Endlich erreicht ich das Tor zum Königsviertels und hielt nach dem Optio ausschau.
Da erblickte ich ihn und kam auf ihn zu.
Salve!
Sagte ich und nahm Haltung an.
Endlich erreicht ich das Tor zum Königsviertels und hielt nach dem Optio ausschau.
Da erblickte ich ihn und kam auf ihn zu.
Salve!
Sagte ich und nahm Haltung an.
>Salve Optio.<
korrigierte Vibulanus den jungen Legionarius.
>Aber gut. Du wirst heute bis auf weiteres die Wachmanschaft hier an diesem Tor übernehmen. Weißt du was deine Aufgaben sind ?<
fragte Vibulanus seinen Untergebenen. Er war nicht erpicht darauf dem jungen Mann alles zu erklären, aber wenn es notwendig war lies es sich eben nicht vermeiden.
Ich überlegte einen Moment.
Ich nehme mal an, dass nur Pesonen die hier wohnen oder die eine Besuchserlaubnis haben, hier durch dürfen.
Sagte, wobei ich mir da nicht ganz sicher war.
>Wir haben eine Liste. Auf der sind die Namen der Einwohner und von ihren Gästen und Bediensteten notiert. Diese Personen haben unbeschränkt zutritt. Alle anderen müssen schon einen guten Grund haben. Eine Audienz beim Praefectus Aegypti oder etwas Ähnliches. Wer zum Praefectus Aegypti oder zur Regia will wird auf Waffen untersucht. Das gleiche gilt für Personen die nicht auf der Liste stehen und eingelassen werden.<
erklärte Vibulanus, der schon auf die Leistung des jungen Octaviers gespannt war. Für diesen Tag waren nämlich einige schwierigere Gäste angekündigt worden.
Na das konnte ja heiter werden!
Nun, wenn ich dann sofort loslegen soll, hätte ich gerne die Liste.
Sagte ich und sah den Optio erwartungsvoll an.
>Du brauchst sie eigentlich nicht. Es ist eigentlich immer ein Immunis oder ein Tesserarius da der sie hat und sie nach der Nennung des Namens durchsieht. Davon abgesehen brauchst du dich persönlich nicht um die normalen Leute kümmern. Viele von ihnen kennen die Wächter vom Sehen und es gibt keine Probleme. Die außerwöhnlichen Leute sind die schwierigen.<
meinte Vibulanus und schwieg. Dass heute ein besonders schwieriger Gast erwartet wurde, verschwieg er dem Legionarius.
Das schien doch nicht so einfach zu werden wie ich gedacht hatte!
Nun gut. Dann werde ich meinen Posten beziehen und mein bestes geben.
Sagte ich und salutierte.
Auch Vibulanus salutierte aber nur halbherzig. Eben so wie es die meisten Vorgesetzten taten.
>Ich habe dann noch in der Regia zu tun, aber ich werde ab und zu vorbeischauen. Vale.<
sagte Vibulanus und ging durch das Tor in Richtung der Regia Praefecti.
Ich bezog also meinen Posten und bewachte den Eingang zum Königsviertel.
Hier konnte ich mich hoffentlich beweisen!
Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari
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Begleitet von seinen 7 Söhnen kam der alte und gebrechliche Stammesführer Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari zum Tor des Königsviertels. Er trug lange schwarze kostbare Gewänder und in seinem Gürtel steckte ein kostbarer Prunkdolch, der ein Zeichen seiner Erhabenen Stellung war. Eine Audienz bei dem rhomäischen Herrscher war sein Begehr, denn der verfeindete Nachbarstamm hatte es gewagt seine Tiere an einer Quelle des Stamms von Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari zu tränken. Deshalb würde dieser, Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari, nun Krieg gegen diese verräterischen Wasserdiebe führen! Doch zuvor wollte er die Einverständnis des rhomäischen Anführers einhollen, denn Krieg mit den Rhomäern wollte er nicht. Als er jedoch strauchelte sprangen sofort zwei seiner Söhne zu ihm, um ihn zu stützen.
>Abu!<
riefen sie und stützten ihren Vater. Der alte Stammesführer hustete fürchterlich und doch nach kurzer Zeit fing er sich wieder und sie gelangten zum Tor.
>Der höchst ehrenwerte Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari, Führer des Stammes der Atalmani, Teilnehmer der großen Bruderschlacht und Feind der verräterischen Yarbasi verlangt den rhomäischen Stammesführer zu sprechen.<
sagte der älteste Sohn von Abu Uthman Ibn Yazir Ibn Ahmad Ibn Ali at-Tabari zu einem der Wächter mit einem schweren Akzent. Auch er trug die weiten Gewänder und wie auch sein Vater und seine Brüder einen mit Gold und Edelsteinen verzierten Prunkdolch am Gürtel, der von seinem hohen Stand innerhalb der Atalmani zeigte.
Das schien wohl in Ordnung zu gehen.
Ich schaute kurz den Tesserarius neben mir an, der nickte und sich wieder seinem Papyrus zuwandte.
Ich nickte den Besuchern zu und trat zur Seite.
Willkommen! Tretet ruhig ein.
Sagte ich und versuchte dabei freundlich zu wirken.
Ich wusste noch nicht ganz was ich von diesem Wacheschieben halten sollte, irgendwie gefiel es mir doch nicht so wirklich oder war ich einfach nicht dafür geschaffen?
Vibulanus kam gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass die 8 Männer mit Waffen zum Praefectus Aegypti vorgelassen wurden. Es kostete ihn einiges an Überzeugungskraft damit die Männer ihre Waffen am Tor abgaben. Dann schickte er sie mit zwei Legionarii zum Palast des Statthalters. Dann wandte er sich dem Legionarius Octavius Matrinius.
>Der Primus Pilus hat mich angewiesen dich auch über den Posten eines Frumentarius aufzuklären. Offiziel kümmern sie sich um die Beschaffung der Lebensmittel der Legion, aber inoffiziel sind sie auch Spione und Spitzel. Er meint, dass das ein besserer Posten für dich wäre und ... ich denke ich muss ihm zustimmen.<
meinte Vibulanus, denn er glaubte nicht, dass der Octavier schon für einen Unteroffiziersposten geeignet war. Später wenn er mehr Erfahrung gesammelt hatte vieleicht, aber im Moment nicht.
Ich hörte dem Opti aufmerksam zu, bis er geendet hatte, dann nickte ich zustimmend.
Ich glaube du hast recht Optio! Der Frumentarius würde wohl im Moment besser zu mir passen.
Sagte ich und schaute den Besuchern kurz hinterher.
>Gut, dann melde dich bei der nächsten Gelegenheit beim Primus Pilus und melde ihm, dass du dich für diesen Posten entschieden hast.<
sagte Vibulanus und überlegte, was er mit dem jungen Legionarius nun anfangen sollte.
>Den Rest der Schicht wirst du als einfacher Soldat bei der Wachmanschaft bleiben und dem Tesserarius unterstehen. Ich muss noch die anderen Posten überprüfen.<
Ich nickte und salutierte.
Anschließend begab ich mich wieder auf meinen Posten.
Axilla war schon so oft durch dieses Tor gelaufen. Herausgeputzt zum Fest des Alexanders, ganz normal wie heute oder bei ihrem ersten Treffen mit Archias, aber auch schon einfach mit Pferdeschwanz, kurzer Tunika und billigen Sandalen, wenn sie nur schnell etwas besorgen wollte und keinen Sklaven schicken wollte. Daher war es für sie so natürlich, einfach an den Wachen vorbeizulaufen, dass sie auch diesmal einfach vorbeischlendern wollte.
Dass Marcus Achilleos als Nicht-Römer vermutlich noch nie hier entlang gelaufen war, vergaß sie vollkommen. Ebenso, wie dass sie ihn als Gast wohl anmelden musste. Sie war in Gedanken schon bei dem Gespräch mit Silanus, um seine Erlaubnis einzuholen. Da konnte sie auch gleich fragen, ob sie mit Archias zu den Pyramiden mitreisen durfte.
So bemerkte sie das neue Gesicht am Tor nur unbewusst, während sie wie selbstverständlich an den Wachen vorbeispazierte.
Ich war in Gedanken schon im Castellum und aß, als ich plötzlich eine Frau entdeckte, die wie selbstverständlich durch den Eingangsbereich lief.
Ich lief zügig los und brachte sie zum stehen, indem ich mich direkt vor sie stellte.
Halt! Was ist euer Begehr?
Fragte ich freundlich aber bestimmt.
Ich ging langsam auf den Soldaten zu.
"Die junge Dame ist Iunia Axilla und wohnt in der Basileia. Ich bin Marcus Achilleos und ich wohne nicht hier. Iunia Urgulania hatte mich vor einigen Tagen eingeladen, allerdings keinen festen Termin vereinbart. Ich werde also vermutlich in keiner der Gästelisten auftauchen. Wie lösen wir das Problem?"
Ich hob eine Augenbraue.
Dass eine Wache sie aufhalten wollte bemerkte Axilla erst, als er hinter ihr herkam und sie ansprach. So sehr war sie in Gedanken vertieft gewesen.
„Was, wo? Begehr?“ Verwirrt blinzelte sie den Soldaten an, als Marcus das Wort ergriff und sie und sich vorstellte. Erst da war sie wieder ganz bei der Sache und lächelte entschuldigend.
„Oh, ich bin wohl schon so gewohnt, hier einfach durchzuspazieren. Tut mir leid, ansonsten ist immer einer deiner Kameraden da, die kennen mich schon. Und Achilleos begleitet mich nach Hause. Für eine Dame ist es schließlich nicht schicklich, völlig ohne Begleitung in der Stadt herumzulaufen, nicht?“
Axilla setzte ihr bezauberndstes Lächeln für den Soldaten auf. Sie mochte Soldaten, sie erinnerten sie immer an ihren Vater, und deshalb war sie immer nett und ein wenig neckisch zu ihnen. Sie glaubte nicht, dass es ein Problem gab, wenn Marcus sie begleitete. Schließlich war er auch ihr Gast.
„Dürfen wir dann passieren?“
Das schien wohl in Ordnung zu gehen.
Schließlich nickte auch der Tesserarius mir zu, der sie scheinbar vom sehen her kannte und ich nickte ebenfalls den beiden zu und trat zur Seite.
Natürlich, ihr könnt passieren. Verzeiht, dass ich euch aufgehalten habe.
Sagte ich und begab mich wieder auf meinen Posten.
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