Büro - Gespräch mit Valerius Victor

  • Während Vic darauf wartet, dass sein Patron Zeit hat, denkt er darüber nach, dass Klienten nicht wirklich vorteilhaft sind und man nur einen Haufen Arbeit mit ihnen hat. Natürlich ist auch so ein Patron manchmal anstrengend, aber davon hat man immerhin nur einen einzigen.


    Als er an der Reihe ist, kommt Vic deswegen direkt zur Sache, das übliche Drumherumgerede hat er immerhin schon bei der Salutatio erledigt. "Mir ist eine Sklavin entlaufen. Dummerweise war sie auch noch ein Geschenk. Im Prinzip so eine Art Bestechungsgeschenk, obwohl ich es natürlich abgelehnt habe sie als solches anzunehmen. Nuja, genau genommen kam sie von dem Terentier und meine Schwester Amatia hat ihn dazu überredet. Nun heiratet meine Schwester den Terentier bald, die Sklavin ist weg und ich bin nicht sicher, was ich tun soll."

  • Etwas ungläubig schaute Hungi seinen Klienten an, denn damit hatte er nicht gerechnet. Nicht unbedingt mit der Geschichte an sich, sondern mit der Tatsache, mit so etwas behelligt zu werden. Sklaven verschwinden immer wieder, egal, ob sie geschenkt, gekauft oder im Haushalt geboren und erzogen wurden. Bis ihm der Sesterz fiel.


    Gedenkst du etwas dagegen zu tun?

  • "Kann ich etwas dagegen tun?" Das ist immerhin die entscheidende Frage. "Ich mein, ich habe keine Beweise, dass er dahinter steckt, aber ich hätt nicht Übel Lust, Amatia die Hochzeit in der Casa Valeria zu verwehren. Aber wenn ers nicht war und sie tatsächlich so davongelaufen ist, dann wär das... nuja, nicht so gut wegen der Tradition der Ehesache und so. Ich wills mir nur ungern mit den Göttern verscherzen. Aber wenn ich daran denke, dass der Kerl sich in meiner Casa ausbreitet, sich eines abgrinst und seine Hochzeit feiert..."


    Eigentlich ist sich Vic sicher, dass Cyprianus das ganze geschickt eingefädelt hat. Aber was ist schon sicher.

  • ... dann solltest du ihn lassen. komplettierte Hungi den Satz. Bedenke immerhin wer du bist und wer Cyprianus ist. Die Hochzeit nicht in eurer Casa beginnen zu lassen würde die Tratschmäuler Roms für Wochen beschäftigen. Ich glaube kaum, daß das deiner Schwester gefallen würde. Nein, ich bin mir sogar ziemlich sicher.

  • So was in der Art hat Vic befürchtet. Aber natürlich hat der Patron Recht. Der Patron hat immer Recht. Egal wie man es dreht und wendet. Am Ende endet alles bei Amatia. Das ist nicht gut, aber es ist so. Und daran ist auch nichts zu ändern. Er würde sich wohl oder übel damit abfinden müssen. Die Sklavin kann er sowieso abschreiben, entweder hockt sie in der Casa von Cyprianus oder sie ist über alle Berge. Im einen wie im anderen Fall hat Vic kaum eine Möglichkeit etwas zu tun, schon allein deswegen, weil er sie nichtmal genau beschreiben könnte, so selten hat er sie gesehen.


    "Nu denn, dann würde ich mich freuen, dich und deine Ehefrau an diesem denkwürdigen Tag in der Casa Valeria begrüßen zu dürfen, Patron." Für Amatia wäre es eine große Ehre, wenn Vinicius Hungaricus an ihrer Hochzeit teilnehmen würde, aber das wäre auch alles, was Vic in dieser Hinsicht für sie tun würde.

  • Hungi nickte seinem Klienten zu. Ich werde sehr gerne kommen.


    Er erzählte ihm aber nicht, daß er bereits eine Einladung bekommen hatte und sowieso vorhatte, zu dieser Hochzeit zu kommen. Denn er hatte das dumpfe Gefühl, daß es zu einem Eklat kommen könnte zwischen Victor und Cyprianus. Und da wäre es sehr gut, gleich am Ort zu sein, und das Schlimmste zu verhindern, so es dazu kommen wollte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!