• "Hm...", begann Montanus, als Narcissa ihn aufforderte ihr aufzuzeigen, weshalb Scato nicht in ihre Beschreibung passte. "Was war das alles..." Er ob die hand in die Höhe und streckte den Zeigefinder aus.
    "Schmeicheln kann er, zweifelsohne, nur ob er alles was er sagt so ernst meint, wage ich zu bezweifeln."
    Der Mittelfinger folge.
    "Etwas, dass nicht jeder kann, das kann er auch, aber ob das, was er kann, noch jemand anders können will..."
    Montanus zog die Augenbrauen hoch und seine Mine verriet große Skepsis. Dann fügte sich der Daumen den beiden anderen Fingern hinzu.
    "Stark", meinte er und leugnete dann einfach seine Erfahrungen mit dem Spielmann. "Er ist Musiker, die sind eher zart besaitet. Außerdem bezweifle ich irgendwie, dass er sich für das Vaterland einsetzen würde."
    Der Ringfinger folgte.
    "Von gleichzeitig kann ja nicht die rede sein, aber sanft, vielleicht Körperlich, aber ich bin sicher, dass er schon einige Frauen verletzte hat"
    Um zu verdeutlichen, was er meinte klopfte Montanus mit der anderen Hand auf seine linke Brust.
    "Und letztens..."
    Montanus wackelte mit dem kleinen Finger.
    "Hast du ja schon selbst gesagt. Der Bursche ist ein armer Schlucker, sogar noch ärmer als wir!"
    Nachdenklich sah Montanus nach diesen Worten auf seine Cousine und fragte sich, wie diese Worte wohl auf sie wirkten.

  • Sie hörte ihrem Cousin zwar bis zum Schluss zu, aber ihr Gesicht sah bei jedem Punkt, den er aufzählte immer verletzter aus. Wie konnte er nur so von ihm reden? Montanus kannte ihn nicht und hatte keine Ahnung, wovon er sprach.


    Narcissa senkte den Blick und sah betrübt aufs Gras herunter. Die Argumente Montanus' klangen verdächtig einleuchtend und doch wieder so überhaupt nicht gerecht. "Bitte sprich nicht so von ihm, Montanus. Du machst damit nicht nur ihn schlecht, sondern verletzt auch meine Gefühle, denn ich mag ihn wirklich...", sagte sie und sah ihn ernst von der Seite her an. Dann wandt sie den Kopf aber doch wieder ab und starrte wieder hinaus in den Garten.

  • Der Verletzte Ausdruck auf Narcissas Gesicht traf Montanus und er fühlte sich mit einem Mal sehr schuldig, auch wenn er nicht sagen konnte, weshalb. Wie schafften das Frauen nur? Im einen Moment hatte man noch ein wunderbar reines Gewissen, und dann von einer auf die andere Sekunde, schwups, schaut einen eine Frau vorwurfsvoll, oder noch schlimmer verletzt an, und man hat sofort das Gefühl, dass man irgendwas ausgefressen hätte.
    "Hmmmbr", grummelte Montanus, als er Narcissas Worte hörte. "Ich sag ja schon nichts mehr."
    Er wandte ebenfalls seinen Kopf ab und starrte eine der gelben Blumen an, die er, wie die meisten anderen in diesem Garten auch, nicht benennen konnte. Aber sie sah recht hübsch aus, befand Montanus, einfach, um sich abzulenken.

  • "Schon gut... ich weiß ja, dass du ihn nicht leiden kannst. Aber ich finde, du beschuldigst ihn zu Unrecht." Nachdenlich betrachtete sie ihren Cousin von der Seite und fühlte sich nun ihrerseits wieder ein wenig schuldig. Immerhin wollte sie ihm auch kein schlechtes Gewissen einreden.


    Nachdem sie ihn eine Weile betrachtete, legte sie ihm sanft eine Hand auf die Schulter um ihn wieder aufzumuntern und ihm zu zeigen, dass sie ihm nicht böse war, sofern er daran Zweifel hatte. Sobald er sie wieder ansah, lächelte sie ihn dann auch schon wieder zärtlich an. Jedoch nur für wenige Momente, ehe sie die Hand wieder von ihm nahm und weiter in den Garten hinausstarrte.


    "Und jetzt habe ich dir alle Geheimnisse verraten, die Frauen umranken udn du hast mir immernoch nicht gesagt, worauf Männer bei Frauen achten...", sagte sie dann in einem gespielt vorwurfsvollen Ton.

  • Als er die Hand auf seiner Schulter spürte drehte sich Montanus zu seinem Cousinchen um und erwidert automatisch das Lächeln, welches sie ihm schenkte. Er konnte gar nicht anders. Auch wenn er noch immer der gleichen Meinung war, und ihr gerne widersprochen hätte, dass es eben nicht zu unrecht wäre. doch sie brachte ihn dazu das zu vergessen. Das war schon seid längerem so, seine Cousine hatte ihn einfach um den Finger gewickelt. Wie machten Frauen nur so etwas?
    Als sie sich wieder von ihm abwandte spürte er ein leichtes Bedauern, was sich jedoch beinahe sofort in Belustigung verwandelte, als sie ihm vorwarf ihr keine richtige Antwort gegeben zu haben.
    "Beim ersten Blick?", begann er und drehte sich seiner Cousine zu. "Da geht es hauptsächlich um das Äußere. Schönes Gesicht..." Er fuhr ihr sacht mit dem Finger über die Wange. "...vor allem Lippen und Augen..." seine Finge streiften über ihr Kinn. "...glänzendes, weiches Haar..." Er griff eine Strähne ihres Haares, das sie heute, da sie daheim war, offen trug, und spielte mit dieser herum, während er weiter sprach. "... dann natürlich noch eine schöne Figur. Nicht zu dick, nicht zu dünn. So grade richtig." Er grinste seine Cousine leicht an. Dann lies er ihre Haarsträhne los und drehte sich , mit einem seltsamen Gefühl im Bauch, von ihr weg und schaute in den Garten.
    "Später kommt es dann auch darauf an, dass die Frau was im Kopf hat und Humor. Und natürlich wäre es schön, wenn sie ein kleines bisschen zu uns aufschaut, oder zumindest überzeugend so tut.", schloss er mit einem Grinsen und zwinkerte Narcissa zu.

  • Erwartungsvoll betrachtete sie Montanus, als er schließlich - endlich - anfing mit ihr zu sprechen und ihr zu verraten, was für einen Mann wohl das Wichtigste war an einer Frau. Ruhig hörte sie ihm zu, wie er zuerst von einem schönen Gesicht sprach und ihr dabei über die Wange strich. Sie ließ es zu, denn sie fand es schön von ihm, dass er ihr damit zeigte, dass sie ein solches auch hatte. Ein wirklich glückliches Lächeln legte sich auch auf ihre Lippen, als er über ihr Kinn strich und dabei von der Wichtigkeit von schönen Lippen und Augen sprach. Bei einem anderen Mann wäre sie nun vielleicht rot geworden, aber diesmal nicht, nicht bei Montanus, der das eventuell nur gesagt hatte um sie aufzumuntern und sie darin zu bestärken, vielleicht auch noch einen 'besseren' Verehrer zu finden.


    Schließlich griff er sich eine der dunkelblonden Strähnen, die leicht gelockt über ihrem Rücken und ihren Schultern hing und fast hüftlang war. Meist war von der eigentlichen Länge ihrer Haare nicht viel zu erahnen, wenn sie sie so kunstvoll verzwirbelt hatte, aber wenn sie draußen allein im Garten saß, hatte sie die Haare meist offen um den Wind etwas durchblasen zu lassen. Als er geendet hatte schenkte sie ihm auch nochmal ein abschließendes, zufriedenes und dankbares Lächeln, ehe ihr Blick sich wieder senkte. "Denkst du, Scato sieht das alles in mir?", fragte sie schließlich und wollte nun schon eine ehrliche Antwort von ihm.

  • Diese Frage versetzte Montanus einen kleinen Stich. Warum immer Scato? Das nervte nun wirklich langsam! Doch um Narcissa nicht erneut zu verschrecken antwortete er kühl:
    "Ich weiß nicht, ich kenne seine Gedanken nicht, aber wenn er es nicht tut, dann ist er ein schöner Dummkopf, denn genau das bist du!"
    Er lächelte Narcissa kurz an, dann stand er auf.
    "Ich muss wieder rein... Nerva hat mir vorhin was erzählt.. na ja... " Er zuckte kurz mit den Schultern. Er wollte die Sache einfach abtun, auch wenn er sich langsam entschieden hatte. Er würde wohl schweren Herzens arbeiten müssen, es ging nicht anders, denn Fundulus war sicher nicht dazu zu überreden, vor allem, weil er andauernd verschwunden war!
    Kurz hob Montanus die Hand um seiner Cousine einen knappen Abschiedsgruß zu signalisieren, dann ging er den Weg den er gekommen war wieder ins Haus.

  • Nachdenlich ließ er seine Cousine sitzen, die ihm ebenfalls noch kurz die Hand zum Gruße hob und dann weiter ihren Gedanken nachhing. Ob Montanus wohl Recht hatte, oder ob das nur seine eigenen Empfindungen waren? Sie wusste es nicht. Und natürlich wusste sie auch nicht, dass sie ihm wieder durch ihren Gedanken an Scato einen solchen Stich versetzt hatte.


    Nachdenklich stand sie schließlich auch auf und schlenderte noch ein wenig durch die kleine Gartenanlage.

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