Tablinium (CTLM) | QTV und Celeste

  • Ich führte die junge Frau in Tablinium meines Domine, aber natürlich war es leer, da mein Domine gerade nicht in der Casa war. Ich deutete auf einen Stuhl vor dem Arbeitstisch.

    "Setz dich. Sobald mein Domine in der Casa ist, wird er zu dir kommen."


    Ganz leer war das Tablinium allerdings nicht, denn Taranis, der Luchs schlief seele eingerollt auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch.

  • Sie war sehr froh gewesen endlich zu ihm zu dürfen und nocht noch mehrere Male erklären zu müssen, dass sie eine ganz wichtige Nachricht für jemanden hatte. Doch nun saß sie an anderer Stelle und musste hier warten. Wie lange sie wohl hier nun sitzen musste und ob er wirklich helfen konnte und was dann passieren würde wenn er Bescheid wusste und was sonst noch alles. Celeste war so in Gedanken versunken, dass sie kaum etwas um sich herum wahr nahm.

  • Es verging eine ganze Weile, bis die Nachricht, das Celeste mit einer mysteriösen Nachricht auf ihn wartete, den Tribun erreicht hatte. Und als pfliichtbewusster Offizier, hatte er die anstehende Arbeit beendet, bevor er zurück zur Casa gekehrt war und mit schweren Schritten das Tablinium betraten hatte.


    "Taranis ! Runter von meinem Stuhl !"


    Seine ersten Worte waren an den Luchs gerichtet, der kurz aufblickte, zu überlegen schien ob er wirklich den Stuhl räumen sollte, tat dies dann auch, aber mit aller Ruhe.


    Tiberius Vitamalacus stellte seinen Helm auf den Tisch, blickte dann auf Celeste herunter.


    "Du bist Celeste ? Und du hast eine Nachricht für mich ?"


    Und während er sie ansah, kam ihn ein Gedanke.


    "Du bist Lucianas Schwester."


    Es war eine Feststellung, keine Frage, obwohl er sich nicht erinnern konnte, ob oder wann Luciana ihn einmal den Namen ihrer Schwester genannt hatte. Vielleicht sah er auch nur eine gewisse Ähnlichkeit in den beiden jungen Frauen, die für eine enge Verwandtschaft sprach.

  • Celeste zuckte zusammen als sie die Stimme eines Mannes hörte. Ob er das nun war? Schließlich hatte sie diesen Vitamalacus noch nie gesehen und seinen Namen auch zum ersten Mal gehört als Luciana ihn ihr nannte um die Nachricht zu überbringen. Kurz beobachtete sie den Luchs wie er nun den Platz seines Herrens verließ ehe sie wieder den Mann ansah, der sich nun auf dem Stuhl niederließ. Gerade als sie beginnen wollte sich zu versichern, dass er nun der Gesuchte auch sei, nannte er Lucianas Namen. Dies brachte sie zu der Überzeugung, dass sie ihm nun erzählen konnte, was man ihr aufgetragen hatte.
    "Ja, ich bin ihre Schwester und bringe eine Nachricht mit größter Dringlichkeit. Nachdem sie von den Praetorianern gefangen wurde und in den Carcer verbracht wurde, schwor sie Rache an Prudentius Balbus zu nehmen. Nach ihrer Freilassung gab man ihr 7 Tage die Stadt zu verlassen. Doch sie tat es nicht. Sie ist versteckt in rom und nun will sie ihn wirklich töten. Ich habe versucht es zu verhindern doch durch ihre Sturheit habe ich hier versagt.
    Nachdem sie nun so ohne Punkt und Komma gesprochen hatte, machte sie nun eine Pause.

  • "Sie will was ?"


    Diese kurze, laute Regung war für seine Verhältnisse schon eine recht deutliche emotionale Regung. Innerlich verfluchte er gerade Lucianas Sturkopf auf das heftigste. Einen Offizier der Praetorianer zu töten zu wollen, war auf jedenfall für für eine Peregrina der reine Selbstmord, denn selbst wenn ihr ihre Tat gelingen sollte, lange überleben würde sie und wohl auch ihre Schwester nicht.


    "Dir ist klar, was ihr,... und auch dir blüht, wenn sie dieses Vohaben durch führt ? Der Tod würde euch sicher als Erlösung erscheinen."


    Einen Prozess hätten die Schwestern sicher nicht zu erwarten, er selbst würde in einem ähnlichen Fall die Sache Männern wie Titus überlassen. Und auch jetzt könnte er sich eigentlich zurücklehnen, könnte Celeste festsetzen und den Prudentier informieren.


    Aber,... er mochte Luciana und wollte nicht, das sie ein tragisches Ende fand.


    "Weisst du, wo sich deine Schwester aufhält ? Wie kann ich sie finden ?"

  • Kurz zuckte sie zusammen bei seinen Worten. Zum einen bei seinen ersten, die unerwartet laut an ihr Ohr drangen und zum anderen bei den folgenden, die nun auch ihr ein schlechtes Ende prophezeiten.
    Wieso nun eigentlich ihr auch? Sie hatte doch gar nichts getan. Sie hatte doch gar keine Schuld an den Taten ihrer Schwester.
    "Sie hölt sich noch immer in Roma auf. Unser Treffpunkt ist ein park am Rande der Suburba. Dort wollte sie jeden Abend auf mich warten."
    So gut es ging, beschrieb sie ihm den Weg dorthin.
    "Doch vermutlich wird es schon zu spät sein, wenn du dort ankommst. Sie wollte das bald durchführen und sie wird es schon versucht haben oder dies demnächst tun.

  • Das er selbst nach Rom reisen würde, wäre für ihn undenkbar, schliesslich stand in diesen Tagen das Manöver an und er hatte genug zu tun. Und auch wenn Lucianna ihn Enttäuscht hatte, mochte er sie doch und würde nicht einfach zu sehen, wie sie sich in ihr Elend stürzte.


    So würde er jemand nach Rom schicken müssen.


    "Titus !" rief er seinem Schatten herein, der auch sofort das Tablinium betrat. Wenn er Celeste erkannte, dann zeigte er es nicht, es war fraglich, ob er sich überhaupt daran erinnerte, wie er damals nach Haus gekommen war.


    Mit knappen Worten erteilte der Tribun Titus die Anweisung nach Rom zu reisen und Luciana zur vernunft zu bringen, egal wie er es bewerkstelligen würde. Dazu beschrieb er noch den Weg zum Treffpunkt.


    Titus war nicht wirklich begeistert, erneut Reisen zu müssen, aber vielleicht bot sich ihm ja noch die eine oder andere Möglichkeit für einen Tabernen besuch. Und so verschwand er so schnell, wie er gekommen war.


    Der Tribun wendete sich wieder Celeste zu.


    "Ich hoffe, er schafft es noch rechtzeitig."

  • "Ich hoffe es auch,"
    sagte sie leise und saß nun da. Sie wusste nicht was sie sonst sagen sollte oder tun. Ihren Auftrag hatte sie erfüllt. Sie hatte ausgerichtet was Luciana ihr aufgetragen hatte. Nun ja nicht ganz. Aber wieso hättte sie auch uneigennützig diese Möglichkeit verstreichen sollen. Zum anderen dachte sie auch noch über die Begegnung eben mit Titus nach. Er hatte so gar keine Regung gezeigt und war dann auch einfach gegangen. Sicher konnte er sich auch nicht mehr dran erinnern, dass sie ihn nach Hause bugsiert hatte. Zum anderen...so war es auch gar nicht schlecht. dann sah sie wieder kurz zu dem Mann zu dem ihre Schwester sie geschickt hatte. Ob er noch etwas zu sagen hatte? Wenn nicht, dann würde sie jetzt einfach gehen...

  • Auch wenn der Tribun Titus vertraute, war es doch ein weiter Weg nach Rom und ob Titus wirklich etwas erreichen würde, war fraglich.


    "Was willst du nun tun, da du deine Botschaft überbracht hast ?"


    Wenn Luciana Erfolg mit ihrem Vorhaben hätte, was er zwar bezweifelte, aber denoch für möglichhielt, dann war auch ihre Schwester in Gefahr, auch wenn sie selbst es nicht glauben mochte. Aber es war nie verkehrt, nicht nur den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, sondern auch die Familie. So löste man ein Problem entgültig. So wie damals Carthago vernichtet wurde...


    "Du kannst gerne hier bleiben, bis wir Nachricht von Titus haben."

  • Auf das Angebot hin sah sie ihn groß an. Sie hier bleiben? Aber sollter sie nicht besser bei ihrer Schwester sein oder zumindest dann da wenn sie sich nicht helfen lassen wollte oder sollte sie wirklich hier bleiben und darauf warten, dass Titus wieder zurückkam und ihr berichtete?
    "Wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich gern diese Nacht hier verbringen. Ich weiß sonst nicht wo ich unterkommen kann so auf die Schnelle."
    Da Luciana sie ja zu ihm geschickt hatte und er ihr helfen sollte, ging sie davon aus, dass ihre Schwester sie nicht in Gefahr bringen würde und sie sein Angebot zumindest zum Teil annehmen konnte.

  • Er rief einen Sklaven herbei, wies ihn an, für Celeste ein Zimmer herrichten zu lassen. Nicht irgendeine kleine Kammer, sondern eine der Zimmerfluchten, die bis vor kurzen noch Antoninus und Minervina bewohnt hatten.


    "Du kannst so lange bleiben wie möchtest," sagte er zu Celeste, "wenn alles gut geht, wird Titus deine Schwester gleich mitbringen."


    "Als Gast in meinem Haus kannst du dich hier frei bewegen, allerdings nicht ausserhalb des Hauses, schliesslich befinden wir uns in einem Castellum. Wenn du es verlassen willst, sage einem der Sklaven bescheid und er wird dich zu Porta Praetoria führen."

  • Celeste nickte verstehend. Denn sie verstand es auch wirklich. Inziwschen hatte sie eingesehen, dass die Welt in Mauern stellenweise sicherer war als die Welt davor. Vor gar nciht all zu langer Zeit hätte sie noch jeden für verrückt erklärt, der ihr so etwas gesagt hätte. Doch die Zeit hatte sich geändert auch die Welt in der sie lebte. Einfach alles hatte sich geändert. Viel zu viel für ihren Geschmack und das machte sie traurig.
    "Ich danke dir wirklich sehr für dein großzügiges Angebot. Wenn es recht ist, würde ich dann gern mich ein wenig ausruhen. Die letzten Tage waren sehr unruhig."
    Etwas verlegen und schüchtern lächelte sie nun.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Er rief einen Sklaven herbei, wies ihn an, für Celeste ein Zimmer herrichten zu lassen. Nicht irgendeine kleine Kammer, sondern eine der Zimmerfluchten, die bis vor kurzen noch Antoninus und Minervina bewohnt hatten.


    Timon nahm die Anweisung entgegen und machte sich daran diese so schnell wie möglich auszuführen. Kurze Zeit später kam er wieder, bereit die Dame zu ihrem Zimmer zu führen.

  • Dann stand Celeste auf und trat zu dem Sklaven, der sie nun sicherlich zu ihrem Zimmer bringen würde. Dort würde sie dann viel Zeit zum nachdenken haben und diese brauchte sie auch.

  • Und das tat sie dann auch. Sie verließ diesen Raum und folgte dem Mann, der ihr nun zeigen sollte wo sie unterkommen konnte und viel Zeit zum nachdenken verbringen würde.

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