kommandeursposten der militärischen Einheiten; und wahrscheinlich könnte man noch hundert andere Beispiele heranziehen. Ich denke das siehst du gleich, hast ja eben noch gesagt. Außerdem ist das ja auch ein Fakt. So. er legte sich seine nächsten Worte zu recht: Es spricht nichts dagegen, dass Patrizier in hohen Ämtern sind. Nur wenn sie die hohen Ämter nicht besser oder zumindest gleich gut als ein Plebejer ausführen können, haben sie dort absolut nichts verloren. Und dahingehend ist, meiner Meinung nach, gerade eine Änderung zu beobachten. Nämlich, dass Patrizier sich mindestens so sehr als Plebejer anstrengen müssen, um an wichtige Posten zu kommen. Ist das etwa nicht gerechtfertigt? Warum sollten sich Patrizier nicht ebenso anstrengen, als Plebejer um eine wichtige Position zu erhalten? Nur weil sie Patrizier sind? Das wäre doch zu blödsinnig....

  • Als er sie fast anschrie, was sie zumindest so auffasste, und dann ein genervtes seufzen von sich gab war sie schon lange auf 180. Doch wieder einmal wurde diese Blinde Wut in Boshaftigkeit umgewandelt. Die Hälfte von dem was er sagte nahm sie nicht einmal mehr war. Auf einmal war er natürlich ihrer Meinung, versuchte alles gut zu machen, aber so schnell er das auch aufbaute, durch den Rest wurde alles nur wieder zerstört. Minervina sah ihn nur an. Ihre Augen funkelten. Ihr Zorn wollte mit jeder Sekunde mehr an die Oberfläche, wollte ihn beschimpfen, als dreckigen Plebejer, da er nicht erahnen konnte, oder wollte, wie weh er ihr tat. Denn das was er sagte bezog sie schon lange nicht mehr auf ihre Familie oder ihre Abstammung, sondern alles auf sich selbst. Denn es war nun mal ein Teil von ihr. Du..!!!! und schüttelte den Kopf ... bist engstirnig... Ihre Hand ballte sich zur Faust ... und hast keine Ahnung... Sie drehte sich um Vielleicht hatte Gracchus recht, vielleicht hatte er recht... murmelte sie nur noch...

  • Genervt winkte Crassus ab. Nun war es ihm definitiv zu blöd. Außerdem war ja genau das das Problem der Patrizier. Sie meinten sie müssten nur 'Nein' sagen, damit dann alles zu ihren Wünschen geändert werden würde. Vielleicht war das ja mal vor Jahren so; heute aber nicht mehr. Und darüber und sonst nichts beschwerten sich die Patrizier. Dass sie auf einmal nicht mehr so wichtig waren, wie sie es gerne hätten. Und das gerechtfertigt. Denn man sollte schon mehr sagen und vorallem auch handeln können, als nur "Will ich nicht." Sonst hat man nichts in wichtigen Positionen verloren.
    Wie man trotzdem so verbohrt auf seine Sache sein konnte, dass man sie so anders sah, konnte Crassus nun wirklich nicht verstehen. Und wollte er auch heute nicht mehr.


    Wenn du meinst. Aber frage dich dann doch mal, warum meine Person und nicht Gracchus des Kaisers engster Vertrauter ist. Vielleicht hab ich ja doch nicht so wenig Ahnung....

  • Sie runzelte die Stirn. Es stand ihr bis hier. Nun war sie wirklich nicht die typisch arrogante Patrizierin und das wusste er. Und ausserdem hatte er seine ganzen Vorwürfe den Patriziern ggenüber nun selbst bewantwortet. Das brachte sie zum Lächeln, zumindest innerlich, denn sie stellte nicht, wie manch anderer, Menschen bloß. Und genau das meinte ich, du hast dir alles nun selbst bewantwortet. Du bist kein Patrizier, und du bist des Kaisers engster Vertrauter. Sie schüttelte den Kopf und drehte sich wieder um um in ihr Zelt zu gehen. Solche Diskussionen kannte sie zur genüge und hatte einfach genug davon. Gerade er, der so viel erreicht hatte, beschwerte sich über die Patrizier, obwohl alle, bis auf einer, unter ihm standen. Nein, sie verstand es nicht, und ja, sie hatte sich wahrscheinlich gerade deshalb auch in ihn verliebt. Egal. Er war wohl nicht anderst wie die anderen Plebejer, Verbitter den ihren gegenüber.

  • Jetzt war es Crassus aber endgültig genug. Die Zornesröte stieg ihm in das Gesicht und er ballte eine Faust. Krachend ließ er sie auf den Tisch fallen: Bei den Göttern! Natürlich, aber auch nur, weil WIR es uns verdient haben, weil WIR dafür arbeiten. Das und nichts anderes versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären! Wir arbeiten hart für unsere Belohnungen. Stehen morgens früh auf und fangen mit nichts als unserem Ehrgeiz an. Viele Patrizier dagegen wachen am Mittag auf und meinen dann, dass sie alles bekommen würden, nur weil sie Patrizier sind. Die haben es noch nicht verstanden, dass man für eine Belohnung auch Arbeiten muss! Das ist der einzige Grund, warum die Patrizier stetig an Einfluß verlieren! Sie meinen es kommt ihnen zugeflogen, nur weil das vor Jahren noch so war.

  • Als er auf den Tisch haute zuckte sie zusammen. Das war auch eine der Dinge die sich nicht ausstehen konnte, Menschen die ihre Fassung verlieren. Und genau deshalb wurde Minervina ruhig. Sie drehte sich wieder langsam um, aber dennoch nicht ganz und legte den Kopf ein wenig schief. Pah Meinte sie nur... Erstens, brauchst du dich dann ja sowieso nicht über die "nichtsnuzigen" Patrizier aufregen, denn deiner Ansicht nach haben sie weder Ehrgeiz noch Verstand. Zweitens denke ich, dass du wahrscheinlich nur ein zwei Patrizier kennst, aus denen eine ganze Gruppe von Menschen einfach so zu bewerten, gewagt gewagt. Und schließlich Drittens... Nun wurde ihr Gesicht finster .. werde ich jetzt gehen. Denn es ist, wie ich sehe egal was ich sage. Und ich habe es nicht nötig abwertend den Plebejern gegenüger zu sein, denn mein Horizont scheint anscheinend weiter zu sein als der deine. Präfectus. Und ging, geradezu elfengleich und hoch erhobenen Hauptes aus dem Zelt. Ja, sie würde Gracchus einen Brief schreiben, aber sie wusste, dass sie das erst später machen solllte, wenn der Zorn verflogen war.

  • Genervt fasste sich Crassus an den Kopf. Crassus hatte sich nur darüber aufgeregt, dass sich Patrizier darüber aufregen, dass sie keine wichtigen Ämter mehr haben und dann in den bürgerlichen Schichten als faul dargestellt werden. Und sollte sich doch mal einer auf so einen wichtigen Posten verlaufen, dann meistens nur wegen seinen Beziehungen und nicht durch seine Taten. Das man sich darüber aufregt, war auch gerechtfertigt, fand Crassus. Das ganze Rumgeweine von wegen "Wir sind ja so arm dran, hilfe! Alle mögen uns nicht nur weil wir faul sind und trotzdem alles haben wollen! Bääh" ging Crassus gewaltig auf die Nerven. In seiner Einheit würde er so ein jämmerliches Bild sicher nicht dulden.
    Dass er nicht alle Patrizier angesprochen hatte, dachte Crassus, hätte er eigentlich deutlich genug gemacht. Aber selbst wenn er alle angesprochen hätte, hätte er sich darüber keine Gedanken gemacht. Es musste ja einen Grund haben, warum auf einmal die Patrizier so einflußlos wurden. Das konnte ja nur mit ihrer Faulheit zusammenhängen, fand Crassus. Die wenigen, die sich trotzdem engagieren, saßen ja trotzdem im Senat, gegen die hatte aber auch kein Mensch etwas. Da sie allerdings, wie Minervina vorher sagte, in ihrer Zahl so gering sind, konnte man sie ja auch unter den Tisch fallen lassen - was er zwar nicht getan hat, aber hätte tun können.


    Mach das. Vielleicht wirst du ja später meine Worte verstehen, wenn deine offensichtliche Blindheit wieder verflogen ist.


    Er sah ihr nur noch einige Momente hinterher, ehe er sich den Speisen, die noch von vorher auf dem Tisch lagen, zu wandte. Wäre ja schade um sie.

  • Bevor Minervina zu ihrem Zelt ging winkte sie irgentwen herbei. Sie kannte sie in einem militärischen Lager nicht aus, und ihre Laune war so am Boden, dass es ihr egal war was diese Miles und andere von ihr dachten. Bring mir ein Pferd und einen Sklaven. Er soll in mein Zelt kommen und meine Sachen zusammenpacken. Minervina rauschte weiter in ihr Zelt und ein Sklave, wahrscheinlich gehörte er sowieso Crassus, dackelte hinter ihr her. Er packte emsig alles zusammen, es war ja auch nicht viel, denn die Räuber hatten ihr alles genommen. Sie setzte sich an den Tisch, der ihr zur Verfügung gestellt wurde und begann schnell etwas auf Briefpapier zu schreiben. Immernoch blind vor Wut faltete sie das Blatt, schrieb Präfectus Prätorio darauf und lies es auf dem Tisch liegen. Der Sklave konnte die angespannte Situation spüren und murmelte nur etwas von "Fertig" als alles getan war und stellte sich ein wenig reumütig in eine Ecke.
    Minervina griff sich auf den Kopf und fuhr sich durch die Haare. Sie nahm nochmals den Zettel in die Hand und las ihn durch.


    Werter Praefect!


    Ich danke dir für deine Gastfreundschaft, dennoch werde ich die restliche Woche in Tarraco, in der Villa Flavia residieren. Mein Bruder Gracchus wird mich sicher noch diese Woche zu sich holen, denn selbst Patrizier haben ein Herz, vor allem für ihre Familie. Ich werde mir für die Reise dorthin einen deiner Sklaven ausleihen. Er wird bald wieder da sein, wenn nicht werde ich ihn dir ersetzen.
    Ich weiss nicht ob ich mit einem Menschen leben kann, der meine Herkunft derart verabscheut. Ich weiss nicht ob ich mit einem Menschen leben kann der mich reduziert. Ich weiss nicht ob ich mit einem Menschen leben kann der keine Einsicht zeigen will. Um dies und mehr herauszufinden wird Tarraco meine Zuflucht sein, eine Zuflucht vor einer vielleicht großen Entäuschung.


    Flavia Minervina


    Sie faltete ihn wieder und winkte den Sklaven herbei. Vor Sonnenaufgang will ich losreiten. Du wirst mich begleiten und dann alleine wieder hierher kommen. Sie legte sich in ihr Bett und machte kein Auge zu, wie auch...

  • Decius schlenderte ncihtsahnend mit einem Kameraden an einem Zelt vorbei, da erschien urplötzlich eine Dame vor dem Eingang des Zeltes, verlangte nach einem Pferd sowie einem Sklaven und war so schnell wieder im Inneren des Zeltes verschwunden wie sie daraus hervorgerauscht war. Kaum war sie verschwunden, kam schon ein Sklave aus Richtung des Feldherrnzeltes und trat in das Zelt der Dame, anscheinend war er ihr aus dem Zelt des Praefecten gefolgt.


    Verwirrt schauten Decius und sein Kamerad sich an: Wer war das? Warum wollte sie ein Pferd? Und vor allem: Was hatte sie hier zu suchen?


    Decius dachte kurz nach, ihm fiel ein dass er einige Kameraden einer der anderen Centurien hatte davon berichten hören dass sie mit dem Praefecten eine Geheimoperation durchgeführt hatten bei der es um die Befreiung einer Frau gegangen sei.


    Der Kamerad indes sprach zu Decius:


    "Was sollte das denn? Nehmen wir Befehle einer uns unbekannten Frau an?"


    "Hm, eigentlich nicht. Da ist was faul, ich spürs im Knie! Bleib du hier vor dem ZElt, ich verständige den Praefecten." antwortete Decius und war schon verschwunden bevor der Miles etwas antworten konnte.

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Nachdem Decius am Zelt des Praefecten angekommen war, grüßte er die dort postierte Wache, nannte Rang sowie Namen und äußerste den Wunsch, unverzüglich zum Praefecten gelassen zu werden.


    Die Wache, die sich heute schon einmal einen Fehler geleistet hatte, beschloß dies mal auf Nummer sicher zu gehen und erst den Praefect zu fragen. Deshalb ging sie in das Zelt hinein, wechselte dort einige Worte mit Crassus und kam dann mit einer positiven Nachricht wieder heraus:


    "Du kannst eintreten."

  • Was Decius auch tat.


    Er salutierte vor dem Praefecten und sprach:


    "Salve, Praefectus. Eine nicht näher bestimmbare Dame verlangte nach einem Pferd und einem Sklaven, wobei sie den Sklaven bereits in Beschlag genommen hat..."


    Er schwieg vorerst, da er die Reaktion seines Cousins abwarten wollte.

  • Lustlos knabberte Crassus an einem Stück Käse, als der Besucher eintrat. Irgendwie konnte Crassus nicht verstehen, was es denn jetzt noch um diese Uhrzeit sonderlich wichtiges geben würde.


    Eine nicht näher bestimmte Dame? Crassus schüttelte verwirrt den Kopf. Er konnte sich gerade nicht wirklich vorstellen, wer diese "nicht näher bestimmte Dame" denn sei. Was ist denn das für eine "Dame"? War sie am Tor oder was? Und wo ist der Sklave denn jetzt hin? Wir haben hier im Lager doch keine Fra... Crassus stutzte. Jetzt schien ihm alles klar zu werden. Genervt verdrehte er die Augen: Meinst du die Flavia? Flavia Minervina, die Patrizerin, die ich von den Elefanten freilöste?

  • Decius dachte einen Augenblick nach und antwortete:


    "Da wohl keine anderen Frauen im Lager sidn wird es scih wohl um diese Flavia handeln, ja. Gegenwärtig befindet sie sich wohl in ihrem Zelt, der Sklave ebenfalls."

  • Crassus seufzte und begann langsam sich die Schläfen zu massieren. Als ob er so nicht schon genug Stress hätte.


    Sie bekommt kein Pferd! Und sie wird auch nicht das Lager verlassen. Aus... Sicherheitsgründen. Genau, aus Sicherheitsgründen. Schließlich wurde sie schon einmal das Opfer von Gaunern, da wäre es ja nur fahrlässig, sie nocheinmal alleine Reisen zu lassen. Trage Sorge dafür, dass sie und nichts von ihr das Lager verlässt. Aber möglichst unauffällig... sie ist schließlich nicht unsere Gefangene. Kriegst du das hin?


    fragte er, ohne seinen Blick von den Speisen auf dem Tisch zu lösen.

  • Decius überlegte nicht lang sondern nickte lediglich.


    "Ja, ich denke dass das kein Problem sein sollte. Ich werde mich sofort darum kümmern..."


    Damit salutierte er und trat weg.




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    Decius begab sich vom Zelt des Praefecten zu den vier Toren des Marschlagers und wies die dortigen Wachen an, dass eine gewisse Dame das Lager aufgrund der außerhalb des Lagers herrschenden unsicheren Situation das Lager nicht verlassen dürfe. Das Gleiche richtete er den im Lager patroullierenden Wachmanschaften aus und begab sich anschließend zum Zelt der Flavierein wo er auf den immer noch wartenden Miles traf. Nachdem er von diesem erfahren hatte dass sich die Dame noch immer in ihrem Zelt aufhalte trat er an eben jenes und machte sich bemerkbar in der Hoffnung, dass sie herauskam um mit ihm zu sprechen.

  • Minervina sah sich im Zelt um. Es war draussen schon finster und das Licht der Kerzen erhellte flackernd den Raum. Die Ruhe war wieder in sie gekehrt, sie konnte wieder klar denken. Den Brief würde sie zwar nicht umändern und sie war immernoch fest entschlossen nach tarracco zu reiten. Irgentwie nahm sie es Crassus nicht übel, irgentwie jedoch schon, denn sie war kein Soldat, sondern sie war eine Patrizierin, Tochter zweier Senatoren. Ihre Ahnenreihe reichte weiter zurück als ihr Weg von Rom nach Corduba. Sie war kein Soldat, sie war kein verdammmter Soldat den man zurechtweisen konnte. Sie war eine freie Dame, nicht einmal die patria potestas als Bürde auferlegt und sie hatte es bisher immer geschafft, alleine, und würde es auch weiterhin alleine schaffen.
    Die Träne, die ihr gerade über die Backe rann wischte sie schnell weg. Nein, wollte sie nicht Trauer an jenen verschwenden der sie nicht als die wahrnahm, die sie nun mal war.


    Sie schreckte hoch und nahm ein Räuspern war. Der Sklave, der immnoch in einer Ecke stand sah nach und berichtete von einem Centurio. Minervina stand auf und trat langsam vor das Zelt.


    Ja?

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