Frauenangelegenheiten

  • Die flavischen Leibwächter hatten Epicharis' Sänfte und ihr Gefolge sicher nach Hause geleitet. Je näher sie der Villa gekommen waren, desto ungeduldiger und aufgeregter war die junge Dame geworden. Bereits auf dem Weg hatte sie zu Dhara gesagt, dass sie ohne Umschweife mit ihr reden wollte, sobald sie auf dem claudischen Anwesen eingetroffen und die flavischen Sklaven es verlassen hatten. Nun setzte die Sänfte gerade behutsam mit ihrer Fracht auf dem staubigen Boden vor der Villa auf und stand kaum sicher, als Epicharis auch schon den Vorhang beiseite zupfte und mit den Füßen zuerst dem Gefährt entstieg. Nordwin war zur Stelle und sorgte dafür, dass sie heil auf dem Boden ankam, und kam war das geschehen, wandte sich Epicharis an ihre Sklavin. "Dhara, eine Massage wäre nun famos, dabei können wir uns prima unterhalten. Finde dich bitte rasch im Balneum ein, ja?" Kaum gesagt, hatte sich Epicharis auch schon wieder umgewandt und stieg rasch die Stufen zur Porta empor, durch die sie kurz darauf verschwand.


    Gute zehn Minuten später befand sich die Claudierin bereits im Balneum, trotz der späten Stunde. Sie wartete auf Dhara, drehte geistesabwesend an dem ungewohnt anmutenden Ring herum und hoffte, ihre Sklavin möge recht bald die Wechselkleidung hergeholt haben und zurückkommen. Ihre Aufregung war nicht zu übersehen.

  • Dhara beeilte sich, wie sie nur konnte. Den Zauberduftöl für die entspannende Massage aus Rosenblüten, Pinienkernen und Mandeln hat sie sich geschnappt, ein paar große Lacken und natürlich Umziehsachen für ihre Herrin. Auch wenn Epicharis vielleicht mit Dharas Wahl der hellgrünen Tunika wahrscheinlich nicht einverstanden wäre, fand Dhara auf die Schnelle keine andere. Entweder zieht sie diese oder sie schickt mich eine andere holen, aber erst ist was da. Dhara nahm einen kleinen Korb und legte darin einen Handschuh, kleine Töpchen mit gut und nicht gut riechenden Etwas, was wahrlich nur Dhara wußte. Aber man sah sie bei den Kuhställen und die Sklaven begannen zu munkeln, sie sei eine Hexe. Herrin, ist es nicht zu spät für so eine Entspannung? Der Tag war lang genug. Doch sie sah die Aufregung ihrer Herrin und schmunzelte. Rasch bezog sie eine Bank mit dem Leinen und rückte einen kleinen Tisch dazu. Darf ich dir beim Ausziehen helfen, meine Herrin?

  • Dhara beeilte sich, wie sie nur konnte. Den Zauberduftöl für die entspannende Massage aus Rosenblüten, Pinienkernen und Mandeln hat sie sich geschnappt, ein paar große Lacken und natürlich Umziehsachen für ihre Herrin. Auch wenn Epicharis vielleicht mit Dharas Wahl der hellgrünen Tunika wahrscheinlich nicht einverstanden wäre, fand Dhara auf die Schnelle keine andere. Entweder zieht sie diese oder sie schickt mich eine andere holen, aber erst ist was da. Dhara nahm einen kleinen Korb und legte darin einen Handschuh, kleine Töpchen mit gut und nicht gut riechenden Etwas, was wahrlich nur Dhara wußte. Aber man sah sie bei den Kuhställen und die Sklaven begannen zu munkeln, sie sei eine Hexe. Herrin, ist es nicht zu spät für so eine Entspannung? Der Tag war lang genug. Doch sie sah die Aufregung ihrer Herrin und schmunzelte. Rasch bezog sie eine Bank mit dem Leinen und rückte einen kleinen Tisch dazu. Darf ich dir beim Ausziehen helfen, meine Herrin?


    Bald kam Dhara. Endlich, wie es Epicharis schien. Die Sklavin schien eine halbe Ewigkeit gebraucht zu haben, obwohl sie in Wirklichkeit sehr bald nach dem Eintreffen in der Villa wieder bei ihr im Balneum gewesen war. Die grüne Tunika streifte Epicharis zwar mit einem Blick, doch eigentlich beachtete sie die Kleidung und auch Dharas Aktivitäten kaum, sondern stellte ihr schon viele tiefgründige Fragen. "Dhara! Da bist du ja! Nein, es ist nicht zu spät, ich möchte mit dir reden, und es redet sich nie besser als in einer entspannten Situation. Ich könnte auch Nordwin fragen, aber ich habe in Erinnerung, was er mit den Rosen angerichtet hat, und verspüre keine Neigung, das gleiche mit meinem Rücken ertragen zu müssen", sagte sie und grinste. Epicharis nickte bei Dharas Frage nach dem Ausziehen nur und wartete darauf, dass ihre Sklavin sie entkleidete. "Außerdem ist er ein Mann, und Männer sehen alles immer anders als Frauen. Es wäre also keine große Hilfe, wenn ich ihn ausquetschen würde." Das klang logisch. Epicharis quetschte also lieber Dhara aus, weil sie eine Frau war. :D Einen kurzen Blick warf Epicharis auf den hübschen Ring. "Sag mir, was hältst du von Marcus? War er nicht charmant? Und die Raubkatzen, sie waren atemberaubend! Und wie findest du dieses Schmuckstück? Ach, ich denke, es hätte mich weitaus schlimmer treffen können, meinst du nicht? Stell dir nur vor, Vater hätte einen fetten, alten Senator ausgesucht!" Zugegebenermaßen schwang da einiges an Begeisterung mit in Epicharis' Stimme. Sie dachte an Tante Sagitta, die verheiratet worden war mit Onkel Bassus und ihm zuerst vorgegaukelt hatte, ihn zu lieben, bis sie es bei der Geburt ihres ersten Kindes wirklich verspürt hatte. Epicharis redete sich nun auch etwas ein (Tante Sagittas Erzählungen klangen einfach zu idyllisch), denn im Grunde kannte sie Aristides ja gar nicht.

  • Oh nein...sie fragt mich tatsächlich nach diesem Römer. Stupsnase. Herrin...begann Dhara langsam Er ist sehr charmant und vor allem klug, und was noch wichtiger ist, er ist reich und er ist nicht geizig. Außerdem ist er von deinem Vater gewählt worden. Ihr beide passt zusammen wie...wie...Nadel und Faden, wie Wasser und Fisch. Er respektiert dich und er findet dich wunderschön. Seine Augen haben es verraten. Wärst du ein üppiges Kanninchen und er eine Schlange, würde er dich sofort verschlingen. Ich verstehe nicht, warum du zweifelst, Herrin Dhara sah Epicharis direkt in die Augen und verspürte einen kleinen Stich von so viel Aufmerksamkeit und Liebe, die ihre Herrin erntete. Du bist so wunderschön, Herrin, des Kaisers bist du würdig. Dein Vater weiß eben, was für seine Tochter gut ist. Dhara lacht und massiert Epicharis`Rücken, die Hände drücken sanft die Haut, erwärmen sie und lassen die wohltuende Massage auf das Gemüt der Herrin wirken. Und was Nordwin angeht, er hat sein bestes getan, Herrin. Ihn zu verurteilen, weil er es nicht besser konnte, ist das nicht ein wenig zu hart und ungerecht für so eine barmherzige und wunderbare Herrin wie du? Laß ihn doch die Kunst der Gartenpflege lernen, Herrin. Es gibt hier bestimmt den passenden Mentor dazu. Vielleicht sogar in der Case deines Verlobten? So kann man vieles über den Charakter und Gewohnheiten deines künftigen Mannes erfahren.

  • Was Dhara sagte, klang durchaus logisch und schlüssig. Dennoch - war es nicht um vieles besser, wenn ein Ehemann nicht nur liquide, sondern vielmehr freundlich und liebevoll war? Während Dhara sich bereits verschiedener Körperpartien mit ihren Wunderhänden annahm, dachte Epicharis über die Worte der Sklavin nach. Sie hatte etwas Ähnliches in seinen Augen gesehen, oder zumindest geglaubt, es zu sehen. Dass Dhara diese Annahme nun bestätigte, ließ sie nicht mehr an der Echtheit dieser Vermutung zweifeln. Ein leises Kichern kam über ihre Lippen, als Dhara sie mit einem Kaninchen und Aristides mit einer Schlange verglich. "Dhara", sagte sie. "Du amüsierst mich mit deinen Vergleichen. Spricht man in Babylon so? Vergleicht man die Menschen dort mit Kaninchen und Schlangen?" Sie musste noch einmal lachen, verstummte aber, als Dhara ihr versicherte, dass sie selbst den Kaiser würde betören können. Epicharis, die sich ja in Bauchlage befand, drehte den Kopf, sodass sie Dhara ansehen konnte. "Das meinst du ernst, hm? Aber hast du die Augusta einmal gesehen? Sie wirkt um vieles anmutiger und erhabener. Sie ist bildhübsch und man spricht selbst in den entlegendsten Provinzen von ihrer Klugheit. Neben ihr bin ich nur ein junges Mädchen. Aber weißt du was? Ich muss es auch gar nicht mit ihr aufnehmen können oder mich mit ihr vergleichen. Ich bin einfach, wie ich bin. Und ich glaube, dass auch Marcus sich darüber im Klaren ist." Sie sah die Sklavin noch ein wenig an und drehte dann den Kopf wieder in die kleine ovale Öffnung in der Liege, die dazu diente, komplett gerade auf der Liege zu liegen. Sie seufzte wohlig unter Dharas massierenden Händen. Geduldig hörte sie die Worte über Nordwin an. "Etwas weiter rechts....mmh... Bedauerlicherweise ist der alte Rufus an den letzten Iden verstorben. Er war ein guter Gärtner, hatte definitiv den grünen Daumen. Seitdem suchen wir jemanden, der gartenkundig ist und seinen Platz einnehmen kann. Solange wir noch niemanden gefunden haben, muss Nordwin eben aushelfen. Ich habe ihn dazu abgestellt, weil er Rufus ab und an zur Hand gegangen ist bei der Gartenarbeit. Bedauerlicherweise scheint ja nichts auf ihn abgefärbt zu haben", schloss sie trocken.

  • In meiner Heimat ist die Schlange heilig. Dort vergleicht man sehr oft Menschen mit den tieren, Herrin. Ein Hengst bespringt im Frühling jede Stute, aber im Sommer wird er wählerisch und nimmt nur die, die er bevorzugt. Die Kraniche suchen ihr ganzes Leben lang nach einem Partner. Man sagt, wenn die Kraniche ihre Liebestänze vollziehen, erblüht die Erde und die Herzen der Menschen werden weich. Aber die Stupsn...also...der Herr liebt Euch. und wenn nicht, dann verehrt und glaubt mir, Herrin, das ist noch wichtiger als geliebt zu werden. Ich habe die Augusta nie gesehen, aber ich bin bei Dir lange genug, um deine Schönheit zu verstehen, meine Herrin. Man muß nicht schön sein, um von einem Mann geliebt zu werden. Du bist würdig, eine große Liebe zu entflachen. Und Er ist würdig, diese Liebe ihm zu schenken. Dann warum denn nicht, Herrin? Der Kaiser braucht nicht zu wissen, wie schön, klug und wunderbar meine Herrin ist. Dhara lachte und verteilte kostbare Tropfen des nach Lavendelblüten duftenden Öls. Aber Dhara labert nur wildes Zeug, Herrin. Über die Rosen und den Garten sagte sie nichts. Nordwin soll auch mal bluten. Sie hat sich genug für ihn eingesetzt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!