Der Brief fand über einen Umweg durch Caius' Hände schnell den ihm vorbestimmten Platz im Gesamtgefüge dieses Postbüros - dem Ablagekorb für Italien. Unwillkürlich musste er grinsen, als der Fremde von seiner Aversion gegen Schiffe sprach. Ein Gelcihgesinnter!
»Oh ich mag die Schi....eißdinger genausowenig wie du, glaube ich. Ich war heilfroh, als ich endlich hier ankam. Kommst du auch aus Rom? Wie lange habt ihr gebraucht? Bei uns gab es einen Sturm, ganze sechs Tage hat die Überfahrt gedauert. Die schlimmsten sechs Tage meines Lebens. Naja, des letzten halben Jahres«, erzählte Caius und deutete auf den Stuhl, der für die wenigen Besucher bereitstand, die nicht nur ihre Sklaven schickten. Dabei schob er die Münzen über den Schreibtisch und sortierte sie eine nach der anderen in die Schublade, in welcher das Geld gesammelt wurde.
Überrascht sah er auf, als der Mann von seiner Arbeit sprach. Ein wenig verdrießlich grinste Caius und zuckte mit den Schultern.
»Ich habe nach Arbeit gesucht und eine Herausforderung angenommen«, sagte er.
»Ich kannte Ägypten noch nicht. Nicht dass ich das jetzt täte, ich habe bisher auch nur Alexandrien gesehen, und selbst hier mit Sicherheit nicht jede Ecke. Aber mich hat die Aussicht gereizt, mir hier einen Namen verdienen zu können. Ah - ich bin übrigens Caius Aelius Archias!« sagte Caius und hielt dem Besucher die Hand hin.
»Dass hier so wenig Besucherverkehr ist, das hätte ich nicht vermutet. Nun ja, ich versuche, das beste daraus zu machen. Suchst du auch Arbeit, oder warum fragst du?«