Calvina wusste, dass ihr Vater und ihr Bruder ihr den Kopf abreissen würden, wenn sie hier von erfuhren, aber von ihnen hatte sie einfach keinen mehr gesehen. Sie waren so mit sich beschäftigt gewesen und sie hatte nicht umziehen wollen, also hatte sie ihren Kopf durchgesetzt und war aufgebrochen. Calvina die junge Frau hatte sich einer Händlergruppe in Rom angeschlossen und ihnen viele Sesterzen dafür bezahlt, dass man sie mit nahm. Es war ein langer und gefährlicher Weg gewesen und sie war froh, dass sie dieses Land überhaupt lebend erreicht hatte. Zwischendrinne war sie sehr krank geworden und man hatte fast nicht damit gerechnet, dass sie es nicht überleben würde aber das hatte sie doch und nun war sie hier und zugleich hatte sie keine Ahnung wo sie nun war.
Die Gruppe hatte mit der Zeit immer mehr abgenommen, denn die Händler teilten sich auf um zu den verschiedensten Städten zu reisen und ihre Waren anzupreisen. Wenn man Calvina sah, sah man nicht mehr die junge Frau die sie in Rom gewesen war, wo sie schöne Tuniken getragen hatte und ihre Haare immer glänzten, nun sah sie eher wie eine Händlerstochter aus oder wie eine Sklavin. Sie fühlte sich auch nicht grade gut, aber sie konnte daran im Moment nichts ändern, denn sie war mittellos. Alle Sesterzen die sie auf diese Reise mitgenommen hatte waren aufgebraucht und sie stand ohne etwas nur mit den Sachen die sie an ihrem Leib trug da.
Nun war sie mit dem letzten Händler und seinen paar Leuten zusammen und saß auf dem Wagen als plötzlich lautes Geschrei los ging und aus den Büschen und hinter den Bäumen, die grade blühten, lauter Männer nach vorne stürmten und sie angegriffen wurden. Calvi konnte sich nur denken, dass es sich hier um freie Germanen handeln musste aber sicher war sie sich nicht, denn sie hatte sie noch nie gesehen und tat es den Händlern gleich die von den Wagen sprangen und sich in alle Richtungen verteilten. Sie rannte einfach in eine Richtung wo ein Waldstück mit vielen Bäumen war und hoffte dort Schutz zu finden. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie war sich nicht sicher was besser gewesen war, dies hier oder als man sie mit einem Messer am Hals bedrohte...damals. Es schien alles so lange her zu sein.
Zitternd und ausser Atem kauerte sie sich hinter einen Baum und zog dem Umhang, der ein ziemlicher Fetzen war fester um sich auch wenn es nicht kalt sondern angenehm warm war. Sie hatte Angst, dass man sie sehen könnte und wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ihre Lungen brannten wenn sie Luft holte und sie versuchte wirklich so leise es ging zu atmen und hörte dann ganz in ihrer Nähe das Flehen eines Mannes und dann Stille. Calvi kniff ihre Augen zusammen bis sie schon fast Sterne zu sehen begann und betete leise vor sich hin, dass ihr nichts passieren sollte. Ihr stumpf gewordenes Haar klebte ihr an der feuchten Stirn fest und ihre Wangen zeigten ein paar kleine schmutzige Stellen.
Immer wieder konnte sie die Schritte und Stimmen der Männer hören, als würden sie jemanden suchen, vielleicht hatte sie ja Glück und man würde sie nicht sehen.
falls wer mag der darf gerne