[Horti Maecenatis] Kleiner Spaziergang

  • "Stimmt,ich werde demnächst öfters hierher kommen.Híer findet man wahrlich Entspannung."


    Ein leiser Windzug trat auf und zog über uns hinweg,der Windzug war warm und angenehm.Wiedermals quakten Enten und Gänse schnatterten im Hintergrund.Ebenso rauschten einige Blätter im Schatten des Windes.

  • Daß Verus förmlich in den Augen der Sergierin versank, entging Minor natürlich nicht. So hielt er sich etwas im Gespräch zurück und stellte fest, daß die beiden auch wunderbar ohne ihn reden konnten. ;)
    Nur ab und zu antwortete er auf Fragen.


    Zitat

    Original von Sergia Plotina:
    "Aber sagt, seid ihr gebürtige Römer, oder hat euch auch irgendein exotisches Schicksal hierher gespült?"


    "Mein Vater zog sich irgendwann von Rom auf das Land zurück, so daß ich den Großteil meiner Kindheit dort verbracht habe. Dann habe ich einige Zeit in Griechenland und Kleinasien als Teil meiner Bildungsreise verbracht."



    Zitat

    Original von Sergia Plotina:
    "Ich hätte euch sonst gerne zu einem Krug oder mehreren eingeladen. Oder wisst ihr vielleicht, wo man so etwas in Rom bekommen oder trinken kann? In einer Taverne vielleicht? Ich würde mich gerne für eure Gastfreundschaft hier in den Horti revanchieren."


    "Bei mir ist es mit Terminen immer etwas schwierig. Wenn etwas passiert das meine Anwesenheit notwendig macht, ist es egal ob ich theoretisch Dienst habe oder nicht. Aber selbst wenn ich verhindert sein sollte, befändest du dich ja nicht gänzlich unbegleitet in einer Taverne."


    Vermutlich würde den beiden noch nicht einmal auffallen, daß er gar nicht da war. 8)

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Also wirklich Minor,so viel kannst du doch nicht zu tun haben,Rom ist doch momentan ziemlich ruhig."


    "Verus du bist und bleibst unverbesserlicher Zivilist! ;) Selbst wenn kein einziges Verbrechen in Rom verübt würde, was natürlich nie vorkommt, dann bleiben immer noch Wachdienste, Patrouillen und Routinekontrollen. Dazu kommt noch der tägliche Drill und Verwaltungsaufgaben. Und jetzt im Frühjahr findet ein wahrer Frühjahrsputz statt mit Instandsetzungen der Unterkünfte und auch der körperlichen Zustand der Männer wird gewissermaßen einer Frühjahrsputz unterzogen."


    Er hätte noch stundenlang weiter aufzählen können. 8)

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Ja ,Zivilist und Stolz darauf.Trotzdem müsstest du dich als Zenturio doch freimachen können?" ;)


    "Also wenn alle so dächten, dann hättest du auch nichts wovon du magister scrinorum sein könntest."


    Der Tonfall war allerdings weniger streng als man die Worte auffassen konnte. Jeder hatte eben seine eigene Berufung.


    "Nun, theoretisch gibt es da Möglichkeiten. Praktisch ist das jedoch schwerer vorhersehbar. Momentan kommt wohl noch hinzu, daß ich noch nicht zu hundert Prozent eingearbeitet bin."


    Außerdem mußte er das delegieren wohl noch etwas üben, was ihm nicht leichtfiel. :D

  • Verus grinste und ließ seinen Blick kurz über den See wandern.


    "Jedem das seine,so soll es sein.Metellus gefällt es dir eigentlich Zenturio zu sein,dieser Posten ist ja mit viel Verantwortung verbunden?"

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Metellus gefällt es dir eigentlich Zenturio zu sein,dieser Posten ist ja mit viel Verantwortung verbunden?"


    Was hieß hier gefallen?!? Sich im Heer zum Offizier war stets sein Traum gewesen, aber ob Verus das nachvolllziehen konnte?


    "Ich glaube nicht das 'gefallen' dem ganz gerecht wird: Es bis zum Offizier zu bringen ist genau das worauf ich jeden einzelnen Tag bei den cohortes urbanae hingearbeitet habe. Mit dem Ziel habe ich mich jedes Mal angespornt, wenn wir auf dem Exerzierplatz geschliffen wurden, auf einem langen Wachdienst versauert sind oder ich in Schreibarbeit versunken bin."

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Dann beglückwünsche ich dich nochmals dazu,ich denke du bist der Mensch für einen Offizier,gerecht und streng.Noch einen Wein?" :)


    "Du bist schnell mit deinem Urteil bei der Hand, Verus, aber ich danke natürlich für die Einschätzung. Andererseits - weißt du, daß ich es wirklich bin und nicht bereit bin beide Augen zuzudrücken, wenn das Geld stimmt?" :D


    Er schüttelte mit dem Kopf, mehr als ein Becher durfte jetzt nicht sein.


    "Danke nein, ich muß leider Ablehnen. Sonst schlafe ich noch über den Akten ein."

  • Was den Wein anbelangte, wusste Plotina jetzt, wovon Caecilius Metellus gerade sprach ...


    Sie hatte sich eine ganze Zeit lang zurückgelehnt und vom eigenen Weingenuss erholt. Jetzt beugte sie sich vor und wandte sich an den Centurio:


    "Natürlich kenne ich dich kaum, aber nach meinem ersten Eindruck kann ich Verus nur zustimmen: ein geborener Offizier, gerecht und streng - und maßvoll, was den Wein angeht! Das sieht man nicht bei jedem Soldaten." ;)

  • Die beiden waren ja schlimmer als Politiker im Wahlkampf. ;) Oder hatte er sich zu sehr an den Umgangston des Lagers gewöhnt und war nicht mehr in der Lager höfliche Konversation zu betreiben?


    "Wenn ihr so weiterredet, werde ich ganz verlegen. Was den Weingenuß angeht, so bin ich der Ansicht, daß ein Offizier seinen Männer stets mit gutem Beispiel vorangehen sollte und die Arbeit keineswegs unter Ausschweifungen leiden sollte."


    Minor war allerdings realistisch genug und wusste natürlich auch aus eigener Erfahrung, daß man dem Wein durchaus mal übermäßig zusprechen konnte ehe man sich dessen bewußt war. :D

  • "Aber nur weil ich etwas liebe, muß ich es nicht zwangsweise in Massen in mich hineinschütten. Zumal ich dann den Wein auch viel besser genießen kann."


    Das traf natürlich nicht für billigen Wein zu, von dem man erst einiges trinken mußte bevor er überhaupt genießbar wurde. :D

  • "Nun ja, meine Herren, so gut dieser Wein hier mir auch geschmeckt hat - ich gebe es ja zu! - ich bleibe doch eher beim Bier. Ich darf also doch mit euch in dieser Taberna rechnen?"


    Plotina sah beide Männer nacheinander erwartungsvoll an.

  • "Natürlich für ein gutes Bier bin ich immer zu haben,besonders für germansiches."


    Verus ließ seinen Blick wieder zu Minor und Plotina wandern.


    "Ich kenne da eine erstklassige Taverne am Markt.Dort geh ich immer nach dem Dienst hin,sofern ich den die Lust dazu verspüre."


    Danach schaute er kurz in Plotinas Augen und dann wieder über den Kristallsee.

  • Zitat

    Original von Sergia Plotina
    "Nun ja, meine Herren, so gut dieser Wein hier mir auch geschmeckt hat - ich gebe es ja zu! - ich bleibe doch eher beim Bier. Ich darf also doch mit euch in dieser Taberna rechnen?"



    "Wie gesagt, ich kann nur unter Vorbehalt zusagen, auch eine Verspätung kann ich im Falle meines Erscheinens nicht ausschließen. Ich gebe dir aber mein Wort, daß ich mein möglichstes tue."


    Die Arbeitszeiten waren trotz theoretischer Schichten unberechenbar und seine Arbeit jemand anderem aufdrücken, sofern das überhaupt möglich gewesen wäre, war nicht seine Sache.

  • "Wenn du nicht kommst ,ist auch nicht so schlimm,Minor,ich weiß ja Dienst geht vor Vergnügen,labora non semper delectat,wenn du kommen würdest ,wäre es auch schön.Metellus ,wie geht es eigentlich der Familie?"


    Ein Vogel flog vorbei und zwitscherte ein wunderschönes Lied,es war eine Lerche.

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Wenn du nicht kommst ,ist auch nicht so schlimm,Minor,ich weiß ja Dienst geht vor Vergnügen,labora non semper delectat,wenn du kommen würdest ,wäre es auch schön.Metellus ,wie geht es eigentlich der Familie?"


    Minor nickte lediglich knapp, was die ersten Sätze anging.


    "Der Familie? Gut, vermute ich. Mein Großcousin ist wohl immer noch in Hispania, meine Brüder bei ihren Einheiten - Kaeso in Mantua und Fabricianus hoffentlich in Confluentes."

  • "Ihr seid ja eine richtige Soldatenfamilie!"


    Plotina lachte vergnügt.


    "Ich muss sagen, dass ich eine gewisse Vorliebe für milites habe. - Nein, nein, nicht was ihr jetzt vielleicht denkt, weil die so schneidig sind und so. Das sind sie zwar auch ... :) Aber mein Cousin Titus Sergius Lupus ist ja auch bei den CU, und - na ja, ich gebe zu, als Frau lässt sich das ja immer leicht sagen mit der Vorliebe für milites, da es einen selbst ja nicht treffen wird."


    Plotina blickte die beiden ein bisschen unsicher an.

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