Das Zuhause des Artas Xanthus

  • Ein langestrecktes Gebäude am Ende einer der Hauptverkehrsstraßen. Ohne viel Schnörkel und schon beim ersten Hinsehen einem Kastell nicht unähnlich.
    Hier war das Zuhause von Artas Xanthus. Eines der vielen Zimmer, alle gleich in ihrer Architektur, nannte er sein eigen. Es war die stationes der Vigiles.
    In der einen Ecke stand eine kleine Pritsche, welche mit Stroh zu einem Höchstmaß an Bequemlichkeit hergerichtet war. Ihr gegenüber, in einer kleinen Wandnische, stand eine Statue des Mars. Jeden Abend sprach Artas hier sein Gebet.
    Der Rest des Raumes vermittelte ein Höchstmaß an Funktionalität. Ein Tisch, zwei Stühle und eine Truhe. Doch der Blick das Gastes würde wohl weniger auf die karge Einrichtung, alls vielmehr auf die glänzende Legionärsrüstung fallen, die auf einer Decke nahe der Pritsche lag, zusammen mit einigen Waffen, die wohl nicht alle römischen Ursprungs waren. Über dieser Sammlung, der Artas wohl mehr Aufmerksamkeit zukommen ließ als dem Rest des Raumes, hing an der Wand ein Bogen, zusammen mit einem Köcher; gefüllt mit Pfeilen. Es war die Ausrüstung und die Sammlung von Artas Vater, die Artas nach dem Tod seines Vaters erhalten hatte. Und obwohl alle Gegenstände deutliche Spuren der Benutzung aufwiesen, sah man auch, mit wieviel Hingabe Artas sich um sie kümmerte.

    Si vis pacem, para bellum. - Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.

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  • Mach es dir bequem? Der Mann war witzig... sie stand offenbar in einer Wohnung die sie nicht kannte, und hatte nicht die geringste Ahnung wo sich was befand...


    "Danke..", murmelte Nike knapp, bevor sie zwei Schritte in die Wohnung machte. Einen Moment blieb sie unschlüssig stehen, breitete die Hände aus und wanderte vorsichtig durch die Wohnung. Als sie schließlich an einer Wand angekommen war fing sie an, sachte daran zu klopfen... es dauerte einen Moment, dann ging sie, dieses Mal etwas sichereren Schrittes, zur anderen Seite des Raumes, blieb kurz vor der Wand stehen und klopfte wieder daran... sie wiederholte diese Prozedur bei beinahe jeder Wand der Wohnung, und konnte nach einer Weile selbst den Möbeln ohne Probleme ausweichen...


    "Echo.", war das einzige was sie zu dieser seltsamen Prozedur zu sagen hatte.

  • Ohne auf Nike zu achten ging Artas zu der Truhe und holte ein langes Stück Stoff heraus. Er setzte sich auf einen der Stühle und band sich die Wunde behelfsmäßig ab. Erleichtert, den Blutfluss etwas gestoppt zu haben, lehnte er sich nach hinten und seufzte leise.
    Neugierig beobachtete er Nike, wie sie von Wand zu Wand ging und klopfte.


    "Echo" sagte sie nur. Artas nahm an, das sie seine fragenden Blicke in ihrem Rücken gespürt hatte.
    Nun, in der Abgeschiedenheit und Ruhe der Wohnung, nahm Artas sich Zeit, Nike einmal ausführlich zu betrachten. Ob sie seine Musterung wahrnahm oder nicht, war ihm ziemlich egal.
    Jung war sie. Gelockte braune Haare umspielten ihr zartes Gesicht. Ein wunderschöner Körper... Je länger Artas Nike anstarrte, desto mehr verloren sich seine Gedanken. Verwirrt schüttelte er den Kopf.


    "Wie alt bist du eigentlich?" Er wartete die Antwort nicht ab, sondern stellte gleich die nächste Frage, um sich nicht wieder in Gedanken zu verirren.


    "Hast du bei den Spartanern vielleicht Verletzungen zu behandeln gelernt?"

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  • Er wollte wissen wie alt sie war... ihr Alter? Warum?


    "Siebzehn... siebzehn Jahre wandele ich jetzt schon über diese Erden."


    Seine nächste Frage provozierte beinahe einen Lachanfall...


    "Ihr kennt die Spartaner, oder? Ich bin von Geburt an blind, in den Augen der Spartaner die Luft nicht wert die ich atme... glaubt ihr wirklich sie hätten mich auch nur ein wenig in die Nähe ihrer großartigen Krieger gelassen?", sie unterbrach sich, Artas schien wirklich verletzt zu sein, der Blutgeruch wurde nicht wie normalerweise von dem geronnenen Blutes abgelöst, sondern blieb frisch... "Ich glaube ihr braucht einen professionellen Heiler."

  • Siebzehn war sie also. Artas hätte sie älter geschätzt, doch war das wohl auf ihr bereits erfahrungsreiches Leben zurück zu führen... ein Leben in Sparta....


    "Ja.. ich weiß. Wie gesagt.. ich habe meine Erfahungen mit Spartanern gesammelt und auch von ihnen kämpfen gelernt. Ich versuche ihre Perfektion im Kampf zu erlernen, doch dazu bedarf es noch viel Training."


    Ich schwieg einen Moment und zog geräuschvoll Luft in meine Lungen.


    "Aber du sagtest ja.. Spartaner haben für Sklavinnen wie dich nicht viel übrig. Daher wirst du womöglich desöfteren Schläge bekommen haben. Genauso wie die anderen Sklaven. Und vielleicht hast du auf diesem Wege ein paar Erfahrungen im Behandeln von Wunden bekommen. Wenn nicht.. so werde ich mich gleich auf den Weg machen. Wir haben hier in der Stationes einen alten Arzt aus einem Zirkus. Leider sind seine Fertigkeiten nicht eben besonders gut. Seine Behandlung wird mehr schmerzen, als die Wunde selbst es tut."


    Artas stand auf und ging zur Tür.


    "Finde dich zurecht. Ich komme bald zurück. Du kannst das Bett benutzen um die auszuruhen und in der Truhe ist Essen, aber lass mir was übrig."


    Artas schmunzelte, wurde aber sofort wieder ernst.


    "Nur lass die Finger von der Rüstung und den Waffen. Du hast sie sicher schon... bemerkt, erechot.. oder irgendwie sowas."

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  • Der Kampf schien ihn härter mitgenommen zu haben als er zugeben wollte... sturer Bock, grinste sie in sich rein. Wahrscheinlich hatte er mehr von der Art der Spartaner mitgenommen als er selbst ahnte... sie schüttelte den Kopf.


    "Erechot?", noch einmal schüttelte sie den Kopf... sie wusste gerade mal wie der Grundriss der Wohnung aussah... wo hier was stand würde sie in mühsamer Feinarbeit erkunden müssen.. aber die erwähnte sie nicht, sondern ließ ihn erst in seinem Unwissen, er sollte nicht sofort verstehen wie hilflos sie teilweise noch war.


    Sie raffte sich auf, hatte nach einer Weile das Bett gefunden und ließ sich müde auf die Pritsche sinken, und war vor Erschöpfung binnen Sekunden eingeschlafen...

  • Artas suchte den benannten Arzt auf, der sich die Wunde stundenlang betrachtete. Scheinbar war er nicht nur ein schlechter Arzt, sondern sah auch nicht viel. Schließlich meinte er, das es bei dieser Art von Verletzung das Beste wäre, die Wunder erst zu vernähen und dann mit einem glühenden Eisen zu zubrennen. Von beiden Methoden hatte Artas schon gehört und beide behagten ihm nicht. Doch beide auf einmal...?
    Er fügte sich in sein Schicksal, denn was blieb ihm anderes übrig. Er wusste vermutlich noch weniger, als dieser alte Mann.
    Ohne Betäubung oder ein Schmerzmittel machte sich der Alte an die Arbeit. Im Nachhinein wusste Artas nicht mehr, wie lange die Prozedur gedauert hatte. Er wusste nur noch, das es unglaublich schmerzvoll gewesen war und die er sah die Narbe auf seinem Oberarm.. die ihn vermutlich den Rest seines Lebens begleiten würde. Nun ja... Narben zeugten von gewonnen Kämpfen.


    Benebelt stolperte er zurück in seine Wohnung. An der Wohnungstür angekommen, verharrte er zwei Minuten, atmete so leise wie möglich tief ein und aus. Nike durfte seinen Momentanen Zustand der Schwäche nicht mitbekommen. Dann trat er ein.

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  • Als die Tür geöffnet wurde schreckte Nike hoch... wie lange hatte sie jetzt geschlafen? Sie wusste es nicht... Arthas atmete schwer, schien irgendwie noch angeschlagener zu sein als vorher... und er roch nach verbrannten Fleisch... sie musste aufstoßen, wie sehr sie diesen Geruch hasste...


    Es dauerte einen kurzen Moment bis sie sich aufgerafft hatte, und mit verschlafenen Schritten auf die Stelle zutapste von der sie Arthas atmen hörten konnte...


    "Alles... in Ordnung... Arthas?"

  • Artas blickte auf. Er nahm seine Umgebung nur leicht verschwommen wahr, dennoch sah er, wie Nike etwas unbeholfen auf ihn zutapste. Schlaftrunken, wie es schien.


    "Ja.. geht schon. Der alte Arzt hat..... merkwürige Methoden"


    Artas war in dem Moment sehr dankbar dafür, das Nike blind war, sonst hätte sie gesehen, wie er sich auf die Zunge biss, bemüht, seine Haltung nicht zu verlieren. Seine Augen begann zu tränen.


    "Ich hoffe...., du hast gut geschlafen,.... denn jetzt werde ich.... das Bett mal brauchen"


    Mit einem Mal verließ ihn die Kraft in den Beinen. Er fühlte sich schrecklich. Um keinen Preis wollte er vor der Sklavin in die Knie gehen. Verzweifelt blickte er sich um. Suchte etwas, um sich daran fest zu halten. Unglücklicherweise fand er nichts. Instinktiv streckte er die Arme aus und fand doch einen Halt. Es war Nikes Arm. Innerlich verfluchte er sich. Da wäre es doch besser gewesen, auf den Boden zu gehen. Er hätte ja behaupten können, ihm wäre eine Münze herunter gefallen. Doch wie er Nike einschätzte, hätte sie diesen alten Trick schnell durchschaut. Jetzt war er auf ihre Hilfe angewiesen, denn sie musste einfach merken, das er am kippen war.
    So hielt er sich an Nikes Arm fest. Die Schamesröte schoss Artas in den Kopf, doch zugleich fühlte er sich seltsam besser, als er sie berührte. Ein Makedonischer Krieger benötigte die Hilfe einer blinden Sklavin und als ob das nicht genug wäre, empfand er es als angenehm, sie in diesem Moment der Schwäche bei sich zu haben. Seine gespaltenen Gefühle verwirrten Artas zutiefst und er fragte sich, wie tief er wohl noch sinken mochte.


    "Ich... muss mich mal setzen. Das... geht sicher... schnell vorbei...."


    Zitternd deutete er auf das Bett. Natürlich konnte sie das wieder nicht sehen. Aber er war es auch noch nicht gewohnt mit einer Blinden zu verkehren. Schon gar nicht in diesem Zustand.

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  • Nike runzelte unweigerlich die Stirn, als sie seinen schleppenden Atem und die zittrige Stimme vernahm... so hörten sich Männer an die versuchten Schmerz runterzuschlucken... viel Schmerz. Zuletzt hatte sie diese Art vernommen als Sebastianus, ein Sklave im Zirkus wie sie, seine letzten Atemzüge getan hatte, nachdem er vom Zirkusriesen zusammengeschlagen wurde...


    Sie begann sich Sorgen zu machen. Arthas schien einen falschen Schritt zu machen, und plötzlich spürte sie seinen Griff an ihrem Arm...


    "Arthas?", Angst schwang in ihrer Stimme mit... er schwankte, definitiv... sie streckte ihre freie Hand aus und griff nach seinem zweiten Arm, und zog ihn sanft, aber bestimmt zum Bett, packte den Kerl auf die Pritsche und tapste ruhig in die Gegend wo sie ein paar Gewürze gerochen hatte... fand aber nicht wonach sie suchte...


    "Ich bin gleich wieder zurück...", meinte sie, verschwand aus der Wohnung und kehrte eine Stunde später wieder zurück, kniete sich neben Arthas und begann aus Kamille und Johanniskraut einen Wundumschlag zu basteln. Danach braute sie aus Weidenrinde einen Tee und hockte sich mit einer dampfenden Schale neben den verletzten Krieger...


    "Trink dies... es lindert den Schmerz...", irgendwie fühlte sie sich verantwortlich für den Mann, schließlich hatte er all dies nur ihretwegen auf sich genommen.

  • Schon als er auf das Bett sank, verlor Artas sein Bewusstsein. Die Behandlung war zufiel gewesen. Er merkte nicht wie Nike verschwand und auch nicht, wie sie wenig später wieder zurück kehrte.
    Erst als sie den Wundumschlag machte, erwachte er wieder. Er brauchte einen Moment um sich zurecht zu finden und starrte dann Wortlos zur Decke.


    Er trank den Tee den Nike ihm anbot. Er schmeckte ungewöhnlich, aber nicht so schlimm, wie er es erwartet hatte. Im Grunde genommen, war er doch ganz genießbar. Wieder schwieg er eine Weile. Dann richtete er sich auf und lehnte sich mit dem Oberkörper an die Wand.
    Artas sah Nike an, starrte in ihre leeren Augen und glaubte doch, ein lebendiges Funkeln darin zu sehen.


    "Danke...." meinte er schließlich leise. Er war versucht sich wieder nieder zu legen, und sich um zu drehen, doch hielt er mitten in der Bewegung an und setzte sich ganz auf.


    "Der Tag neigt sich dem Ende zu. Du wirst einen Schlafplatz brauchen." Artas stand auf. Erst glaubt er, wieder das Gleichgewicht zu verlieren, doch der Tee und der Wundverband schienen ihren Dienst zu tun. Er fing sich schnell wieder.


    "Ich werde eine Pritsche, Stroh und eine Decke ordern."


    Er ging zu der Truhe und öffnete ein kleines Fach darin. Holte einen Krug Wein heraus.


    "Lange schon bewahre ich den hier auf... ich wollte ihn immer für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Ich schätze mal... " er grinste ".. heute ist genug passiert, das man es als Besonders auffassen kann."


    Er stellte den Wein und zwei Becher auf den Tisch und verschwand schnell, bevor Nike ihn aufhalten konnte. Kurz darauf kehrte er mit einem zweiten Vigilen zurück, der die Pritsche und das Stroh trug. Artas hatte die Decke unter dem gesunden Arm und ließ alles in die noch freie Ecke stellen.


    "Eine Trennwand konnte ich leider nicht auftreiben" meinte er lächelnd und sah dann, ob Nike zwischenzeitlich schon die Becher gefüllt hatte.

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  • "Ich werde euch schon nichts weggucken...", meinte sie trocken, während sie mit überraschender Sicherheit die Becher mit Wein füllte...


    "Und euch traue ich zu genug Anstand zu haben dasselbe zu tun.", und das meinte sie sogar ernst. In einem Haufen lüsterner Zirkusaffen zu leben war für eine Frau mehr als nur eine Herausforderung. Nike hatte es besonders am Anfang schwer gehabt, ihre Unschuld zu bewahren, und es hat ihr oft Schläge eingebracht, doch mit der Zeit nahm der Respekt der Kerle vor ihrer Art zu, und sie hatte die meiste Zeit ihren Frieden, zumindest was das eine anging...


    "Warum habt ihr das getan, Artas?"

  • Artas nickte seinem Kollegen dankend zu, der daraufhin den Raum wieder verließ. Dann ergriff er den Becher und dreht ihn nachdenklich in der Hand.


    Als Nike sagte, das sie ihm nichts weggucken würde, musste er lächeln.


    "Ja.. da gebe ich dir Recht."


    Doch als sie weitersprach, wurde er sehr nachdenklich. Er musste sich eingestehen, dass er es selbst nicht wusste. Beinahe war es, als würde er mehr Zuneigung zu Nike empfinden als seinem Verstand lieb war. Zugeben konnte er das jedoch nicht. Er war sich nicht mal sicher, ob es stimmte. Im Grunde genommen wusste er gar nichts. Nicht mal, was er mit ihr jetzt eigentlich machen sollte. Zumindest ging es ihr jetzt besser hier. Artas ertappte sich bei diesem Gedanken. Warum war ihm das so wichtig?
    Seine ganze Erziehung und sein Weltbild sträubten sich gegen seine Gefühle.


    "Ich... " Artas nahm einen tiefen Schluck aus dem Weinbecher "..hielt es für Rechtens."


    Er versuchte der Frage auszuweichen.

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  • "Rechtens?", sie ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen...


    "Weisst du was ich rechtmäßig bin? Ein Nichts... ich darf nicht getötet werden, aber das heisst nicht dass mein Leben in irgendeiner Art und Weise einen Wert hätte...", sie sprach diese Worte mit einer tonlosen Stimme, als würde es ihr nichts bedeuten...


    Sie wunderte sich schon über ihren Retter. Er schien Militärnarr zu sein, und war stolz... aber durchaus menschlich... und tierisch verkniffen... im Endeffekt: sie wurde aus ihm nicht schlau. Und das war ihr vollkommen neu.. normalerweise konnte sie Menschen binnen Augenblicken einstufen, aber so?

  • Artas suchte nach einer Antwort, fand aber keine, die ihm passte. Sie hatte Recht, sie war Rechtmäßig gesehen Wertlos. Er raffte sich auf und bewegte seinen Arm ein wenig. Der Wundverband schien mehr als gut zu wirken. Die Schmerzen hatten deutlich nachgelassen.


    Was sollte er jetzt sagen? Wieso musste er überhaupt etwas sagen? Artas lächelte gezwungen. Er musste sich vor Nike nicht rechtfertigen.


    "Ich habe meine Gründe...." brummte er und fügte dann nach einer Weile noch hinzu "... manschmal kann etwas Gesellschaft nicht schaden, besonders wenn sie so gut aussieh...." Artas verschluckte sich fast und biss sich auf die Lippen. Offensichtlich war sein Geist immer noch leicht benebelt und der Wein tat sein übriges.


    Er ging zu der hereingebrachen Pritsche und baute sie schnell auf.


    "Dein Nachtlager.... für wie lange, wird sich zeigen"

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  • Sie machte ein paar Schritte darauf zu und ließ sich darauf nieder, als sie mit ihren Füßen gegen die Pritsche stieß..


    "Naja... mein Besitzer kommt wohl ins Gefängnis, oder schli... besseres...", sie musste grinsen als sie sich vorstellte wie der alte Bastard von wilden Tieren in Stücke gerissen wurde. Im Endeffekt stellte sie sich nur vor wie es sich anhören würde, den Rest kannte sie ja nicht...


    "Wenn ich mich recht erinnere, gehöre ich damit dem Staat, oder nicht?", sie überlegte angestrengt.

  • "Ja.. du gehörst jetzt dem Staat."


    Artas legte sich auf das Bett und starrte zur Decke.


    "Ich werde mich bei dem Officum informieren, was mit dir zu geschehen hat. Möglicherweise... nein... wahrscheinlich sogar wirst du wieder verkauft."


    Artas kniff missmutig die Augen zusammen.


    "Wobei der Aufwand eine blinde Sklavin zu verkaufen größer wäre und weniger ertragreich wäre als der, dich einfach in der Arena auftreten zu lassen. Viele bezahlen gut, eine junge Frau wie dich qualvoll sterben zu sehen."

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  • "Glaube ich sofort...", meinte sie tonlos. Oft hatte sie sich vorgestellt wie es wäre dieses Leben einfach nichtmehr mit sich rumzuschleppen, aber irgendwie hatte sie immer einen Grund gehabt weiterzumachen.


    "Wie sieht dieses Land eigentlich aus? Anders als Helas?? Es riecht anders, auf jeden Fall, und es hört sich anders an... aber wie sieht es aus?"

  • Nachdenklich zog Artas die Stirn kraus. Wie sollte man einer Blinden, die noch nie eine Farbe gesehen hatte, Hispanien beschreiben? Artas sah die einzige Möglichkeit in ihren Gefühlen.


    "Es.. nun ja... sieht in der Tat anders aus als Helas. Wie soll ich es sagen? Helas ist ein hügeliges Land. Auch wenn in Helas eine warme Sonne scheint, so erschien es mir oft kalt... karg. Hier in Hispanien scheint jeder Baum und jeder Stein von Wärme gefüllt zu sein. Selbst die grauen Berge... grau ist eine kalte und... wenig schöne Farbe... dunkel halt" Artas suchte nach beschreibenden Worten "....wie gesagt, auch die Berge erscheinen freundlicher. Große weite Wiesen... ein klarer Himmel. Im Sommer sind die Wälder sehr trocken, doch besonders im Frühling und im Herbst entfalten sie eine Pracht in den verschiedensten Farben.... sie wirken...ähh... einladend... fröhlich, das man seine Sorgen vergessen könnte. Weite Plantagen kann man sehen. Bäume, die wie an einer Schnur gezogen in der Natur stehen.. für Oliven. Und Getreide... Felder so groß, das kein Auge sie überblicken kann zu beiden Seiten der Straßen... und sie strahlen wie die Sonne... reflektieren ihr Licht."


    Artas machte eine Pause... überlegte, was er noch sagen könnte.


    "Man könnte sagen, Hispanien ist einladender als Helas.. wirkt fröhlicher und ausgelassener."

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