[Cursus Publicus] Postannahme

  • Zitat

    Original von Marcus Postumius Vortex
    "Dann bist du bei uns goldrichtig. Schon für zehn Sesterzen kannst du Ihn in die sicheren Hände des Cursus Publicus legen." Der Beamte war sichtlich gut gelaunt. Wahrscheinlich, weil er sich auf seinen Urlaub freute und nurnoch wenige Tage im schwitzigen Officium ausharren mußte bevor er dieses Ziel seiner Gedanken erreichte.


    Ich lächelte den freundlichen Beamten freundlich an, dann fiel mir noch ein, was ich vergessen hatte zu fragen.
    Ich müsste auf dem Weg auch noch 500 Sesterzen nach Rom befördern lassen, so wie das Schreiben in die Basilica Ulpia an den Praetor Urbanus. Ginge dies auch über den Cursus Publicus?

  • Der Mann hinter dem Schreibtisch überlegte nicht lang. "Sicher wir würden es in eine Kiste packen, die stabil genug ist die Münzen zu tragen. Es wäre dann ein Brief und ein Frachtstück was sechzig Sesterzen Beförderungsgebühr entspricht und sollte das Geld verloren gehen, habt ihr kein Anrecht darauf es vom Cursus Publicus zurückzufordern."



    Sim-Off:

    500 + 60 Sz an Konto Cursus Publicus

  • Ich nickte leicht und rief etwas zur Tür hinaus, woraufhin mein großer nubischer Leibsklave eintrat. Mit sich führte er das Geld, das nach Rom sollte und übergab es an den Bediensteten des Cursus Publicus.
    Ich vertraue einfach mal darauf, dass der Cursus Publicus dieses Frachtstück nicht verlieren wird.
    sagte ich freundlich lächelnd und übergab dann auch die verschlossene Transportrolle und das Geld für die Gebühren an den Beamten.
    Ich nehme nicht an, dass du mir in etwa sagen kannst, wann meine Post Alexandria verlassen wird, oder?


    Sim-Off:

    überwiesen.. Brief per PN

  • Tja was Anderes blieb der Guten auch nicht übrig. Aber oftmals nutzte der kaiserliche Postdienst Schiffe der Classis um das Mare Internum zu überqueren. Da war die Kiste schon relativ sicher. Vorallem dann, wenn auch an Bord niemand wußte was sich unter den Brettern befand.


    "Mit dem nächsten Schiff wird sie segeln. Das sollte nicht all zu lang liegen bleiben."

  • Und wieder war Leander mit 10 Sesterzen und einem Schreiben bewaffnet worden, welches er beim CP abgeben sollte. Und so legte er beides wieder auf den Tisch des zuständigen Postbeamten.


    Ad
    Marcus Duccius Rufus
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Germania Superior



    Salve Ragin,


    Ja, natürlich ist es ein Hippopotamus (hab extra nachgeschaut, wie die heißen). Und unterschätz die nicht, die sind riesig, und im Wasser richtig schnell. Du weißt doch noch das Krokodil, das dich beinahe gefressen hätte, als wir angeln waren an meinem Geburtstag? Wenn stimmt, was ich gelesen habe, dann haben die Angst vor den Hippos, und wenn so eine riesige Echse vor etwas Angst hat, muss es ja wirklich gefährlich sein.


    Ich weiß nicht, was ich dir über die Germanen schreiben soll. Ich will ja nichts falsches schreiben, oder dass du beleidigt dann bist mit mir. Ich meine, außer dir kenn ich ja gar keinen Germanen, daher weiß ich ja auch gar nicht, was jetzt stimmt und was nicht, und ich weiß ja auch gar nicht, was du jetzt genau wissen willst.
    Ich weiß, dass die Germanen jenseits des Limes wohnen. Und dass sie keine Städte wie wir haben, und es zwischen ihren Orten keine Straßen gibt wie bei uns. Vom militärischen weiß ich, dass sie keine Legion und keine disziplinierte Schlachtordnung haben. Vater meinte, sie hätten das Herz auf dem rechten Fleck beim Kämpfen, nur hätten sie nicht die nötige Disziplin dabei und würden sich zu sehr reizen lassen, ihre Formationen aufzubrechen.
    Das andere möchte ich lieber alles nicht schreiben.


    Hier in Aegyptus hat sich auch einiges ergeben. Die Kanzlei in Rom hat jemanden wegen den Aufständen hergeschickt. Pompeius Imperiosus heißt er. Wie Fortuna es so wollte, saß er bei den musischen Wettkämpfen neben mir und kommt heute Abend zum Essen vorbei. Er ist wirklich sehr nett.
    Trotzdem hoffe ich, dass er nicht rausfindet, dass ich am Hafen war. Am Ende merkt Urgulania das auch noch, und dann bekomm ich noch richtig Ärger von zwei Seiten. Abgesehen davon kann ich ja keinen kaiserlichen Gesandten anlügen, einen Freund verraten geht aber auch nicht. Also drück mir die Daumen (auch wenn der Brief erst ankommt, wenn der Besuch schon lange vorbei ist).


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://img509.imageshack.us/img509/3392/axillaunterschrph0.gif]


    Sim-Off:

    10 Sesterzen bezahlt

  • Diesmal war es der junge Jude Levi, der losgeschickt wurde, um die Post abzugeben. Geschwind war der Junge durch die Straßen gewetzt und kam nun etwas abgehetzt beim CP an, um die Briefe zu übermitteln.




    Ad
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima
    Roma



    Salve, ehrenwerter Senator Decimus


    Ich weiß, du kennst mich nicht und wir haben einander auch nie kennengelernt, und trotzdem wollte ich dir diesen Brief hier schreiben. Mein Name ist Iunia Axilla, ich bin eine Cousine von deinem Klienten Lucius Iunius Silanus, der nun Präfekt der Ala in Germania ist.
    Der Grund, warum ich dir schreibe, ist ganz einfach erklärt. Silanus schrieb, dass du aus den Händen der Parther gerettet wurdest und durch Ägypten kamst, ehe du nach Rom zurückgelangt bist. Schade, dass du unser Haus nicht besucht hast. Ich wollte dir versichern, dass du dich unserer Gastfreundschaft als Patron meines Cousins hättest sicher sein können, auch wenn er da schon unterwegs nach Confluentes war.
    Silanus meinte, ich solle zum Dank den Göttern opfern, aber ich finde, dass es eine bessere Idee ist, wenn ich dir schreibe und dich selbst beglückwünsche und dir versichere, dass ich dankbar dafür bin, dass du gerettet wurdest. Auch wenn wir uns nicht kennen, und da du Senator bist und ich in Alexandria wohne auch wohl nie kennenlernen werden.


    Ich hoffe, dass mein Brief auch für dich die bessere Wahl war als ein Opfer, von dem du ja gar nichts mitbekommst.


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://img509.imageshack.us/img509/3392/axillaunterschrph0.gif]




    Ad
    Publius Iunius Brutus
    Ala II
    Confluentes



    Salve Brutus,


    Silanus hatte mir geschrieben, dass er dich in unsere gens aufgenommen hat, und da wollte ich dich dann auch begrüßen. Auch wenn ich am anderen Ende der Welt sitze, bist du ja jetzt mit mir verwandt, und da sollte man sich vorstellen.


    Ich bin Iunia Axilla und wohne zusammen mit Iunia Urgulania in Alexandria. Ich weiß nicht, wie viel dir Silanus von deiner neuen gens erzählt hat, wer wo ist und wer was macht. Urgulania ist hier in Alexandria Exegetes, das ist ein sehr hohes Amt der griechischen Stadtverwaltung. Ich bin Scriba beim Epistates tou Museion. Ich hoffe, du bist nicht zu geschockt, dass die Iunierinnen hier so gerne arbeiten.


    Wenn ich dich eine Sache fragen darf: Warum hast du den Namen Brutus gewählt? Also, er ist schon schön, aber wenn ich mir einen Namen gewählt hätte, hätte ich mir einen weniger schicksalsbeladenen ausgesucht. Es gab ja schon zwei Iunii Bruti, die auf ewig in den Geschichtsbüchern stehen werden, wovon der letzte nicht so ruhmreich für unsere Familie war. Das soll nun keine Kritik an deiner Namenswahl sein, ich wollte nur wissen, ob du dabei auch an dasselbe gedacht hast, was mir durch den Kopf geschossen ist.


    Ich würde mich freuen, wenn du ein bisschen von dir erzählst, Silanus war doch recht wortkarg. Und ich würde meinen neuen Verwandten schon gerne kennenlernen.


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://img509.imageshack.us/img509/3392/axillaunterschrph0.gif]



    Sim-Off:

    20 Sesterzen bezahlt

  • Am zweiten Tag seines Aufenthalts in Alexandria suchte Merula seinen neuen Arbeitgeber auf. Sein Ernennungsschreiben in der Hand betrat er die Poststation im Zentrum der Metropole und erkundigte sich ein wenig unbeholfen beim Erstbesten nach dem Aufenthalt seines neuen Vorgesetzten:
    "Verzeiht die Störung. Ich bin auf der Suche nach dem Praefectus Vehiculorum Aelius Archias."
    Ob die Schweißperlen auf der Stirn des Iuniers mehr auf die Hitze oder die situationsbedingte Anspannung zurückzuführen war, wusste wohl nur er selbst.

  • »Oh Mann, Katander, das meinst du doch nicht ernst, ich bitte dich... Und wenn das in die tunica geht? Wer garantiert mir dann, dass...« Caius gestikulierte wild herum, während er seinen Sklaven zweifelnd ansah. Und dann ging plötzlich die Tür auf und ein Besucher stand im Rahmen. Caius verstummte und ließ die Hände sinken.
    »Öhm, chaire. Den hast du gefunden«, erwiderte Caius und grinste den Fremden an. Die Hände suchte er nach einem Brief ab, aber da war keiner.
    »Was kann ich denn für dich tun?«

  • "Das trifft sich gut. Chairete zusammen! Ich bin Lucius Iunius Merula. Der neue Stationarius."
    Mehr wusste er in dem Moment nicht zu sagen und so hielt Merula dem Aelius das Schreiben des Legatus Avarus unter die Nase.


    Salve Caius Aelius Archias,


    es grüßt Dich Germanicus Avarus. Dieser Mann dort vor Dir ist Lucius Iunius Merula. Dein neuer Sttionarius in Alexandria. Ich hoffe mit seiner Hilfe wird die Qualität und Schnelligkeit in der Metropole am Nilus weitere Rekorde feiern. Bitte sei so gut und nimm Dich des jungen Mannes an. Seine Vita ist die eines Stadtbeamten, also bestens geeignet, um im Cursus Publicus zu dienen. Ansonsten hoffe ich das alles gut und vorallem geordnet läuft.


    Mit freundlichen Grüßen,


    [Blockierte Grafik: http://www.ostheim21.de/Imperium/Unterschrift_oSsw.gif]


    Rom, ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLIX A.U.C. (25.8.2009/106 n.Chr.)


  • Erneut betrat ich die Räumlichkeiten des Cursus Publicus von Alexandria, etwas in Eile war ich ja schon, schließlich lag mein letzter Bericht schon etwas zurück und ich musste zugeben das ich wohl nicht ganz so heufig geschrieben hatte wie ich es zuerst vorgehabt hatte. Als ich also nun vor dem erst besten Mitarbeiter stehen blieb grüßte ich freundlich und überreichte auch sogleich den Brief ...


    "Einmal nach Rom zur kaiserlichen Kanzlei!"



    Procurator ab epistulis
    Kaeso Antonius Hortalus

    Administratio Imperatoris
    Roma
    Provincia Italia



    G. POMPEIUS IMPERIOSUS PRIMICERIUS AB EPISTULIS
    PROCURATOR AB EPISTULIS KAESO ANTONIUS HORTALUS


    Salve Procurator, bitte entschuldige das mein zweiter Bericht etwas auf sich warten lies, doch ich wollte dir keine Gerüchte oder unfertige Fakten vorlegen, die dir letztendlich auch nichts genützt hätten.


    Zuerst muss ich betonen das seit meinem letzten Brief hier scheinbar keinerlei ernstere Spannungen mehr zu bemerken sind, weder innerhalb der Stadt noch in deren direkter Umgebung.
    Allerdings befürchte ich dennoch das das Problem, dem sich die Provinz gegenüber sieht, nicht nur eine temporäre Laune der erzürnten Bewohner ist, sondern vielmehr ein weiter voranschreitender Proßess, der wie mir scheint aus der Uneinigkeit der beiden römischen Parteien entspringt die ich hier vertreten sehe. Zum einen sind da der Praefectus Legionis und sein Stab und zum anderen der Praefectus Aegypii und die örtliche autonome Verwaltung der Stadt Alexandria. Beide Gruppen sind meiner Ansicht nach dem Kaiser treu und versuchen auf "ihre Art" der Provinz zugute zu kommen, allerdings scheinen sie in der Art und Weise wie man der augenblicklichen Situation Herr werden sollte uneins.
    Während die Legionsführung darauf beharrt die Alexandriner mit harter Hand ruhig zu stellen und ihnen, ich zitiere, "ihren Platz in der Welt zu zeigen", versucht der Praefectus Aegypii das ganze durch politischen Einfluss und Kooperation mit der Oberschicht Alexandrias zu bewerkstelligen.
    Das konkrete Problem scheint aber zu sein das sich beide Parteien die Schuld an der momentanen Situation geben, während die Legion dem Statthalter vorwirfft zu milde zu sein und der Meinung ist das einige Kreuzigungen wohl wieder für Ruhe sorgen würden, bemängelt der Statthalter die permanente Provokation der Bevölkerung durch die Legion. Hierbei gibt es auch verschiedene Hintergründe die beiden Parteien zusprechen, beispielweise führte der Legionskommandant trotz Warnungen des Statthalters ein militärisches Manöver durch, das den direkten Angriff auf die Stadtmauern und deren Verteidigung darstellen sollte. Allerdings wurde hierbei lediglich der Statthalter und, etwas verspätet, wohl auch die Verwaltung der Stadt informiert, jedoch nicht die einfache Bevölkerung, wobei fraglich ist ob man einfach davon ausgehen kann das diese Aufgabe der örtlichen Verwaltung zufällt.
    Allerdings habe ich auch von einigen Vorfällen erfahren in denen der Statthalter, nach Meinung des Legionspräfekten oder des Praefectus Castrorum der Daiotariana, zu milde gegenüber der Bevölkerung reagiert hat, beispielweise auf den Tod des Tribunus Angusticlavius Furius Helios, der alleine und tot in den Straßen des hiesigen Elendsviertels aufgefunden worden war.
    Sofern das für dich oder die Kanzlei von Bedeutung ist möchte ich hier noch anfügen, dass ich persöhnlich den friedlicheren Weg des Praefectus Aegypii für die erfolgversprechendere Variante halte. Denn so unwahrscheinlich eine Niederlage der hier stationierten Einheiten auch sein mag, würde jede noch so schnell niedergeschlagene Form von Aufstand zu erheblichen Einschnitten in Steuergeldern und Getreidelieferungen führen.
    Dennoch halte ich den Praefectus Legionis Terentius Cyprianus als auch seinen Praefectus Castrorum Fabius Vibulanus für fähige Soldaten, denen lediglich das Feingefühl für die Konfrontation mit der alexandrinischen Zivilbevölkerung fehlt. Daher schlage ich für den Praefectus Castrorum eine Versetzung in ein anderes Kommando (in einer anderen Provinz) vor, vorallem weil er sich auch als sehr offen und hilfreich in Bezug auf diese Untersuchungen erwiesen hat. Was jedoch den Legionspraefecten angeht möchte ich mir keine Empfehlung erlauben, da dies sicher dem Kaiser persöhnlich obliegt bzw. zusteht!
    Und wieder verbleibe ich als treuer Diener des Kaisers und der Kanzlei und werde nach abschließenden Gesprächen mit der örtlichen Verwaltung meine Heimreise antreten, sofern mich nicht zuvor andere, neue Befehle erreichen.



    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Primicerius ab Epistulis der Administratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]



    Sim-Off:

    geld überwiesen

  • Nachdem ich nun endlich etwas freie Zeit genoss hatte ich beschlossen Pisos Rat zu folgen und mir diesen Aelius Archias mal anzusehen schließlich war er eine Empfehlung meines Lieblings-Patriziers ...


    Als ich also das Officium des CP betrat sah ich mich kurz um und fragte dann einen der Stationarii ...


    "Salve, ich bin Pompeius Imperiosus und ich suche einen gewissen Caius Aelius Archias, soweit ich weiß ist er hier der Außenstellenleiter!"


    Allerdings war ich mir immernoch nicht sicher was ich tun sollte wenn ich diesen Mann denn nun einmal gefunden hatte ... schließlich war ich ja der Freund eines Freundes ... und wenn Feinde meines Feindes meine Freunde waren wie standen wir dann zu einander ... ????

  • Ein Diener brachte einen Brief und einen kleinen Beutel mit Geld.


    Marco Duccio Rufo, Domus Ducciana, Mogontiaco, Provincia Germania.



    Nikolaos Rufo S.P.D.



    Sehr danke ich dir für die Genesungswünsche. Meine Gesundheit als wiederhergestellt zu bezeichnen wäre übertrieben, aber sie ist auf dem Weg dorthin und schreitet schnell voran. Ein solcher Ritt, den d beschriebst, war sicher sehr anstrengend und unangenehm. Aber was wäre das Reisen ohne Unannehmlichkeiten?


    Du scheinst mir ein hoffnungsvoller junger Mann zu sein. Deine Stadt kann sich glücklich schätzen, dich als Ratsmitglied zu wissen. In deinem Alter (ich hoffe, das klingt nicht abschätzig. Das ist es keinesfalls - eher ein wenig neidisch, aber auf freundliche Art. Ich gönne dir das Glück deiner Jugend.) war ich selbst begierig nach neuen Aufgaben und voller Tatendrang. Ganz sicher werden deine Kollegen und die Bürger deiner Stadt deine Arbeit zu schätzen wissen. Wie bringt es doch eine Gemeinschaft voran, wenn neue, unverbrauchte Geister sie bereichern! Lasse dich von deinen Neidern nicht zerfleischen und schenke weder ihren düsteren Worten Glauben, noch den Schmeicheleien derer, die dich verunsichern und unvorsichtig machen wollen. Mir hast du weniger zu verdanken als dir selbst. Wichtiger als der Lehrer ist der Schüler und wichtiger als der Schüler ist der einstige Schüler, der das Gelernte auf sich selbst gestellt anwendet und dabei das Wissen mehrt - zu dem der Lehrer nur einen Grundstein für das Fundament beigetragen hat. Halte mich auf dem Laufenden, denn ich bin sehr gespannt auf das, was du noch erreichen wirst.


    Es ist ein Jammer, dass du kein Alexandriner bist. Sehr würde ich mich über junge Gesichter in den Reihen der Demagogen freuen, zumal ich selbst kein junger Kopf mehr bin. Daher möchte ich auch anderen die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Immerhin befinde ich mich mehr am Ende als am Anfang des dritten Jahrzehntes meines Lebens.


    Von wilden Bestien in den Wäldern eurer Gegend hörte ich schon oft. Kannst du Zeichnungen von ihnen anfertigen und Beschreibungen über ihre Lebensweise? Du hast also selbst wilde Tiere gefangen? Du musst sehr mutig sein. Oder ist dies etwas, was man bei euch lernt, wie bei uns das Lyraspiel, den Ringkampf und die Grammatik? Auch hier gibt es Männer, die Bestien fangen und zähmen. Täglich werden Löwen nach Rom verschifft. Jedoch sind diese Bestienhändler oft grobschlächtige Ägypter oder Nubier, keine Menschen von edlem Geist und klugem Verstand. Es scheint mir, als würden alte Tugenden im - wie ich es mir vorstelle -rauen Land deiner Väter mehr gepflegt als im verweichlichten Alexandria, wo seit Jahrhunderten ein König nach dem anderen alle Vorgänger darin übertrifft, die Alexandriner mit Wein zu beregnen und in Lustbarkeiten zu ertränken. Die Seide hat die Wolle abgelöst. Du müsstest mal nach Kanopos fahren. Ich schüttle den Kopf über solche Verdorbenheit - du würdest vermutlich kotzen.


    Danke mir nicht zu oft! Denn ebenso oft muss ich dir dann danken. Du warst ein guter Schüler, an dem ich als Lehrer meine Freude hatte, und es ist ein Jammer, dass du nicht mehr in Alexandria bist. Zum Redekunstlehrer selbst hättest du die Veranlagung. Aber verständlich ist es, dass du dich verpflichtet fühlst, sie in den Dienst deiner Sippe und deiner Stadt zu stellen. Vielleicht kannst du deine Neffen lehren - oder aber bald deine eigenen Kinder. Sicher wirst auch du eine gute, kluge und fruchtbare Frau finden, die dir viele Kinder schenken wird.


    Meinst du, ich hielte das Klima eurer Gefilde aus? Selbst römische Soldaten, also einfache Männer von kräftiger Konstitution hört man zu oft über die Kälte des Nordens fluchen. Nun gut, ebenso häufig über die Hitze unserer Breiten, die verfluchten sandigen, heißen Wüstenwinde und das Sumpffieber. Ich habe einen Schiffsführer gefunden, dessen Fähigkeiten ich bei Gelegenheit prüfen muss. Allerdings ist dieses Schiff vor allem dazu da, eine mir zum Schutz anvertraute Person bei Gefahr aus der Stadt zu bringen. Du wirst von den unheilvollen Ereignissen gehört haben (schrieb ich dir nicht davon?). Gerade ist es ruhig in der Stadt. Doch diese Stadt ist eine, in der hinter dem hellen Schein oft eine düstere Wirklichkeit ist. Auch das ist es, was mich dazu bringt, die Ruhe zu suchen und den Rückzug in freundliche Beschäftigungen. Reisen würde ich gerne. Doch das liegt noch in der Zukunft. Vor einiger Zeit war ich sehr vereinnahmt durch die Vorbereitungen des Neujahrsfestes (verzeihe mir daher die lange Zeit, in der du auf meine Antwort warten musstest), nun gilt es, meine Amtsgeschäfte zu ordnen und Vorkehrungen dafür zu treffen, dass mein Nachfolger sich gleich an die Arbeit machen kann und nicht erst das ordnen muss, was ich unordentlich hinterlassen habe. Auch das Mouseion bedarf meiner Pflege. Wir haben zu wenig gute Männer (und Frauen), gleichzeitig zu wenig Schüler, die bald selbst Gelehrte werden könnten. Es ist ein Jammer! Die größte Bibliothek der Welt liegt so gut wie brach. Vorbei sind die goldenen Zeiten schon längst, doch allmählich sehe ich es irden werden. Wenn du begabte junge Verwandte hast: Ermutige sie, nach Alexandreia zu kommen (und ermutige deren Väter, die Reise zu bezahlen.) Die Bruderschaft der Musen besteht sonst bald nur noch aus Mumien - und ich, als ihr Vorsteher, bin nur noch damit beschäftigt, den Staub abzuwedeln und Motten zu vertreiben.


    Alles Gute wünsche ich dir!


    Dein Nikolaos.




    Sim-Off:

    Wird sofort überwiesen.

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus


    Der Stationarius, den der Pompeius ansprach, hieß Lucius Iunius Merula und war noch ein wenig überfordert mit seinen neuen Aufgaben. Trotzdem gab er sich Mühe, dem Besucher gegenüber freundlich und hilfsbereit aufzutreten.
    "Der Praefectus Vehiculorum Aelius Archias hat momentan sehr viel zu tun. Ist es eine dienstliche Angelegenheit, in der du ihn zu sprechen wünschst? Wenn nicht, wäre es vielleicht besser, ihn direkt in seinem Haus in der Via Orientalis aufzusuchen."

  • Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes


    Merula machte ein überraschtes Gesicht ob des Geldbetrags, den ihm der Bote zusammen mit dem Brief überreichte. Offensichtlich hatte es der Auftraggeber recht eilig mit der Versendung seiner Nachricht. Noch schneller würde der CP zwar trotzdem nicht arbeiten, aber das war nun wirklich nicht das Problem des neuen Stationarius.
    "Alles klar! Mit der nächsten Sendung geht der Brief Richtung Germanien." erwiderte er dem schweigsamen Diener noch und packte das Schreiben zu den übrigen Briefen.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Merula
    "Das trifft sich gut. Chairete zusammen! Ich bin Lucius Iunius Merula. Der neue Stationarius."
    Mehr wusste er in dem Moment nicht zu sagen und so hielt Merula dem Aelius das Schreiben des Legatus Avarus unter die Nase.


    »Iunius Merula?« Caius überlegte. Sollte ihm dieser Name etwas sagen? Er runzelte die Stirn und zog dann die Aurenbrauen hoch, als der Fremde ihm offenbarte, der neue stationarius zu sein.
    »Oh?« machte er und nahm das Schreiben in die Hand. Das Siegel des Legaten kannte er inzwischen natürlich.
    »Mmmh....na wenn das so ist? Herzlich willkommen in Ägypten, Iunius. Und auch beim cursus publicus. Ähm, wurdest du schon eingewiesen in die Arbeit, die du hier verrichten sollst?« erkundigte er sich und wies mit der Hand, die nicht den Brief hielt, auf den freien Besucherstuhl. Sich selbst platzierte er auf dem Chefsessel. :D

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Merula


    Der Stationarius, den der Pompeius ansprach, hieß Lucius Iunius Merula und war noch ein wenig überfordert mit seinen neuen Aufgaben. Trotzdem gab er sich Mühe, dem Besucher gegenüber freundlich und hilfsbereit aufzutreten.
    "Der Praefectus Vehiculorum Aelius Archias hat momentan sehr viel zu tun. Ist es eine dienstliche Angelegenheit, in der du ihn zu sprechen wünschst? Wenn nicht, wäre es vielleicht besser, ihn direkt in seinem Haus in der Via Orientalis aufzusuchen."


    In genau diesem Moment schwang die Tür auf und ein kauender Aelier spazierte ins officium hinein, ein mit Oliven gespicktes Fladenbrot in der einen und einen lukanischen Fleischspieß in der anderen Hand. Es war sehr diplomatisch gewesen von Iunius Merula, die Futtersuche seines Chefs als 'viel zu tun' zu beschreiben, doch ganz offensichtlich war Caius erfolgreich gewesen bei der Jagd. Katander kam hinterher und schloss die Tür wieder. Er hielt eine purpurne Papyrustüte mit einem goldenen M darauf in der Hand, platzierte sie auf dem Schreibtisch und begann, darin herumzukramen.
    »Schai-reh«, mampfte Caius und schluckte den Bissen herunter.
    »Was liegt an?« Zeitgleich platzierte der Sklave einen Bör-Ga vor dem Iunier und wünschte leise einen guten Appetit, ehe er selbst in einen Apfel biss.

  • Zuerst war ich etwas verwundert das man mich zum Praefectus nach Hause schicken wollte weil dieser viel zu tun hatte, sicher wäre der Mann nicht allzu glücklich gewesen, wenn ich ihm nach einem harten Tag dann auch noch zu Hause aufgelauert hätte. Doch zu meinem Glück erübrigte sich diese Überlegung, als der besagte Praefectus zur Tür herreinkam und sich mit einer Tüte von "McDondius dem Briten", ein eher eigentümliches Lokal im Hafenviertel der Stadt, an seinen Tisch setzte und zu speisen begann ...


    Ah, salve Aelius Archias, ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, ein Kollege und Freund von Aulus Flavius Piso und ich bin hier um dir seine Grüße zu übermitteln!"

  • Ein Schreiber der regia praefecti brachte einen Brief.
    Er überreichte ihn dem Beamten des cursus publicus, sagte, dass dieses Schreiben wichtig und vom praefectus Alexandriae et Aegypti persönlich sei und so schnell als möglich nach Rom müsse.
    Die Bezahlung, so fügte er hinzu, solle über die Wertkarte der regia erfolgen.



    An den
    Procurator ab epistulis
    Kaeso Antonius Hortalus [NSC]
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Kaeso Antonius Hortalus!
    Als praefectus Alexandriae et Aegypti und damit als Oberbefehlshaber aller hier stationierten Einheiten des exercitus Romanus, bitte ich um die Bestätigung der ehrenhaften Entlassung von Quintus Fabius Vibulanus, praefectus castrorum der legio XXII Deiotariana.
    Quintus Fabius Vibulanus hat zwanzig Jahre unter dem Adler gedient. Seine Dienstzeit ist abgelaufen.
    Ihm steht ein Entlassungsgeld in Höhe von 7.500 sesterzen zu. Ich bitte darum, ihm dieses Geld auszuzahlen.
    Außerdem empfehle ich ihn zur Erhebung in den ordo equester. Quintus Fabius Vibulanus hat Rom bei der ala II Numidia und der legio XXII Deiotariana treu gedient und wurde von mir persönlich für seine erwiesene Loyalität mit einer Phalera ausgezeichnet. Sein Werdegang ist eines Römers würdig und seine wirtschaftlichen Verhältnisse meines Wissens geordnet, weshalb ich reinsten Gewissens und mit großer Zuversicht für ihn sprechen kann. Bitte leite diese Empfehlung wohlwollend an die dafür zuständigen Stellen weiter.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]


    ALEXANDRIA – ANTE DIEM V ID SEP DCCCLIX A.U.C.

    (9.9.2009/106 n.Chr.)

  • Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Zuerst war ich etwas verwundert das man mich zum Praefectus nach Hause schicken wollte weil dieser viel zu tun hatte, sicher wäre der Mann nicht allzu glücklich gewesen, wenn ich ihm nach einem harten Tag dann auch noch zu Hause aufgelauert hätte. Doch zu meinem Glück erübrigte sich diese Überlegung, als der besagte Praefectus zur Tür herreinkam und sich mit einer Tüte von "McDondius dem Briten", ein eher eigentümliches Lokal im Hafenviertel der Stadt, an seinen Tisch setzte und zu speisen begann ...


    Ah, salve Aelius Archias, ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, ein Kollege und Freund von Aulus Flavius Piso und ich bin hier um dir seine Grüße zu übermitteln!"


    Irgendwo her kannte Caius den Mann, der (wie er glaubte) ein wenig neidisch auf seinen Bör-Ga von McDondius schaute. Zumindest war ihm so. Ein Salatblatt fiel mit einem kleinen Klatschen auf die Serviette, die freundlicherweise immer mit in die Tüte gelegt wurde, als Aulus' Name fiel. Caius zog die Augenbrauen nach oben und schluckte.
    »Piso hat dich geschickt?« echote er, während sich langsam ein Grinsen auf dem Gesicht abzeichnete.
    »Aber du bist bestimmt nicht nur aus Rom hierher gekommen, um mir Grüße auszurichten? Ist Pi denn auch hier?«

  • Ich schüttelte leicht den Kopf, so intensiv war die Bitte Pisos, Grüße zu entrichten, nun auch wieder nicht gewesen, das ich dafür extra nach Aegyptus gereist wäre ...


    "Nein ich bin auf Befehl der kaiserlichen Kanzlei hier, aber Piso bat mich dir Grüße zu entrichten falls ich die Gelegenheit dazu fünde, er selbst ist weiterhin in Rom wo er nun wahrscheinlich auch meine Arbeit übernehmen muss!"


    Die letzten Worte zauberten ein Grinsen auf mein Gesicht, welches sich nicht so leicht abschütteln lies ...

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