Die flavischen Leibwächter hatten Epicharis' Sänfte und ihr Gefolge sicher nach Hause geleitet. Je näher sie der Villa gekommen waren, desto ungeduldiger und aufgeregter war die junge Dame geworden. Bereits auf dem Weg hatte sie zu Dhara gesagt, dass sie ohne Umschweife mit ihr reden wollte, sobald sie auf dem claudischen Anwesen eingetroffen und die flavischen Sklaven es verlassen hatten. Nun setzte die Sänfte gerade behutsam mit ihrer Fracht auf dem staubigen Boden vor der Villa auf und stand kaum sicher, als Epicharis auch schon den Vorhang beiseite zupfte und mit den Füßen zuerst dem Gefährt entstieg. Nordwin war zur Stelle und sorgte dafür, dass sie heil auf dem Boden ankam, und kam war das geschehen, wandte sich Epicharis an ihre Sklavin. "Dhara, eine Massage wäre nun famos, dabei können wir uns prima unterhalten. Finde dich bitte rasch im Balneum ein, ja?" Kaum gesagt, hatte sich Epicharis auch schon wieder umgewandt und stieg rasch die Stufen zur Porta empor, durch die sie kurz darauf verschwand.
Gute zehn Minuten später befand sich die Claudierin bereits im Balneum, trotz der späten Stunde. Sie wartete auf Dhara, drehte geistesabwesend an dem ungewohnt anmutenden Ring herum und hoffte, ihre Sklavin möge recht bald die Wechselkleidung hergeholt haben und zurückkommen. Ihre Aufregung war nicht zu übersehen.