[Cursus Publicus] Postannahme

  • Zitat

    Original von Alexion
    Richtig er ist von meinem Herren und geht an die kaiserliche Kanzlei nach Rom.


    Es soll von der Wertkarte der 22. Legion abgezogen werden, so noch eine vorhanden ist.


    »Wertkarte der legio... einen Moment bitte«, sagte Caius und zog die Schublade auf, die sein ganz persönliches Bermuda-Dreieck darstellte. Nebst diversen Dingen, wie unterschiedlichsten Krümeln, einem angebissenen Apfel, einer (frischen!) Unterhose und einem Socken, der dringend einmal geflickt werden musste, förderte er auch die Liste der Wertkarten zu Tage. Die 22. stand allerdings nicht drauf.


    »Oh, tut mir leid. Die legio Deiotariana hatte noch nie eine Wertkarte. Das wurde bisher immer in bar bezahlt«, sagte er, dann nah er den Brief an sich. Etwas daran machte Caius stutzig. Er befühlte das kleine Päckchen und stand dann auf, um zu der Waage am Fenster zu gehen. Dort hantierte er eine Weile herum und kam schließlich zurück zu dem Boten.
    »Also, das ist auch zu viel Inhalt für eine einfache Frankierung«, teilte er ihm mit.
    »Zehn Sesterzen kann ich da nicht machen.« Machen konnte er eh kein Geld, dann wäre er wohl nicht Postbeamter, aber der Bote würde schon verstehen, was Caius meinte. :D

  • Der Bote schaute den Mann an und nickte ihm zu.


    " Ich weiß, doch wäre es schön, wenn diese Post bevorzugt behandelt werden würde. "


    Dann drehte sich der Bote um und beim Herausgehen verabschiedete er sich.


    " Vale "


    Somit war der Bote verschwunden und hoffte, dass der Decurio zufrieden mit ihm war.

  • Die Bescheibung war trotz des stotterns gut und so war für Ilías jetzt eigentlich alles klar, aber eine Sache war noch wichtig, die er fragen musste.


    "Ja jetzt weiß ich wo sie ist. Aber, wem soll ich denn den Brief geben?"


    Das war die Sache, die Ilías noch ein wenig verwirrte, denn das wurde ihm nicht gesagt.

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias


    »Oh, tut mir leid. Die legio Deiotariana hatte noch nie eine Wertkarte. Das wurde bisher immer in bar bezahlt«, sagte er, dann nah er den Brief an sich. Etwas daran machte Caius stutzig. Er befühlte das kleine Päckchen und stand dann auf, um zu der Waage am Fenster zu gehen. Dort hantierte er eine Weile herum und kam schließlich zurück zu dem Boten.
    »Also, das ist auch zu viel Inhalt für eine einfache Frankierung«, teilte er ihm mit.
    »Zehn Sesterzen kann ich da nicht machen.« Machen konnte er eh kein Geld, dann wäre er wohl nicht Postbeamter, aber der Bote würde schon verstehen, was Caius meinte. :D


    Sim-Off:

    Päcken! Pah ab 5 Papyri ist es nen Paket wie:P:D


    So, nungut wieviel kostet es denn dann?" Die Post wurde auch immer teurer ;)

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias
    Caius erwiderte den mitleidigen Blick nur grinsend.
    »Vortex, ich hab's dir doch gesagt, auf Dauer wird dich das Tabellariusdasein nur zermürben. Mit dem Geruch fängt es an... Frauen mögen sowas nicht. Glaub mir!« Caius zuckte mit den Schultern.
    »Naja. Grüß Agatha von mir, wenn du dich ordentlich schrubben lässt.« Damit meinte er die kleine mansio des cursus publicus nahe der Stadtgrenze. Hier waren Pferde zum Wechseln untergebracht und natürlich alles, was der ausgelaugte tabellarius so brauchte: Warmes Feuer in Kamin und Bett, Essen, ein Badezuber und solcherlei Dinge.
    »Ah, der Neue heißt Ilias. Mal sehen, wie er sich so macht. Ich werd ihm natürlich erstmal nur lokale Aufträge geben... Du weißt ja, wie das ist. In Rom lässt man sich mal wieder ewig Zeit mit der Ernennung und so.«


    Das war nicht das erste mal, das ich solche wertvollen Tipps bekam und sicher auch nicht das letzte mal. Aber irgendwie muss ich ja auch mein Leben finanzieren Praefectus. Die Arme spreizend machte ich ein etwas nachdenkliches Gesicht. Ilias...., mhhh...., na mal sehen, ich werde ihn sicher noch schnell genug zu Gesicht bekommen. Als Caius ein wenig den Beamtenweg in Rom monierte, schmunzelte ich. Scheußlich, dachte ich mir und mir zog der Duft meiner verschwitzten Kleidung eben wieder in die Nase. Ich werde dann mal wieder Praefectus? Ich wandte mich um und war im Begriff das Officium wieder zu verlassen, wenn es nichts weiter seitens des Praefectus gab.



    [SIZE=7]Edit: Überschrift angepasst[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio


    Caius zuckte mit den Schultern - er musste auch schon mal arbeiten. Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass er die meiste Zeit dabei rumsaß. Dass die regia allerdings gepflegt war, daran bestand kein Zweifel. Caius grinste.
    »Na hoffentlich bedenkt er dich dann auch bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen und so.« Wenn er recht darüber nachdachte, fehlte ihm selbst hier die Möglichkeit, befördert zu werden. Caius seufzte und spielte ein wenig mit dem stylus herum.
    »Ach, das ist eigentlich nicht schwer. Weißt du, wo das gymnasion ist? Du gehst praktisch von hier aus Richtung Hafen. Das gymnasion kannst du nicht verfehlen, und die Thermen sind ein wenig schräg dahinter versetzt auf der linken Seite, also näher am Wasser dran. Sagen wir, kurz nach Dienstschluss? Ich muss vorher noch mal heim, zum Bescheidsagen und wegen neuen Klamotten, aber dann komm ich direkt hin.«

  • Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus


    Bevorzugt behandeln konnte man einen Brief nur dann, wenn mehrere Lieferungen am Tag rausgingen, und das war hier eigentlich nie der Fall. Immerhin legten die Schiffe gen Norden nur einmal täglich ab. Aber Caius behandelte den Brief statt mit Bevorzugung (denn das ging ja nicht) mit gaaanz viel Liebe.... :D

  • Caius hatte nachgedacht, nicht gestottert. :D Aber wenigstens hatte der Junge gerafft, wo er hin sollte. Der Aelier reichte ihm den Brief...


    An Decima Seiana
    Alexandria
    Aegyptus
    (Bitte den Brief in der Mansio des CP aufbewahren, damit sie ihn selber abholen kann)



    Liebe Seiana,


    Dein Brief hatte schon eine richtige Odyssee hinter sich, bevor ich ihn zu Gesicht bekam. Ich bin nämlich nicht mehr in Mantua, sondern jetzt in Rom, bei den Stadtkohorten. Mein Centurio hat sich versetzen lassen und mich mitgenommen. Hätte nie gedacht dass ich mal Urbaner werde, es ist auch ganz anders als bei der Prima, und so ganz glücklich bin ich damit nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich passe da nicht dazu. Aber in Rom zu sein ist natürlich schön, in Mantua ist ja gar nichts los, am Ende müsste ich da noch Strassen bauen oder so. Ausserdem bin ich mittlerweile Optio, was hier bei den Stadtkohorten aber Princeps Prior heisst.


    Und Du, erlebst Abenteuer im Ägypten? Ich bin froh dass Du eine gute Überfahrt hattest, und natürlich beneide ich Dich glühend, Schwesterherz. Es muss phantastisch sein, das alles, von dem man schon so viel gehört hat, mit eigenen Augen zu sehen. Aber ich muss sagen, auch auf die Gefahr hin dass ich mich wie Grosstante Drusilla anhöre: Du bist echt leichtsinnig! Ich wusste ja dass Du nach Aegypten willst, aber ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass Du einfach alleine, ohne männliche Begleitung Dich aufmachst. Du brauchst doch Schutz und Begleitung, auf so einer weiten Reise in eine völlig fremde Provinz! Wie ich hier erfahren habe, hast Du ja nicht mal einen Sklaven mitgenommen, nur Elena. Da war ich echt erschüttert! Seiana, das ist doch total fahrlässig! Ich weiss ja, dass Du gut darin bist Dinge zu regeln und allein zurechtzukommen und alles, aber trotzdem, Du bist nun mal kein Mann.


    Und ganz abgesehen von der Gefahr auf der Reise und in der fremdem Provinz - denkst Du gar nicht an Deinen Ruf??? Wenn in Rom bekannt wird, dass Du, eine unverheiratete, unverlobte junge Frau, einem fremden Mann einfach alleine nach Ägypten hinterhergereist bist, dann kannst Du das vergessen noch eine Dir angemessene Verbindung zu finden! Denk mal was Mutter dazu gesagt hätte!
    Ich verstehe ja schon was Du sagst, dass Du ihn kennenlernen willst um zu entscheiden ob er zu Dir passt oder nicht, aber die Leute werden sich wer weiss was ausmalen, die sind nun mal prüde und zerreissen sich gerne die Mäuler. Du sagst doch, dass Du Dir noch nicht sicher bist, also ob er der Richtige ist, da verstehe ich wirklich nicht wie Du trotzdem alles auf eine Karte setzen kannst... Der Name blendet natürlich erstmal, aber Du kommst ja auch nicht gerade aus einer Familie die sich verstecken muss. Zudem hat unsere Familie sich alles selbst und aus eigener Kraft erarbeitet. Ist er überhaupt ein richtiger Aelier? Den Namen gibt es ja auch bei Freigelassenenfamilien. Seiana, es freut mich ja zu hören dass es Dir gut geht und dass Du viel erlebst, aber ich mach mir echt Sorgen seitdem ich Deinen Brief gelesen habe, und ich hoffe wirklich, dass dieser Mann das Risiko wert ist, das Du für ihn aufnimmst.
    Ich wünschte ich wäre nicht durch den Dienst an Rom gebunden... Wann kommst Du denn wieder zurück, schon noch vor den Herbststürmen, oder?


    Soviel dazu. Appius und Caius haben noch nichts von sich hören lassen. Grüss mir bitte Elena ganz herzlich. Klar weiss ich noch wie unbefangen sie immer schon war, das ist echt eine Gabe, die sie da hat, da würde ich mir manchmal auch gerne eine Scheibe davon abschneiden. Naja, ich bin froh dass wenigstens sie bei Dir ist.
    Ausserdem hast Du mir keine Adresse mitgeteilt, wo wohnst Du denn? Ich schicke das jetzt einfach mal an die Mansio, und hoffe, dass Du dann da vorbeischaust.
    Hab übrigens gesehen dass Du jetzt für die Acta schreibst, das finde ich klasse, und die letzte Ausgabe hat mir gut gefallen. Vor allem die Fluch-Sammlung (perfekt für den Exerzierplatz, weisst Du, ich bilde ja jetzt auch Probati aus, und wenn man da nicht sowas einfliessen lässt wird man gleich für ein Weichei gehalten... - naja, nein, ganz so schlimm ist es dann doch nicht) und das wunderschön traurige Gedicht.
    Eigentlich wollte ich nie wieder die Acta lesen, nachdem die damals so abfällig über die Prima geschrieben haben. Da könnte ich mich jetzt noch drüber aufregen, das war sowas von unpatriotisch! Aber jetzt bist Du ja bei der Acta, und vielleicht kannst Du ein Auge darauf haben, dass da nicht nochmal so ungute Gedanken über das Imperium ausgesät werden.


    Liebe Seiana, ich bin gespannt was Du in der Zwischenzeit noch alles erlebt hast, und ich hoffe es geht Dir immer noch gut. Warst Du auf dem Pharos, und am Museion und bist auf Kamelen geritten? Ach, und hast Du das Serapeion besucht? Einmal in meinem Leben möchte ich das auch mit eigenen Augen sehen. Bringst Du mir ein Serapis-Amulett von dort mit? Das wäre lieb! Ich habe meines, das ich so lange getragen habe, leider verloren.
    Pass auf Dich auf! Und komm bald wieder. Ich drücke Dich ganz fest!


    Dein Faustus


    PS. Ich will unbedingt beim Equus October-Rennen mitmachen, hoffentlich erlaubt Onkel Meridius es mir. Drück mir die Daumen!


    ...und sagte ihm folgendes:
    »Da steht keine Adresse drauf. Du musst dir also merken, wie die Straße heißt. Die Wohnung ist im ersten Stock, die habitatio Aeliana. Und wenn du dich jetzt wunderst: Ja, das ist meine Bude. Aber der Brief ist an meine...öhm, eine Freundin, die grad bei mir wohnt. Also sei schön höflich, ja?« Caius grinste breit.
    »Am besten steckst du den Brief nicht in den Kasten, sondern gibst ihn direkt bei ihr ab. Sonst könnt ich ihn ja auch heut Abend selbst mitnehmen, aber davon hättest du ja nichts. Normalerweise werfen wir Briefe in den Briefkasten oder geben sie beim ianitor ab, aber da machen wir mal ne Ausnahme. Und bei Einschreiben auch. Also - noch Fragen?« :]

  • Zitat

    Original von Alexion

    Sim-Off:

    Päcken! Pah ab 5 Papyri ist es nen Paket wie:P:D


    So, nungut wieviel kostet es denn dann?" Die Post wurde auch immer teurer ;)


    Sim-Off:

    Sischa dat. Sonst könnte ja jeder nen Brief in nen Brief in nen Brief in...usw packen :P


    Caius sah den Brief noch einmal abschätzend an, betrachtete dann die Ausstaffierung des Sklaven und sagte:
    »Zwanzig Sesterzen kann ich da machen.« :D
    Eigentlich wär's noch teurer gewesen, aber der Sklave wirkte nicht gerade hochwertig ausgestattet, also beließ er es mal dabei. Er wollte ja seinen Herrn nicht in den Ruin treiben... 8)

  • Zitat

    Original von Marcus Postumius Vortex
    Das war nicht das erste mal, das ich solche wertvollen Tipps bekam und sicher auch nicht das letzte mal. Aber irgendwie muss ich ja auch mein Leben finanzieren Praefectus. Die Arme spreizend machte ich ein etwas nachdenkliches Gesicht. Ilias...., mhhh...., na mal sehen, ich werde ihn sicher noch schnell genug zu Gesicht bekommen. Als Caius ein wenig den Beamtenweg in Rom monierte, schmunzelte ich. Scheußlich, dachte ich mir und mir zog der Duft meiner verschwitzten Kleidung eben wieder in die Nase. Ich werde dann mal wieder Praefectus? Ich wandte mich um und war im Begriff das Officium wieder zu verlassen, wenn es nichts weiter seitens des Praefectus gab.


    »Naja nu aber, Vortex. Warum bewirbst du dich nicht als stationarius? Hier ist die Stelle noch frei, und die drüben in Nikopolis würden sich freuen. Agatha sicher auch«, erwiderte Caius und grinste frech. Er hegte schon seit langem den Verdacht, dass Vortex was mit der rundlichen Magd hatte. Und überhaupt, sicher hatte der eine in jeder größeren Stadt. Ahaaaa, deswegen wollte er nicht sein Dasein als tabellarius aufgeben! Caius nickte wissend.
    »Jaja, alles klar. Und lass dich mal öfter hier blicken. Und grüß mir Agatha!« :D

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias


    Caius sah den Brief noch einmal abschätzend an, betrachtete dann die Ausstaffierung des Sklaven und sagte:
    »Zwanzig Sesterzen kann ich da machen.« :D
    Eigentlich wär's noch teurer gewesen, aber der Sklave wirkte nicht gerade hochwertig ausgestattet, also beließ er es mal dabei. Er wollte ja seinen Herrn nicht in den Ruin treiben... 8)


    Er zahlte das Geld.
    "Gut ich danke dir. Einen schönen Tag noch."
    Er hatte noch einiges zu erledigen.


    Sim-Off:

    Porto bezahlt :)

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Es gab Schicksalsfügungen, die waren gut. Und es gab andere, die waren schlecht. Und dann gab es welche, die waren für die einen gut und für die anderen schlecht. Eine solche hatte sich vor wenigen Tagen im Sitz des Statthalters ereignet. Sie betraf zwei Sklaven. Zum einen Odin, zum anderen Herkules, welcher soeben mit einem höchst zufriedenen Grinsen das Büro betreten hatte – natürlich nachdem er vorher geklopft hatte 8)
    „Salve Praefectus.“, grüßte er im römischsten Latein, das man sich vorstellen konnte. Offenbar war der Junge entgegen seines Aussehens Spross einer langen Sklavenlinie. „Die Gemahlin des Praefectus schickt mich.“
    Diese Redewendung hatte er sich schnell angewöhnt, so was öffnete Tür und Tor und meistens fiel noch etwas zu Essen für einen ab. Unschuldig sah er sich auf dem im Raum stehenden Schreibtisch um, ob da vielleicht etwas Verputzbares zu finden war.
    „Es geht um eine Lieferung nach Rom.“
    Ganz offenkundig hatte der Sklave allerdings keine Lieferung bei sich, denn weder trug er ein Paket, noch einen Brief.
    Der erfahrene Beobachter konnte aus dem Auftreten des Sklaven schließen, dass es bei seiner Herrschaft wohl einige personelle Veränderungen gegeben hatte...

  • Zitat

    Original von Caius Aelius Archias


    "Ja hoffentlich."


    antwortete Scipio nur lapidar auf die Anspielung von Archias zwecks Beförderungen. Aber das konnte er selber ja eh nicht beeinflussen außer durch gute Arbeit und das war dann so eine Sache bei ihm. Er mocht Arbeit einfach nicht so richtig. :D


    "Ich denke ich werde das schon finden. Ansonsten zwinge ich einfach einen Aegypter mich dorthin zu bringen."


    schmunzelte Scipio nun, drehte sich dann aber langsam um. Schließlich musste auch er noch etwas tun.


    "Dann sehen wir uns heute nach Dienstschluss. Machs gut."


    Und schon verschwand Scipio wieder.

  • Zitat

    Original von Herkules


    Kurz nach dem Klopfen (Caius hatte aufgrund eines vollen Mundes nur eine Zustimmung zum Betreten seines Reiches nuscheln können) kam der Präfektensklave von vor einigen Tagen wieder. So im Sonnenlicht wirkte er viel kleiner als beim letzten Mal, fand Caius. Mehr wie ein Junge als ein Herkules...
    »Guten Morgen«, echote er, als er dann ausgekaut hatte. Ein zu Schiffchen geschnittener, halber Apfel lag neben einem kleinen Messerchen noch auf dem Schreibtisch und wurde soeben von einem Blick des Sklavens gestreift. Caius allerdings beeindruckte es wenig, dass der Junge unschuldig darauf starrte. Allerdings wirkte er sehr viel souveräner, und die Tatsache, dass er ohne diesen anderen Kerl gekommen war, ließ Caius ahnen, dass Odin wohl sein Schicksal ereilt hatte (wie immer das aussehen mochte).
    »Eine Lieferung, klar. Äh... Wo hast du sie denn?« fragte er, denn Weder Kiste noch Schriftrolle konnte er entdecken. Der Junge würde das Ding doch nicht sonstwo hingeschoben haben...?

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Wie jeder junge Mann in Herkules’ Alter hatte er immer Hunger. Völlig gleich, ob er gerade eine halbe Wildsau oder ein ganzes Hippopotamus verschlungen hatte, er hätte mindestens noch eine Zebrakeule geschafft. So blieb sein Blick ein wenig sehnsüchtig an der aufgeschnittenen Frucht hängen, ahnte aber schon, dass der Kerl da ein wenig knauserig sein würde. Seufz, man hatte es schon nicht leicht so als Sklave.
    „Die Lieferung. Äh, ja. Draußen.“
    Locker deutete er mit dem Daumen hinter sich und ein unverholenes Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Er wusste schließlich schon, was im Freien auf den Praefectus warten würde.
    „Ich war mir nicht sicher, ob wir das hätten hereinbringen sollen, oder ob es nicht besser gleich in ein Lagerhaus oder so gebracht wird…“

  • Ein wenig Genugttung war schon dabei, als Caius nun nach einem Apfelschnitzen griff und ihn sich in den Mund schob. Der Blick des Jungen war dabei ebenso köstlich wie die Frucht. Er konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen, hatte aber augenblicklich ein schlechtes Gewissen. Wer wusste schon, ob Aelia nicht allen Sklaven das Essen kürzte, nur weil dem sein Kumpane da Mist gebaut hatte? Und so wirkte Caius ein wenig aufgewühlt, zuckte schließlich mit den Schultern und deutete auf die verbliebenen fünf Apfelstückchen.
    »Auch eins?« fragte er.


    »Äh, draußen? Lagerhaus? Was willst du denn verschicken? Also, die ehrenwerte Germanica Aelia, meine ich. Sie hat doch nicht vor, wieder so ein Hippodingens zu verschiffen?« Davon hatten alle zumindest gehört, wenngleich Caius es auch nicht gesehen hatte. Und mit dem CP war das seinerzeit auch nicht ausgeliefert worden. Zum Glück....

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Man konnte nun durchaus behaupten, dass der Aelier einen Freund fürs Leben gefunden hatte. Jedenfalls sagte das der Gesichtsausdruck, den Herkules nun aufsetzte, als er eifrig nickte und einen Apfelschnitz grabschte. Sofort wurde er (der Apfelschnitz) in den Mund geschoben, gefolgt von einem „Dan-*mampf*-ke.“
    Noch immer kauend schüttelte der Junge dann den Kopf. Oooh, die Hippopotamussache war damals aufregend gewesen. Selten hatte er etwas so großes, graues, hässliches gesehen.
    „Nein, keine Sorge, keins von diesen Riesenviechern, es ist.. am besten schaust du es dir selbst an. Es sind zwei verschiedene Dinge…“
    Ehrenwert, hatte er seine Herrin genannt. Oh, das würde ihr bestimmt gefallen. Ehrenwert war was Gutes, das wusste Herkules. Sonst würde man ja Priester nicht ehrenwert nennen. Ob die Germanica aber so viel mit nem Priester gemeinsam hatte? Hm… :hmm:

  • Da ging es dahin... Nummer Fünf. Blieben noch vier, aber die würde Caius mit keinem mehr teilen, egal wie wehleidig der Sklave da auch guckte! Ein gütiges Lächeln bekam er gerade noch so hin, dann war's vorbei mit der Freundlichkeit. Mit Essen machte man keine Scherze. Schon gar nicht mit seinem.


    »Puh, da bin ich ja beruhigt. Die sehen so schwer aus, ich wüsste nicht, ob wir so ein Viech einfach auf ein Schiff bekommen hätten...« Hinterher hätte man noch einen Statiker zu Rate ziehen müssen. Caius kratzte sich an der Schläafe und stand auf, um sich die Fracht mal anzusehen. Er hatte schon vier Schritte gemacht, da drehte er noch mal um und nahm sich ein Apfelstückchen mit. Als Wegzehrung, sozusagen.
    »Na dann zeich ma her«, sagte er kauend und folgte dem kleinen schmächtigen Kerlchen aus dem Büro raus, die Treppe runter und nach draußen...

  • [Blockierte Grafik: http://eddiecahill.kilu.de/IR/herkules.jpg]


    Herkules war glücklich. Natürlich hätte er im Bruchteil einer Sekunde auch noch den restlichen Apfel verputzen können, doch er riss sich zusammen. Schließlich wollte man einen römischen Beamten ja nicht verärgern.
    „Naja, letztes Mal scheints ja irgendwie gegangen zu sein mit dem Schiff…“, murmelte der Sklave schulterzuckend. Mit großen Schritten ging er jedoch voran und wer aufmerksam lauschte, konnte bereits eine Art Wiehern von draußen hören. Allerdings kein gewöhnliches Pferdewiehern…
    Die Sonne stach unangenehm in die Augen, als Herkules mit Archias im Schlepptau ins Freie trat. Zwei weitere Sklaven, namenlose Diener auf der aller-, aller-, alleruntersten Stufe der Hierarchie, warteten dort bereits. Einer hielt zwei Stricke fest, an deren Enden sich jeweils ein Zebra befand. Wenig interessiert blickten diese kurz zu den Neuankömmlingen, gingen dann jedoch wieder dazu über leicht zu dösen. Die Zebras, nicht die Sklaven. Größerer Anziehungspunkt für die Augen war dann allerdings ein Käfig, an welchen Sklave Nummer 2 lehnte. Hell leuchtete dort weißes Gefieder heraus. Ein Pfau. Ein weißer Pfau. Stolz wie Oskar sah Herkules zu Archias.
    „Na?“

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